Sozialer Wohnbau und Architektur - 100 Jahre Gemeindebauten in Wien

josef

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100 Jahre Gemeindebau
Ikonen einer radikalen Reform
Die 1919 angebrochene Ära des Roten Wien war der Beginn einer kommunalen Wohnbautätigkeit, die sich innerhalb weniger Jahre tief ins Stadtbild eingeschrieben hat. Die Monumentalbauten wurden zum Sinnbild einer ehrgeizigen Reformpolitik und begründeten eine lange Tradition des sozialen Wohnbaus. Und sie fanden ihren Eingang in Literatur und Popkultur.
Nach dem Wahlsieg der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei (SDAP) bei den Wiener Gemeinderatswahlen am 4. Mai 1919 galt es für die neue allein regierende Stadtregierung, ein zentrales Wahlversprechen einzulösen: Der gewaltige Mangel an qualitätsvollem und auch für ärmere Schichten bezahlbarem Wohnraum war im krisengeplagten Wien der Nachkriegsjahre zum Problem geworden. Die Häuser platzten aus allen Nähten. In den stark überbelegten Wohnungen und den Barackensiedlungen am Stadtrand herrschten mitunter katastrophale hygienische Zustände.

Die Stadtregierung agierte mit Tempo: Mit dem Metzleinstaler Hof in Margareten und der Siedlungs- und Wohnhausanlage Schmelz wurde bereits im Jahr 1919 mit der Errichtung der ersten Gemeindebauten begonnen. Das Wohnen zur öffentlichen Aufgabe zu machen war damals in Europa nichts Besonderes. Auch in Städten wie Berlin, Amsterdam, London und Paris hatte der soziale Wohnbau zu jener Zeit Konjunktur.
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Der ab dem Jahr 1919 entstandene Metzleinstaler Hof gilt als der erste Gemeindebau des Roten Wien

Wiener Alleinstellungsmerkmal war jedoch die Finanzierung der Bauten aus den zweckgebundenen Mitteln der im Jahr 1923 eingeführten Wohnbausteuern, im Volksmund „Breitner-Steuern“ genannt. Luxusartikel wie Sekt, Autos und Pferde sowie Dienstleistungen wie Hauspersonal waren unter Stadtrat Hugo Breitner symbolträchtig besteuert worden, was heftige Debatten auslöste.

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Eine neu eingeführte Wohnbausteuer trug zur Finanzierung bei. Die neuen Ansätze wurden auf den Bauten beworben.

Helle Wohnungen für die Masse
Mit der Einführung der Wohnbausteuer gingen ehrgeizige Pläne einher. Innerhalb weniger Jahre entstanden im Rahmen des ersten Wohnbauprogramms Zehntausende Gemeindewohnungen. Ziel war die spürbare Verbesserung des Lebensstandards jener Menschen, die sich den privaten Wohnungsmarkt gar nicht oder nur schwer leisten konnten. Ein zweites Wohnbauprogramm, ab dem Jahr 1927, ließ die Zahl der neu errichteten Gemeindebauten auf knapp 200 steigen. In Summe wurden in der Ära des Roten Wien weit über 60.000 Wohnungen errichtet.

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Der Bebelhof in Meidling: Großzügig angelegte Innenhöfe waren zentrales Merkmal der neuen städtischen Wohnbauten

War es in der Gründerzeit üblich, bei der Errichtung von Wohnbauten die Grundstücksgröße maximal auszuschöpfen, so wurde bei Gemeindebauten darauf geachtet, nicht mehr als die Hälfte der Fläche zu verbauen. Statt in düstere Hinterhöfe blickten die Mieterinnen und Mieter in großzügig angelegte, begrünte Innenhöfe. Auf die direkte Belichtung aller Aufenthaltsräume der Wohnungen bis hin zu den WCs wurde großer Wert gelegt. Die weitaus geringere Deckenhöhe ermöglichte eine höhere Anzahl an Geschoßen. Zudem wurde in die Höhe gebaut: Die gewaltige Häuserfront, die in den 1920er Jahren entlang dem Margaretengürtel entstanden war, wurde im Volksmund bald als „Ringstraße des Proletariats“ bezeichnet.

