Russland - Meteoritenabsturz im Ural

josef

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#1
Steinschlag aus dem All

Beim spektakulären Absturz eines Meteoriten im russischen Uralgebirge sind über 1.000 Menschen verletzt worden, darunter mehr als 200 Kinder. Zudem wurden Tausende Gebäude in mehreren Städten beschädigt. Es ist damit die größte Katastrophe, die in den letzten Jahrhunderten von einem herabfallenden Himmelskörper ausgelöst wurde. Augenzeugen berichteten von gleißendem Licht - und dachten zunächst an einen Flugzeugabsturz.

Sechs Städte betroffen
Es ist die größte Katastrophe, die in den vergangenen Jahrhunderten von einem herabfallenden Himmelskörper verursacht wurde: Ein Meteorit ist am Freitag spektakulär im russischen Uralgebirge abgestürzt. Dabei wurden offenbar über 1.000 Menschen verletzt und Tausende Gebäude beschädigt.

Unter den Verletzten befinden sich auch mehr als 200 Kinder. Die meisten Verletzten seien von Scherben zersplitterter Scheiben getroffen worden, teilte das örtliche Gesundheitsministerium der Agentur Interfax zufolge mit.

Der Meteorit war am Freitag gegen 9.23 Uhr Ortszeit (etwa 4.23 Uhr MEZ) in der etwa 1.500 Kilometer östlich von Moskau gelegenen Region Tscheljabinsk eingeschlagen. Mehr als 40 Menschen müssten im Krankenhaus behandelt werden, zwei von ihnen seien schwer verletzt, hieß es. Durch eine massive Druckwelle seien auch mehr als 3.000 Häuser in mindestens sechs Städten der Region beschädigt worden.

Kein Zusammenhang mit Asteroid
Der Einschlag hat nach Angaben von Weltraumexperten nichts mit dem Asteroiden „2012 DA14“ zu tun, der am Freitagabend knapp an der Erde vorbeiraste. „Das ist etwas völlig anderes“, sagte ein Sprecher der europäischen Weltraumagentur ESA auf Anfrage. Flugbahn und Ort des Einschlags in Russland sprächen dagegen.
Der Meteorit raste nach Experteneinschätzung mit extrem hoher Geschwindigkeit Richtung Erde. Nach Eintritt in die Atmosphäre dürfte das kosmische Geschoß mit einer gewaltigen Druckwelle explodiert sein. Dadurch wurden Dächer zerstört und Fensterscheiben zertrümmert. Atomanlagen in der Gegend seien aber nicht betroffen, hieß es.

Hier geht es zum Bericht über den Vorbeiflug eines Asteroiden in 28.000 km von der erde entfernt am gleichen Tag...

„Großer Feuerball“
„Das war ein großer Feuerball, der dann runterfiel. Das Ganze dauerte ein paar Sekunden“, sagte ein Bewohner der Region der Agentur ITAR-TASS. Augenzeugen berichteten von Lichtblitzen, Explosionen und Rauchwolken am Himmel. Viele dachten demnach, ein Flugzeug sei explodiert. Das Staatsfernsehen zeigte Bilder von Menschen, die panikartig ihre Häuser verließen und aus Schnittwunden bluteten.

An der möglichen Absturzstelle am Ufer des Tschebarkul-Sees rund 80 Kilometer westlich von Tscheljabinsk entdeckten die Behörden einen etwa sechs Meter breiten Krater. Soldaten hätten den Bereich an dem zugefrorenen Gewässer abgesperrt, sagte Oberst Jaroslaw Roschtschupkin vom Zentralen Wehrbezirk. Es sei keine erhöhte Strahlung gemessen worden. Einsatzkräfte berichteten von zahlreichen etwa einen Zentimeter großen Splittern in der Nähe des Kraters.

