Nationalfeiertag 26.10.2023 in Wien

josef

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#1
Bundesheer formiert sich zu Leistungsschau
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Das Bundesheer wird am Nationalfeiertag am Donnerstag wie gewohnt verschiedene Truppenteile am Heldenplatz präsentieren. Wegen der derzeit erhöhten Terrorwarnstufe wird laut Verteidigungsministerin Klaudia Tanner Sicherheit im Zentrum stehen.
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„Wir werden selbstverständlich die Sicherheitslage stündlich beobachten und beurteilen", betonte Tanner bei einer Pressekonferenz zur Leistungsschau. Sollte es die Lage erfordern, würden die entsprechenden Sicherheitsmaßnahmen erhöht und verschärft. Der Wiener Militärkommandant Kurt Wagner wies zudem darauf hin, keine Rucksäcke, Regenschirme oder gefährliche Gegenstände mitzubringen.

Lion-Premiere am Heldenplatz
Einer der Hauptanziehungspunkte wird wohl der neue Hubschrauber des Bundesheeres sein, der AW 169 „Lion“. Er wird zum ersten Mal für eine Leistungsschau in Wien landen. Das Bundesheer hat insgesamt 36 Modelle des von Leonardo Helicopter in Italien produzierten Hubschraubers bestellt.

APA/BUNDESHEER/CARINA KARLOVITS
Verteidigungsministerin Klaudia Tanner vor dem neuen Hubschrauber AW 169 „Lion“
Besonders sei dieses Jahr auch ein IKT-Container, um auf die Notwendigkeiten von Cyberdefense hinzuweisen. Aufgabe der Cyber-Truppe des Bundesheeres ist es, den Schutz der Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT)-Systeme sowie deren Inhalte bei Cyber-Angriffe zu sichern.

Bundesheer „zum Anfassen“
Wie schon bei den 27 vorangegangenen Leistungsschauen des Bundesheeres mit dabei sind fast alle gepanzerten Fahrzeuge von Leopard bis zum Ulan und ein 1:1-Modell des Eurofighters. Ein weiteres Highlight verspricht ein Flugsimulator zu sein. Die Mittelstraße am Heldenplatz werde wieder für Vorführungen genutzt, so Militärkommandant Wagner. Etwa werden dort die Fallschirmspringer des Jagdkommandos landen, oder die Garde eine Vorführung absolvieren: „Wir bieten ein Bundesheer zum Anfassen", so Wagner.

APA/BUNDESHEER/CARINA KARLOVITS
Das Bundesheer präsentiert Truppenteile am Heldenplatz

Traditionell findet am Heldenplatz eine große Angelobungsfeier statt. Rund 1.000 Rekruten und Rekrutinnen werden den Eid auf die Republik Österreich ablegen. Das Bundesheer selbst will sich dem Publikum auch als attraktiver Arbeitgeber präsentieren. Hunderte Möglichkeiten und ein sicherer Arbeitsplatz würden geboten.

Tag der Schulen am 25. Oktober
Das offizielle Programm beginnt schon am Mittwoch, den 25. Oktober, mit dem Tag der Schulen. Schulklassen könnten alles über das Bundesheer vor Ort erfahren, erklärte Wagner. Am Nationalfeiertag selbst erfolgt zunächst um 9.30 Uhr die Kranzniederlegung durch Bundespräsident Alexander Van der Bellen und der Bundesregierung im Anschluss. Danach werden die 1.000 Rekruten aus allen Bundesländern, darunter zwanzig Frauen, angelobt.

Der ORF überträgt das Geschehen am Heldenplatz auch heuer wieder mit 14 Kameras, darunter auch eine Krankamera und ein Drohne, erklärte ORF-Regisseur Kurt Pongratz. Zusätzlich werde es erneut Filmbeiträge von Filmregisseur Stefan Ruzowitzky geben, in denen die Aufgabenbereiche des Bundesheers gezeigt werden. „Jetzt müsse nur noch der Wettergott mitspielen“, so Pongratz, der das Publikumsinteresse in den vergangenen Jahren hervorhob: „Das Interesse ist trotz des frühen Beginns außergewöhnlich.“
23.10.2023, red, wien.ORF.at/Agenturen

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#2
NATIONALFEIERTAG
Blick hinter die Kulissen der Republik
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Der Nationalfeiertag bietet Interessierten wieder die Gelegenheit, einen Blick hinter die Kulissen der Republik zu werfen – etwa in die Räumlichkeiten des Bundespräsidenten, des Bundeskanzlers und des Parlaments. Auf dem Wiener Heldenplatz präsentiert das Bundesheer seine Leistungsschau. Trotz erhöhter Terrorwarnstufe laufen die Feierlichkeiten weitgehend wie gehabt ab.
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Der Nationalfeiertag beginnt traditionell mit dem Gedenken an die Gefallenen. Bundespräsident Alexander Van der Bellen und anschließend die Bundesregierung legen bei der Krypta auf dem Heldenplatz Kränze nieder. Ebenfalls auf dem Programm stehen Ansprachen der Staats- und Regierungsspitze sowie ein Sonderministerrat.

