Ufo-Phänomene werden von den Behörden der USA durchaus ernst genommen

josef

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#1
MYSTERIÖSE LUFTRAUMVERLETZUNG
Sichtungen nehmen zu: US Navy veröffentlicht drei Ufo-Videos
Militär erhofft sich von Verbreitung der unscharfen Aufnahmen Hinweise auf Ursprung und Natur der "ungeklärten Luftphänomene"
Washington – Von den meisten Menschen belächelt, werden Ufo-Phänomene von den Behörden der USA durchaus ernst genommen, in der Regel freilich unter der Annahme, dass die unbekannten Flugobjekte irdischen Ursprungs sind und eine potenzielle Bedrohung darstellen könnten. Von Besuchen durch Außerirdische gehen Militär und Geheimdienste dagegen zumindest offiziell nicht aus.

So sieht das unter anderem auch Edward Snowden. Während seiner Tätigkeit bei den US-Geheimdiensten hatte der ehemalige CIA-Mitarbeiter Zugang zu streng geheimen Daten, an die außerhalb eines verhältnismäßig kleinen Personenkreises niemand herankam. Nach eigenen Angaben suchte er dabei auch gezielt nach Hinweisen auf Alien-Sichtungen – allerdings erfolglos: "Um das einmal festzuhalten: Aus meiner Sicht haben Außerirdische bislang noch nie die Erde besucht, oder zumindest haben sie nicht die US-Geheimdienste kontaktiert."

Mehr Ufo-Sichtungen
Immer wieder treten Behörden, Militärs und Geheimdienste in der Hoffnung auf Mithilfe auch mit entsprechenden Aufnahmen an die Öffentlichkeit. Weitere Dokumente und Hintergrundinformationen über die "ungeklärten Luftphänomene", so die offizielle sprachliche Regelung des US-Militärs, bleiben dagegen als "geheim" oder "streng geheim" meist weiterhin unter Verschluss.

US Navy: GIMBAL.8 News NOW Las Vegas

Nachdem laut Kampfpiloten die Anzahl der Ufo-Sichtungen in den letzten Jahren zugenommen hat, hat die United States Navy nach einem Bericht von "Politico" im vergangenen Jahr neue Richtlinien herausgegeben, wie Sichtungen oder Begegnungen am besten dokumentiert werden sollten.

Mysteriöses Pentagon-Programm
Die Navy hat nun drei ältere Videos mit unidentifizierten Flugobjekten präsentiert (zum Download geht es hier), die in der Vergangenheit Spekulationen über außerirdische Flugobjekte angeheizt hatten. Die Videos zeigen unscharfe Bilder, die von Piloten von F/A-18C/D-Hornet-Kampfjets zwischen 2004 und 2015 aufgenommen worden waren.
Über die Sichtungen war unter anderem bereits 2017 in den "New York Times" berichtet worden. Der Artikel hatte ein "mysteriöses Ufo-Programm des Pentagons" zum Thema, das 2007 gestartet und im Jahr 2012 nur zum Schein aufgegeben worden sei und jährlich 22 Millionen Dollar kosten soll.

US Navy: FLIR – auch bekannt als "Tic Tac"-Vorfall.8 News NOW Las Vegas

"Tic Tac"-Vorfall mit Folgen
Das Programm sollte "die Erforschung und Untersuchung nicht identifizierter Luftphänomene fortsetzen", erklärte das Verteidigungsministerium. Motiviert wurde dieser Schritt durch entsprechende Begegnungen wie beispielsweise den "Tic Tac"-Vorfall von 2004. Bei dem Ereignis berichteten Jetpiloten vom Flugzeugträger Nimitz, der im Pazifik vor San Diego operierte, dass sie ein Tic-Tac-förmiges Objekt von der Größe eines Zivilflugzeugs beobachtet hatten, das ohne sichtbaren Antrieb frei zu schweben schien.
Das nun von der Navy offiziell veröffentlichte Material von drei weiteren Ufo-Sichtungen soll nach Angaben der Pentagon-Sprecherin Sue Gough dabei helfen, Antwort auf die Frage zu finden, ob die Videos echt seien und ob noch mehr hinter den Aufnahmen stecke. "Die in den Videos beobachteten Luftphänomene bleiben als 'unidentifiziert' charakterisiert", teilte die Sprecherin mit. "Nach einer gründlichen Überprüfung hat die Abteilung festgestellt, dass die autorisierte Veröffentlichung dieser nicht geheimen Videos keine sensiblen Informationen enthalten und keine nachfolgenden Untersuchungen von militärischen Luftraumverletzungen durch nicht identifizierte Luftphänomene beeinträchtigt."