Dutzende Bruchstücke
„Der Meteorit zerfiel in Dutzende Bruchstücke“, sagte Katastrophenschutzminister Wladimir Putschkow. „Die meisten Splitter sind verdampft, einige schafften es aber bis zur Erdoberfläche“, sagte Valeri Schuwalow von der Wissenschaftsakademie. Er vermutet, dass es sich um einen Nickel-Eisen-Meteoriten handelt. Nur ein solcher Körper sei fest genug, um die unteren Schichten der Atmosphäre zu erreichen. Der Astronom Sergej Smirnow meinte, dass der Meteorit vor dem teilweisen Verglühen mehrere Tonnen schwer gewesen sei. Splitter könnten demnach jeweils bis zu einem Kilogramm wiegen.

Der Impakt-Experte und Direktor des Naturhistorischen Museums (NHM) Wien, Christian Köberl, bezeichnete den Einschlag als „relativ kleines Ereignis“. Der Zwischenfall zeige deutlich, „dass wir selbstverständlich im dauernden Kugelhagel der Meteoriten und Asteroiden im Sonnensystem stehen und dass die Erde keinen Schutzschild hat“, sagte Köberl .
„Nach allem, was wir wissen, ging ein Meteorit mit einem Durchmesser von zwei bis vielleicht vier Metern nieder“, sagte der Astronom Sergej Jasew. „Wegen seiner gigantischen Geschwindigkeit explodierte er in den oberen Schichten der Atmosphäre“, meinte er.

Schadenssumme liegt bei 25 Mio. Euro
In ersten Schätzungen gingen die Behörden von einem Schaden von einer Milliarde Rubel aus (rund 25 Mio. Euro), wie Gebietsgouverneur Michail Jurewitsch sagte. „Allein die Renovierung der Eishalle wird wohl 200 Millionen Rubel kosten“, meinte der Politiker. Präsident Wladimir Putin ordnete rasche Hilfe für die Verletzten in der Region an. Gebietsgouverneur Jurewitsch brach eine Moskauer Dienstreise ab. „Bei Temperaturen von minus 18 Grad in Tscheljabinsk ist jetzt am wichtigsten, dass die zertrümmerten Fensterscheiben ersetzt werden“, sagte der Verwaltungschef. Nach Behördenangaben waren sieben Flugzeuge und 20.000 Angehörige des Zivilschutzes in der Region im Einsatz.

Betroffene nicht informiert
Katastrophenschutzminister Putschkow ordnete an, die Verlegung der Schwerverletzten nach Moskau zu prüfen. Putschkow kritisierte scharf, dass die Bewohner der Region von den Behörden nicht nach dem Meteoriteneinschlag per SMS informiert worden seien. „Der Verantwortliche wird entlassen“, sagte der Minister.
Text- u. Bildquelle: http://www.orf.at/stories/2166866/2166868/
 

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josef

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#2
Mit 54.000 km/h in Richtung Erde

Mit 54.000 km/h in Richtung Erde

Bei einem Meteoritenabsturz im russischen Ural sind nach Angaben russischer Behörden im Gebiet Tscheljabinsk mehrere hundert Menschen verletzt worden. Die meisten von ihnen seien von Scherben zersplitterter Scheiben getroffen worden, teilte das Innenministerium mit.

Laut der russischen Akademie der Wissenschaftern wog der Meteorit vor der Explosion etwa zehn Tonnen. Mit einer Geschwindigkeit von 54.000 km/h sei er in die Atmosphäre eingetreten und etwa 30 bis 50 Kilometer über dem Erdboden explodiert. Laut dem russischen Astronomen Sergej Smirnow könnten einzelne Splitter bis zu einen Kilogramm wiegen. „Der Meteorit ist in den unteren Schichten der Atmosphäre fast vollständig verglüht. Allerdings war die Druckwelle massiv“, sagte Jelena Smirnych vom Zivilschutzministerium in Tscheljabinsk.
Text- u. Bildquelle: http://www.orf.at/stories/2166866/2166814/
 

