Laserwaffen/Mikrowellenwaffen

T

Tom

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#21
Hallo Indy

@Tom:
Was nennt Zuneck als Quelle?

> soweit für mich erkenntlich: Militärreport 6824 DIC (MIS) M.1075, sagt mir persönlich nichts.
 
I

indy

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#22
Hallo zusammen

Also etwas ähnliches wie das 'Zinnser'Protokoll.
In den Akten stehts, aber ist es die Wahrheit :confused:

Was ich bisher weiß:
T.Agoston berichtet über Todesstrahlen, in Berufung eines 'ausführlichen Gesprächs' mit Ex Skoda-Präsident Voß;
Zunneck berichtet davon;
O. Schäffer berichtet von Todesstrahlen-Experiment (das man ihm zeigen wollte).


Das sind 3 (mehr-oder weinger) übereinstimmende Aussagen!
Fasst mehr als beim Jonastal :p ;)
 

SuR

... wie immer keine Zeit ...
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#23
Hi,
nach recht intensiver Beschäftigung mit dem Thema Kammler nur mal so am Rande: Agoston schreibt ganz schön viel Käse, wenn der Tag lang ist ... :eek:
kps wird mich da bestätigen können.
 
G

Guenther

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#25
Agoston sein Geschreibsel kann man getrost vergessen.

Der hier genannte Ostubaf. Starck war nicht Kammlers Adjutant, da es ihn nicht gab. Es gibt einen Brigadeführer Wilhelm Starck
der dies 1934 schon wurde. Selbst Hitlers Adjutant war nur
"Sturmbannführer " und Kammlers Adj. Untersturmführer.

Todesstrahlen ?

SU und USA waren hier in der Entwicklung gleichauf die USA könne einen leichten Vorsprung auf den Gebieten der Herstellungstechnik und des Materials haben. Dies sagte zumindest der Direktor für Verteidigungsforschung - und Technik der USA - Malcom Currie vor ca. 30 Jahren.
Siehe dazu: " Janes Waffensysteme 1976 " Hg. R.Pretty

Im Februar 1976 besuchte Nixon China. Nixon verursachte eine kleine Hysterie im Weißen Haus, da er das festgefahrene SALT Gespräch USA-SU sarkastisch kommentierte.
Präsident Ford befürchtete, daß Nixon als früherer Oberbefehlhaber der US Streitkräfte ( Präsident ) Details über geheime Rüstungen ausplaudern könnte.
Warum wurde dies befürchtet ? Weil bis dorthin der Fortschritt der Laserwaffen so deutlich war, daß er nicht nur die SALT Waffensysteme abdeckte, sondern überflügelte.

Der Forschungsetat der USA betrug 1977 allein auf diesem Sektor 187,1 Millionen Dollar.

Der militärtechnische Nachteil eines Lasers liegt darin, das er sich nur in gerader Linie bewegt und sich nicht dem Gelände anpaßt.

Und warum wurden tief fliegende Cruise Missiles entwickelt ?
Sie unterfliegen die Gefahr.

Ich glaube wegen dieser Weiterentwicklung der Laser wurden auch die Arbeiten an atomgetriebenen Raketen von Seiten der USA eingestellt. Daran hatten sie ungefähr 20 Jahre rumgedockert.
( Woher hatten sie denn die Idee ? )

Ich frage mich warum die Leute jetzt so begeistert sind, da schon 1968 Flugzeuge experimentell abgeschossen wurden ??
Auch hier wurde von verdampfen gesprochen.
Und auch von der Erblindungsgefahr ist die Rede.

Naja, ist wie bei den Sowjets, nach 20 - 30 Jahren wird bekannt gemacht, was es so gegeben hat.
 
P

Picard

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#28
Hallo Guenther!

Ich glaube, ich muß dich mal ein bischen bremsen...

Original geschrieben von Guenther
Der Forschungsetat der USA betrug 1977 allein auf diesem Sektor 187,1 Millionen Dollar.

