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Buch: Im Schatten der Mozartkugel
Hallo,
habe heute das besagte Buch bekommen und auch schon ausgelesen. 268 Seiten Reiseführer "durch die braune Topografie von Salzburg" aus dem Czernin Verlag.
Positiv: Wirklich ein Reiseführer, kurze, knappe Informationen mit mindesten einem Bild der jeweiligen Stätte. Unter dem Oberbegriff "Altstadt" kommen unter anderem die Staatsbrücke, der Residenzplatz, die Herzl-Gedenktafel vor. Unter "Neustadt" erfährt man historisches über das Elmo-Kino, das Mozarteum, über die "Stolperstein"-Aktion und einigem mehr. Unter "Peripherie" versammeln sich die Villa Trapp, das Lager Glasenbach und Schloß Kleßheim.Unter "Umland der Stadt" kommt der Mattsee vor, das Schloß Fuschl, der Untersberg und die Autobahn. Bei "Innergebirg" führt das der WEg von Schloß Blühnbach über den "Russenfriedhof" St. Johann ins Gasteiner Tal, biegt ab zur Rudolfshütte und streift Kaprun und Krimml. Bei "Angrenzende Regionen" kommen dann Braunau und die Villa Schratt vor, das KZ Ebensee und der Toplitzsee werden ergänzt vom Berchtesgadener Bahnhof und dem Obersalzberg.
Also ein wirklich breites Spektrum an Ausflugszielen ist hier versammelt. Wie gesagt, die obige Beschreibung ist nur ein Ausschnitt.
Jedes Ziel ist mit Koordinaten angegeben und die Entfernungen ab Salzburg werden ebenfalls angegeben. Lobenswert
Negativ: Der Tenor des Buches ist schwer erträglich. Keine Seite, auf der nicht auf das damalige UND/ODER heutige Österrreich geschimpft wird. Selbst als "Ausländer" (Bayer, der in Ö arbeitet und somit tagtäglich mit Salzburgern zu tun hat) finde ich es unverschämt, dem heutigen Ö und den heutigen Österreichern grundsätzlich latente Naziverehrung und ungenügende Selbstreflektionsfähigkeit zu unterstellen, wie es in diesem Buch geschieht. Die Informationen sind für mich bis auf wenige Ausnahmen bekannt, das wird bei Euch nicht anders sein, sodaß das Buch eher den geschichtlich unbedarften Leser ansprechen soll...und der bekommt die richtige Einstellung, mit der er die entsprechenden Orte besuchen soll, auch gleich dick wie Nutella auf´s Brot geschmiert.
Die Informationen sind manchmal ein wenig ZU knapp, aber das ist wohl dem großem Bereich geschuldet, der abgedeckt werden sollte. Zumindest die jeweils empfohlene "weiterführende Literatur" ist zumindest für das Gebiet "Obersalzberg/Bischofswiesen" amüsant: Es wird das schon ewig nicht mehr erhältliche "Reichskanzlei" Buch von G. Exner empfohlen und der ebenfalls sehr knapp gehaltene Reiseführer von Maik Kopleck, aber z.Bsp. F. Beierls Bücher nicht erwähnt. Es bleibt alles ein wenig oberflächlich. Und der oberlehrerhafte Ton über das Kriegerdenkmal am Berchtesgadener Stadtplatz ist einfach nur lächerlich.
Kuriosität am Rande: Der in diesem Forum wohlbekannte Fred Müller-Rominger wird als "Betreiber eines Museums im ehemaligen Flughafen-Wirtschaftgebäude" in Ainring namentlich erwähnt...Fred, was lief da mit den Autoren ;-) ?
Endresümee: 15,90 Euro "für die Katz".
Gruß
Ralf
Hallo,
habe heute das besagte Buch bekommen und auch schon ausgelesen. 268 Seiten Reiseführer "durch die braune Topografie von Salzburg" aus dem Czernin Verlag.
Positiv: Wirklich ein Reiseführer, kurze, knappe Informationen mit mindesten einem Bild der jeweiligen Stätte. Unter dem Oberbegriff "Altstadt" kommen unter anderem die Staatsbrücke, der Residenzplatz, die Herzl-Gedenktafel vor. Unter "Neustadt" erfährt man historisches über das Elmo-Kino, das Mozarteum, über die "Stolperstein"-Aktion und einigem mehr. Unter "Peripherie" versammeln sich die Villa Trapp, das Lager Glasenbach und Schloß Kleßheim.Unter "Umland der Stadt" kommt der Mattsee vor, das Schloß Fuschl, der Untersberg und die Autobahn. Bei "Innergebirg" führt das der WEg von Schloß Blühnbach über den "Russenfriedhof" St. Johann ins Gasteiner Tal, biegt ab zur Rudolfshütte und streift Kaprun und Krimml. Bei "Angrenzende Regionen" kommen dann Braunau und die Villa Schratt vor, das KZ Ebensee und der Toplitzsee werden ergänzt vom Berchtesgadener Bahnhof und dem Obersalzberg.
Also ein wirklich breites Spektrum an Ausflugszielen ist hier versammelt. Wie gesagt, die obige Beschreibung ist nur ein Ausschnitt.
Jedes Ziel ist mit Koordinaten angegeben und die Entfernungen ab Salzburg werden ebenfalls angegeben. Lobenswert
Negativ: Der Tenor des Buches ist schwer erträglich. Keine Seite, auf der nicht auf das damalige UND/ODER heutige Österrreich geschimpft wird. Selbst als "Ausländer" (Bayer, der in Ö arbeitet und somit tagtäglich mit Salzburgern zu tun hat) finde ich es unverschämt, dem heutigen Ö und den heutigen Österreichern grundsätzlich latente Naziverehrung und ungenügende Selbstreflektionsfähigkeit zu unterstellen, wie es in diesem Buch geschieht. Die Informationen sind für mich bis auf wenige Ausnahmen bekannt, das wird bei Euch nicht anders sein, sodaß das Buch eher den geschichtlich unbedarften Leser ansprechen soll...und der bekommt die richtige Einstellung, mit der er die entsprechenden Orte besuchen soll, auch gleich dick wie Nutella auf´s Brot geschmiert.
Die Informationen sind manchmal ein wenig ZU knapp, aber das ist wohl dem großem Bereich geschuldet, der abgedeckt werden sollte. Zumindest die jeweils empfohlene "weiterführende Literatur" ist zumindest für das Gebiet "Obersalzberg/Bischofswiesen" amüsant: Es wird das schon ewig nicht mehr erhältliche "Reichskanzlei" Buch von G. Exner empfohlen und der ebenfalls sehr knapp gehaltene Reiseführer von Maik Kopleck, aber z.Bsp. F. Beierls Bücher nicht erwähnt. Es bleibt alles ein wenig oberflächlich. Und der oberlehrerhafte Ton über das Kriegerdenkmal am Berchtesgadener Stadtplatz ist einfach nur lächerlich.
Kuriosität am Rande: Der in diesem Forum wohlbekannte Fred Müller-Rominger wird als "Betreiber eines Museums im ehemaligen Flughafen-Wirtschaftgebäude" in Ainring namentlich erwähnt...Fred, was lief da mit den Autoren ;-) ?
Endresümee: 15,90 Euro "für die Katz".
Gruß
Ralf
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