Wie erwähnt diente die "Schumann - Mühle" ab 1938 als Behausung "auswanderungswilliger Juden"....
Hermann Rafetseder schreibt dazu in seinem Werk "NS-ZWANGSARBEITS-SCHICKSALE ab Seite 589:
"Nach der Besetzung Ungarns durch die deutschen Truppen hatten wir Ende März 1944 den gelben Judenstern sichtbar an der Kleidung anzubringen und wurden auch verschiedenen anderen schweren Beschränkungen betreffs Wohnung, Einkaufs, Sperrstunden usw. unterworfen. In der 2. Hälfte des Monats April 1944 sind die jüdischen Einwohner in ein geschlossenes Ghetto in Debrecen eingewiesen worden. Das Ghetto war zuerst in Häusern untergebracht, die von anderen Stadtteilen getrennt waren, dann wurden wir in eine verlassene Ziegelfabrik gebracht. (...) dann am 4. Juni in das Durchgangslager Strasshof verbracht, von wo wir nach einigen Tagen, noch Anfang Juni 1944 in das ZAL (ZwangsArbeitsLager) Moosbrunn überstellt wurden. Wir wurden dort bis zum 14. April 1945 gefangengehalten und in einer Glasfabrik zur Zwangsarbeit eingesetzt. Hier arbeitete ich täglich 12 Stunden lang (...) Bei der Arbeit verletzte ich mich sehr oft durch Brandwunden am rechten Arm. Wir wohnten hier in der sogenannten Schumann- Fabrik, in einem winzigen, verlassenen Haus und hatten täglich 4 Kilometer zu marschieren."
"So die eidesstattliche Erklärung einer 1913 geborenen Ungarin, abgegeben 1956 in ihrer neuen Heimat, den USA (ÖVF 54004). Die "Schumannfabrik bestand laut Gewerbeadressbuch 1929 in Moosbrunn als Buntweberei "Schumann Karl Söhne (Nachf. J. Goldschmidt) . Der wohl bald darauf stillgelegte Betrieb war als Beinahe - Ruine 1938/39 Unterkunft für zumindest einen Teil der eben erwähnten 27 Großteils Wienerischen (plus einzelnen polnischen) Antragsstellerinnen, dann aber auch 1944/45 für mindestens 11 gebürtige Ungarinnen, die um 2000 noch lebten; achtmal Jahrgänge 1913 bis 1931 sowie drei 1939/43 geborene Kinder; sieben stellten die Anträge aus Ungarn, vier aus den USA."