Salzburg - Gedenkfahrt mit alliierten Original-Fahrzeugen und Uniformen

josef

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#1
Diese Aktion hatte eher Showcharakter als einen authentischen historischen Hintergrund! Die "Vier im Jeep" gab es nur in Wien!
Staatsvertrag: Gedenkfahrt für die Alliierten

Vor genau 60 Jahren wurde in Wien der Staatsvertrag der Alliierten - die Österreich vom Nationalsozialismus befreit haben - mit der Bundesregierung unterzeichnet. In Salzburg gab es dazu am Freitag eine Gedenkfahrt mit alliierten Original-Fahrzeugen und Uniformen.

Die 42. Infanterie-Division der United States Army („Rainbow“) kam einige Wochen nach Kriegsende nach Salzburg und übernahm Stadt und Land von den bis dahin hier stationierten Kampftruppen der USA. Diese hatten die Region vom Nationalsozialismus befreit. Die Macht lag nun bei der neuen Militärregierung der „Rainbow“, die auch die Demokratisierung Österreichs entscheidend vorantrieb.

Am Freitag machten einige Salzburger in amerikanischen, sowjetischen, britischen und französischen Original-Uniformen eine Gedenktour durch die Stadt Salzburg. Ihre restaurierten Jeeps sind mittlerweile 80 Jahre alt. So viele verschiedene Uniformen waren damals in Salzburg allerdings nicht zu sehen. Hier patroullierten bis 1955 nur Amerikaner - nicht die Militärpolizisten bzw. Offiziere aller vier Mächte wie in Wien.

Salzburg und Teile Oberösterreichs gehörten ab Mai 1945 zur amerikanischen Zone, Tirol und Vorarlberg zur französischen, Kärnten und Steiermark zur britischen, das östliche Oberösterreich, Niederösterreich, Burgenland und Wien zur sowjetischen.

Der große Regenbogen Amerikas
Die „Rainbow Division“ wurde im Juli 1945 nach Salzburg verlegt. Der Truppenverband existiert bis heute. Sein Hauptquartier befindet sich noch immer in Troy im Staat New York. Die Division heißt so, weil ihre Soldaten aus 26 Bundestaaten der USA stammen. Freie Bürger in Uniform: Ihre Biografien sollen den Kontinent und seine Demokratie wie ein bunter Regenbogen überspannen, so lautete 1917 eine Metapher bei der Gründung. Die Division wurde nach dem - letztlich kriegsentscheidenden - Eintritt der USA in den Ersten Weltkrieg aus Teilen der Nationalgarde aufgestellt und sofort nach Europa an die Westfront verlegt.

KZ Dachau befreit
Im Zweiten Weltkrieg kam die „Rainbow“ erst relativ spät zum Einsatz. Sie wurde im Juli 1943 in Marsch- und Kampfbereitschaft versetzt und im November 1944 nach Europa verschifft - fünf Monate nach der alliierten Invasion in der Normandie. Die frischen und ausgeruhten Amerikaner trugen dann beim finalen Kampf gegen zurückweichende Nazitruppen eine Hauptlast. Soldaten der „Rainbow“ waren auch an der Befreiung der Häftlinge des nationalsozialistischen Konzentrations- und Todeslagers Dachau bei München beteiligt.

Es folgte ab Mitte Mai 1945 die vorläufige Stationierung in Tirol, das wenig später von französischen Truppen übernommen wurde. Und im Juli übersiedelte die „Rainbow“ dann nach Salzburg. Kommandeur und Chef der Militärregierung: Generalmajor Harry J. Collins.

Bunter Regenbogen auf Fels gemalt
Schon bei Kriegsende war die „Rainbow“ kurz auf Salzburger Boden unterwegs gewesen. Sie passierte - vom östlichen Oberbayern kommend - mit Hunderten Lastwagen und gepanzerten Fahrzeugen am 6. Mai 1945 den Kniepass bei Unken im Mitterpinzgau. Beim Ortsteil Rossbühl malten amerikanische Soldaten ihr populäres Divisionszeichen auf einen Felsen neben der Straße, der noch heute vom Museumsverein in Unken als historisches Denkmal betreut wird. Der verblassende Regenbogen wurde 2010 restauriert und erneuert. Er soll auch in Zukunft den Weg der Befreier in den Pinzgau markieren.

