Seegrotte Hinterbrühl bei Mödling - UTA "Languste" der Heinkel AG

#1
Hi, Leute!
Ich hab´ mir heute die Seegrotte in der Hinterbrühl bei Mödling angeschaut.
Dort wurden ab Ende ´44 Rümpfe für den "Volksjäger" He 162 montiert.
Die Fertigungsanlagen in dem ehemaligen Gipsbergwerk wurden aber kurz vor Einmarsch der Russen mit 4 Fliegerbomben zerstört.
Anbei ein paar Eindrücke...
 

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#3
Seegrotte / Förderturm und Luftschacht

Bin heute mit Harald41 dort herum spaziert.
Am linken Bildrand des Fotos erkennt man südlich der Johannesstrasse ein kreisrundes dunkles Objekt.
Das ist der verschlossene, abgedeckte ehemalige Förderturm der jetzigen Seegrotte. (10m Durchm.)
Im kleinsten der drei Häuser rechts davon befindet sich einer der (3 ?) Lüftungsschächte.
Beim vorbeigehen erkennt man den eigentlich zu amtlichen und daher auffälligen Abzug/Entlüftung am Dach.

Quelle: LuBi: www.multimap.com (es geht noch besser!)
Profil: www.seegrotte.at


Achja: dort wo L152 steht ist eine KZ-Gedenkstätte. Klein aber trotzdem sehr tragische Geschichte dort.
 

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Harald 41

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#4
KZ-Gedenkstätte in der Hinterbrühl/Mödling

In der Hinterbrühl bei Mödling befindet sich in der nähe der Seegrotte eine KZ Gedänkstätte des Aussenlagers Mauthausen und ein Massengrab von dem wir erfuhren als ich mit @granada bei der Seegrotte auf einen Kaffee ging und mit dem Besitzer sprachen.
Anbei einige Fotos.

LG Harry


Beitrag auf Wunsch von @granada hierher verschoben.
12.10.2009, 08.30h josef
 

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josef

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#5
KZ-Außenlager Hinterbrühl bei Mödling

Danke für die Bilder!

Dazu auf der "Mauthausen-Homepage" - Die Außenlager:


http://www.mauthausen-memorial.at/index_open.php

Andere Bezeichnungen: Hinterbrühl, Wien-Mödling, Mödling, "Lisa" (Tarnname für Lager) bzw. "Languste" (Tarnname für Werk)
Art des Lagers: Subkommando Wien - Floridsdorf
Männerlager
Ort: Niederösterreich, Hinterbrühl, Johannesgasse
Höchste Belegungsstärke: ca. 800 (Marsalek) bzw. ca. 1800 (Eichberger et al. 1987 und Janetschek)
Gründung: 09.1944
Schließung: 01.04.1945
Firmen, Auftraggeber: Heinkel Werke AG.
Arbeitseinsätze: Herstellung des Rumpfes und Montage des Düsenjägers "He 162"; Herstellung von Bauteilen für "He 216 "(Maršálek 1995)
Referenzen - Quellen: AMM B/16/1, B/16/11, B/16/13, B/53/3, B/60/11, B/60/19;
Referenzen - Literatur: Bundesgesetzblatt I 1977: Verzeichnis der Konzentrationslager und ihrer Außenkommandos gemäß § 42 Abs. 2 BRG, Bonn 1977, S.1786-1852
Die Geschichte des Konzentrationslagers Mauthausen;
Vorläufiges Verzeichnis der KZ und deren Außenkommandos sowie anderer Haftstätten unter dem RFSS in Deutschland und den besetzten Gebieten;
Des jours sans fin - Mauthausen III;
Der Schritt über die Schwelle: Ernst Heinkel, das Werk Oranienburg und der Einstieg in die Beschäftigung von KZ Häftlingen;
Oral History Projekt: "Vergangenheitsbewältigung". Die Hinterbrühler Seegrotte 1944/45 als KZ-Nebenlager und Flugzeugwerk;
"...dann soll er zu einem Psychiater oder sonst wo hingehen". Oral History Projekt: Die Hinterbrühler Seegrotte 1944/45 als KZ-Nebenlager und Flugzeugwerk;
Die Außenlager des KZ Mauthausen in Niederösterreich;
Heinkel He 162 "Volksjäger". Entwicklung, Produktion, Einsatz;
Hinterbrühl im Wandel der Zeit:
Konzentrationslager in Österreich (1938 - 1945). Überblick und Geschehen (Dissertation).
lg
josef

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12.10.2009, 08.30h josef
 
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Harald 41

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#6
Hallo Josef;

Danke für die detallierte Aufklärung des Lagers,visavis von dem Lager steht ein Haus,daneben ein bzw.zwei Schuppen im hinteren ist ein Loch(ehemaliger Förderschacht) das in die Seegrotte hinunter geht,dort stand früher der Förderturm für das Bergwerk.
Ist heute im Privatbesitz und dient als Garage,dürfte aber zugedeckt sein,da der Besitzer meinte da ist heute nur mehr ein Loch.