Nach einem Überflug der Eurofighter folgt die Angelobung der Rekruten. Das Österreichische Bundesheer zeigt auf dem Heldenplatz sowie auf verschiedenen Plätzen in der Wiener Innenstadt sein vielfältiges Aufgabenspektrum. Den Schlusspunkt bilden der Abflug der Hubschrauber, der Abmarsch der Panzerkolonne und ein Zapfenstreich.

Erhöhte Terrorwarnstufe
Aktuell gilt in Österreich die zweithöchste Terrorwarnstufe. In diesem Kontext werden laut Innenministerium die geplanten Veranstaltungen analysiert und etwaige Maßnahmen abgeleitet. Eine konkrete Anschlagsgefahr besteht der Regierung zufolge nicht.

picturedesk.com/Karl Schöndorfer
Das Bundesheer präsentiert in Wien seine vielfältigen Aufgabengebiete

„Wir werden selbstverständlich die Sicherheitslage stündlich beobachten und beurteilen“, betonte auch Verteidigungsministerin Klaudia Tanner (ÖVP). Sollte es die Lage erfordern, würden die entsprechenden Sicherheitsmaßnahmen erhöht und verschärft.

Zu Besuch bei Präsident und Kanzler
In der Präsidentschaftskanzlei beginnt wegen des großen Interesses der vergangenen Jahre der Tag der offenen Tür diesmal bereits um 10.00 Uhr. Bundespräsident Alexander Van der Bellen und Doris Schmidauer werden die Gäste vor der Hofburg auf dem Ballhausplatz begrüßen und die Türen öffnen. Am Abend hält der Bundespräsident dann eine Rede, die ab 19.47 Uhr im ORF zu sehen ist.

Im Kanzleramt können Besucherinnen und Besucher von 12.00 bis 17.00 Uhr die Repräsentationsräumlichkeiten besichtigen. Bundeskanzler Karl Nehammer, die Kanzleramtsministerinnen Karoline Edtstadler und Susanne Raab sowie Staatssekretärin Claudia Plakolm werden die Gruppen zeitweise in Empfang nehmen.

Rundgang durch neu saniertes Parlament
Das frisch sanierte Parlamentsgebäude öffnet von 10.00 bis 16.00 Uhr seine Pforten. Besucherinnen und Besucher können an einem rund einstündigen geführten Rundgang teilnehmen und dabei die Sitzungssäle des National- und Bundesrats sowie das „Plenarium“ unter der neuen Glaskuppel erkunden.

picturedesk.com/Karl Schöndorfer
Das Parlament öffnet seine Türen für Besucherinnen und Besucher

Heuer können auch die sonst für die Öffentlichkeit unzugänglichen Ausschusslokale besichtigt werden. Zudem besteht die Möglichkeit, sich mit den Präsidenten bzw. Präsidentinnen von National- und Bundesrat sowie Mandatarinnen und Mandataren aller Parlamentsfraktionen auszutauschen. Wegen des erwarteten Andrangs muss man sich im Vorfeld online anmelden.

Der Verfassungsgerichtshof (VfGH) ist am Nationalfeiertag von 11.00 bis 15.00 Uhr für die Öffentlichkeit zugänglich. Auf dem Wiener Minoritenplatz findet der Tag der Polizei statt. Vor dem Innenministerium werden die Tätigkeitsbereiche der Polizei präsentiert. Zu Mittag gibt es eine Leistungsschau mit Polizeimotorrädern, anschließend spielt die Polizeimusik auf. Auf dem Rathausplatz findet weiters das Sicherheitsfest der Stadt Wien statt. Einsatz- und Hilfsorganisationen gewähren Einblick in ihren Arbeitsalltag.