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Der Margaretengürtel wurde angesichts der neuen monumentalen Bauten schon bald Ringstraße des Proletariats genannt

Bauten als Botschafter des Wandels
Die Bauten waren deutlicher Ausdruck der versuchten Reformpolitik der Stadtregierung, die neben dem Wohnbau insbesondere auf Verbesserungen und neue Ansätze hinsichtlich Bildung, Betreuung und Pädagogik abzielte. Es galt das Selbstbewusstsein der Arbeiterschaft zu stärken. Entsprechende Wissensvermittlung im Zeichen eines aufgeklärten Weltbilds war zentrales Thema – der gebildete Mensch als mündiges Wesen. Mitunter kumulierten diese Ansätze in der funktionalen Ausgestaltung der Bauten.
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In den Bauten sind auch Gemeinschaftseinrichtungen wie Wäschereien entstanden

In zahlreichen Gemeindebauten waren Kindergärten, Volksbibliotheken, Veranstaltungs- und Versammlungssäle, Badeanstalten, Kinos, Mütterberatungsstellen und Ateliers eingeplant worden, aber auch Gemeinschaftseinrichtungen wie Zentralwaschhäuser sowie gewerbliche Flächen wie Werkstätten und Geschäftslokale. Der Gemeindebau als geschlossener Kosmos.

Siedler vs. Superblocks
Dabei war es zunächst keine ausgemachte Sache, dass die Stadt das Wohnbauproblem in Form monumentaler Wohnhausanlagen lösen würde. Die Superblocks standen in den ersten Jahren des Roten Wien in Konkurrenz mit den Ideen der Siedlerbewegung, die der Wohnungsnot mit Siedlerhäusern, die über kleine Gärten zur Eigenversorgung verfügten, entgegentreten wollte. Durchsetzen konnte sie sich trotz einiger realisierter Projekte und prominenter Fürsprecher wie etwa Adolf Loos nicht.

Loos hat in der teilautarken Lebensweise die ideale Lebensform gesehen. Seine intensive Fürsprache hat ihn jedoch nicht davon abgehalten, sich am monumentalen Wohnbauprogramm als Architekt zu beteiligen. Er hat den ab 1924 gebauten Otto-Haas-Hof in der Brigittenau entworfen – ein klassischer Gemeindebau der 1920er Jahre mit stadtbildprägender Wirkung.

Wagners Nachwirkungen
Nicht nur Loos, eine Vielzahl der Architekten der Blütezeit der Gemeindebauten ab dem Jahr 1923 hatten bereits in der Monarchie Karriere gemacht. Hubert Gessner, einer der bedeutendsten Architekten des Roten Wien, war bereits um 1900 tätig und bediente sich zu jener Zeit noch der Formensprache des Jugendstils.

Aber auch Josef Hoffmann, Otto Prutscher und Robert Oerley planten für die Stadt Wien. Karl Ehn, der Architekt des bekanntesten Wiener Gemeindebaus, des Karl-Marx-Hofes, war wie viele seiner Kollegen ein Schüler von Otto Wagner. Wer bei Wagner an der Akademie studierte, musste sich intensiv mit Fragen der Monumentalarchitektur auseinandersetzen. Architekturhistorikerinnen und -historiker sehen bei einer Vielzahl der Gemeindebauten einen deutlichen Einfluss der Wagner-Schule.

Jähes Ende anno 1934
Mit dem Ende der Ära des Roten Wien anno 1934 durch die Machtergreifung des Austrofaschismus beschränkte sich die Errichtung neuer Gemeindebauten auf ein Minimum. Auf Superblocks wurde verzichtet. Die „Breitner“-Steuern wurden rückgängig gemacht. Sozialer Wohnbau wurde nicht mehr als Kernaufgabe der öffentlichen Hand betrachtet. Stattdessen propagierten die neuen politischen Kräfte den Erwerb von Eigentum. Das schwierige Verhältnis rührte insbesondere auch daher, weil im Zuge des Februaraufstands 1934 mehrere Wiener Gemeindebauten Schauplatz des bewaffneten Konflikts waren.
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Während der Februarkämpfe des Jahres 1934 zählte auch der Karl-Marx-Hof zu den umkämpften Gemeindebauten

Erst nach dem Zweiten Weltkrieg im Jahr 1947 nahm der soziale Wohnbau mit der Errichtung der Per-Albin-Hansson-Siedlung wieder Fahrt auf. Der Großteil der heute rund 220.000 Gemeindewohnungen wurde nach dem Zweiten Weltkrieg gebaut. Architektonische Akzente wie in der Epoche des Roten Wien wurden bis auf wenige Ausnahmen, wie etwa das Hundertwasserhaus, kaum mehr gesetzt. Die Bautätigkeit kam in den 2000er Jahren allerdings zum Erliegen – stattdessen setzte die Stadt auf geförderten Wohnbau.

