Scheinanlagen zur Täuschung alliierter Bomber

B

Bunkerfuerst

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#1
Schein-Stadtanlage Frankfurt/Main

Hallo allerseits,

in Irving's Buch "Und Deutschlands Städte starben nicht" ist unter Frankfurt eine Skizze bezüglich der Bombadierung und Einsatz von Markierungsbombern von Frankfurt am 2. Dezember 42 zu sehen. Auf dieser Skizze ist östlich außerhalb der Stadt (rechte Mainseite) eine sogenannte "Schein-Stadtanlage" zu erkennen.

Was hat es damit auf sich, da der Text im Buch sich darüber auch ausschweigt.

Ich vermute mal, daß hier ein "potemkinsches Dorf" gemeint ist, um die Bomber von Frankfurt weg auf's flache Land zu locken. Das hatte zwar keinen Erfolg, aber ist über diese Anlage etwas bekannt ? Immerhin muß das ja etwas "Größeres" gewesen sein.

Hat jemand weitere Informationen ?

Gruß - Bf
:fragend
 
S

sandmann

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#2
Scheinanlage

hallo zusammen

habe eine ähnliche anlage in meiner nähe nachbau des stuttgarter bahnhofs in lauffen am neckar anlage "brasilien"
ausser in der regionalliteratur war dazu auf die schnelle auch nichts zu finden.

gruss micha
 
#3
bei Pilsen in der Tschechei gab es auch eine. die nachbildung der skodawerke auf dem acker.mit schornsteinen und werkhallen aus holz. hat auch ein oder zweimal funktioniert.
 
Zuletzt bearbeitet:

Dieter

Ehrenchefchen
Mitarbeiter
#4
Über FFM kann ich auch nichts sagen, aber Carinhall wurde beispielsweise etliche km entfernt aus Holzlatten und Stoff nochmal aufgebaut. Und sogar in der Nacht entsprechend beleuchtet.

Gruß

Dieter
 
K

Kurt-IBA

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#5
Scheinstadt Frankfurt

Hallo leute,

es handelt sich um sogenannte Schein-Anlagen !

Dazu gehören, Schein-Städt, Schein-Flugplätze, Schein-Fabriken.

Hierüber gab es zahlreiche Dienstvorschriften / Richtlinien wie und wo solche S-Anlagen zu errichten waren.

In den IBA-Nachrichten wird zur Zeit über dieses Thema berichtet.

Gruß Kurt:)
 
R

Raven

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#6
Scheinanlagen, gabs in Hamburg auch...

In Hamburg gab´s sowas auch.
Man hatte die ganze "Binnen Alster" abgedeckt. Und die "Kennedy Brücke" (zu der Zeit hieß sie wohl noch anders :) über die "Außen Alster" aus Holz nachgebaut. Aber leider waren die Flieger wohl doch nicht so gut zu täuschen, wie man in Hamburg auch merken musste.

Gruß, Raven
 

josef

Administrator
Mitarbeiter
#7
"Nachtscheinanlage" der "Krupp-Gussstahlwerke" bei Velbert

Die vergessene Geschichte der Scheinanlagen
Gefälschte Stahlwerke und Bahnhöfe


Velbert bei Essen, 1940. Nachts leuchtet es hell, eine Eisenbahn dreht ihre Runden um Industrie-Sheddächer, oder etwas, das von oben so aussieht. In Wirklichkeit ist alles Attrappe. Die Krupp'sche Nachtscheinanlage ist nur eine von vielen streng geheimen Scheinanlagen im Zweiten Weltkrieg.


Leitbunker Krupp'sche Nachtscheinanlage Velbert (Holger Bräutigam)

Mitten im Nichts, auf dem Rottberg, inszenieren die Nazis unter größter Geheimhaltung eine falsche Fabrik, mit nur einem Ziel: Die Aufmerksamkeit der britischen Bomber abzulenken. Sie sollen auf keinen Fall die zehn Kilometer entfernten Essener Kruppwerke, die sogenannte Waffenschmiede des Deutschen Reiches, treffen.

Drei Jahre wird die aufwendige Anlage erfolgreich betrieben, die echten Kruppwerke bleiben vor Angriffen verschont. Erst das mobile Aufklärungsradar enttarnt die Attrappe 1943 und macht sie wertlos. Als die deutsche Luftwaffe die Anlange aufgibt, verschwindet alles so schnell und unauffällig, wie es entstanden ist.

Die Scheinanlage gerät Jahrzehntelang in Vergessenheit, bis sich ein paar Hobby-Historiker 2012 auf Spurensuche begeben und ein Stück Geschichte bergen.

Das Feature von Rebekka Endler (37 Minuten)
Die vergessene Geschichte der Scheinanlagen - Gefälschte Stahlwerke und Bahnhöfe

Gefälschte Stahlwerke und Bahnhöfe
Die vergessene Geschichte der Scheinanlagen
Von Rebekka Endler


Regie: Susanne Krings
Es sprachen: Rebekka Endler, Michael Kamp, Matthias Ponnier, Thomas Balou Martin, Hans-Gerd Kilbinger und Justine Hauer
Ton und Technik: Eva Pöpplein und Roman Weingardt
Redaktion: Wolfgang Schiller
Produktion: Dlf 2018


Rebekka Endler lebt in Köln und ist freie Journalistin und Autorin für Reportagen in Text und Audio. Ihre Reportage White Cop, Black Kids für Dlf Nova wurde 2017 mit dem RIAS Radiopreis für Transatlantischen Journalismus ausgezeichnet.
 
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