„Leonardo“ und Leopard
Bei der Leistungsschau des Bundesheeres feiert der „Leonardo“-Hubschrauber AW169 seine Wien-Premiere. Zunehmend wichtiger für Streitkräfte rund um den Globus wird die Abwehr von Cyberangriffen, auch das Bundesheer stellt in Wien seine Cyberdefense-Fähigkeiten vor.

Neben dem Hubschrauber werden auch beinahe alle gepanzerten Fahrzeuge vom Leopard bis zum Ulan und ein 1:1-Modell des Eurofighters zu sehen sein. Als weiteres Highlight gebe es einen Flugsimulator. Die Mittelstraße auf dem Heldenplatz wird für Vorführungen genutzt. Unter anderem werden dort die Fallschirmspringer des Jagdkommandos landen und die Garde eine Vorführung absolvieren.

Gedenken an NS-Opfer in Salzburg
Auf dem Kommunalfriedhof der Stadt Salzburg wird wie jedes Jahr der Opfer des Nationalsozialismus gedacht. Im Mittelpunkt der Gedenkveranstaltung steht heuer die Verfolgung und Ermordung homosexueller und queerer Menschen durch das NS-Regime. Erst 2005 erfolgte die offizielle Anerkennung dieser Opfergruppe durch die Republik Österreich im Sinn des Opferfürsorgegesetzes.

Eine Abendveranstaltung der Homosexuellen Initiative (HOSI) und des KZ-Verbands widmet sich dem Schicksal der Schauspielerin Dorothea Neff (1903–1986). ORF-Journalist Jürgen Pettinger hat den Fall aufgerollt. Sein Buch. „Dorothea: Queere Heldin unterm Hakenkreuz“ wird um 18.00 Uhr in der HOSI Salzburg (Franz-Josef-Straße 22) präsentiert.

Österreichweite Fitnessaktion
Ihren Höhepunkt erreicht am Nationalfeiertag die vom ORF mitinitiierte Aktion „Wir bewegen Österreich“. Über 1.100 Veranstaltungen finden in Zusammenarbeit mit den Dach- und Fachsportverbänden in ganz Österreich statt – mehr dazu in burgenland.ORF.at. In Wien können Bewegungsfreudige mit ORF-TV-Fitnesscoach Phillip Jelinek eine Runde um den Ring spazieren – mehr dazu in wien.ORF.at.
26.10.2023, red, ORF.at/Agenturen

Nationalfeiertag: Blick hinter die Kulissen der Republik
 

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#3
NATIONALFEIERTAG
Panzer, Präsident und Parlament lockten Tausende in die Wiener Innenstadt
Einen Blick in die Machtzentren der Republik werfen, schweres Bundesheergerät hautnah erleben und ein Selfie mit dem Präsidenten ergattern – all das bot der Nationalfeiertag trotz erhöhter Terrorwarnstufe
Reportage

Zwei Fallschirmspringer des Jagdkommandos sind aus einem Hubschrauber gesprungen und mitten auf dem Heldenplatz gelandet.
APA/FOLRIAN WIESER

Auf den ersten Blick wirkte an diesem Nationalfeiertag alles wie immer: Zunächst sonniges, später bewölktes Herbstwetter lockte schon am Vormittag tausende Besucherinnen und Besucher in die Wiener Innenstadt. Sie informierten sich auf dem Wiener Heldenplatz über die Aufgaben und Ausbildungsmöglichkeiten des Bundesheeres, die Gardemusik gab einige Einlagen zum Besten, Jung und Alt erfreuten sich am schweren Bundesheergerät.

Rund um den Heldenplatz bildeten sich vor den Machtzentren der Republik lange Schlagen. Menschen wollten die Räumlichkeiten des Bundespräsidenten und Kanzlers hautnah erleben, den aus dem Fernsehen bekannten Plenarsaal des frisch renovierten Parlaments besichtigen oder einen Blick in so manches Ministerium werfen. Und natürlich den einen oder anderen Händedruck beziehungsweise das eine oder andere Selfie mit politischer Prominenz ergattern.


Tausende Besucherinnen und Besucher strömten am Nationalfeiertag auf den Wiener Heldenplatz.
Helena Lea Manhartsberger

Krisen und Kriege im Fokus der Ansprachen
Auf den zweiten Blick war an diesem Nationalfeiertag, der mit der traditionellen Kranzniederlegung bei der Krypta auf dem Heldenplatz begonnen hatte, nicht alles wie immer – das machten die politischen Ansprachen anlässlich der Angelobung von 1.000 Rekrutinnen und Rekruten, darunter 20 Frauen, deutlich.