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Im Jahr 2013 wurde nach dem Literaten und Mundl-Erfinder Ernst Hinterberger am Margaretengürtel ein Gemeindebau benannt

Angesichts der Entwicklungen auf dem Wohnungsmarkt hat jedoch ein Umdenken stattgefunden. Derzeit entsteht in Favoriten der erste Gemeindebau seit dem Jahr 2004. Der Umstand, dass in Wien ein Viertel der Gesamtbevölkerung in einem der Gemeindebauten lebt, gilt als wesentlicher Faktor für die im europäischen Vergleich verhältnismäßig niedrigen Mietpreise. Ins öffentliche Interesse rücken die Gemeindebauten vor allem dann, wenn in Wien wahlgekämpft wird. Seit Jahrzehnten liefern einander SPÖ und FPÖ ein politisches Match um die Stimmen in den Gemeindebauten der Wiener Flächenbezirke.

Der Gemeindebau als Inspirationsquelle
Doch die Gemeindebauten zeichnen sich nicht nur deutlich im Stadtbild ab. Sie sind längst Kulturgut und Gegenstand von Kino, TV und Popkultur. Der 2012 verstorbene Schriftsteller und Mundl-Erfinder Ernst Hinterberger bezog einen Großteil seiner Inspiration aus dem Gemeindebaumilieu und hat in den 1990er Jahren mit der Fernsehserie „Kaisermühlen Blues“ Wiener Gemeindebau-Klischees landesweit zementiert. 2013 wurde nach ihm der Ernst-Hinterberger-Hof am Wiener Margaretengürtel benannt, in dem Hinterberger fast 60 Jahre lang gewohnt hat.

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Die Wohnhausanlage Am Schöpfwerk war eines der Großprojekte des städtischen Wohnbaus nach dem Zweiten Weltkrieg

Regisseur Harald Sicheritz verewigte im Jahr 1993 in seiner Komödie „Muttertag“ die Gemeindebau-Anlage Am Schöpfwerk in Wien-Meidling. Oscar-Preisträger Stefan Ruzowitzky hat für den Actionfilm „Die Hölle – Inferno“ anno 2017 das Hochhaus in der Leopold-Rister-Gasse im fünften Bezirk zum Schauplatz gemacht. Und weil sich „Venus aus Stadlau“ auf „Blume aus dem Gemeindebau“ genauso gut reimt wie „Überfrau“ war Wolfgang Ambros Ende der 1970er Jahre sogar im Stande, den Gemeindebauten eine erotisch-amouröse Facette abzugewinnen.
Johannes Luxner, 04.05.2019 für ORF.at

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100 Jahre Gemeindebau: Ikonen einer radikalen Reform
 

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Amalienbad: Hallenbad als soziale Maßnahme
Das Bad in Favoriten setzte neue Standards der Badekultur: In seinem Buch „Das Wienjuwel Amalienbad“ zeigt Gerhard Hofer wie das Bad Wien geprägt und welche historische Bedeutung es hat - es war eines der größten Hallenbäder Europas.
Das Amalienbad ist ein Symbol für das Rote Wien. Mit einer Bauzeit von drei Jahren wurde es zwischen 1923 und 1926 errichtet. Rund 1.300 Badegäste konnte das Bad gleichzeitig fassen. Eine Besonderheit der Badeanstalt war die eigene „Kurabteilung“. In einem städtischen Bad hatte es das bis dahin nicht gegeben. Das Amalienbad „war eines der größten Hallenbäder Europas“, so Gerhard Hofer.






