Wenn ich auf FAS.ORG richtig lese, hatten die '77 einen Etat von 21,5 Mrd$ - die 187,1 Mille gehen da fast unter...

Und warum wurden tief fliegende Cruise Missiles entwickelt ?
Sie unterfliegen die Gefahr.

In erster Linie unterfliegen sie Radar. Solche Taktiken leben davon, die Reaktionszeit zur Abwehr derart zu verkürzen, daß eigentlich keine Chance bleibt, erfolgreich zu sein. Ein Hinweis auf Laser ist das definitiv nicht.

Ich glaube wegen dieser Weiterentwicklung der Laser wurden auch die Arbeiten an atomgetriebenen Raketen von Seiten der USA eingestellt.

Also im Vergleich mit modernen Feststoffraketen kann man das ganz normal begründen: Die Festtreibstoffe sind allemal für den benötigten Zweck gut, sind lagerfähig, kurfristig einsatzbereit (kein Betanken) und _billig_ im Vergleich zu einem Reaktor.

Ich frage mich warum die Leute jetzt so begeistert sind, da schon 1968 Flugzeuge experimentell abgeschossen wurden ??
Die Leute sind deshalb so begeistert, weil im Gegensatz zu damals nicht mit Apparaten in Turnhallengröße auf vorher vereinbarte Koordinaten gefeuert wird sondern weil jetzt Target Tracking möglich ist und der Kram in eine 747 passen wird.

Ich räum' schon mal meine Scuds aus dem Vorgarten bevor die Amis sauer werden...

Ciao,
Picard
 
G

Guenther

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#29
bremsen ist immer gut, da weiß ich das ich nochmal nachdenken sollte,

Ich werde die Artikel nochmal genaustens lesen.

Der Artikel sagt das aus, was ich geschrieben habe. Sicher
habe ich es falsch verstanden.

Da lasse ich mich mal überraschen, obs denn wirklich so toll ist wie beschrieben.
 
I

indy

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#30
Hallo, vielleicht sind die 'Todesstrahler' auch eher ein milit. Projekt zur verwendung drahtloser Energieübertragung...laut Osenberg (RFR) wurde auf dem Gebiet umfangreich geforscht...
 

SuR

... wie immer keine Zeit ...
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#31
Nachfolgend mal das, was ich über die Todesstrahlen gesammelt habe, ultrakurz zusammengefasst. (Steht auch schon seit einigen Wochen auf jonastal.org.)
Die Todesstrahlen, „Death-Rays“

Urheber in Deutschland: Prof. Ernst Schiebold (1894-1963), Professor für Werkstoffkunde an den Univesitäten Leipzig, Dresden und Magdeburg; Externes wissenschaftliches Mitglied des Kaiser Wilhelm Instituts for Metallforschung 1932-1948. „Spezialität“: ZfP (zerstörungsfreie Materialprüfung).

Die Idee: „Verbiegen“ einer Röntgenröhre zu einer konkav geformten Kathode, vergleichbar in etwa mit einem Hohlspiegel. Die Elektronen sollten auf die Anode fokussiert und die Röntgenstrahlen dadurch stark gebündelt werden.
Das Ziel war, mit den hiermit emittierten Strahlen Piloten feindlicher Flugzeuge zu töten und Bomben zur vorzeitigen Explosion zu bringen.

Umsetzung: ab 1944 im Auftrag des RLM. Planung bei C.H.F. Müller („Röntgenmüller“) in Hamburg. Beginn der Forschung auf dem Fliegerhorst Groß-Ostheim bei Hanau mit einer Röntgenanlage für etwas mehr als eine Million Volt. Die Forschung erwies sich als höchst gefährlich für das Personal, daher Projekt vermutlich abgebrochen.

Ähnliche Versuche liefen angeblich bereits in den Dreißiger Jahren in UK, wurden dort aber bald aufgegeben.

