Eine archäologische Sensation ist in Wattens auf dem Areal der Swarovski Kristallwelten zum Vorschein gekommen. Im Zuge der derzeit laufenden Bauarbeiten stieß man auf einen wertvollen Schatz aus der Römerzeit.
Bei Leitungsgrabungen in der Nähe des Kristallwelten-Eingangs stieß man unter anderem auf ein gut erhaltenes Mörtelmauerwerk von rund einem Meter Höhe, einen Estrichboden, fast 460 Silbermünzen sowie Gebrauchskeramik, Terra Sigillata (Luxuskeramik), Metallfragmente und - passend zum Fundort - Glasperlen.
Relikte aus Krisenzeit des römischen Reiches
„Möglicherweise gehörten diese Befunde zu einem römischen Gutshof oder einer kleinen Ansiedlung in der Nähe der Römerstraße durch das Unterinntal. Soweit auf den ersten Blick bestimmbar, handelt es sich um einen zeitlich eher eng gefassten Komplex aus dem zweiten Viertel des dritten Jahrhunderts nach Christus. Einer schweren Krisenzeit des römischen Reiches, in der häufig Wertgegenstände vor eindringenden Germanen versteckt wurden“, erklärten Johannes Pöll und Andreas Picker vom Bundesdenkmalamt in einer Aussendung am Freitag.
Die bloße Menge der Münzen sei ohne Zweifel von überregionaler Bedeutung. Weitere Ausgrabungen sollen in den nächsten Tagen die archäologische Bedeutung des Fundes zeigen.
Fundstelle soll in Ausstellung integriert werden
Swarovski traf nach Absprache mit dem Bundesdenkmalamt die Entscheidung, die rund 1.800 Jahre alte archäologische Fundstelle künftig teilweise in die Swarovski Kristallwelten zu integrieren. Diese werde schrittweise freigelegt und eingefasst, das Mauerwerk nach Bewertung der Mauerqualität konserviert. Trotz der notwendigen archäologischen Untersuchungen sei der Zeitplan für die Erweiterung und Wiedereröffnung der Swarovski Kristallwelten im Mai 2015 nicht gefährdet, hieß es.
