Pinzgau (Salzburg): „Holzführen“ wie vor 60 Jahren

josef

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„Holzfian mit Pferden“

In Piesendorf (Pinzgau) hat man sich am Sonntag in frühere Zeiten zurückversetzt gefühlt. Zum 60 jährigen Jubiläum hat die Reitergruppe Piesendorf einmal keine Reitvorführungen, sondern ein „Holzfian mit Pferden“ wie früher präsentiert.
Holzarbeit wie vor 60 Jahren konnte man erleben. 16 Piesendorfer Bauern zeigten mit ihren Gespannen, wir früher mit den Pferden das Holz ins Tal transportiert wurde. „Damals war das Pferd noch richtiges Arbeits- und Nutztier, Sport war damals noch Nebensache“, sagt Toni Foidl von der Reitergruppe Piesendorf.


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Holzarbeit wie vor 60 Jahren war am Sonntag in Piesendorf zu bestaunen

Nicht nur die Pferde waren am Sonntag in alte Geschirre eingespannt - auch die Holzknechte trugen originales Arbeitsgewand von früher. „Wir mussten da schon tief in der Schublade wühlen. Ich selbst habe zum Beispiel einen Lodenrock vom Urgroßvater meiner Frau angezogen. Der ist sicher 100 Jahre alt, aber ich habe große Freude damit“, schildert Toni Foidl.

„Das alte G´wandl ist heute etwas eng“
„Wir haben solche Stücke zu Hause in einer Truhe. Heute sind wir im Schnitt natürlich alle etwas größer als damals. Und darum ist dieses G´wandl natürlich etwas eng, aber es ist noch da. Und wenn wir es vor den Motten retten können, dann bewahren wir es auch noch auf für die nächste Generation“, ergänzt „Unterholzbauer“ Johann Steiner.


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Die Holzknechte trugen Originalgewand von damals

Die Altbauern, die in ihrer Jugend noch wirklich so im Wald gearbeitet haben, haben den Jungen ihr Wissen weitergegeben und mit ihnen trainier. „Dafür braucht man Zeit, das geht nicht so schnell. Da muss man mindestens einmal einen Monat lang Holz führen, bevor man eine gewisse Routine bekommt“, schildert „Krapfbauer“ Sepp Leitner.

„Das war damals schon unglaublich viel Arbeit“
Und Holzknecht Markus Dankl ergänzt staunend. "Man glaubt heute kaum, wieviel Arbeit das früher war, bis man das Holz einmal im Tal hatte, bevor man es verarbeiten konnte. Das hat schon im Wald begonnen - bis der Baum einmal umgeschnitten und zur Verladung hergerichtet war, das war schon unglaublich viel Arbeit.


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Das Pferd war für den Transport damals unverzichtbar

Nach so einer anstrengenden Arbeit brauchte es ein ordentliches Holzknechtmuas. „Da durfte man nicht mit Butter sparen, denn die Leute mussten ja wieder Kraft bekommen“, resümiert „Schörnbergbäuerin“ Vroni Foidl.

Publiziert am 18.02.2018
http://salzburg.orf.at/news/stories/2896167/
 
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