Ehemaliges Töpper-Werk Neubruck
Ein Teil der "Niederösterreichischen Landesausstellung 2015" findet in einem Objekt des historischen Industrieareals des Gewerke Andreas Töpper in Neubruck statt.
Um 1817 gründete Andreas Töpper an der Einmündung des Jessnitzbaches in die Große Erlauf, dem heutigen Neubruck bei Scheibbs, eine Eisen- und Walzblechfabrik. Vor der Werksgründung bestand an der Ausmündung des Jessnitzbaches in die Große Erlauf ein Hammerwerk, der „Grießhammer“, mit einer Nagelschmiede.
Töpper erwarb 1817 den Hammer, ließ die alten Erzeugungsstätten abreißen und errichtete 1820 die „Erste k. k. Eisen-, Stahl- und Walzblechfabrik“, die durch steigenden Bedarf und unternehmerisches Geschick im Laufe der Zeit
- vier große Eisenblechwalzwerke,
- vier Eisenstreckwalzwerke,
- zwei Schneidewalzwerke,
- sechs Flammöfen,
- drei Zerren(=Schmelz)feuer,
- zwei Großzerrenhämmer,
- ferner diverse Bohr- und Schraubenschneidwerke, Schmieden und andere Werkstätten umfasste.
Töpper erhielt das ausschließliche Privileg auf die Erzeugung aller Gattungen von Streckeisen mittels Walzen sowie auf gepresste Kopfnägel. Durch steigenden Bedarf und unternehmerisches Geschick wurde die Fabrik das größte und modernste Eisen- und Walzblechwerk in der Monarchie. Zu dem Walzwerk in Neubruck errichtete er 1823 das Eisenwerk in Kienberg bei Gaming.
Töpper war bis zu seinem Lebensende, also noch mit 86 Jahren, sehr aktiv. Er konnte aber seine Produktion nicht mehr auf die modernen Erfordernisse umstellen. Seine Nachfolger waren zu unerfahren, um das Firmenimperium durch die Wirtschaftskrise von 1873 zu führen. In den Folgejahren mussten große Teile der Werke veräußert werden. Das Werk in Neubruck kaufte 1881 Eduard Musil (Direktor der „Neusiedler Papierfabrik“ in Kleinneusiedl) und baute es in eine Papierfabrik um.
Die neue Papierfabrik spezialisierte sich auf zwei Erzeugnisgruppen:
1. Papier für die österreichischen Banknoten (bis 1938) und
2. Gummiertes Papier für Stempelmarken.
Die Fabrik wechselte mehrmals den Besitzer, nach dem Krieg bzw. einem Großbrand 1949 erzeugte man hauptsächlich Hygiene- u. Toilettenpapier, Industriekrepp und graphische Papiere. Nach einem neuerlichen Fabriksbrand 1979 kam das Unternehmen immer mehr in Schwierigkeiten und wurde 1984 versteigert. Auch unter den neuen Besitzern konnte das Unternehmen nicht den gewünschten Erfolg erreichen und so wurde der Betrieb 1995 geschlossen.
Mit dem Beschluss zur Abhaltung der Landesausstellung 2015 wurden die Gebäude renoviert. Das Herrenhaus soll für Kulturveranstaltungen und Büros genützt werden, eine Veranstaltungshalle wurde eingerichtet und die übrigen Fabriksobjekte werden an Unternehmen vermietet.
Quellen:
https://de.wikipedia.org/wiki/Andreas_Töpper
Jeßnitzhammer Neubruck – Stadler, Das industrielle Erbe Niederösterreichs
Fotos Teil 1:
1. Alte Ansicht des Gesamtareals (19. Jhdt. – Wiki)
2. Diverse Gebäude aus der Zeit des „Hammers“
3. -4. Rückansicht der ehemaligen Hammerwerksbauten mit Jessnitzbach
5. Blick vom Herrenhaus zu den Fabriksanlagen
6. Herrenhaus mit Andreaskapelle.
Ein Teil der "Niederösterreichischen Landesausstellung 2015" findet in einem Objekt des historischen Industrieareals des Gewerke Andreas Töpper in Neubruck statt.
