Tirol: Denkmalgeschützte Objekte des ehemaligen Blei- Zink- und Kupfererz-Abbaues Platzertal zwischen Pfunds und Tösens saniert

josef

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Altes Bergwerk in neuem Glanz

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Im Platzertal zwischen Pfunds und Tösens befindet sich auf über 2.500 Metern eines der höchstgelegenen Bergwerke Europas. Der Verein Bergwerk Platzertal hat die Seilbahnstation und die Berghäuser in jahrelanger harter Arbeit saniert.
Online seit heute, 16.38 Uhr
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Um zu dem ehemaligen Erzabbau zu kommen, müssen Besucherinnen und Besucher durch die Pfundser Tschey ins Platzertal wandern. Umgeben von 14 Dreitausendern des Glockturmkammes in den Ötztaler Alpen gelangt man schließlich zur historischen Bergwerksanlage Platzertal, deren Gebäude sich so hoch oben befinden, dass die Einheimischen sie den „Mont Blanc der Bergwerke“ nennen. Einige der alten Stollen liegen auf über 2800 Metern Höhe.

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Lange bauten Bergleute im Platzertal das Erz ab

Bewegte Bergwerksgeschichte
Der Blei- Zink- und Kupfererz-Abbau in der Gegend geht bis in das 15. Jahrhundert zurück. Eine eigene Seilbahn lieferte früher das Erzvorkommen in die Aufbereitung lieferte. Im frühen 17. Jahrhundert wurde der Bergbau wegen des Vorrückens des Bergler Ferners eingestellt und die Anlagen vom Eis eingenommen. Mehr als 200 Jahre später wurde der Betrieb wieder aufgenommen, 1910 aber schließlich endgültig eingestellt, da sich der Abbau nicht mehr rentierte. Anschließend verfielen die Anlagen.

Der Traum vom Wiederaufbau
2007 beschlossen Freiwilligen aus Tösens und Pfunds, die denkmalgeschützten Anlagen für die Nachwelt wiederherzustellen. Sie schlossen sich zum Verein „Bergwerk Platzertal“ zusammen, um „den Geist der Ahnen“ so festzuhalten, wie Obmann Christian Sturm es nannte: „Unser Traum war es, die Seilbahnstation wieder zu errichten. Dieser Traum ist wahr geworden. Der zweite Traum war es, die Berghäuser wieder herzustellen“, erinnerte sich Sturm. Auch das habe sich jetzt erfüllt.

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Die Mitglieder des Vereines Bergwerk Platzertal

Steiniger Weg
Speziell ausgebildete Maurer und Zimmerleute haben die Natursteinmauern und Dachstühle in mühevoller Arbeit originalgetreu auf- und nachgebaut. Der Verein bezahlte diese Fachkräfte aus eigener Tasche. Die Häuser, von denen manche bereits komplett zerstört waren, stehen jetzt wieder an ihrem alten Platz.
Die Österreichischen Bundesforste, auf deren Gebiet sich die Anlage befindet, hätten zu Beginn vom Verein Geld für die Gratis-Sanierung gefordert, schilderte Vereinsmitglied und freiwilliger Helfer Christian Mayr. Ein Beitrag des ORF Tirol habe schließlich aber zu einem guten Einvernehmen beigetragen und den Startschuss für das Projekt gegeben, das in der Folge auch der Tourismusverband, die EU und den Gemeinden unterstützt wurde.

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Die alten Anlagen vor der Sanierung…
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… und nach der Sanierung

Alten Stollen soll Leben eingehaucht werden
Die Anlage befindet sich abgeschieden zwischen Bergle- und Platzertal. Der historische Ort ist ein einzigartiges Naturjuwel, das nur zu Fuß erreichbar ist. Das soll auch so bleiben, heißt es. Der Verein möchte aber Führungen anbieten und auch die alten Stollen für Besucherinnen und Besucher zugänglich machen.
Am 5. September wird die Wiederherstellung der historischen Bergwerksanlage Platzertal mit einem Eröffnungsfest gefeiert.
02.09.2020, red, tirol.ORF.at

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