1.000 Rekrutinnen und Rekruten, darunter 20 Frauen, wurden am Nationalfeiertag auf dem Heldenplatz angelobt.
Helena Lea Manhartsberger

Denn dieser Nationalfeiertag ging im Schatten einer erhöhten Terrorwarnstufe über die Bühne. Aktuelle Krisenherde wie der Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine und die Angriffe der palästinensischen Terrororganisation Hamas auf Israel haben auch Auswirkungen auf die Sicherheitslage in Österreich.

Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP) sprach in diesem Zusammenhang davon, dass Österreichs Neutralität gefordert sei "wie schon lange nicht". Zwar bekenne sich Österreich vollumfassend zur militärischen Neutralität, dennoch sei es "gerade in diesen Zeiten" notwendig, Meinung und Haltung zu zeigen, "gerade auch für neutrale Staaten". Diese Botschaft richtete der Regierungschef wohl auch in Richtung FPÖ, die tags zuvor bei einer Sondersitzung im Parlament der schwarz-grünen Regierung vorgeworfen hatte, dass die Unterstützung der Ukraine Österreichs Neutralität zerstören würde.

Diese Krisenherde hätten außerdem aufgezeigt, "wie wichtig es ist, als Staat zur Verteidigung vorbereitet zu sein", sagte Alexander Van der Bellen, Bundespräsident und Oberbefehlshaber des Bundesheeres. Um als Staat resilient zu sein, sei ein leistungsfähiges Bundesheer "unverzichtbarer Teil", sagte Van der Bellen und lobte die Aufstockung der Mittel für das Heer. Für den Frieden im Land könne man jedenfalls nicht genug dankbar sein, wird das Staatsoberhaupt heute Abend auch in seiner TV-Ansprache zum Nationalfeiertag sagen.

Und auch Verteidigungsministerin Klaudia Tanner betonte, dass angesichts der aktuellen Sicherheitslage eine "starke Armee für unsere Heimat" notwendig sei.


Verteidigungsministerin Klaudia Tanne, Vizekanzler Werner Kogler und Kanzler Karl Nehammer rückten die aktuellen Krisen und Kriege in den Fokus ihrer politischen Ansprachen.
Helena Lea Manhartsberger

Panzerfahrzeuge als beliebtes Fotomotiv
Wie leistungsfähig das Bundesheer ist, wurde ab Mittag auf dem Heldenplatz im Rahmen der mittlerweile 28. Leistungsschau demonstriert. Dass unlängst eine Hercules-Maschine wegen eines technischen Defekts nicht abheben konnte, es kürzlich zu einem tödlichen Unfall mit einem Leopard-Panzer kam und es auch noch nicht lange her ist, dass ein Heereshubschrauber in Flammen aufging, rückte angesichts des Großaufgebots an schwerem Gerät in den Hintergrund.

Besonders beliebtes Fotomotiv waren dort die Panzerfahrzeuge und ein Modell des Eurofighters in Originalgröße. Erstmals präsentiert wurde auch der neue Hubschrauber Leonardo AW169. Bis zum Jahr 2028 sollen 36 solche Hubschrauber um 870 Millionen Euro angekauft werden – es ist nur eine von zahlreichen Investitionen in den kommenden Jahren.


Die aufgestellten Panzer waren ein besonders beliebtes Fotomotiv für Jung und Alt.
Helena Lea Manhartsberger


Bestaunt werden konnte auch ein Modell des Eurofighters in Originalgröße.
APA/FLORIAN WIESER


Erstmals präsentiert wurde auch der neue Hubschrauber Leonardo AW169.
APA/FLORIAN WIESER

Ihr Können zeigten zwei Fallschirmspringer des Jagdkommandos, der Eliteeinheit des Heeres, die aus einem Hubschrauber gesprungen und mitten auf dem Heldenplatz gelandet waren. Zuvor überflogen zwei Eurofighter die Bundeshauptstadt. Die Soldaten präsentierten sich aber nicht nur in luftigen Höhen, sondern auch unter Wasser.


Soldaten des Heeres präsentierten sich nicht nur in luftigen Höhen, sondern auch unter Wasser.

Regen Zulauf verzeichneten außerdem die zahlreichen Mitmachstationen. Ein Flugsimulator bot Besucherinnen und Besuchern auch heuer wieder die Möglichkeit, die Luftfahrzeuge des Heeres zu testen. Ein junger Mann, der kommendes Jahr zum Wehrdienst einrücken wird, träumt davon, Militärpilot zu werden, wie er dem STANDARD erzählt.