Prof. Schiebold´s Ideen wurden im Herbst 1944 bei einem Treffen am KWI in Berlin durch die Teilnehmer (Heisenberg und andere) als unrealistisch verworfen, die Forschung jedoch weiterbetrieben.

Wie sich herausstellte, war das Grundkonzept nicht umsetzbar, da der sog. „Compton-Effekt“ nicht berücksichtigt worden war.
Das Vorhandensein des „Compton-Effekts“ scheint auch vor 1945 einigen Beteiligten bereits bekannt gewesen zu sein. Vermutlich wurde er jedoch dem Auftraggeber verschwiegen, um die daran beteiligten Wissenschaftler vor dem erneuten Fronteinsatz zu schützen.

Quellen:
- Prof. Rolf Wideröe: Als die Teilchen laufen lernten (http://www.waloschek.de/pedro/pedro-texte/wid-d-2002.pdf)
- Briefwechsel Prof. Sommerfeld (http://www.lrz-muenchen.de/~Sommerfeld/BriefDat/04875.html)
- http://www.aip.org
- R.V.Jones: Most Secret War.
Das muss und soll aber jetzt nicht heißen, dass es da nicht noch andere Todesstrahlen gab ...
 

josef

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#32
Wie Laserwaffen die Kriegsindustrie revolutionieren könnten
In erster Linie sollen die starken Laserstrahlen zu defensiven Zwecken eingesetzt werden. Ein aktiver Einsatz scheint aber logisch

Israels Raketenabwehrsystem könnte schon bald durch Laser ersetzt oder zumindest ergänzt werden.
Foto: AP / Ariel Schalit

Die Rüstungsindustrie ist von Profitgier getrieben. Genau in diesem Licht ist auch die Entwicklung sogenannter Laserwaffen zu sehen. Seit fast einem Jahrhundert prophezeit und herbeigesehnt, könnte die kostengünstige Waffe schon bald Realität sein. "Wir stehen endlich an einem Punkt, an dem wir bald Systeme sehen werden, die einen entscheidenden Unterschied auf dem Schlachtfeld machen werden", sagte Kelly Hammett, langjähriger Forschungsmitarbeiter der U.S. Air Force, unlängst dem "Economist".

Auch das israelische Militär verbreitete in den vergangenen Tagen Animationen eines anscheinend einsatzbereiten Lasersystems. Ziel sei, den Raketenbeschuss aus dem Gazastreifen oder anderen Regionen effektiv abzufangen, ohne dafür teure Raketen einsetzen zu müssen. Laut "Economist" verwendet Israel derzeit Raketen, die das Fünfzigfache der selbstgebastelten, etwa 1.000 US-Dollar teuren Raketen aus dem Gazastreifen kosten. Wenn einmal entwickelt, würden die Laser aber nur mehr eine Energiezufuhr benötigen. Auch die Munition würde nie ausgehen.

Geschichte einer Waffe
Tatsächlich lobte das britische Militär bereits 1934 ein Preisgeld von 1.000 Pfund für denjenigen aus, der mittels Strahlen ein Schaf aus 180 Meter Entfernung töten könne – es scheiterten alle. Etwa ein Jahrzehnt später töteten Japaner mittels Mikrowellen einen Hasen aus immerhin 30 Meter Entfernung – allerdings nicht sofort, sondern erst nach zehn Minuten Dauerbestrahlung. Viel schneller soll es natürlich bei den aktuellen Lasern – deren Ursprung mit 1960 zu datieren ist – gehen. Trotz immenser Fehlschläge in der Vergangenheit, etwa Ronald Reagans "Star-Wars"-Programm, wurde in den USA immerzu weiter an ihnen geforscht.