US Navy: GOFAST.DefPost Videos

"Wow, was ist das?"
Viel zu erkennen ist auf den grobkörnigen Videos allerdings nicht: So ist beispielsweise auf einem Clip mit dem Titel GOFAST nur ein sich schnell bewegender Punkt zu sehen, der von der Besatzung eines Kampfjets verfolgt wird. "Wow, was ist das?", fragt einer der Männer an Bord. Auf dem Video FLIR ist ein längliches, ovales Objekt zu erkennen, das am Ende plötzlich und sehr rasant links aus dem Bild verschwindet.
Auf dem Clip mit dem Titel GIMBAL verfolgt ein Kampfjet ebenfalls ein kleines schnell fliegendes Objekt. "Schau Dir das Ding an!", ruft dabei ein erstauntes Besatzungsmitglied des Jets. (tberg, red, 28.4.2020)
Links
Nachlese
Sichtungen nehmen zu: US Navy veröffentlicht drei Ufo-Videos - derStandard.at
 

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#2
Pentagon gründet UFO-Taskforce
Das US-Verteidigungsministerium gründet laut einem Medienbericht eine Taskforce, die mutmaßliche UFO-Sichtungen von Militärflugzeugen untersuchen soll. Die Stelle soll in den nächsten Tagen vorgestellt werden, meldete CNN heute. Sie unterstehe dem stellvertretenden Pentagon-Chef David Norquist.

Vorfälle mit unidentifizierten Flugobjekten wurden bisher von der US-Marine untersucht, da ein Großteil der Sichtungen von Kampfjets der Navy gemeldet wurde.

Unbekannte Objekte über US-Militärbasen
Hinter der Gründung der Taskforce steckt aber wohl weniger die Angst vor außerirdischen Eindringlingen als die Sorge vor den Aktionen irdischer Kontrahenten. Kongressabgeordnete und hochrangige Verantwortliche im Verteidigungsministerium hätten bereits seit einiger Zeit Sorgen über unbekannte Flugobjekte in der Nähe von US-Militärbasen geäußert, berichtete CNN.

Die Herkunft der Objekte ist unbekannt. In den Sicherheitsbehörden wird laut CNN aber vermutet, dass es sich um Drohnen handeln könnte, die potenziell von Kontrahenten der Vereinigten Staaten gesteuert werden und Informationen über die US-Truppen sammeln.

Besser Außerirdische als China

Der Geheimdienstausschuss des Senats verlangte im Juni eine öffentliche Erklärung des Verteidigungsministeriums und der Geheimdienste, nachdem das Pentagon drei kurze Videos veröffentlichte, die Begegnungen von US-Kampfjets mit unbekannten Flugobjekten dokumentierten.

Man wisse nicht, was diese Objekte sind, nur dass sie nicht zum US-Militär gehörten, erklärte der Republikaner Marc Rubio, der dem Geheimdienstausschuss vorsitzt. Er hielte es für besser, wenn die Objekte außerirdisch wären, und dahinter nicht ein „technologischer Sprung von China, Russland oder einem anderen Kontrahenten“ der USA stünde, so Rubio.