LG Harry

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12.10.2009, 08.30h josef
 
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Harald 41

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#7
He 162 Volksjäger

Hallo:

Bin vergangenes Wochenende auch bei der Seegrotte Hinterbrühl vorbeigekommen.
Ich war zwar nicht drinnen,aber ich habe von der Tafel die Chris im ersten Beitrag Fotografierte(ganz rechtes Foto) die Bilder einzeln Abgeknipst.Nun meine Frage:
Darf ich diese Fotos einzeln bearbeiten und einstellen,weiss leider nicht ob das unter copyright fällt oder nicht.:fragend

Bitte um Hilfe:Josef,Gerd.Markus.....usw.

LG Harry

PS:Währen interessante Bilder vom Bau des He 162 im Bergwerk
 

josef

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#8
Hallo:
Bin vergangenes Wochenende auch bei der Seegrotte Hinterbrühl vorbeigekommen.
Ich war zwar nicht drinnen,aber ich habe von der Tafel die Chris im ersten Beitrag Fotografierte(ganz rechtes Foto) die Bilder einzeln Abgeknipst.Nun meine Frage:
Darf ich diese Fotos einzeln bearbeiten und einstellen,weiss leider nicht ob das unter copyright fällt oder nicht.:fragend
Hallo Harry,
ich denke, dass Bildtafeln etc., die öffentlich auf- bzw. ausgestellt sind, kein Problem darstellen, soweit nicht ein besonderer Hinweis angebracht ist. Es ist ja auch nicht verboten, Bilder von Denkmälern, Gedenktafeln usw. zu veröffentlichen...

Bei Fotos von in Museen, Ausstellungen usw. "zur Schau" gestellten Bildern und Objekten verhalte ich mich so, dass ich bei Veröffentlichung die Herkunft anführe. Vorher frage ich natürlich betreffend Fotoerlaubnis bzw., wie z.B. im HGM, erwerbe eine zusätzliche "Fotoerlaubniskarte". Hoffe, dass diese Vorgangsweise einigermaßen legal ist...

lg
josef
 

SuR

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#9
Ich sehe es ähnlich wie Josef - solange die Bilder nur zu nicht-kommerziellen Zwecken (wie hier) genutzt werden.
 
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Harald 41

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#11
He 162 Volksjäger "Salamander" in der Seegrotte

Habe Die Bilder jetzt fertig,hoffe man kann etwas darauf erkenne,da die Qualität leider teilweise nicht mehr sehr gut ist.
Die Fotos entstanden während des Krieges und sind SW,ich habe versucht das bestmögliche herauszuholen leider gings nicht besser,hoffe man kann trotzdem was darauf erkennen.
Ich machte sie als ich mit Michael vorige Woche bei der goldenen Stiege traff.
Weiters konnte ich leider nicht alle verwenden.werde sie aber sobald ich wieder vorbeikomme nachsenden.


LG Harry

PS:Weiters nachzulesen unter" http://www.seegrotte.at/"
und unter "Geheimprojekte.at"
 

SuR

... wie immer keine Zeit ...
Mitarbeiter
#15
Wenn ich mir die provisorische Lagerung der Flugzeugzellen vor dem Stollenmund ansehe (Kraut&Rüben), dann fällt mir der Begriff "Wunderwaffe" ein.
Ein Wunder, das sowas überhaupt fliegen konnte...
 
K

kuchenvernichte

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#16
Gedenkkultur Werk "Languste" und KZ "Lisa"

Hallo zusammen,

Die Art des Gedenkens, wie sie in der Seegrotte praktiziert wird, ist ja nicht ganz unumstritten. Hauptkritikpunkt, auch von meiner Seite, ist, dass der Link zwischen Außenlager "Lisa" und dem Werk "Languste" fehlt. Es wird in der Grotte ja nicht auf die Gedenkstätte des KZs hingewiesen, weder in Wort noch Bild. Zudem wird in der Grotte mit der Gedenkplakette nicht auf die grausame Ermordung der Zwangsarbeiter hingewiesen, sondern vor allem auf die zivilen Opfer.
Wie seht Ihr das? Ist euch was aufgefallen? Glaubt ihr, dass die KZ-Vergangenheit bewußt in den Hintergrund gestellt wird, um die Touristen nicht zu vergraulen? Jemand hat mir einmal gesagt, dass man meinen möchte, die Seegrotte wäre beinahe stolz darauf, dass bei ihnen einer der ersten Jets gefertigt worden ist und dass selbst die verendeten Gruben-Pferde mehr Aufmerksamkeit bekämen.
Über eure Antworten und Meinungen würde ich mich sehr freuen!