Die U.S. Navy hat 2018 Videos von Laserwaffentests deklassifiziert.
CNN

Als vielversprechendste Variante kristallisierten sich dabei in den vergangenen Jahren vor allem Festkörperlaser heraus. Chemische Laser gelten aufgrund der korrosiven Substanzen mittlerweile als zu gefährlich im Transport. Außerdem wog das 2009 erfolgreich getestete System mehr als 17 Tonnen, was es für den schnellen Einsatz in kriegerischen Auseinandersetzungen undenkbar machte. Die U.S. Army konzentriert sich seit etwa zehn Jahren wieder auf Festkörperlaser und nutzte das Schwermetall Niob zum Erzeugen starker Laserstrahlen.

Wie funktioniert ein Laser? Die Basics.
Trotec Laser

Die neue Generation von Lasern ist zudem weitaus effizienter als vorherige. So speist sich der Strahl mittlerweile aus einem Drittel der zugeführten Elektrizität, während es früher nur wenige Prozent waren. Durch die Fortschritte in der Materialforschung, etwa stärker reflektierende Spiegel für das Innenleben des Lasers oder durchlässigere Fenster, werden die Laser beinahe im Monatsrhythmus stärker.
Laser mit bis zu 150 Kilowatt werden derzeit bereits getestet, ab 2022 sollen etwa die Stryker-Radschützenpanzer serienmäßig mit Abwehrlasern zum Schutz vor Drohnen eingesetzt werden. Neben Israel und den USA ist vor allem aus China und Russland Forschung zu starken Laserwaffen bekannt. Der kostengünstige Einsatz der zerstörerischen Waffen könnte eine Revolution militärischer Auseinandersetzungen auslösen.
(faso, 7.3.2020)

Zum Thema:
Der Krieg von morgen: Ein unberechenbarer Hightechkampf
Der neue Rüstungswettlauf: Verteidigung in und aus dem Weltall

Wie Laserwaffen die Kriegsindustrie revolutionieren könnten - derStandard.at
 

josef

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#33
MILITÄRTECHNIK
Drachenfeuer: Laser soll ganze Drohnenschwärme abfangen können
Erstmals konnte ein Laser der britischen Streitkräfte eine Drohne im Flug abfangen. Energiewaffen gelten als vielversprechendstes Mittel viele kleine Flugobjekte abzuwehren

Das "DragonFire" genannte Abwehrsystem fängt eine Drohne im Flug ab.
British Ministry of Defense

Das britische Verteidigungsministerium meldet einen Durchbruch in der Drohnenabwehr: Das "DragonFire" genannte Abwehrsystem konnte erfolgreich Drohnen im Flug mit einem Laserstrahl zerstören, wie am Freitag bekannt gegeben wurde. Ein vom britischen Verteidigungsministerium veröffentlichtes Bild zeigt "DragonFire" in Aktion: Ein hellroter Lichtstrahl schaltet eine Drohne aus.

Das britische Militär macht sich, wie viele andere Armeen der Welt auch, Gedanken, wie man Drohnen wirksam und vor allem kosteneffizient abfangen kann. Drohnenschwärme sind seit dem russischen Überfall auf die Ukraine dominierende Waffen. Dabei ist der Verteidiger fast immer wirtschaftlich im Nachteil: Eine Boden-Luft-Rakete wie eine Patriot kostet schnell mehrere Millionen Euro, während die günstigsten Drohnen den Angreifer einen niedrigen vierstelligen Eurobetrag kosten.

Damit ist es dem Angreifer relativ leicht möglich die Flugabwehr des Verteidigers zu überlasten: Billige Drohnenschwärme fliegen so lange Angriffe, bis in der Abwehr eine Lücke aufgeht. Entweder weil nachgeladen werden muss oder die Munition ganz ausgeht. Laserwaffen gelten als vielversprechende Möglichkeit diesen Vorteil des Angreifers auszugleichen. Auch in Israel wird an einem ähnlichen System namens "Iron Beam" gearbeitet.