Alle Fotos MA 44 | Wiener Bäder

Luxus für die Arbeiterklasse
Unter den damaligen Bürgermeistern Jakob Reumann, der im November 1923 zurücktrat, und Karl Seitz (beide SPÖ) wurde die Badeanstalt errichtet. „Das war eine bewusste arbeitspolitische Maßnahme und man hat eine Riesenbaustelle geschaffen, damit man vielen Menschen auch Arbeit geben kann“, so Hofer. In den Bau wurden rund zehn Millionen Schilling investiert - in einer Zeit, wo sich die Stadt in einer wirtschaftlichen Krise befand.

Die Architektur des Bades war für die damalige Zeit sehr modern, etwa durch ein Glasdach oder die aufwendig gestaltete Keramikverfliesung. Das Amalienbad hatte eine eigene Kurabteilung mit Sole- oder Schlammbädern und eigenen Massagesalons. Die Arbeiterinnen und Arbeiter konnten zudem auch der Sauna einen Besuch abstatten. „Das war natürlich schon ein fast ironischer Wendepunkt, dass plötzlich Arbeiter eingeladen werden zu Schwitzen, aber nicht bei der Arbeit, sondern beim Vergnügen“, so Hofer.


APA/ROLAND SCHLAGER
Erholung im Saunabereich

Der damalige Stadtrat Franz Siegel (SPÖ) nannte das Bad „das Symbol des Aufstiegs der Arbeiterklasse zu neuer Kultur.“ Die arbeitende Bevölkerung hatte so einen Ort, an dem sie sich entspannen konnte. Es wurde mit großem Erfolg von den Wienerinnen und Wienern angenommen: „Das war schon in den ersten Jahren so, dass hier Rekordbesuche waren“, so Gerhard Hofer. Mehr als 1,1 Millionen Badegäste besuchten im ersten Jahr nach der Eröffnung das Amalienbad. Heute verzeichnet das Amalienbad um die 200.000 Besucherinnen und Besucher pro Jahr.

Gemeinderatsabgeordnete als Namensgeberin
Benannt wurde das Bad nach der ersten Abgeordneten aus Favoriten im Wiener Gemeinderat, Amalie Pölzer. Als Favoritenerin sorgte sie sich auch um die sozialen Anliegen im Bezirk: So war sie Vorsitzende des Fürsorgevereins „Societas“ oder gründete zusammen mit Adelheid Popp den „Lese -und Diskutierklub Libertas“.

Gerhard Hofer: Das Wienjuwel Amalienbad, 160 Seiten, 24,90 Euro. Erhältlich nur direkt im Amalienbad.
Die Benennung nach einer bürgerlichen Person war jedoch unüblich, denn damals wurden die Bäder eher nach Göttinnen benannt. „Man nannte das Bad Amalienbad, wo viele ursprünglich geglaubt haben, das ist auch irgendeine Göttin“, so Hofer.

Neben der Errichtung von Bädern steht natürlich „der Wohnbau, für den das Rote Wien auch sehr bekannt ist,“ so Hofer. Immerhin gab es zur damaligen Zeit eine Wohnungsknappheit. Eine eigene Dusche in den vier Wänden war keine Selbstverständlichkeit.

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Publiziert am 12.05.2019
Amalienbad: Hallenbad als soziale Maßnahme
 

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Damals und heute
Bilderreise durch den Gemeindebau
Im Jahr 1919 ist in Wien der Grundstein für den ersten Gemeindebau gelegt worden. Vor allem in der Ära des Roten Wien entstanden Bauten, die das Stadtbild vielerorts bis heute prägen. Nach dem Zweiten Weltkrieg wich die architektonische Opulenz der Funktionalität – statt auf Superblocks setzte man auf Plattenbauten. ORF.at hat sich auf Bilderreise durch ein Jahrhundert Gemeindebau begeben.
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Der Metzleinstaler-Hof in Wien-Margareten gilt als der erste Gemeindebau Wiens



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Geplant wurde das Bauwerk von Hubert Gessner. Der Schüler Otto Wagners gilt als der „Erfinder“ der Gemeindebauarchitektur. Ein Hof, umschlossen von einem blockartig angelegten Wohnhaus – diese Bauweise wurde zur Blaupause für viele Gemeindebauprojekte in den 1920er Jahren.


