N-Stoff aus Falkenhagen

G

Gisbert

Nicht mehr aktiv
#21
Lieben Dank für Eure Ausdauer, einem sturen Berliner auf die Sprünge zu helfen!
Fazit: Keine V-Waffen, Stichwort Glocke – esoterischer Humbug… das will erst einmal verdaut werden. Wobei mir das Thema Glocke zu streichen, ausgesprochen leicht fällt.
Wenn ich jetzt schon einmal Unterirdisch Kenner in der Leitung habe… gibt es Anhaltspunkte, welchen Zweck das Projekt Riese gehabt haben könnte?

SuR: Ganz so einfach stelle ich mir die Welt nicht vor. Mannstein hat den Dienst quittiert.
Von Kluge zog die Konsequenzen selbst. Es blieben Model, von Runstedt und Schörner
Habe ich jemanden vergessen? Jetzt muß es doch irgend etwas gegeben haben, was diesen Burschen die „Kraft“ gegeben hat, in aussichtsloser Situation noch deutsche Landser zu verheizen… Von Schörner weiß ich, daß er in den letzten Tagen in Böhmen zähen Widerstand befohlen hat. Königgrätz ist so ein Ort, bei dessen Erwähnung die „Nazi-Esoteriker“ spontan aufheulen würden – er wurde von Schörners Leuten noch einmal freigekämpft… warum auch immer?
Weg vom Fenster?
Mir ist nicht ganz so klar, was die Feldmarschälle für Ziele im Auge hatten, nachdem klar war, daß dieser Krieg mit konventionellen Mitteln nicht mehr zu gewinnen war.
 
H

hebbel

Nicht mehr aktiv
#22
Unverantwortlichkeit. Sie haben ihre fachliche Kompetenz und ihre Offiziersehre einer Ideologie geopfert. Sie waren "Profis" genug und kannten alle "ihren Clausewitz". Sie wussten, wann "Schluß" ist. Zur Verantwortung und zur Ehre eines Offiziers gehört, daß man sich unbedingt um die anvertrauten Leute sorgt, auch wenn man sie im Krieg in den Kampf, und damit in den Tod schicken muß. Dabei ist einigen jeder Maßstab verloren gegangen. Sie sind zu Verbrechern geworden. Gegenüber ihren Soldaten und ihrem Volk.
Einer, dem das eigenständige Denken damals und in der Folge nicht abhanden gekommen war, hat es in Latein an sein Haus geschrieben: "Wenn auch alle. Ich nicht."

Gruß
Dieter
 

otto

... nicht mehr im Dienst.
Mitarbeiter
#23
Hallo,
...
Vollkardanische Anhänger wurden durch Thüringen gefahren.
...

LG rak64
Frage:
  1. Zu welchem Zweck und wie kann ich mir das vorstellen?
  2. Warum gerade Anhänger? Für welches Zugmittel?
  3. Klar, für welche Art Fracht?
  4. Die letzte und für mich wichtigste Frage: Auf welche Quellenlage beziehst Du Dich mit dieser Aussage?

LG
Gerd
 
G

Gisbert

Nicht mehr aktiv
#24
Dieter, alles, was Du sagst, kreide ich diesen Feldmarschällen an. Sie waren Profis und haben ihre Mannschaft wie bei einem Gambit geopfert. Dönitz ist mir bei Durchsicht der Quellen ein besonders verantwortungsloser Offizier…
Krieg zu führen scheint reine Arithmetik zu sein: Treibstoff, Munition, Proviant, Verluste und die Kapazitäten, diese Verluste zu bestatten… so ging es wohl zu in der Wehrmacht. Was mich nur stutzig macht: Alle diese Gleichungen gingen ab September 1944 nicht mehr auf.
Und trotzdem haben diese Profis weitergemacht. Um wo anzukommen? Das ist der Punkt, der sich mir irgendwie nicht erschließt. Illusionen hin oder her… Es muß irgend etwas gegeben haben, daß den Strategen abwartenswert erschien. Sonst wären ausgestiegen oder hätten sich abgesetzt…
 
#26
Muss es nicht. Vielleicht war es nur die eigene vollständige Perspektivlosigkeit? Dass nicht sein kann, was nicht sein darf?
Meinst Du mit vollständige Perspektivlosigkeit die Bedingungslose Kapitulation?