Eigene Uni für US-Soldaten
Die Salzburger Militärregierung der „Rainbow“ gründete schon kurz nach Kriegsende eine eigene High School und eine Universität, um ihren jungen Männern nach den Schrecken des Krieges gegen die Nazis den kommenden Sprung ins zivile Leben Amerikas zu erleichtern. Auf der Rudolfshütte bei Uttendorf (Pinzgau) gab es ein eigenes Institut für Geologie. Dazu kamen andere Naturwissenschaften sowie Geistes- und Sozialwissenschaften. Hauptstandort der amerikanischen Uni war das damalige und heutige „Grand Hotel“ an der Seepromenade von Zell am See ...


Gerald Lehner, salzburg.ORF.at
Text u. Fotos: http://salzburg.orf.at/news/stories/2711007/
 

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josef

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#3
Auch 2017:

Parade erinnerte an Rainbow-Division
Eine kleine Militärparade ist am Sonntag durch die Stadt Salzburg gezogen. Liebhaber alter Armeefahrzeuge trafen sich, um der Rainbow-Division zu gedenken, die ab Sommer 1945 als Besatzer und Befreier zugleich in Salzburg stationiert war.

Laute Sirenen, krachende Motoren und ein freudiges Wiedersehen: Zeitzeugen und Freunde alter Militärfahrzeuge trafen sich zur Rainbow-Division Parade - das Treffen vermittelte historisches Flair mitten in der Stadt Salzburg.


ORF

42. Infanterie-Division löste Kampftruppen ab
Im Juli 1945 gehörte Salzburg zur amerikanischen Besatzungszone. Die Rainbow-Division,die 42. US Infanterie Division, löste im Sommer die US Kampftruppen ab. Ihr Zeichen, der aufgemalte Regenbogen, finden sich heute noch in Salzburg, wenn auch etwas verborgen. Der Salzburger Verein „Rainbow Division“ organisiert jährlich eine Ausfahrt. Die ältesten Mitglieder erinnern sich noch an die US Soldaten - so zum Beispiel auch Walter Twertek aus Salzburg.


FMT Pictures/T.A.

„Ich war damals fünf Jahre alt und durfte sogar schon mit einem Jeep fahren. Der Soldat gab mir eine Kette über das Lenkrad und hat sie an jener Öste befestigt, wo man normalerweise den Gurt fixiert. Dann bin ich im Kreis gefahren, bis der Sprit aus war. Das war einfach wunderbar und ich habe damals gedacht: Wenn ich einmal groß bin, dann möchte ich so ein Auto haben“, schildert Walter Twertek.

US-Soldaten signalisierten Optimismus
Die US Soldaten signalisierten für viele Menschen Optimismus und Aufbruch - der Jeep wurde zum Symbol für Befreieung. Um daran zu erinnern, putzen die Mitglieder des Vereins einmal jährlich sich und ihre Fahrzeuge heraus.


14.05.2017
http://salzburg.orf.at/news/stories/2843070/













 
Zuletzt bearbeitet:
#5
Ich vermute dass das alles Fahrzeuge im heutigen Privatbesitz sind, - nach den Kennzeichen zu schiessen?

Wer waren die Teilnehmer und Veranstalter? Offenbar Zivilisten? Ich denke, als Zivilperson darf ich ja niemals in Uniform herumlaufen?
 

Varga

Mann aus den Bergen
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#6
Ich vermute dass das alles Fahrzeuge im heutigen Privatbesitz sind, - nach den Kennzeichen zu schiessen?

Wer waren die Teilnehmer und Veranstalter? Offenbar Zivilisten? Ich denke, als Zivilperson darf ich ja niemals in Uniform herumlaufen?
In historischen Uniformen schon. In CH ist es so.

Gruss
Varga
 
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