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Der Karl-Marx-Hof in Wien-Döbling gilt als „Superblock“. Er erstreckt sich über mehr als einen Kilometer entlang der Heiligenstädter Straße und ist das längste zusammenhänge Wohngebäude Europas.
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Anfang des Jahrhunderts war es üblich, das Grundstück so dicht wie möglich zu bebauen. Bei den Gemeindebauten war das anders: Um den Bewohnerinnen und Bewohnern Licht und Luft zu gönnen, durfte nicht mehr als die Hälfte der Fläche verbaut werden. Im Karl-Marx-Hof ist dieser Wert noch höher: 80 Prozent der Fläche sind mit Gärten und Parks bedeckt.


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Schon ein Jahr nach dem Baubeginn im Jahr 1926 wurden die ersten von insgesamt 1.325 Wohnungen bezogen. Endgültig fertiggestellt war der Komplex im Jahr 1930.





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Der Karl-Marx-Hof war eines der Epizentren der Februarkämpfe 1934, als sich Teile der Sozialdemokratie mit Waffengewalt gegen den faschistischen Ständestaat auflehnten


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Das Bundesheer und die Heimwehr setzten Geschütze gegen die Schutzbündler ein, die sich im Gemeindebau verschanzt hatten




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Nach der Niederschlagung des Aufstands wurde die Wohnanlage zunächst in Biedermann-Hof (nach Karl Biedermann, unter dessen Kommando das Schutzkorps den Hof im Februar 1934 erobert hatte), dann in Heiligenstädter Hof umbenannt. Erst nach Ende des Zweiten Weltkriegs erlangte er seinen Namen zurück


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Goethehof in Wien-Donaustadt (1938 und 2019) kam es bereits vor dem „Anschluss“ Österreichs zu Kämpfen zwischen Sozialdemokraten und Nationalsozialisten. Nach der Machtergreifung der Nazis wurden zahlreiche jüdische Mieterinnen und Mieter zwangsdelogiert.

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Ebenso wie der Karl-Marx-Hof wurde auch der August-Bebel-Hof in Wien-Meidling von Karl Ehn entworfen

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Ehn war ein Schüler Otto Wagners. Als Architekt spezialisierte er sich auf Blockbauten. Mit der Errichtung des Bebel-Hofes wurde 1925 begonnen.


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Der Rabenhof in Wien-Landstraße, 1969 und 2019. Der Mitte der 1920er Jahre errichtete Bau war zunächst nach dem Chefredakteur der „Arbeiter-Zeitung“, Friedrich Austerlitz, als Austerlitz-Hof bekannt.

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Von außen gleicht der Gemeindebau einer offenen Festung



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Einer der am schönsten gestalteten Gemeindebauten ist der 1924 errichtete Ludo-Hartmann-Hof in Wien-Josefstadt von Architekt Cesar Poppovits, der mit seinem fein gearbeiteten Keramik- und Schmiedeeisendekor überzeugt

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Die Per-Albin-Hansson-Siedlung in Wien-Favoriten war das erste große Bauvorhaben der Stadt Wien nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs

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Der Baustart für den Siedlungsteil West erfolgte im Jahr 1947. Vier Jahre später wurden die ersten Wohnungen bezogen.


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Neben den alten Häusern entstanden ab den 1960ern in der Hansson-Siedlung die ersten Plattenbauten Wiens. Fertigteile wurden mit Kränen zu Wohneinheiten zusammengesetzt. In Anlehnung an diese Bauweise wurde damals von der „Diktatur des Krans“ gesprochen.


Kurt Rasmussen
Jahrzehntelang war die Siedlung nur mit der Straßenbahn erreichbar, die U-Bahn fährt erst seit wenigen Jahren in den Südosten Wiens


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Das Schöpfwerk-Hochhaus in Wien-Meidling ist Teil der städtischen Wohnhausanlage Am Schöpfwerk, der Harald Sicheritz Anfang der 1990er mit „Muttertag“ ein filmisches Denkmal setzte






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Gemeindebau als Anziehungspunkt für Touristinnen und Touristen: Das Hundertwasserhaus in Wien-Landstraße wurde in den 1980er Jahren erbaut. Der Errichtung vorausgegangen war ein Streit zwischen dem Künstler Friedensreich Hundertwasser und dem für Umsetzung zuständigen Architekten Josef Krawina.

Roland Winkler (Bild), Philip Pfleger (Text), beide ORF.at

Links:
Damals und heute: Bilderreise durch den Gemeindebau
 
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