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josef

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#3
24.000 Helfer im Einsatz

24.000 Helfer im Einsatz
Zwei Tage nach dem Meteoriteneinschlag in Russland haben Tausende Einsatzkräfte bei eisiger Kälte die Aufräumarbeiten in der betroffenen Region Tscheljabinsk am Uralgebirge fortgesetzt. An mehr als 1.700 der fast 5.000 beschädigten Gebäude des Gebiets seien Verglasungsarbeiten erledigt worden, teilte die regionale Zivilschutzbehörde am Sonntag mit.
Demnach waren zur Beseitigung der Schäden nach dem Einschlag des Himmelskörpers vom Freitag weiter rund 24.000 Menschen im Einsatz - bei Temperaturen um die minus 20 Grad. Über der mehr als eine Million Einwohner zählenden Stadt Tscheljabinsk und der gleichnamigen Region war der Meteorit am Freitag mit einem grellen Blitz und einer Druckwelle explodiert. Laut Katastrophenschutzbehörde wurde keine erhöhte Radioaktivität festgestellt.

Schäden in Millionenhöhe

Laut dem Gouverneur des Gebiets Tscheljabinsk, Michail Jurewitsch, sei die Lage mittlerweile unter Kontrolle. Insgesamt seien nach der Katastrophe vom Freitag durch Schäden an den Gebäuden rund 100.000 Menschen betroffen. Der Gesamtschaden liege bei etwa einer Milliarde Rubel (rund 25 Mio. Euro).
„Allein die Renovierung der Eishalle wird wohl 200 Millionen Rubel kosten“, sagte der Politiker. Die Einsatzkräfte hatten alle Hände voll zu tun, um bei Temperaturen um die minus 20 Grad die fensterlosen Gebäude wieder winterfest zu machen. In Krankenhäusern etwa behalfen sich die Menschen mit Wärmefolien, um die Fenster provisorisch abzudichten.

Nach Angaben der Gesundheitsbehörden suchten erneut rund 90 Menschen nach der Naturkatastrophe medizinische Hilfe. Angaben zu den Beschwerden machten die Mediziner zunächst nicht. Die Zahl der Verletzten wurde nun mit 1240 angegeben, wie die Agentur Itar-Tass meldete. Demnach lagen in dem Gebiet noch 40 Menschen in Krankenhäusern.

Suche nach Meteoritenresten eingestellt
Die Behörden stellten indes ihre Suche nach Überresten des Himmelskörpers am Sonntag ein. Die im zugefrorenen Tschebarkul-See nahe Tscheljabinsk eingesetzten Taucher seien abgezogen worden, sagte ein Sprecher des Katastrophenschutzministeriums in Moskau. Die Taucher hatten dort nach Teilen des am Freitag niedergegangenen rund zehn Tonnen schweren Meteoriten gesucht. Ein Loch im Eis von etwa acht Metern Durchmesser sei aber offenbar nicht auf den Meteoriten zurückzuführen, sagte der Sprecher.

30-mal schneller als eine Concorde
Bei seinem Eintritt in die Erdatmosphäre explodierte der Meteorit mit der Kraft von 20 Atombomben. Augenzeugen berichteten von Lichtblitzen und einem Feuerball, der sekundenlang am Himmel zu sehen war. Dann folgte eine Druckwelle, Tausende Gebäude beschädigte. Damit war es der größte bekannte Meteoriteneinschlag seit 1908, als in Tunguska in Sibirien rund 80 Mio. Bäume von einem Einschlag umgeworfen wurden.

Der Meteorit war um 9.20 Uhr Ortszeit (4.20 Uhr MEZ) am Himmel erschienen. Im Internet verbreitete Aufnahmen von Amateurfilmern zeigten ein aus Nordosten eintretendes Objekt, das sich mit einem Schweif Richtung Südwesten über den wolkenlosen Himmel bewegte. Die NASA geht davon aus, dass der Meteorit mit rund 15 Metern in etwa so groß wie ein Bus war und rund 7.000 Tonnen wog. Er dürfte in einer Höhe von 20 Kilometern explodiert sein. Mit 65.000 Kilometern pro Stunde war er 30-mal so schnell wie eine Concorde. Der Auftreffwinkel sei mit weniger als 20 Grad recht flach gewesen.