LG
 
#17
Umgang mit der NS-Vergangenheit ...

Hallo,

der Umgang mit der NS-Vergangenheit ist generell in Österreich so eine Sache, ja fast schon eine Gratwanderung. Sicher das war eine furchtbare Zeit für viele Bevölkerungsguppen, die nicht der politischen Überzeugung der herrschenden Mehrheit angehörten und solche die aufgrund von Glaube, Herkunft, etc verfolgt und vernichtet wurden. Für die anderen war ein Leben im Spitzelstaat der Gestapo und SS sicher auch nicht das reinste Vergnügen. Von der technologischen Entwicklung muss diese Zeit allerdings ein Wahnsinn gewesen sein. Aufgrund des Fanatismus des NS-Regimes wurde sehr viel Geld in die Rüstung und Entwicklung neuer Waffensysteme gesteckt und das was dabei rauskam, war damals das modernste der Welt und technisch hochentwickelt.

In wieweit man stolz darauf sein kann, dass der technologische Fortschritt auf dem Blut vieler Menschen stattfand muss glaube ich jeder für sich selbst beurteilen. Auf der anderen Seite muss man aus Tourismus hier an die Werbung denken und versuchen keine Leute zu verkraulen! Vor allem keine Leute anderer Kulturen, die sich solche Sachen ansehen möchten.

Stolz wird man in der Hinterbrühl sicher nicht sein, dass es Zwangsarbeit und ein KZ-Außenlager gab.... Verdrängen ist auch eine Möglichkeit der Vergangenheitsbewältigung. Aktive Verarbeitung und Einbindung der Geschichte am Beispiel Auschwitz-Birkenau wäre meiner Meinung nach Besser.

LG
Aschi79
 

struwwelpeter

Well-Known Member
#18
Die Seegrotte ist ein kommerzielles Unternehmen.

In der Naehe einer Millionenstadt gelegen, eine der meist besuchten Sehenswuerdigkeiten Oesterreichs!
Die Geschichte von den blinden Pferden wird immer wieder erzaehlt und ist auch eine von den Touristen beliebte Geschichte (was soll man sonst erzaehlen?)
Man wirbt mit dem groessten unterirdischen See der im Trockenen im WKII die Basis fuer eine Fertigung von Raketenflugzeugen war. Von der gesamten Fertigung diese Flugzeugtyps (in allen Werken) sind anscheinend nur eine Handvoll jemals geflogen.

KZ Lager sowie einige Besuchertote beim Kentern eines Bootes sind da nicht so wichtig zu erwaehnen. Kinder kennen kein KZ!

Wenn man damit die Salzbergwerke Bad Aussee, Ebensee etc. vergleicht, wo ja auch WK2 Bezug mit den verbrachten Gemaelden besteht, dann fehlt dort die Masse an Besuchern und es wird dort auch nicht so marktschreierisch vermarktet. Dort steht eher das Produkt "Salz" im Mittelpunkt. Kann sich jemand bei der Seegrotte an deren Produkt "Gips" noch erinnern......

Wobei es aber auch ein Mix ist. Als Kind interessiert man sich fuer die Bootsfahrt und nicht fuer die Flugzeuge. Spaeter umgekehrt.

Also ich meine, genial gemacht von der Seegrotte....
 
R

ratte2011

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#19
NS-Vergangenheit ist generell in Österreich so eine Sache.
frage was soll der staat noch alles machen.ich denke genug ist genug.man sollte in die zukunft gucken und nicht immer nach hinten schauen.da können wir ja gleich bis zum römischen imperium zurückaufarbeiten.oder hat je jemand etwas über die Sklaven berichtet.wer hat in der römerzeit die ganzen bauten aufgebaut?oder über die opfer der napoleonzeit.opfer gab es überal.nicht nur in der ns zeit.nachdenken freunde!
 

Joe

Fehlerkramrumschlager a. D. :)
Mitarbeiter
#20
Deine rechtslastigen Sticheleien kann ich nicht mehr sehen. Noch so ein Spruch und du suchst dir eine neue Spielwiese. Bis dahin bekommst du eine Woche Auszeit zum Nachdenken.
Joe
 
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