Schaubergwerk Leogang soll digital noch mehr Besuchern zugänglich gemacht werden

josef

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Schaubergwerk Leogang wird virtuell
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Barrierefrei wird nun das Schaubergwerk in Leogang – und zwar auf ungewöhnliche Weise. Die jahrhundertealten, engen Stollen sollen digital noch mehr Besuchern zugänglich gemacht werden. Nun sind die Vermesser mit Laserscanner und Kamera ausgerückt, um das Innere des alten Bergwerks zu digitalisieren.
Im ehemaligen Bergbaugebiet im Schwarzleo-Tal bei Leogang (Pinzgau) sind jahrhundertelang Kupfer, Blei und Silber abgebaut worden. Die niedrigen, von Hand angelegten alten Stollen lassen die anstrengende Arbeit der Bergleute der Vergangheit erahnen. Doch für so manche Besucher sind die Gänge zu eng.

3D-Modell wie Computerspiel-Grafik
Und deshalb wird aktuell gerade das gesamte Bergwerk mit Laserscannern abgetastet – mit einem klaren Ziel, erklärt der Betriebsleiter des Schaubergwerks Leogang, Thomas Unterweissacher: „Der Besucher bekommt ein 3D-Modell zu sehen. Das kann man sich so ähnlich wie eine Computerspiel-Grafik vorstellen. Das Resultat wird eine virtuelle Begehung sein, um eben Personen die etwa aufgrund von Platzangst eigentlich nicht herein können oder wollen, diese Welt unter Tage zugänglich zu machen.“
Und Sigmund Riedlsperger, Obmann der Knappschaft Leogang ergänzt: „Wir wollen also im Prinzip dieses Schaubergwerk oder generell diesen Bereich des historischen Bergbaus der Allgemeinheit zugänglich machen. Wir möchten das dann auch auf einer Webseite so einrichten, dass das dann auch von zuhause aus, digital durch das Bergwerk durchgehen kann.“

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Scanner rund 400 Mal im Einsatz
Doch bis es so weit ist, ist noch einiges zu tun. Rund 400 Mal müssen die Scanner in den verschiedenen Teilen des verwinkelten Bergwerks aufgestellt werden, um wirklich alles abtasten zu können, sagt Unterweissacher: „Die Vermessungsarbeiten sind schon ein hoher Aufwand, weil es immer wieder abgeschattete Bereiche für die Vermessungsinstrumente gibt. Man bekommt aber einen sehr guten Eindruck mit diesem 3D-Modell, wie der alte Bergbau aufgebaut war. Für uns ist das sehr spannend, nachzuvollziehen, wie die Bedingungen unter Tage zur Zeit des Abbaus gewesen sind.“

Kostenpunkt: bis zu 70.000 Euro
Mit dem 3D-Modell samt Internetseite und interaktivem Infoscreen soll das Schaubergwerk für Besucher attraktiver werden, hofft die Knappschaft Leogang. Sie plant mit 60.000 bis 70.000 Euro Kosten für das Gesamtprojekt, so Riedlsperger: „Das Ganze wird gefördert vom Land Salzburg von der Kulturreferats-Abteilung. Die Knappschaft muss einen Teil übernehmen, aber die Gemeinde ist natürlich dann der Sponsor, wenn etwas übrig bleibt – sowie teilweise auch der Tourismusverband.“
Ende Mai sollen die alten Stollen im Schwarzleo-Tal heuer wieder für Besucher öffnen. Das digitale Bergwerksmodell soll dann im Juli komplett fertiggestellt sein – bereit zum virtuellen Rundgang, dass ist eine sehr großzügige Förderung.
25.04.2021, red, salzburg.ORF.at
Schaubergwerk Leogang wird virtuell
 
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