Kosten unter zehn Pfund pro Schuss
Die genaue Reichweite von "DragonFire" wurde nicht bekannt gegeben. Laut Angaben des britischen Verteidigungsministeriums soll der Laser ein Ziel von der Größe einer Münze auf eine Entfernung von einem Kilometer treffen können. Ein Schuss des Abwehrsystems soll unter zehn Pfund (11,64 Euro) kosten, kein Vergleich zu den Millionen, die für Abwehrraketen ausgegeben werden müssen.

"Diese Art von hochmodernen Waffen hat das Potenzial, das Schlachtfeld zu revolutionieren, indem sie die Abhängigkeit von teurer Munition verringert und gleichzeitig das Risiko von Kollateralschäden senkt", sagte der britische Verteidigungsminister Grant Shapp.

Das Laserprogramm ist ein 100 Millionen Pfund (116 Millionen Euro) schweres Gemeinschaftsprojekt des britischen Verteidigungsministeriums und der britischen Industrie. "DragonFire" wurde schon 2017 öffentlich angekündigt, aber dauerte bis Anfang 2024, bis erste Tests erfolgreich verliefen. Einsatzbereit ist "DragonFire" aber noch nicht. Es soll später unter anderem auf Schiffen der Royal Navy eingesetzt werden, bis es soweit ist, müssen noch umfangreichere Tests durchgeführt werden. Bevor ein DragonFire-System auf einem Schiff der Royal Navy zum Einsatz kommt, muss das Projekt jedoch noch umfangreiche Tests durchführen.

Auch das US-Militär ist dabei, eigene Systeme zur Drohnenabwehr zu entwickeln, setzt dabei aber nicht auf fokussiertes Licht, sondern auf Mikrowellen. Dazu gehört etwa Thor (Tactical High-power Operational Responder), das 2021 erfolgreich getestet wurde, wie "Task and Purpose" berichtet. Darüber hinaus wird auch der Einsatz von Gewehren erprobt, die Drohnensignale blockieren sollen.
(pez, 21.1.2024)

Drachenfeuer: Laser soll ganze Drohnenschwärme abfangen können
 

josef

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#34
PROJECT REDCAT
USA wollen Tests von Mikrowellenwaffen beschleunigen
Die U.S. Navy sieht in gerichteten Energiewaffen die Zukunft der Abwehr von Drohnen, Raketen und kleinen Booten
2. April 2024, 16:57

Lenkwaffenzerstörer der Arleigh-Burke-Klasse USS Carney (DDG 64). Die US-Kriegsschiffe sollen mit Mikrowellenwaffen ausgerüstet werden.
AFP/US NAVY/XAVIER JIMENEZ

Spätestens seit dem russischen Angriff auf die Ukraine und dem dominierenden Drohnenkrieg ist die Abwehr von kleinen Flugobjekten in den Fokus der Waffenentwicklung gerückt. Während Länder wie Großbritannien und Israel an Hochleistungslasern zur Drohnenabwehr forschen, gehen die USA einen anderen Weg: Sie setzen auf Mikrowellenwaffen. Nun will die U.S. Navy die Entwicklung derartiger Waffensysteme beschleunigen. Schon 2026 sollen die ersten Hochenergiewaffen auf Schiffen getestet werden.

Der Wettlauf zur Entwicklung einer zuverlässigen Waffe zur Abwehr kleiner Flugobjekte kommt nicht von ungefähr. Die USA sehen Mikrowellenwaffen sogar als essenziell an, um die Bestände von wertvollen Boden-Luft-Waffen zu schonen. Diese hochentwickelten und vor allem extrem teuren Abfangraketen sollen höherwertigen Zielen wie Antischiffsraketen vorbehalten sein. Die U.S. Navy hat nämlich die reale Befürchtung, dass den eigenen Kriegsschiffen relativ schnell die Munition ausgehen könnte. Dies basiert vor allem auf den Erfahrungen, die mit der Abwehr von Raketen und Drohnen der Huthi-Rebellen gemacht wurden. Energiewaffen wie Laser oder eben Mikrowellen könnten die Lücke zwischen teuren Abwehrlenkwaffen und Schnellfeuergeschützen im Nahbereich schließen.


