RAD-Lager

M

Martin

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#1
Hallo!

Ich habe ein Mal vor längerer Zeit den Hinweis gefunden, dass in der südöstlichen Steiermark bereits kurz nach dem "Anschluß" ein bzw.mehrere RAD(Reichsarbeitsdienst)-Lager errichtet worden sind, die ebenso schnell wieder abgebaut worden waren, wie sie entstanden sind. Hat einer von Euch vielleicht weitere Informationen diesbezüglich? Wo sich diese Lager befunden haben und zu welchem Zweck sie entstanden sind?

Danke,

Martin
 
#2
Hallo !

Ich weis von einem Lager welches nur aus Holzbaracken bestanden hat, die natürlich nicht mehr stehen, einzig ein Brunnenschacht existiert noch. Dieses Lager befand sich in Bierbaum bei Bad Blumau.

Gruß
guru
 
R

Räppold

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#3
Hallo nach Austria,
nach meinen Informationen und Feststellungen bestanden die RAD-Lager in aller Regel aus Holzbaracken, lediglich vielleicht Stammlager, Ausbidungsstätten o. ä. dürften aus festen Gebäuden bestanden haben. Dies leuchtet auch ein wenn man bedenkt, dass die jeweiligen Einsatzgebiete des RAD von kurzfristiger Dauer waren, wie z. B. ein Einsatz beim Nürnberger Aufmarschgelände (Märzfeld); hier hat man kurz vor einem Reichsparteitag festgestellt, dass der Boden für Fahrzeuge nicht tragfähig war. Man hat kurz entschlossen den RAD eingesetzt, der die Grasnarbe abschälen, seitlich lagern, den nicht tragfähigen Boden auskoffern, Schotter einbauen und versdichten und die Grasnarbe wieder andecken musste. Und dies in allerkürzester Zeit! Beim Parteitag soll übrigens niemand etwas von diesen Arbeiten bemerkt haben.
Grüße aus Oberfranken sendet
Jürgen
 
#5
Was muste man denn "verbrochen" haben um im RAD Lager zu landen?

Arbeitslos?
Regim-Kritik?
Jude?

Welche Arbeiten wurden verrichtet?

Autobahnbau?
 
M

Martin

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#6
Hallo!

Soundy:
Das Bild vermittelt fast den Eindruck eines festen Ferienlager, wenn man nicht wüßte um was es sich handelte!...Holzhäuser mit Vorhängen vor den Fenstern...mit Blick auf einen See...

Peter:
Welche Arbeiten wurden verrichtet: Alles von Strassenbau, über Bergbau bis hin zur Wasserversorgung etc.
Korrigiert mich wenn ich falsch liege, so weit ich weiß. wurden vornehmlich
" nur" deutsche Bewohner des Reiches in den Arbeitseinsatz der RAD-Lager abkommandiert, dies zumindest in den Anfangsjahren des Zweiten Weltkrieges, später war die Situation sicher auch so, dass diensverpflichtete Zwangsarbeiter, Kriegsgefangene etc. eingesetzt wurden.

Martin
 
#7
@Peter: man mußte nichts verbrochen haben. Es war oft eine Art Pflichtjahr für alle jungen Männer vor dem Wehrdienst.

LG,
Markus
 
#8
Wie lange war eigentlich dann der "regulaere" Wehrdienst in der NS Zeit vorgesehen? - abgesehen vom Krieg.

Ich denke, so eine Art "Arbeitsdienst" gab es auch in den USA in den 30iger Jahren?
 
#9
Servus
Der RAD war dem Wehrdienst ab 1935 verpflichtend vorgelagert und hatte eine Dauer von 6 Monaten, danach ging man in die Wehrmacht über. Zu Beginn wurden Bauaufgaben etwa am Westwall oder Waldarbeiten,... gemacht, mit Fortschreiten des Krieges wurde die Zeit auf etwa 6 Wochen verkürzt und eine militärische Ausbildung durchgeführt um die Wehrmacht davon zu entlasten.
Um studieren zu können, war der RAD Pflicht, im Untauglichkeitsfall hate man eine Abgabe zu leisten.

Für den Wehrdienst war eine Zeit von 2 Jahren vorgesehen.
 
#10
Übrigens gab es beim RAD auch Frauen. So leisteten diese etwa bei Bergbauern ihren Dienst ab.

Bsp.: RAD Lager Leogang

LG,
Markus
 
#13
Liste

Hallo Dieter!

Unter diesem link:

http://forum.balsi.de/index.php?topic=2060.0

findest du eine lange Liste mit Nummern von RAD-Lagern. Sie ist nicht vollständig und sicherlich hie und da auch fehlerhaft. Das gesuchte Lager in Aigen/Mühlkreis ist leider nicht dabei, aber immerhin lassen sich die RAD-Abteilungen für Oberdonau auf den Nummernbereich 340 - 348 eingrenzen.

LG,
Martin
 
#16
Hallo, Dieter,

probier es doch in der Bucht.
Gerade jetzt wo die Urlaubszeit sich dem Ende zuneigt sollten dort wieder interessante alte Bücher stehen.
Warum auch nichts über alle Lager des RAD in Oberdonau?
 
#18
Aigen i. Mühlkreis

Ich habe mich in der Angelegenheit des Lagers in Aigen hilfesuchend an den Zeitgeschichtsforscher T. G. Lackner gewandt, der mich auch prompt in Fotos aus dem Lager Aigen einblicken ließ.


Euer Reiter
 

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#19
Hallo !

Im net wird ein Foto angeboten, welches das oben angeführte RAD Lager in Aigen zeigt.
Weiß jemand, um welches Lager ( Lagernummer ) es sich hier handellt ?

Frdl. Gruß
Dieter

Interessant bei der gezeigten Ak ist, dass dort von "Aigen IM MÜHLTAL" die Rede ist.
Lt. dem neuesten Standardwerk über den Reichsarbeitsdienst, der Dissertation von T. G. Lackner über die RAD-Lager, müsste es aber heissen: "Aigen im Mühlkreis".

Verwirrend...:pueh:
 
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