Sowjetisches "Stalinorgel" - Werfergeschoss

josef

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#5
Ich nehme mal an in ziemlicher Grenznähe...
Nein, in der Mitte von NÖ.! War eine "Abschlussvorstellung" der Russen knapp vor bzw. nach Auflösung der letzten Frontlinie. Feuerstellung Raum Kuffern-Maria Ellend (Nähe Statzendorf) - Ziel war Furth bei Göttweig, wo noch deutsche Kommandostellen vermutet wurden. Diese setzten sich aber früh am anbrechenden Tag des 08.05.45 vor der Sprengung der "Mauterner Donaubrücke ( -> Beiträge #16-19) ans linke Donauufer und weiter ins Waldviertel - Richtung Mühlviertel (in Erwartung der Amis) ab. Lt. „Further Heimatbuch“ bzw. Erzählungen von heute bereits verstorbenen Zeitzeugen wurden die Salven um ca. 04.30h und 07.30h von Feuerstellungen aus dem Raum Kuffern – Maria Ellend auf Furth abgefeuert. Der nach NO auslaufende Hang des Göttweiger Stiftsberges verhinderte eine totale Zerstörung des Ortskerns. So trafen nur wenige Geschosse den Ort direkt, ein Teil der Werfergeschosse wurde vom Berghang „abgefangen“ und der Rest schlug in die Weingärten und Felder außerhalb des verbauten Gebietes ein. Der Angriff forderte 2 Todesopfer in der Zivilbevölkerung…

1. Situation der letzten Frontlinie von der Donau in den Raum westlich St.Pölten zu Kriegsende mit Schussrichtung der russischen Werfer.

2. Panoramabild von der Hochfläche von Krems-Gneixendorf über die Donau nach Süden: Feuerrichtung vom Hinterhang Raum Maria Ellend/Kuffern Richtung Furth-Göttweig. Dieser Brückenkopf südlich der Donau wurde bis Kriegsende von den deutschen Truppen gehalten.

3. Gegenrichtung von der russischen Frontseite – Blick nach NW mit Stift Göttweig und dem durch den Stiftsberg verdeckten Ort Furth. Der auslaufende rechte Hang des Berges verhinderte noch größeres Unheil! Hinter den Bergrücken quer zur Bildmitte verläuft das Donautal, die dahinter sichtbaren Höhen liegen schon hinter dem Nordufer (linkes Stromufer).

4. Blick von der russischen Frontseite nach N zur Frontlinie (gelb) -> der vorhin bei Foto 2. erwähnte Hinterhang. Links der Ort Kuffern, rechts am Kamm Maria Ellend. Irgendwo in diesem Raum befand sich die Feuerstellung der Werfer. Links verlief die Front westwärts zum „Fladnitzdurchbruch“ und weiter nach Wölbling (Ost-West…). Rechts in Richtung Traisental, wo dann die Stellungen nach Norden zur Donau bei Hollenburg schwenkten.

5. Nochmals die Kammlinie mit Frontverlauf bei Maria Ellend (Kapelle und Gasthaus), Pfeil zeigt die Schussrichtung.
 

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josef

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#6
Bis vor einigen Jahren waren an der Vorderfront eines Kellers in Aigen bei Furth noch die Abplatzungen der durch die Splitterwirkung der in der Nähe detonierten Werfergeschosse zu erkennen. Dort kamen auch die bereits erwähnten 2 Frauen ums Leben.

Der Keller war auch Teil des Verlagerungsbetriebes "Rosmarin" der Nibelungenwerke. Heute ist das Objekt renoviert und es erinnert nichts mehr an die schreckliche Zeit von damals...

1. Foto Herbst 2000 - erkennbare Splitterwirkung hauptsächlich links vom Torbogen
2. Aufnahme Jänner 2013
 

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