Die Zeit unmittelbar nach dem Ersten Weltkrieg bedingte einen Stillstand der Verarbeitungstechnologie in den österreichischen Raffinerien; sie waren nicht viel mehr als Destillationsanlagen zur Trennung der Komponenten des Kunstöles. Lediglich die Standorte neuer Betriebe rückten näher an die Donau, auf der das Kunstöl (Erdöl) angeliefert wurde.
Im Dezember 1923 kam es sodann zwischen den Eigentümern der Floridsdorfer Raffinerie und dem ROYAL DUTCH SHELL-Konzern zu einer Verbindung, die durch Sicherung des Ölimportes aus Rumänien und des Benzinabsatzes über das Tankstellennetz der SHELL den Betrieb des Werkes belebte.
In der Zeit zwischen 1925 und 1929 erkannte man, dass mit Schmierölen sehr gut verdient werden konnte. Die Vakuumdestillation, in der die Basisöle der Schmiermittel hergestellt wurden, wurde zur technischen Reife gebracht. Der Rückstand der atmosphärischen Destillation musste unter verminderten Druck noch einmal der Destillation unterworfen werden. Bis zu den zwanziger Jahren war die Batch-Destillation im Vakuum nicht sehr erfolgreich. Mit neuem Wissen um Röhrenofen und Destillationskolonnen war der Übergang zur kontinuierlichen Vakuumdestillation der logische Schritt, den auch die österreichischen Raffinerien tun mussten.
Im Jänner 1929 kam es zur vollständigen Vereinigung unter der Bezeichnung „AKTIENGESELLSCHAFT DER SHELL-FLORIDSDORFER MINERALÖLFABRIK“. Im Jahr 1937 mussten die Rohöllieferungen aus Rumänien wegen eines österreichisch-rumänischen Handelskonfliktes vorübergehend eingestellt werden, deshalb bezog die Raffinerie neben dem seit 1933 in kleinen Mengen verarbeiteten österreichischen Rohöl über Triest Rohöl aus Venezuela.