Die amerikanischen Experten haben die Umlaufbahn des Himmelsbrockens berechnet und veröffentlicht. Demnach kreuzte er auch die Bahnen von Merkur und Venus und kam dem Mars sogar recht nahe. Erst mit der Erde kollidierte er dann. „Einige tausend Meteoriten treffen jeden Tag die Erde. Die große Mehrheit geht aber über Ozeanen und unbewohnten Gebieten nieder oder wird im Tageslicht gar nicht gesehen.“
Text- u. Bildquelle: http://www.orf.at/stories/2167073/2167072/
 

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Edgar

CN 5. Kolonne
#4
Für mich ist die Aussage verwunderlich, dass das Objekt in einer bestimmten Höhe explodiert sein soll, die Steintrümmer demzufolge recht unregelmäßig geformt sein müssten. Dem entgegen stehen Bilderserien des Einschlages in diesem See. Ca. 8 m im Durchmesser und fast kreisrund mit fast glatten Rändern.


Schimpft mich ruhig Verschwörungstheoretiker... für mich riecht das verdammt nach abgestürztem Satellit. Der Russe hatte da doch recht schwere Dinger mit thermonuklearer Energieerzeugung. Mal sehen, wann wer was zugeben muss...:D

Das Wolkengebilde ähnelt außerdem den Spuren von Wiedereintrittskörpern von ballistischen Raketen.

Kurz nach der "Landung" sprach ein ortsansässiger Jounalist davon, dass keine Radioaktivität gemessen wurde... Wieso???

Gruß vom Edgar
 
H

Harald 41

Nicht mehr aktiv
#5
Ja ist schwer zu sagen, der Rauch kommt mir auch stark vor für einen Meteoriten nur für eine Rakete oder einen Satelliten kommt mir die Druckwelle der Explosion zu heftig vor.Wenn man es mit der Callenger Explosion vergleicht.
http://www.youtube.com/watch?v=j4JOjcDFtBE

In der Tunguska im Jahre 1908 ist zweifelsohne ein Meteorit vor dem Aufschlag explodiert ist nicht zu übersehen zumindest aus der Luft, und der war etwas größer.


http://de.wikipedia.org/wiki/Tunguska-Ereignis



PS: Ein reiner Eisenmeteorit hätte andere Folgen gehabt.
 

Varga

Mann aus den Bergen
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#6
Für mich ist die Aussage verwunderlich, dass das Objekt in einer bestimmten Höhe explodiert sein soll, die Steintrümmer demzufolge recht unregelmäßig geformt sein müssten. Dem entgegen stehen Bilderserien des Einschlages in diesem See. Ca. 8 m im Durchmesser und fast kreisrund mit fast glatten Rändern.


Schimpft mich ruhig Verschwörungstheoretiker... für mich riecht das verdammt nach abgestürztem Satellit. Der Russe hatte da doch recht schwere Dinger mit thermonuklearer Energieerzeugung. Mal sehen, wann wer was zugeben muss...:D

Das Wolkengebilde ähnelt außerdem den Spuren von Wiedereintrittskörpern von ballistischen Raketen.

Kurz nach der "Landung" sprach ein ortsansässiger Jounalist davon, dass keine Radioaktivität gemessen wurde... Wieso???

Gruß vom Edgar
Komisch :), an einen Satelliten habe ich auch schon gedacht. :D


Gruss
Varga
 

Joe

Fehlerkramrumschlager a. D. :)
Mitarbeiter
#7
Für mich ist die Aussage verwunderlich, dass das Objekt in einer bestimmten Höhe explodiert sein soll, die Steintrümmer demzufolge recht unregelmäßig geformt sein müssten. Dem entgegen stehen Bilderserien des Einschlages in diesem See. Ca. 8 m im Durchmesser und fast kreisrund mit fast glatten Rändern.
Alter Verschwörer, du..... :lol1:

Das Loch im See steht in keinem Zusammenhang mit dem Einschlag, sagen die Agenturen gerade. Durch die Explosion (der "Klotz" wird durch die Reibung erhitzt, fängt an, innerlich zu kochen und zu verdampfen und platzt) sind aus dem großen Stein viele kleinen Teile mit insgesamt einer größeren Oberfläche geworden. Die sind größtenteils verdampft bzw zu kleinsten Objekten gedampft worden. Viel sieht man nicht mehr davon.

