"Paukerwerk" Wien 21.: Wieder verschwindet ein alteingesessener Wiener Industriebetrieb:

Boogie

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#1
Lost Places in Österreich - Bilder "Paukerwerk" Wien 21.


DSC05839.JPG DSC05808.JPG DSC05810.JPG DSC05827xx.JPG DSC05831x.JPG DSC05860.JPG Es war ein Wochenende...wollt eigentlich das alte Heizhaus in Stammersdorf mal bestaunen,war aber eine Katastrophe!
Der kleine Wald daneben abgerodet und irgendetwas betoniges klumpiges danebengeknallt. Mir kammen echt die Tränen!
Was den Industriekomplex betrifft, hatte eine rasante Zeit gegen Ende...jetzt ist alles verlassen! Wird wahrscheinlich noch alles leergeräumt was nicht niet & nagelfest ist. LG
 
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josef

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#2
Habe Bericht herausgenommen, "Stammersdorf" könnte Hinweis zum betreffenden Werksgelände des ehemaligen "Paukerwerkes" der SGP sein!
Fehlt nur noch der Hinweis, bei welcher Tür man am bequemsten in die Hallen kommt... o_O

Das "Paukerwerk" gegenüber dem Siemens-Areal in Wien 21. war gegen Ende des WKII auch Zulieferer für A4-Komponenten...
 

josef

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#4
Baldiger Baustart bei Projekt "21" in Floridsdorf
Entwickler Bondi plant einen Businesspark vis-à-vis der Siemens-Zentrale.
Am Bild unten sind die ersten beiden Bauteile markiert:

Bild: Bondi Consult
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In Wien-Floridsdorf befinden sich an der Siemensstraße 87–89, direkt gegenüber der Siemens City, einige Liegenschaften, die Siemens im Vorjahr verkauft hat. Im Bieterverfahren setzte sich der Entwickler Anton Bondi de Antoni durch. Für dieses Areal, "eine der letzten großen zusammenhängenden Gewerbeflächen mit Industriewidmung in Wien", arbeitete er seither am künftigen "Business Campus 21" mit Büros, Handel und Gewerbe. "Die Widmung erlaubt alles außer Wohnen", so Bondi zum STANDARD.


"Innovation Hub" mit Büros und Labors
Die Pläne für den ersten Bauteil sind weit fortgeschritten. Direkt an der Siemensstraße bzw. der gleichnamigen S-Bahn-Station werden eine Hochgarage sowie ein Büro- und Retailobjekt mit 16.700 m² errichtet. Dieser sogenannte "Innovation Hub" wird flexible Büros sowie auf einem ganzen Stockwerk außerdem Laborflächen und einen Merkur-Markt im Erdgeschoß bekommen.

Der Altbestand auf diesem Grundstück wurde bereits abgebrochen, Bondi wartet nun auf die Baugenehmigung. Er rechnet mit einem Baustart rund um Ostern, die Fertigstellung wird für das dritte Quartal 2021 erwartet.

Neuer Name schlicht "21"
"Business Campus 21" wird das Projekt dann aber nicht mehr heißen. "Der Name wird sich noch ändern", sagt Bondi. Der Grund ist einfach erklärt: Es gibt bereits einen Businesscampus namens "Campus 21", er befindet sich im Süden Wiens, in Brunn am Gebirge. Das habe nicht zuletzt in Gesprächen mit potenziellen Mietern und Investoren für Verwirrung gesorgt. Man sei nun gerade im Prozess des "Rebrandings", der Name werde künftig nur noch "21" sein; international also "Twenty-One" gesprochen.

Die weiteren Bauteile sollen "Service Hub" und "Central Hub" heißen, hier gehen die Planungen erst so richtig los. Außerdem erwirbt Bondi gerade zwei Liegenschaften auf der gegenüberliegenden Seite der Siemensstraße. Dort wird wahrscheinlich "ein Hotel oder ein Boarding House" entstehen. Viele Firmen in der näheren Umgebung "würden das super finden, wenn hier ein Hotel herkommt", so Bondi.

Genehmigungen für Abrisse nötig
Im hinteren Teil des Geländes befinden sich teilweise Bauten aus der Zeit vor 1945. Um diese abbrechen zu können, ist neuerdings ja eine Genehmigung der Stadt Wien nötig. Diese Verfahren laufen gerade. (mapu)
Baldiger Baustart bei Projekt "21" in Floridsdorf - derStandard.at

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April 2019
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November 2019
BUSINESSCAMPUS21 – Realise Your Vision!
 

josef

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#5
Wieder verschwindet ein alteingesessener Wiener Industriebetrieb:
Im Februar 2018 nahm ich die Beiträge #1 und #3 aus dem öffentlich einsehbaren Forum heraus -> Begründung siehe Beitrag #2...