Die USS Carney bei der Abwehr von Raketen und Drohnenangriffen im Roten Meer.
IMAGO/Petty Officer 2nd Class Aa

Die Pläne der U.S. Navy zur Entwicklung von Hochleistungsmikrowellenwaffen (High Power Microwave, HPM) sind eigentlich geheim, aber aus einem Haushaltsantrag der Marine für das Jahr 2025 lassen sich schon einige Details herauslesen. Die Navy arbeitet seit spätestens 2023 daran, einen HPM-Prototyp zur entwickeln. Der Codename lautet Redcat, er soll nun aber in Meteor umbenannt werden. Bei beiden Namen scheint es sich um Akronyme zu handeln. Die Bedeutung der Namen ist noch unklar, wie "The Warzone" berichtet.

Ziele stören, nicht unbedingt zerstören
Doch wie funktionieren derartige HPM-Waffen? Sie sollen Ziele nicht zwingend zerstören, sondern in einem ersten Schritt deren Elektronik lahmlegen. Derartige Abwehrsysteme eignen sich am besten für die Nahverteidigung. Im Fall der Navy also gegen Raketen, Drohnen und kleine Boote. HPM haben einen wesentlichen Vorteil gegenüber Lasern: Sie erzeugen eine Art "Störfeld", sind also gegen mehrere Ziele wirksam, was sie bei der Bekämpfung von Drohnenschwärmen sehr effektiv macht. Mikrowellenwaffen sind darüber hinaus skalierbar, und man kann sie in Abstufungen einsetzen. Diese reichen vom Stören von Drohnensignalen bis hin zur Zerstörung anfliegender Ziele. Die Navy hat gemeinsam mit Rytheon eine Mikrowellenwaffe zur sogenannten Non-Lethal-Crowd-Control entwickelt. Diese soll extreme Schmerzen verursachen, aber keine bleibenden Schäden hinterlassen. Eine Behauptung, die umstritten ist, weil das "Active Denial System" im Verdacht steht, schwere Schäden an den Augen der Getroffenen zu verursachen.


Französische Soldaten mit einem "Drohnengewehr". Die Waffe sendet Mikrowellen aus und soll die Funksignale von Drohnen stören.
APA/AFP/PHILIPPE LOPEZ

Wettrüsten bei den Energiewaffen
Gerichtete Energiewaffen, damit sind Laser und Mikrowellen gemeint, wirken aktuell enorm attraktiv, da sie im Vergleich zu herkömmlichen Waffensystemen wie Kanonen oder Raketen nur minimale Kosten pro Schuss verursachen und kein Nachladen erforderlich ist. Ein HPM- oder Laserwaffensystem hat theoretisch eine unbegrenzte Kapazität, solange genügend Strom zur Verfügung steht, auch wenn es in der Realität natürlich Einschränkungen wie etwa durch Überhitzung gibt. Aktuell ist die Reichweite durch atmosphärische Störungen noch ein limitierender Faktor. Derzeit sind im Ukrainekrieg bereits Mikrowellenwaffen auf beiden Seiten im Einsatz. Sogenannte Drohnengewehre sollen die Signale von unbemannten Flugkörpern stören. Auch die australische Polizei ist mittlerweile mit derartigen "Gewehren" ausgestattet.
(pez, 2.4.2024)
USA wollen Tests von Mikrowellenwaffen beschleunigen
 

josef

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#35
MILITÄRTECHNIK
Ein Schuss der neuen britischen Drohnenabwehr kostet zwölf Cent
Funkwellen sollen die Elektronik anfliegender Drohnen zerstören und sie besonders kostengünstig vom Himmel holen

Die RFDEW soll die Elektronik anfliegender Drohnen stören und sie so unbrauchbar machen.
British MOD

Energiewaffen gelten bekanntlich als das kostengünstigste Mittel gegen die relativ neue Bedrohung durch Drohnen. Kein Wunder, schließlich muss man nicht mehr eine Rakete um mehrere Hunderttausend Euro verwenden, um eine Drohne im Wert von 10.000 Euro abzufangen. Das britische Verteidigungsministerium meldet in dem Bereich nun einen Durchbruch in Form einer Waffe, die anfliegende Drohnen mit Radiowellen zerstören soll. Daher auch der Name: Radio Frequency Directed Energy Weapon oder RFDEW.