Wenn du keine Radioaktivität misst, hast du einfach keine Quelle dafür. Also besteht auch keine Gefahr. Das ist ein normaler Vorgang, vor allem nach einer so großen Explosion.
Gruß
Joe
 

Edgar

CN 5. Kolonne
#8
Als CN 5.Kolonne darf ich auch mal etwas "verschwören"...:D

Und das riesige Loch haben sicher die Eisangler gehackt damit sie den Butt aus "Der Fischer und seine Frau" ohne Kratzer aus dem See bekommen.

War nur mal so 'ne Idee von mir, "ich schwör' Alda"...

Gruß vom Edgar
 

SuR

... wie immer keine Zeit ...
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#9
"Keine Radioaktivität" -Meldungen gehören in RU aber zum guten Ton.

Es hieß ja auch unmittelbar nach dem Absturz: "Alle Atomanlagen in der weiteren Umgebung sind in Ordnung".
Das sind sie ja wahrscheinlich noch nicht mal im Normalfall. ;)
 

Edgar

CN 5. Kolonne
#12
Aber nur für eine bestimmte Bevölkerungsschicht.

Dieses Schriftstück (inzwischen auch schon einige Jahre alt) dürfte vielen Lesern erst mal die Augen über die wirklichen Verhältnisse in der ehemaligen UdSSR (Vielvölkerstaat) öffnen.

Gruß vom Edgar
 
H

Harald 41

Nicht mehr aktiv
#13
Hallo Edgar;
Da gab es einmal, ist sicher schon 20 Jahre her eine Doku über Russland da wurden in einer Halle oder Scheune Giftfässer gelagert mitten auf einem Feld,der Reporter sagte damals glaube ich das es sich um Nervengift handelt aber so viel das man die Weltbevölkerung 3mal auslöschen könnte.
Die rosteten damals so vor sich hin, und paar hundert Meter daneben ein kleiner Ort.
Das ist schlimmer als ein Horrorfilm.

LG Harry
 

josef

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#14
570 kg schwerer Teil des im Februar abgestürzten Meteoriten geborgen

Acht Monate nach dem spektakulären Absturz eines Meteoriten in Russland wurde in einem See wieder ein Bruchstück gefunden.

Acht Monate nach dem spektakulären Absturz eines tonnenschweren Meteoriten in Russland haben Taucher aus einem See bei Tscheljabinsk ein 570 Kilo schweres Stück des Himmelskörpers geborgen. Unter extrem schwierigen Bedingungen sei das Fragment in einer Tiefe von fast 20 Metern gehoben worden, sagte der Leiter der Mission, Maxim Schipulin.

Bereits im September hat man ein faustgroßes Stück gefunden. Wissenschafter vermuten in dem See insgesamt Teile mit einem Gesamtgewicht von etwa einer halben Tonne. Der am Mittwoch entdeckte Klumpen sei laut dem Forscher Sergej Samosdra "eines der zehn größten Fragmente eines Himmelskörpers, das weltweit gefunden wurde". Die Bergung wurde im russischen Fernsehen live übertragen. Der Stein zerbrach, als man ihn mit Seilen auf eine Waage beförderte. Ebenso zerbrach das Messgerät, nachdem es "570 Kilogramm" angezeigt hatte.