Damit wären wir doch bei den Kriegszielen der einzelnen Patreien, wichtig wäre es erstmal diese aufzuzählen.
 

SuR

... wie immer keine Zeit ...
Mitarbeiter
#27
Meinst Du mit vollständige Perspektivlosigkeit die Bedingungslose Kapitulation?
Als weiter entfernter Meilenstein: ja. Zuvor wären vermutlich noch persönliche Konsequenzen für den einzelnen Widersprechenden gekommen. Keine sonderlich angenehme Vorstellung...
Damit wären wir doch bei den Kriegszielen der einzelnen Patreien, wichtig wäre es erstmal diese aufzuzählen.
Ich halte das ehrlich gesagt für eine Grundsatzdiskussion, die von uns wahrscheinlich nicht abschließend beantwortet bzw. gewertet werden kann. Daher weiß ich nicht so recht, ob wir damit wirklich anfangen sollten.


Ein Krieg durchläuft halt eine dynamische Entwicklung. Irgendwann kommt man an einen Punkt, an dem man reagieren muss, anstelle agieren zu können. Und dann nimmt dieses Gebilde einen zuvor nicht planbaren Verlauf.

Die Frage wäre m. M. eher, ob das Generalsvolk zum damaligen Zeitpunkt generell geübt darin war, eigene komplexe Gedanken zu fassen und die eigenen Vorstellungen auch gegenüber höheren Dienstgraden offensiv zu vertreten. Da würde ich gefühlt eher "nein" sagen... demzufolge darf einen das Ergebnis dann auch nicht wundern.
 
H

hebbel

Nicht mehr aktiv
#28
@rak 64
Wie war das nun mit dem "Vollkardanischen Anhänger" ?
Dir wurden konkrete Fragen gestellt.

Gruß
Dieter
 
G

Gisbert

Nicht mehr aktiv
#29
Als weiter entfernter Meilenstein: ja. Zuvor wären vermutlich noch persönliche Konsequenzen für den einzelnen Widersprechenden gekommen. Keine sonderlich angenehme Vorstellung...
Nun, einige Feldmarschälle haben Ihre Kosequenzen gezogen...
Mannstein, Rommel, v. Kluge als Beispiele...

Die Frage, ob das Generalsvolk zu komplexen Gedanken und Widerspruch in der Lage war...

Eine Antwort auf diese Frage ließe schnell den Verdacht zu, daß ich für dieses Generalsvolk eine Lanze brechen wollte. NEIN! Dieter hat es treffsicher formuliert. Trotzdem ist es zu simpel, diesen Generalen Beschränktheit vorzuwerfen. Auch wenn man als Zaunkönig der Geschichte im Nachhinein an hand von Memoiren leichtfertig über die intellektuelle Leistungsfähigkeit einzelner Feldmarschälle unterschiedlicher Meinung sein kann…
Aber Schörners Aktivitäten zum Beispiel in Böhmen in den letzten Kriegstagen machen auf mich nicht den Eindruck, als wäre der Mann von Ehrendünkeln oder Beschränktheit getrieben worden. Ich sehe hier eher taktisches Kalkül.
Der Mann hat rücksichtslos seine Männer geopfert, um offenbar Zeit zu schinden. Es ging nur um hartnäckigen Widerstand und Territoriumssicherung. Dann gab es offenbar einen Zeitpunkt, an dem ein Zeitgewinnen nicht mehr sinnvoll oder wichtig war – an dem er sich nämlich auf Positionen hinter der Theiß zurückgezogen hat, um seine Landser sowjetischer Kriegsgefangenschaft zu entziehen. Ich nehme an, daß das im Zeitraum 28 - 30 April war.
Am 30. April stand er mit dem Groß seiner Truppen in Karlsbad – also vor der Bekanntgabe des Selbstmords. Ich vermag nicht einzuschätzen, ob zu diesem Zeitpunkt klar war, daß politische Verhandlungen mit den Westmächten gescheitert waren, oder ob eben in diesem Augenblick klar wurde, daß aus den „Laboren“ keine V-Waffe zu erwarten sein.