Meet an Greet mit Spitzen der Republik
Nur ein paar Schritte entfernt ließ es sich Van der Bellen nicht nehmen, gemeinsam mit seiner Gattin Doris Schmidauer die Türen der Hofburg auf dem Ballhausplatz persönlich zu öffnen – wegen des enormen Interesses früher als sonst. Mehrere Hundert Interessierte warteten dort bereits am Vormittag auf Einlass, sie wurden vom Staatsoberhaupt und der First Lady zu Blasmusikklängen der Justizwachemusik begrüßt. Noch bevor diese in die Amts- und Repräsentationsräumlichkeiten gebeten wurden, wurden zahlreiche Hände geschüttelt, Smalltalk geführt und Autogramm- sowie Selfie-Wünsche erfüllt.


Bundespräsident Alexander Van der Bellen erfüllte im Maria-Theresien-Zimmer zahlreiche Selfie-Wünsche.
APA/FOLRIAN WIESER

Am Nachmittag empfing Van der Bellen die Hofburg-Besucher schließlich im Maria-Theresien-Zimmer, wo sonst Regierungen angelobt und Staatsbesuche empfangen werden. "Es ist eine große Freude, dass am Nationalfeiertag so viele kommen, um gemeinsam einen zentralen Ort unserer Demokratie zu erkunden", schreibt Van der Bellen auf X (vormals Twitter).

Vis-à-vis öffnete zu Mittag schließlich auch der Arbeitssitz des Bundeskanzlers. Gemeinsam mit den Kanzleramtsministerinnen Karoline Edtstadler und Susanne Raab sowie Staatssekretärin Claudia Plakolm stand dieser den Besucherinnen und Besuchern ebenfalls für ein Meet and Greet zu Verfügung – zumindest zeitweise.

Smalltalk und Selfies im Parlament

Eine lange Menschenschlage bildete sich auch vor dem sanierten Parlament.
Helena Lea Manhartsberger

Eine lange Menschenschlage bildete sich unweit des Heldenplatzes auch vor dem Parlament. Nach fünfjähriger Sanierung konnte das zu Jahresbeginn eröffnete historische Gebäude erstmals an einem Nationalfeiertag besucht und besichtigt werden. Diese Gelegenheit ließen zahlreiche Besucherinnen und Besucher nicht verstreichen. Sämtliche Gruppenführungen durch das Gebäude waren schon im Vorfeld restlos ausgebucht.

Eine Besucherin aus Kärnten, die sich rechtzeitig für den rund einstündigen Rundgang angemeldet hatte und in der Schlage auf Einlass wartete, zeigte sich beeindruckt vom Parlament, noch bevor sie dieses Betreten hatte. "Besonders freue ich mich auf den Plenarsaal, wo die Sitzungen des Nationalrats stattfinden", sagte sie im Gespräch mit dem STANDARD. Später wird sie nicht nur diesen, sondern auch den Sitzungssaal des Bundesrats sowie Ausschusslokale zu sehen bekommen. Endstation einer jeden Führung war die Säulenhalle, wo zahlreiche Abgeordnete aller Parteien und wechselweise die drei Nationalratspräsidenten anzutreffen waren.

Nächste Chance im nächsten Jahr
Heldenplatz, Hofburg, Kanzleramt und Parlament waren an diesem Nationalfeiertag nicht die einzigen Schauplätze, wo den Besucherinnen und Besuchern ein buntes Programm geboten und Tätigkeitsbereiche präsentiert wurden. Am Minoritenplatz fand etwa die Leistungsschau der Polizei statt. Auf dem Rathausplatz wiederum ging das Sicherheitsfest der Stadt Wien über die Bühne, wo Einsatz- und Hilfsorganisationen Einblick in ihren Arbeitsalltag gaben. Auch der Verfassungsgerichtshof (VfGH) auf der Freyung öffnete die Pforten, um Einblick in seine Arbeit zu geben.

Zu viel Programm für einen Tag. Wer in diesem Jahr den einen oder anderen Programmpunkt aus Zeitgründen nicht mehr unterbekommen hat: Auch im kommenden Jahr werden die politischen Machtzentren der Republik wieder Tür und Tor öffnen.
(Sandra Schieder, 26.10.2023)
Panzer, Präsident und Parlament lockten Tausende in die Wiener Innenstadt
 
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