In diesem Zusammenhang verortet jemand die "Giftgasproduktion" in das IGF-Werk Frose ->
http://fr-online.de/in_und_ausland/panorama/?em_cnt=2860895& und nennt Zyklon B ->
http://de.wikipedia.org/wiki/Zyklon_B
Dazu dies:
CIOS-Report No. XXII-15 von Dr. W.S. Calcott und Lt. Col. Max Woldenberg, ETOUSA Hq.
I.G. Farbenindustrie Plant Frose, Germany, Fuels and Lubricants
Das Werk wurde am 12.05.1945 besichtigt. Es befindet sich im Eigentum der IG und nahm seinen Betrieb im August 1939, primär für die Erzeugung von "Tetraethyl lead" [TEL] und "Ethyl fluid" auf. Die Produktion lief von August 1939 bis zum 12.04.1945 unterbrechungsfrei durch. Es ist gänzlich unzerstört und befindet sich in einem Zustand, in dem es sofort wieder die Produktion aufnehmen könnte, wenn die Ausgangsmaterialien zur Verfügung stünden.
Dr. Franz Ebster (Österreicher), ein stellvertretender Betriebsleiter, gab ihnen Informationen zu den betrieblichen Vorgängen in Frose.
[Es folgt dann die Prozessbeschreibung der TEL-Herstellung, die ich hier nicht aufführe.]
- Monatsproduktion 300 metrische t TEL
- Bei der Reinigung (u.a. mittels Ausblasen des TEL mit Luft) fielen 50 bis 75 kg / Monat metallisches Wismut (Bismuth) an.
- Das für die Produktion benötigte Ethylchlorid (300 t / Monat) wurde von den IG-Werken Schkopau und Ludwigshafen angeliefert.
- Frose selbst erzeugte 60 t /Monat unter Verwendung von Alkohol und einem Zink - Chlorid - Katalysator - Prozess.
Außerdem erzeugte Frose 300 t Oppanol* im Monat. Zu Anfang des Krieges gab es dort einen beträchtlichen Vorrat kanadisches Nickelerz, wovon aber das meiste an andere Betriebe verschickt wurde. In Frose selbst wurden nur 50 t Nickel produziert. Eine kleine Menge Erz kam auch aus Finnland, wurde aber nicht verwendet.
[Das war es dann auch schon mit dem sehr kurzen Bericht.]
Da müsste Calcott eine Blausäureproduktion/Verarbeitung in Frose entgangen sein. [Wenn, warum sollte diese vorher verbracht worden sein?]
Dr. Calcott hat seine Unterschrift auch für die Inspektionen in Leuna und Buna hergegeben.
* Polyisobuten bzw. Polyisobutylen, ein Polymer, welches je nach Polymerisationsgrad ein viskoses Öl, eine plastisch klebrige Masse oder ein kautschukartiges Produkt bildet.
Friedhof:
Hier eine ander Zahl. Keine Ahnung, woher diese Abweichung kommt.
"Nachterstedt, auf dem Ehrenfriedhof, Froser Straße, auf der Halde: "Hier ruhen 138 sowjetische Kriegsgefangene und Zwangsarbeiter, die während des zweiten Weltkrieges in der Grube Nachterstedt arbeiten mußten und an Entbehrungen und Mißhandlungen verstarben.""
Es gab in der "Concordia" ca. 1000 sowj. Kriegsgefangene/Zwangsarbeiter, polnische Zwangsarbeiter und italienische "Militärinternierte". Auf dem städtischen Friedhof gibt es noch ein Grabmal für unbekannte polnische Zwangsarbeiter. Die Gesamtzahl der Toten wird an einer Stelle mit 140 bis 160 Personen angegeben.
Ein Dokument:
Schreiben der Grube Concordia der A. Riebeck'schen Montanwerke [Tochter der IGF] in Nachterstedt an das Arbeitsamt Halberstadt über zahlreiche Todesfälle bei sowjetischen Kriegsgefangenen vom 16.2.1942.
--------------
Etwas anderes, was ich so noch nicht kannte: Sohlenpflasterung auf der Grube Concordia in Nachterstedt ->
http://books.google.de/books?id=QZc...&resnum=5&ved=0CD0Q6AEwBA#v=onepage&q&f=false