Nun ist ein Teil der Werksanlagen bereits abgerissen und auf die Restbestände wartet ebenfalls schon die "Abrissbirne". Die Kräne für die Neubebauung stehen schon in den Startlöchern...
Darum habe ich die alten Beiträge wieder aus der "Versenkung" hervorgeholt!

Kurzchronik des "Paukerwerkes" bis zur Zusammenführung mit der "Simmeringer Maschinen- u. Waggonbau A.G." und der "Grazer Maschinen- und Waggonbau-A.G." zur "Simmering-Graz-Pauker Aktiengesellschaft für Maschinen-, Kessel- und Waggonbau" im Jahre 1941:
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© Albert Gieseler, Mannheim, Germany 2009: Albert Gieseler -- Simmering-Graz-Pauker AG für Maschinen-, Kessel- und Waggonbau

Simmering-Graz-Pauker AG, SGP-AG:
Simmering-Graz-Pauker AG, SGP, 1941-89 bestehendes größtes österreichisches Industrieunternehmen auf den Gebieten Maschinen-, Kraftwerks- und Schienenfahrzeugbau, dessen Wurzeln bis 1831 zurückreichen.

Der Unternehmensstandort in Wien-Simmering besteht seit 1852, nachdem die Unternehmensgründung 1831 durch Heinrich Daniel Schmid in Wien-Leopoldstadt erfolgt war; hergestellt wurden zunächst Dezimal-Brückenwaagen (erfunden von H. D. Schmid), später auch Dampfmaschinen, ganze Ausstattungen für Rübenzuckerfabriken und ab 1846 Waggons, die bald einen Produktionsschwerpunkt darstellten. 1899 wurde bereits der 40.000. Eisenbahnwaggon ausgeliefert. Durch Expansion und Firmenkäufe wurde die Produktpalette erweitert.

1934 übernahm die Simmeringer Maschinen- und Waggonbaufabrik AG die Grazer Waggon- und Maschinenfabriks-AG vormals Weitzer, die 1854 von Johann Weitzer gegründet worden war und 1870 bereits 1500 Mitarbeiter beschäftigt hatte. Dieses Unternehmen hatte zunächst verschiedenste Kraftfahrzeuge (ab 1899 Dieselmotoren nach den Patenten von R. Diesel) produziert und um die Wende zum 20. Jahrhundert auch mit der Produktion von elektrisch betriebenen Schienenfahrzeugen begonnen. Nach der Umstrukturierung des Unternehmens 1934 (dabei wurde die Fließbandarbeit eingeführt) wurden trotz Weltwirtschaftskrise 1600 Personen beschäftigt.

1941 erfolgte die Eingliederung der Paukerwerke (Kesselbau) in Wien-Floridsdorf. Im Zuge des 2. Weltkriegs wurden die Industrieanlagen an allen Standorten großteils zerstört; 1945 wurde mit dem Neuaufbau begonnen, 1946 erfolgte die Verstaatlichung. Neben Schienenfahrzeugen wurden nunmehr unter anderem Kräne, Dieselmotoren, Pressen und Kraftwerkskessel produziert und weltweit vermarktet.


Am 14. Februar 1958 wurde die Verschmelzung der Floridsdorfer Lokomotivfabrik (Lofag) mit der SGP AG beschlossen, was das Ende als eigenständiges Unternehmen bedeutete (Stilllegung 1969). Mit der Lofag kamen 1958 auch die Wiener Neustädter Rax-Werke zur SGP (Stillegung 1966).

In den 60er und 70er Jahren gehörte SGP mit den Bereichen Maschinenbau, Kraftwerksbau und Schienenfahrzeugbau zu den erfolgreichsten Unternehmen der verstaatlichten Industrie in Österreich und war ab 1970 Teil der ÖIAG (Österreichische Industrieholding AG).

Im Zuge der Umstrukturierungsmaßnahmen der verstaatlichten Industrie erfolgte 1989 die Teilung der SGP in SGP-VA Energie- und Umwelttechnik (zusammen mit einem Bereich aus der VOEST-Alpine) und SGP Verkehrstechnik GmbH

Seit 1996 Siemens SGP Verkehrstechnik GmbH.
 
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