Die Druckwelle des am 15. Februar 2013 explodierten Meteoriten im Uralgebierge hatte rund 7.000 Gebäude beschädigt. Geborstene Fensterscheiben im Gebiet Tscheljabinsk verletzten etwa 1.500 Menschen. Forschern zufolge hatte der Stein ein Gewicht von 10.000 Tonnen und einen Durchmesser von bis zu 20 Metern. Laut NASA war der Meteorit größer als der letzte größere, der 2009 über Indonesien niederging. Der russische sei in einem sehr flachen Winkel niedergegangen und habe eine Sprengkraft von mehreren Hundert Kilotonnen gehabt. Zum Vergleich: Die Atombombe, die 1945 Hiroshima verwüstete, wird mit etwa 15 Kilotonnen angegeben.
http://kurier.at/politik/weltchronik/tscheljabinsk-riesiger-meteoriten-klumpen-geborgen/31.331.962
 

josef

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#16
Meteorit war Bruchstück eines Mutterasteroiden

Das Produkt einer kosmischen Kollision
Vor mehr als einem Jahr ist über der russischen Stadt Tscheljabinsk ein rund 20 Meter großer Meteorit explodiert. Gesteinsanalysen zeigen nun, dass er nur das Bruchstück eines noch größeren Brockens war. Vermutlich ist er bei einer früheren Kollision im All aus einem Mutterasteroiden herausgeschlagen worden.

Eine Forschergruppe um Shin Ozawa von der Tohoku-Universität in Sendai bestätigt damit frühere Vermutungen über eine derartige Kollision. Als Meteorit wird nur Himmelsgestein bezeichnet, das die Erde getroffen hat.

Vor rund 300 Millionen Jahren
Der Mutterasteroid des Tscheljabinsk-Meteoriten ist den neuen Analysen zufolge 1.400 bis 5.400 km/h schnell mit einem anderen Asteroiden zusammengestoßen. Bei der Untersuchung von Gesteinsproben des Meteoriten waren die Wissenschaftler auf das Mineral Jadeit gestoßen, das in glasige Adern in dem Meteoriten eingeschlossen ist.

Die Zusammensetzung des Minerals und die berechnete Kristallisationszeit der Adern legten nahe, dass der Mutterasteroid vor höchstens 290 Millionen Jahren mit einem anderen, rund 150 Meter großen kosmischen Brocken kollidiert ist. Die Kenntnis der Geschichte des Meteoriten könne helfen, den Entstehungsprozess solcher potenziell gefährlichen Geschoße im Weltall zu verstehen, schreiben die Autoren.

Der Meteorit von Tscheljabinsk war nach früheren Berechnungen mit einer Energie von 500 bis 600 Kilotonnen TNT explodiert. Das entspricht dem 30- bis 40-Fachen der Hiroshima-Atombombe. Die Druckwelle hatte rund 7.000 Gebäude in der Region am Ural beschädigt. Zerbrochene Fensterscheiben verletzten etwa 1.500 Menschen. In den Wochen und Monaten danach wurden mehr als 100 Bruchstücke des Meteoriten gefunden, zum Teil Hunderte Kilogramm schwer. Der Stein aus dem All soll ursprünglich ein Gewicht von 10.000 Tonnen gehabt haben. Mindestens 76 Prozent des Meteorits sind bei der Explosion verdampft.

Eine Million weitere Meteoriten
Damit ist der Meteorit von Tscheljabinsk einer der größten dokumentierten kosmischen Attacken der jüngeren Geschichte. Die Erde ist seit der Jahrtausendwende nach Angaben der privaten US-amerikanischen Stiftung B612 von mindestens 26 großen Meteoriten mit einer Sprengkraft zwischen einer und 600 Kilotonnen TNT getroffen worden.

Die vom US-Astronauten Ed Lu mitgegründete Organisation warnt vor der Gefahr durch kosmische Geschoße und sammelt Geld für ein Weltraumteleskop, das gefährliche Objekte rechtzeitig entdecken soll.

Zwar seien die meisten großen Asteroiden, die ein ganzes Land oder einen gesamten Kontinent zerstören könnten, bereits entdeckt, von den geschätzt mehr als eine Million gefährlichen kleineren Geschoßen, die immer noch eine komplette Metropolregion verwüsten könnten, seien bisher aber weniger als 10.000 gefunden worden, warnt die Stiftung. Mit ausreichend Vorwarnzeit sei es möglich, einen gefährlichen Brocken von seiner Bahn abzulenken und einen Einschlag zu vermeiden.
http://science.orf.at/stories/1739189/
 
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