Grundsatzdiskussion? Kriegsziele? Nein, damit wollte ich die Gemeinschaft nicht belasten und auch niemanden provozieren. Ich sehe nur, daß … um auf SuR’s Einschätzung der dynamischen Entwicklung des Gebildes zurückzukommen – die „Kriegsziele“ spätestens am 31. Januar 1943 von einem Angriffskrieg jäh in zähe Verteidigung umgeschlagen sind und daß im September 1944 die Chancen auf eine Kapitulation anlog 1918 vertan wurden. Folgt man Fest, hat Hitler selbst alles getan, um das zu verhindern…
Ganz gleich, wie man sich das Verhalten der ab diesem Zeitpunkt Dienst tuenden Feldmarschälle erklärt – war es nun das Hoffen auf ein Bündnis mit den Westalliierten gegen die Sowjets oder ein die Hoffnung auf eine Waffe, deren Wirkung zu einer „Atempause“ oder einer Kapitulation der Gegner geführt hätte… sie haben alle Zeit schinden wollen! Sie haben das Blut von Soldaten vergossen und letztendlich der Zivilbevölkerung in den kriegsbetroffenen Gebieten unendliches Leid zugefügt. H.s zweifelsfrei wahnsinnige Motive haben diese Burschen zu diesem Zeitpunkt jedenfalls nicht mehr geteilt… Ich kann mir auch nicht vorstellen, daß ein Kesselring an die verheerende Wirkung von Fu Fightern geglaubt hat und daß v. Runstedt in Neuschwabenland einen echten Fluchtpunkt gesehen hat. Sie waren Profis und sie hatten bis zum 28 April einen strategischen Erfolg im Auge… was auch immer das gewesen sein mag…
 
#30
Frage:
  1. Zu welchem Zweck und wie kann ich mir das vorstellen?
  2. Warum gerade Anhänger? Für welches Zugmittel?
  3. Klar, für welche Art Fracht?
  4. Die letzte und für mich wichtigste Frage: Auf welche Quellenlage beziehst Du Dich mit dieser Aussage?

LG
Gerd
Hallo Otto (oder Gerd),

der volkardanische Anhänger war ein von 5 Symptomen.
Das sollte eihentlich nur der Anfang einer Aufzählung sein.

Erwähnt wird er in Karlsch Buch 2005, Conny hat unzählige Male erwähnt, er könne ihn belegen. Als Fracht wird eine Atombombe angegeben. Keine starke Argumente aber ich glaube an seine Existenz. Die Quellenlage ist mehr als dürftig, man kann sicher von der Unzugänglichkeit originärer Quellen ausgehen.

Aber was wichtig ist: A-4 war keine Waffe mit strategischen Eigenschaften. Ich lese gerade das Buch von Dornberger, darin werden noch mehr Anhaltspunkte angerissen, das aber später.
 
H

hebbel

Nicht mehr aktiv
#31
Scheint ja nicht sehr Handhabungs- bzw. Funktionssicher gewesen zu sein, wenn man die Dreh- und Kippmomente beim Transport fernhalten oder eine ursprünglich definierte Lage einhalten muß. Ich glaube das wird nix. :ichsagnix:

Gruß
Dieter
 
#32
vollkardanisch um Kräfte möglichst vom Inhalt wegzuhalten, z.B. Drehmomente. Ergibt aber nur Sinn wenn der Inhalt empfindlich für Erschütterungen ist, sind aber normale Metallkugeln und normaler Sprengstoff nicht. Nun kannste das als contra interpretieren oder als pro, nur muß dann irgendwas Empfindliches drin sein.

Aber mal eine andere Frage: rein theoretisch, würde sich nicht N-Stoff sehr gut als Treibstoff für Staustrahltriebwerke eignen? Bei der Erprobung der Navaho waren primär Zündprobleme Grund für die Mißerfolge.

LG rak64
 
H

hebbel

Nicht mehr aktiv
#33
Aber mal eine andere Frage: rein theoretisch, würde sich nicht N-Stoff sehr gut als Treibstoff für Staustrahltriebwerke eignen? Bei der Erprobung der Navaho waren primär Zündprobleme Grund für die Mißerfolge.
Ich zitiere mal John D. Clark aus WiKi, der das humorvoll umschrieben hat:
"It is, of course, extremely toxic, but that's the least of the problem. It is hypergolic with every known fuel, and so rapidly hypergolic that no ignition delay has ever been measured.It is also hypergolic with such things as cloth, wood, and test engineers, not to mention asbestos, sand, and water — with which it reacts explosively. It can be kept in some of the ordinary structural metals-steel, copper, aluminium, etc.-because of the formation of a thin film of insoluble metal fluoride which protects the bulk of the metal, just as the invisible coat of oxide on aluminium keeps it from burning up in the atmosphere. If, however, this coat is melted or scrubbed off, and has no chance to reform, the operator is confronted with the problem of coping with a metal-fluorine fire. For dealing with this situation, I have always recommended a good pair of running shoes." :D