14.08.2020, cppp, ORF.at
news.ORF.at
 

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#3
Als das US-Militär Aliens jagte
Das Militär forscht, der Kongress hat Fragen; Ex-Präsident Barack Obama sagt nun: Für manche Beobachtungen des US-Militärs aus jüngerer Zeit gibt es noch keine Erklärung

2004 verfolgten die Zielradare von US-Kampfflugzeugen ein offenbar unbekanntes Flugobjekt in einer militärischen Flugverbotszone vor San Diego. Das Militär sucht nach Antworten – und zwar bis heute.
Foto: EPA/ Department of Defense

In den USA wird wieder über Außerirdische diskutiert. Nicht von Verschwörungstheoretikern und auch nicht auf obskuren Seiten, auf denen sich Ufo-Freunde tummeln, sondern ganz offiziell und in den höchsten Kreisen des Parlaments. Bis Juni soll ein Untersuchungsausschuss des Repräsentantenhauses klären, was bisher unerklärt blieb – nämlich was genau auf Videos zu sehen ist, die Pilotinnen und Piloten der US Air Force im Jahr 2004 und dann noch einmal 2014 und 2015 gefilmt haben.

Sogar Ex-Präsident Barack Obama schaltete sich jüngst in die Diskussion ein. Zunächst eher im Scherz, immerhin war er gerade in der Late-Night-Show von Comedian James Corden zu Gast. Dann aber doch auch ernst. Auch er müsse einräumen, sagte der nüchterne frühere Staatschef: Was auf den Bildern, die Infrarot-Wärmekameras aufgezeichnet hatten, zu sehen ist – dafür haben weder das Militär noch die damit befasste Wissenschaft so wirklich eine schlüssige Erklärung.

Merkwürdige Objekte
Kleine grüne Männchen sind es zwar nicht, die damals gefunden wurden. Dafür sind es merkwürdige Flugobjekte, mit denen die Militärs konfrontiert waren. Radarstationen hatten sie im Fall jenes Ereignisses, das sich 2004 in einer militärischen Flugverbotszone vor San Diego abspielte, zunächst aufgezeichnet, und sie hatten die Flugbahnen und raschen Höhen- und Geschwindigkeitsänderungen nicht erklären können. Unter anderem waren die Objekte innerhalb einer Sekunde aus einer Höhe von rund 24 Kilometern auf Meeresniveau abgesunken. Später stiegen US-Flugzeuge auf. Und deren Crews meldeten: Ja, man könne auch mit freiem Auge Merkwürdiges sehen, gekräuseltes Wasser in der Größe eines Verkehrsflugzeuges etwa – und ein schwebendes Objekt in Form eines weißen Tic-Tac-Zuckerls, das sich ruckartig um die eigene Achse bewege. Später ist genau dieses Objekt auch auf Videos zu sehen. Ähnliche Aufnahmen gibt es, ebenfalls vom US-Militär, auch aus den Jahren 2014 und 2015. Veröffentlicht hatte sie die New York Times schon 2017 und noch einmal im Jahr 2019. Doch nun ist das Thema wieder aktueller geworden – eben auch, weil das Ergebnis von Untersuchungen im Juni publik werden soll.

The Late Late Show with James Corden

Die angesehene US-Nachrichtensendung 60 Minutes hat im Vorfeld dieses Ereignisses schon vor einigen Tagen die Crews der Flugzeuge erneut eingeladen, die die Vorfälle bestätigten. Eine Prüfung habe damals kein tragfähiges Ergebnis erbracht. Bekannte Flugzeuge der USA oder anderer Staaten würden das Profil jedenfalls nicht erfüllen. Und technische Fehler an den Infrarotkameras, Bugs bei der Aufzeichnung und Verwechslungen seien ebenfalls keine plausiblen Alternativerklärungen. Kurz gesagt: Was man damals gesehen habe, was auch auf den Videos aufgezeichnet sei – man wisse es noch immer nicht.

Zusätzlich publik wurden vor einigen Tagen auch Fotos, deren Echtheit das Pentagon bestätigte und auf denen die Plattform Mystery Wire, die sich auf allerhand Übersinnliches spezialisiert hat, ebenfalls Ufos erkannt haben will. Die Bilder aber bieten einige Interpretationsmöglichkeiten und womögliche einfachere Erklärungen als die Videos – darunter auch jene, dass es sich um schlichte Flecken oder Frostspuren auf den Kampfjetfenstern handelt.

