Panzerigel im Katastropheneinsatz

Soundy

† (17. Juli 2020)
#1
Soeben im "Kurier" entdeckt:

Sperren, die sonst Panzer aufhalten, stützen rutschende und durchnässte Hänge: 20 Häuser wurden evakuiert.

Die bis zu 1000 Kilogramm schweren Panzersperren sollen ein Zweifamilienhaus in der Oststeiermark vor den Erdmassen schützen.

In der Früh rückten die Pioniere an: Eine Bundesheer-Kompanie hievte Montag bis zu 1000 Kilogramm schwere Metallteile auf den matschigen Hügel. Sie sollen einen Hang in St. Stefan im Rosental sichern. "Die kann nicht einmal ein Panzer wegschieben", drückt Feuerwehrsprecher Thomas Meier die Hoffnung aus, dass die "Panzerigel" ein Zweifamilienhaus voreiner drohenden Mure bewahren sollen.

Weiterer Text und Quelle: http://www.kurier.at/nachrichten/1919231.php

Soundy
 

josef

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#2
Dazu auch ein Bericht im ORF-Steiermark:

Feldbach: Zehn Gebäude evakuiert
In der Oststeiermark hat sich die Situation nach den andauernden Regenfällen am Montagnachmittag weiter zugespitzt. Zahlreiche Hänge im Bezirk Feldbach rutschen ab. Zehn Gebäude mussten evakuiert werden.

Mehr als hundert Häuser sind gefährdet
Insgesamt sind im Bezirk Feldbach rund 20 Häuser akut, rund 100 weitere leicht gefährdet, so der Leiter der Katastrophenschutzabteilung des Landes Kurt Kalcher. Zehn Häuser mussten bereits evakuiert werden. Weitere Häuser sind im Bezirk Feldbach durch Hangrutschungen und Muren bedroht, auch sie müssen möglicherweise evakuiert werden. Geologen untersuchen und beurteilen die Lage laufend.

Erdreich ist völlig aufgeweicht
Hunderte Hänge sind im ganzen Bezirk in Bewegung, das Erdreich ist bis in mehrere Meter Tiefe völlig aufgeweicht. Auch in Pirching, Mitterlabill, Jagerberg, Riegersburg und Schwarzau gibt es Hangrutschungen.

Hatzendorf stand neuerlich unter Wasser
Der Ort Hatzendorf stand innerhalb weniger Tage am Montag zum zweiten Mal unter Wasser. Bereits in der Vorwoche wurde der Ort überflutet. Am Montag, während der Aufräumarbeiten, sorgten starke Regenfälle neuerlich für Hochwasser. Am Montagabend ging das Wasser wieder zurück.

7.000 Kubikmeter Erdreich in Bewegung
Zwei Wohnhäuser im Bezirk mussten schon am Wochenende evakuiert werden, die Bewohner können vorerst nicht zurück kommen. Eines der Häuser steht bei einem Hang in Tagensdorf, wo 7.000 Kubikmeter Erdreich in Bewegung sind. Die Besitzer dürfen schon die zweite Nacht in Folge nicht in ihr Wohnhaus zurück.

Stall wurde geräumt
Nach wie vor gilt im Bezirk Feldbach Katastrophenalarm. Die Niederschläge der letzten Stunden verschlimmerten die ohnehin angespannte Lage weiter, sagt Thomas Meier vom Landesfeuerwehrverband: "Es gab 40 kleine Rutschungen. Besonders betroffen war eine Familie in Kleinfrannach, wo der Geologe entscheiden musste das Stallgebäude zu räumen."

Panzerigel aufgestellt, Haus verbarrikadiert
Mittlerweile sicherten Bundesheerpioniere aus Kärnten den Hang mit Panzerigeln. "Die haben eine solche Dimension, die auch Panzer nicht wegschieben können. Durch das Gewicht sollen sie die Rutschungen stoppen", erklärt Meier. Weiters wurden Fenster und Eingangstür von den Soldaten verbarrikadiert, damit die Mure, falls sie abgeht, nicht in das Haus eindringen kann. Andere Hänge deckte die Feuerwehr mit Planen ab, um zu verhindern, dass noch mehr Wasser in den Boden dringt.

20 Häuser im Bezirk Feldbach akut gefährdet
Der Leiter der Katastrophenschutzabteilung des Landes, Kurt Kalcher spricht von 20 akut gefährdeten Häusern und Hunderten Rutschungen
Quelle für Text und Foto: http://steiermark.orf.at/stories/371585/
 

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#3
"Die haben eine solche Dimension, die auch Panzer nicht wegschieben können."

Da wird ja so getan als ob ein Panzer das gewaltigste wär'..
Aber was ist ein Panzer gegen die Naturgewalten... gar nichts...
 
#4
Mir erschliest sich der Sinn dieser "Panzersperren" für eine Hangrutschung auch nicht ganz, was sollen sie den bewirken?
Mich wundert ja auch das es noch soviele davon gibt, angeblich wurden ja "alle" schon eingeschmolzen!!
(oder haben sie sich noch ein paar für den großen Vaterländischen Krieg auf Reserve gelegt):D
 

Tom69

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#5
Die stehen noch zu Hunderten in den diversen Kasernen bzw. auf TÜPl herum - zB entlang des Flugfeldes in Wiener Neustadt.

Und zur Berichtigung der diversen Berichte:
Ein PzI hat ein Gewicht von rund 600kg.
 

josef

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#6
Mir erschliest sich der Sinn dieser "Panzersperren" für eine Hangrutschung auch nicht ganz, was sollen sie den bewirken?
Mich wundert ja auch das es noch soviele davon gibt, angeblich wurden ja "alle" schon eingeschmolzen!!
und zu @Tom69:
Die stehen noch zu Hunderten in den diversen Kasernen bzw. auf TÜPl herum - zB entlang des Flugfeldes in Wiener Neustadt.
So, nun geht es wieder... (Gewitter gestern Abend hatte mein Internet lahmgelegt).

Habe darüber im FS einen Bericht gesehen... Lt. Geologen und einem Pi-Offizier soll durch das Gewicht einer Reihe von Pz-Igel Druck auf den labilen Untergrund ausgeübt werden und so das Abgleiten der Erdmassen talwärts verhindert werden... ob es wirklich etwas nützt wird sich ja herausstellen...

Betreffend Panzer-Igel wurden zumindest in NÖ. der hohen Schrottpreise bis ca. Mitte des Vorjahres sicherlich nicht genützt :D Alleine in Wiener Neustadt dienen hunderte Igel als Abgrenzung des Flugplatzes West (Fliegerhorst WN) entlang der westlichen Platzgrenze auf einer Länge von ca. 2 km! Auch im Bereich Groß Mittel - Sollenau - Felixdorf sah ich unlängst jede Menge Pz-Igel... Auch in diversen Kasernen in NÖ. liegt noch jede Menge herum.

1. Lubi mit Ausschnitt der Westgrenze des militärischen Bereiches von WN-West mit der erkennbaren Reihe von Pz-Igeln. (Quelle: NÖGIS, NÖ-Atlas)
2. Blick von außerhalb Richtung SO auf des Flugfeld WN-West mit Pz-Igeln...
 

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