Clark hat das Teufelszeug auf seine Verwendbarkeit für Raketenmotoren untersucht. Es ist einfach nicht vollständig sicher handhabbar.

ps. Gegen Stöße (im Sinne von "Schlaglöchern") musst Du bei dem vollkardanischen Vehikel extra etwas tun. Die kardanische Aufhängung des Bömbchens stellt nur (hier mal angenommen) die Senkrechtlage im Idealfall sicher. (Die Achsen x und y sind "frei".)

Gruß
Dieter
 
H

hebbel

Nicht mehr aktiv
#34
Und nochmals zum besseren Verständnis. Eine kardanische Aufhängung kann im Sinne des Prinzips rotatorische Änderungen, also Winkeländerungen kompensieren. Translatorische Ereignisse also nur in dem Sinne, daß eine Winkeländerung einher geht. Da ist nix mit "Erschütterungsfreiheit", was der Herr Karlsch aber vermutlich als (gewünschtes) Interpretationsprodukt den Lesern überlässt. Ich habe diesen Quatsch bisher einfach nicht beachtet und habe es jetzt einfach satt. Das sollte man weiterhin ignorieren. Scharlatan-Hunting ist eine andere Sache.
Jetzt blase ich die Reveille....

Gruß
Dieter
 

Edgar

CN 5. Kolonne
#35
...mal rein technisch gesehen wird eine sog. vollkardanische Lagerung einer unbestimmten Last nur dann benötigt, wenn eine absolut senkrechte oder auch waagerechte Lage unabhängig der Neigung des Fahrzeuges beim Transport benötigt wird.

Brauchte damals wie heute kein (egal wie aufgebauter) nuklearer Bumskörper. Wozu auch.


Wenn schon besonders beim Transport gesichert, dann in einem speziellen Klimaregime, einer Schutzgasatmosphäre und entsprechend stoßgedämpft (siehe z.B. die sog. ISO-Fahrzeuge der GSSD, über die in anderen Foren schon viel geschrieben wurde).

Weiterhin dürfte dem technisch vorgebildeten User die Wirkungsweise einer kardanischen Aufhängung bekannt sein. Besonders schwere oder sperrige Lasten müssen auch vor und nach dem Transport leicht in diese Aufhängung hinein und auch wieder hinaus gebastelt werden. Nicht so einfach, denke ich mir mal so.....

Also noch mal meine Frage, egal ob irgendwer irgendwann mal behauptet haben sollte, dass irgendwas kardanisch aufgehängt transportiert worden sein sollte: Warum und was? Mir fällt rein technisch gesehen nix ein.

Gruß vom Edgar
 
H

hebbel

Nicht mehr aktiv
#37
Warum und was? Mir fällt rein technisch gesehen nix ein.
Tja. Da ist sie, die Frage der Fragen. Mir ist bisher auch nichts eingefallen, was dies nötig machen würde.

@Edgar
Es gibt nun mal Menschen die nicht wissen, wo sie das "kalte" Ende des Lötkolbens befindet. :D Viele können das durch andere Fähigkeiten kompensieren...

@SuR
Etwas mehr Respekt vor der Problemstellung, wenn ich bitten darf. :D :lol1:

Gruß
Dieter
 
#38
Wenn schon besonders beim Transport gesichert, dann in einem speziellen Klimaregime, einer Schutzgasatmosphäre und entsprechend stoßgedämpft (siehe z.B. die sog. ISO-Fahrzeuge der GSSD, über die in anderen Foren schon viel geschrieben wurde).
Hallo Edgar, kannst Du bitte da nähere angaben machen, habe bisher nichts vernünftiges gefunden.
LG rak64
 
H

hebbel

Nicht mehr aktiv
#39
Edgar wird Dir sicherlich gern antworten. Nur wollen sich ein paar Leute nicht" Excreta Tauri Astutos Frustantur" (Bullshit Baffles Brains) äußern und mögen dies es auch nicht von anderen Personen akzeptieren. Ich sagte doch, jetzt blase ich die Reveille...

Gruß
Dieter
 
Oben