Klar ist allerdings dennoch: Sowohl Militär als auch die US-Regierung würden gerne wissen, was tatsächlich im Luftraum um die Vereinigten Staaten herumschwebt. Zwischen 2008 und 2012 hatte es ein Programm zur Untersuchung gegeben, dessen Einsetzung der damalige demokratische Mehrheitsführer im Senat, Harry Reid, angeregt hatte. Der Name "Advanced Aerospace Threat Identification Program" (Fortgeschrittenes Programm zur Feststellung luftgestützter Bedrohungen) lässt erahnen, was auch dahintersteckt: die Frage nach unbekannten Waffensystemen.



Bericht im Juni
Das Programm lief 2012 aus, das Interesse aber bestand weiter. Und so setzte die Regierung Donald Trumps im Sommer 2020 auf Geheiß des Geheimdienstausschusses im Senat eine weitere Arbeitsgruppe ein: die "Unidentified Aerial Phenomena Task Force" (UAPTF). Zudem forderte die Regierung den damaligen Geheimdienstkoordinator John Ratcliffe auf, gemeinsam mit dem Verteidigungsministerium einen Bericht zu verfassen. Dieser muss veröffentlicht werden – und das wird nun wohl im Juni passieren.

Ratcliffe kündigte schon im März Großes an: "Es gibt sehr viel mehr Beobachtungen, als bisher bekannt ist", sagte er auf Fox News. Dazu passt auch, dass die gemeldeten Ufo-Sichtungen durch die US-Bevölkerung 2020 sprunghaft gestiegen sind. Experten gehen in diesem Fall zwar eher davon aus, dass sich die Beobachtungen durch das Mehr an Heimfreizeit im Corona-Lockdown erklären – aber wer weiß. Die Wahrheit ist bekanntlich irgendwo da draußen.
(Manuel Escher, 20.5.2021)
Als das US-Militär Aliens jagte
 

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#4
Ufos, UAPs und das unumkehrbare Ende der freiwilligen Ignoranz
Neu ist, dass Ufo-Sichtungen vom US-Militär und dem Pentagon bestätigt wurden
Die neue aufgebrochene öffentliche Diskussion über Ufos ist für Leute, die sich schon länger mit der Materie beschäftigen, nicht wirklich eine Überraschung. Alles, was in der letzten Zeit insbesondere durch die amerikanischen Medien geht, ist eigentlich seit Jahrzehnten bekannt und bestätigt.

Im Wesentlichen Folgendes:

– Etwa zwei bis 20 Prozent aller Sichtungen von unbekannten fliegenden Objekten bleiben ungeklärt, je nachdem, wen man fragt – das Ufo-Erforschungsprogramm des amerikanischen Verteidigungsministeriums konnte sogar 143 von 144 Fällen nicht erklären.1

– Viele dieser Objekte sind auf dem Radar sichtbar.1

– Viele dieser Objekte sind mit Wärmekameras sichtbar.1

– Viele dieser Objekte sind optisch sichtbar und wurden auch schon fotografiert und gefilmt.1

– Manche dieser Objekte wurden auf alle drei Arten zugleich verifiziert.1

– Viele hochrangige Militärs und Politiker aus vielen Ländern der Welt haben diese Sichtungen in den vergangenen Jahren (und teilweise Jahrzehnten) bereits bestätigt, darunter militärische Vertreter aus Belgien, Kanada, Argentinien, England, Japan, China.

– Die Objekte verfügen über keinen sichtbaren Antrieb (zumindest am Wärmebild sollte man irgendeine Form von Energie wahrnehmen, alle unsere Energiequellen strahlen Wärme ab).2

– Fluggeschwindigkeiten wurden gemessen, die unseren aktuellen maximalen Geschwindigkeiten um das Mehrfache übersteigen.2

– Manche Objekte können auch für lange Zeit an Ort und Stelle verharren, selbst bei starkem Wind, was uns bekannten Drohnen nicht möglich ist.1

– Die meisten Objekte sind ellipsoid, dreieckig, kugel- oder scheibenförmig und weisen allesamt keinerlei Flügel oder Ausbuchtungen auf, die Auftrieb erzeugen könnten.2

– Viele dieser Objekte können sich auch übergangslos in mehreren Medien fortbewegen: in der hohen, dünnen Atmosphäre, im normalen Luftraum und auch im Wasser. Wobei gerade beim Wechsel zwischen Wasser und Luft keinerlei Bremswirkung zu beobachten ist (was sich für uns physikalisch bisher nicht ausgeht).2