Zwölf Cent pro "Schuss"
Das System ist eine auf Funkfrequenzen basierende Energiewaffe. Es soll in der Lage sein, Ziele zu verfolgen und in bis zu einem Kilometer Entfernung zu bekämpfen, wobei gerade an Möglichkeiten gearbeitet wird, die Reichweite weiter zu erhöhen. Die Waffe soll Radiowellen aussenden, die in der Lage sind, die elektronischen Komponenten feindlicher Drohnen zu beschädigen oder zu zerstören, sodass die Fluggeräte einfach vom Himmel fallen. Durch die Form der Ausbreitung ist es darüber hinaus möglich, mehrere Ziele gleichzeitig effektiv zu bekämpfen.

Das britische Verteidigungsministerium betont vor allem die Kosteneffizienz der Waffe. So soll ein Schuss zehn Pence oder zwölf Cent kosten. Kein Vergleich zu Fliegerabwehrraketen, die pro Stück sechs oder gar siebenstellige Beträge verschlingen können. Der hohe Automatisierungsgrad mache es möglich, dass das System von einer einzigen Person bedient werden könne. Bei den britischen Streitkräften hofft man sich durch RFDEW einen wirksamen Schutz kritischer Anlagen und Armeestützpunkten vor Drohnenangriffen.

Die RFDEW kann auf einer Vielzahl von Militärfahrzeugen montiert werden und nutzt eine mobile Energiequelle, um Hochfrequenzimpulse in einem Strahl zu erzeugen, der schnell aufeinanderfolgende Schüsse auf einzelne Ziele abfeuern oder erweitert werden kann, um mehrere Bedrohungen innerhalb eines Kegels gleichzeitig zu bekämpfen. Die Technologie wird von einem gemeinsamen Team des Defence Science and Technology Laboratory (DSTL) und des Defence Equipment & Support (DE&S) entwickelt, das im Rahmen des Projekts Hersa mit der britischen Industrie zusammenarbeitet. Die nächsten Schritte für RFDEW sind Feldtests mit britischen Soldaten im Sommer. Wie viel elektrische Leistung die Waffe benötigt, wurde nicht beganntgegeben.

Wettrennen um Energiewaffen
RFDEW ist aber nicht die einzige Energiewaffe, an der die britischen Streitkräfte forschen. Der Dragonfire genannte Laser soll denselben Zweck erfüllen und wurde im Jänner dieses Jahres erfolgreich getestet, im Zuge dessen erstmals eine Drohne im Flug von der Waffe zerstört wurde. Auch hier dauern die Tests noch an. Dragonfire soll in Zukunft auf Schiffen der Royal Navy eingesetzt werden. Auch die israelischen Streitkräfte verfolgen mit dem Iron Beam ein ähnliches Konzept. Und die USA haben im Bereich der Energiewaffen ebenso Fortschritte gemacht und erstmals einen Laser erfolgreich unter Gefechtsbedingungen eingesetzt.

Laser haben gegenüber Mikrowellenwaffen den Nachteil, dass sie bei schlechtem Wetter oder Nebel nicht mehr gut funktionieren. Noch ist in der Fachwelt allerdings umstritten, ob das überhaupt ein Nachteil ist, schließlich sind auch angreifende Drohnen bei Schlechtwetter nur limitiert einsatzfähig.
(pez, 21.5.2024)
Ein Schuss der neuen britischen Drohnenabwehr kostet zwölf Cent
 
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