Luftschutz ???

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mayk64

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#1
Hallo Leute!

Heute beim spazieren gehn bin ich mal wieder über was gestolpert. Zuerst hielt ich es für einen alten abgerissenen Wasserturm der Bahn weil daß Teil an einem stillgelegten Güterbahnhof liegt direkt in einen Damm integriert,doch als ich drumrumschlich fiel mir sofort der Splitterschutz vorm Eingang auf! Da ich nie ohne ne Taschenlampe und meiner Knipse aus dem Haus gehe hatte ich doppelt Glück denn das Dingens stand offen! Ich also rein und Fotos gemacht (mein Weibchen hat mir natürlich wieder nen Vogel gezeigt wegen meiner weißen Jacke und den weißen Schuhen)
Von Außen ist das ? rund,Durchmesser ca 6-7 m, aber von innen dann überhaupt nicht rund,am Eingang vermute ich eine kleine Schleuße,das Innere ist in 4 Räume unterschiedlicher Größe aufgeteilt wobei Einer noch ne Stahltür hat aber ich mach gleich mal noch ne Skizze mit der Raumaufteilung und den Fotostandorten.
Meine Bilder sind wieder grottig ich weis,geh da die Tage noch mal mit mehr Beleuchtung und meiner Fotoausrüstung hin und schau mir das Teil dann auch mal von oben an!
 

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mayk64

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#7
Bei der Skizze hab ich mich mit nem Foto vertan,Bild 10 ist auch an der Stelle wo Bild 6 aufgenommen wurde :lesen:
 
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mayk64

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#9
Toller Fund. Also der Eingang ist wohl definitiv ein Splitterschutz.
Danke,aber gefunden haben den wohl Tausende Müllexperten vor mir :huch was mich richtig intressiert ist der Anhang rechts aber da konnt ich wegen meiner Klamotten nich rein,meine Frau hätte mich getötet :lol1: Vll weis ja der Markus mehr,der kennt ja hier jeden Winkel ...
 
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Kanonenvogel

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#10
Servus,
Bei den ersten Bildern handelt es sich um Reste eines LUFTSCHUTZTURMES!!
Davon gibt es noch jede menge (verschiedene Bauarten) auf großen Güterbahnhöfen - als Beispiele : Ludwigshafen/Mannheim.
Die unteren Bilder das EINGANGSBAUWERK eines solchen Turms!
Gruß
Kanonenvogel
 
R

ruine13

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#11
Hi Mayk,

Das war tatsächlich ein verbunkerter Wasserturm. Der obere Teil wurde 1992 abgerissen, der verbunkerte Stumpf war dann wohl zu massiv. Daneben steht noch ein Unterstand für Gerät. Hier http://www.bahnen-im-rheinland.de/stb/ruort.htm gibt's noch ein altes Foto des Geländes. Schade, dass dort alles abgerissen wurde, weiter hinten gab es noch 2 hübsche Deckungsgräben, einer davon mit einem schief auf den Notausgang gesetzten Beobachtungsstand. Das war, wenn der Sommerflieder blühte, immer eines meiner Lieblingsgelände... :schlecht:

Das unter der Brücke ist in der Tat rätselhaft. In den Akten läuft es immer als Stollen, allerdings stets ohne genauere Angaben oder Pläne. Etwas weiter gab es anscheinend noch einen (Not-?)Ausgang, der wurde aber leider für die Ewigkeit verschlossen und ist heute nicht mehr sichtbar. Nach dem Krieg hat dort die Stadtgärtnerei ihr Saatgut gelagert. Ich tippe da auf einen größeren Bahndammstollen, wahrscheinlich im Zusammenhang mit dem Zwangsarbeiterlager.

Hier noch ein paar Bilder von meinem oben erwähnten und inzwischen leider aberissenen Lieblings-DG in Duisburg.

Viele Grüße

Markus
 

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mayk64

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#12
Danke Markus,wußte doch das Du das kennst :D Ja,das Zwangsarbeitslager war in unmittelbarer Nähe,das macht Sinn! Das Außenlager Ratingsee zählte zum KZ Buchenwald wenn ich mich recht entsinne!?
 
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ruine13

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#13
Nee, nicht das KZ Ratingsee, sondern das Lager der Reichsbahn. Das lag östlich des von Dir fotografierten Eingangsbauwerks an den Gleisen und zog sich etwa 120 Meter weit bis zu den heutigen Kleingärten am Tunnel. Dort befand sich auch der besagte, heute mit Stahl, Bahnschwellen und Erde verfüllte Zugang. 120 Meter halte ich für einen Bahndammstollen durchaus für realistisch.
 
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ruine13

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#15
Genau. So erzählten es zumindest ein paar ältere Eingeborene. Macht auch Sinn, das AW Wedau verfügte z.B. auch über ein Ostarbeiterlager.
 
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mayk64

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#16
Gibts nix im Stadtarchiv darüber ? Lager gabs womöglich in der ganzen Stadt verstreut, bei uns an der DK weis ich das eins existiert hat und auch übern Rhein grobe Richtung der Zolltürme,heute steht dort ne Siedlung aber die alten Häuser sind einschlägiger Baustil!
 
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ruine13

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#17
Nee. Nix. Oder ich habe es noch nicht gefunden oder es ist noch nicht verzeichnet. Wahrscheinlich aber eher im Bahnarchiv. Nur fehlt die Zeit...

Zwangsarbeiterlager hatten alle, ob die Kupferhütte, Reichsbahn, Berzelius, Mannesmann, Thyssen, die Zechen... halt überall dort, wo ansonsten durch den Abzug der wehrfähigen Männer die Produktion gefährdet gewesen wäre. Also fast überall.
 
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ruine13

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#18
Es geht doch nichts über eine gepflegte Bibliothek .

"Deutsche Reichsbahn, Bahnmeisterei 3 (Ruhrort Hafen), Lager Stolzestraße, 320 Ostarbeiterinnen"

Die Stolzestr. verlief damals noch geradeaus bis zum Bahndamm.

Die Kupferhütte hatte übrigens 3 Lager, Werksgelände mit ca. 750, Rheinhauser Str. mit 100 und Werthauser Str. mit einer nicht bekannten Anzahl Ostarbeiter/-innen.

Essentiell zu dem Thema ist Band 49 der Duisburger Forschungen.
 
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mayk64

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#19
Du bist ja ausgestattet :D Ich weis wo noch Mikrofinche und alte Fotos liegen,ich muß nur mal den Arsch in der Hose haben dort rein zu Krabbeln :hilfe2:
 
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