Um 1817 gründete Andreas Töpper an der Einmündung des Jessnitzbaches in die Große Erlauf, dem heutigen Neubruck bei Scheibbs, eine Eisen- und Walzblechfabrik. Vor der Werksgründung bestand an der Ausmündung des Jessnitzbaches in die Große Erlauf ein Hammerwerk, der „Grießhammer“, mit einer Nagelschmiede.
Töpper erwarb 1817 den Hammer, ließ die alten Erzeugungsstätten abreißen und errichtete 1820 die „Erste k. k. Eisen-, Stahl- und Walzblechfabrik“, die durch steigenden Bedarf und unternehmerisches Geschick im Laufe der Zeit
- vier große Eisenblechwalzwerke,
- vier Eisenstreckwalzwerke,
- zwei Schneidewalzwerke,
- sechs Flammöfen,
- drei Zerren(=Schmelz)feuer,
- zwei Großzerrenhämmer,
- ferner diverse Bohr- und Schraubenschneidwerke, Schmieden und andere Werkstätten umfasste.
Töpper erhielt das ausschließliche Privileg auf die Erzeugung aller Gattungen von Streckeisen mittels Walzen sowie auf gepresste Kopfnägel. Durch steigenden Bedarf und unternehmerisches Geschick wurde die Fabrik das größte und modernste Eisen- und Walzblechwerk in der Monarchie. Zu dem Walzwerk in Neubruck errichtete er 1823 das Eisenwerk in Kienberg bei Gaming.
Töpper war bis zu seinem Lebensende, also noch mit 86 Jahren, sehr aktiv. Er konnte aber seine Produktion nicht mehr auf die modernen Erfordernisse umstellen. Seine Nachfolger waren zu unerfahren, um das Firmenimperium durch die Wirtschaftskrise von 1873 zu führen. In den Folgejahren mussten große Teile der Werke veräußert werden. Das Werk in Neubruck kaufte 1881 Eduard Musil (Direktor der „Neusiedler Papierfabrik“ in Kleinneusiedl) und baute es in eine Papierfabrik um.
Die neue Papierfabrik spezialisierte sich auf zwei Erzeugnisgruppen:
1. Papier für die österreichischen Banknoten (bis 1938) und
2. Gummiertes Papier für Stempelmarken.
Die Fabrik wechselte mehrmals den Besitzer, nach dem Krieg bzw. einem Großbrand 1949 erzeugte man hauptsächlich Hygiene- u. Toilettenpapier, Industriekrepp und graphische Papiere. Nach einem neuerlichen Fabriksbrand 1979 kam das Unternehmen immer mehr in Schwierigkeiten und wurde 1984 versteigert. Auch unter den neuen Besitzern konnte das Unternehmen nicht den gewünschten Erfolg erreichen und so wurde der Betrieb 1995 geschlossen.
Mit dem Beschluss zur Abhaltung der Landesausstellung 2015 wurden die Gebäude renoviert. Das Herrenhaus soll für Kulturveranstaltungen und Büros genützt werden, eine Veranstaltungshalle wurde eingerichtet und die übrigen Fabriksobjekte werden an Unternehmen vermietet.
Quellen:
https://de.wikipedia.org/wiki/Andreas_Töpper
Jeßnitzhammer Neubruck – Stadler, Das industrielle Erbe Niederösterreichs
Fotos Teil 1:
1. Alte Ansicht des Gesamtareals (19. Jhdt. – Wiki)
2. Diverse Gebäude aus der Zeit des „Hammers“
3. -4. Rückansicht der ehemaligen Hammerwerksbauten mit Jessnitzbach
5. Blick vom Herrenhaus zu den Fabriksanlagen
6. Herrenhaus mit Andreaskapelle.
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