– Extreme Zickzackflugmuster wurden bei derart hohen Geschwindigkeiten beobachtet, dass sie Gravitationswirkungen auslösen müssen, die jeden Piloten sofort zerquetschen würden und auch von uns bekannten Materialien nicht ohne Beschädigungen überstanden werden könnten.2

– Diese Objekte wurden auf der ganzen Welt immer wieder gesehen (es gibt auch viele Berichte von Landungen, Begegnungen und Fast-Zusammenstößen der Luft) und tauchen besonders gern in Kriegsgebieten, bei Militärfahrzeugen und über Atomkraftanlagen auf.


Ein "unidentified aerial phenomena" (UPA), wie es von der US-Navy auf Film festgehalten wurde.
Foto: AFP PHOTO /US DEPARTMENT OF DEFENSE/HANDOUT

Kopf aus dem Sand
All diese Dinge sind, wie gesagt, seit Jahren bekannt, wenn man sich mit der Materie seriös beschäftigt und das ganz Absurde und Fantastische beiseite lässt. Ziemlich genau das, was hier aufgelistet ist, enthält auch der als vorläufig bezeichnete Bericht der Ufo-Kommission des amerikanischen Verteidigungsministeriums1, der im Juni dem US-Kongress vorgelegt wurde.

Wie gesagt, eigentlich alles nichts Neues. Das einzig Neue an der aktuellen Situation ist, dass diese Sichtungen und Fakten nunmehr von höchstrangigen amerikanischen Militärs und dem Pentagon bestätigt und an die Presse freigegeben wurden. Und wie unsere Welt nun einmal aufgebaut ist, hört die Welt erst zu, wenn die Amerikaner etwas laut sagen. Der Paradigmenwechsel dabei ist, dass gerade die USA und das US-Militär, die diese Dinge seit Jahrzehnten offiziell belächelt, verschleiert, vertuscht und öffentlich für unglaubwürdig erklärt haben, nun ihren Kopf aus der Deckung nehmen.

Aber wie einer der Interviewten es beschrieben hat: Jetzt ist der Geist aus der Flasche und kann nicht wieder hineingesteckt werden. Es bleibt spannend.
(Harald Havas, 8.6.2021)

Harald Havas, 1964 geboren in Wien, ist Autor von Büchern, Drehbüchern, Spielen und Comics, unter anderem der österreichischen Comicserie "Austrian Superheroes". Er ist kein Ufologe.

Fußnoten
1 Office of the Director of National Intelligence, Preliminary Assessment: Unidentified Aerial Phenomena. (Pentagon)
2 Navy pilots describe encounters with UFOs (Youtube)

Ufos, UAPs und das unumkehrbare Ende der freiwilligen Ignoranz
 

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#5
Weitere Rätsel für US-Militär nach Ufo-Beobachtungen
Das US-Repräsentantenhaus einigte sich auf weitere Untersuchungen. Unidentifizierte Flugobjekte seien unerklärlich, aber real

Eine Videoaufnahme eines "unidentifizierten Luftphänomens" vom 28. April 2020 des US-Verteidigungsministeriums.
Foto: AFP / US DEPARTMENT OF DEFENSE

Washington – Zahlreiche Beobachtungen von unidentifizierten Flugobjekten (Ufos) aus den vergangenen Jahren geben dem US-Militär weiterhin Rätsel auf. Das ging am Dienstag aus der ersten Anhörung zu "nicht identifizierten Luftphänomenen" (UAPs) – dem vom US-Militär genutzten Begriff für Ufos – im US-Repräsentantenhaus seit mehr als 50 Jahren hervor.

Der Vizedirektor des Marine-Geheimdiensts (ONI), Scott Bray, sagte, es gebe eine Reihe von Beobachtungen, die ungeklärt seien. Die UAP-Taskforce in seiner Behörde habe aber keine Belege dafür, dass die nicht identifizierte Objekte außerirdischen Ursprungs seien. Der Vorsitzende des Unterausschusses für Spionageabwehr im Repräsentantenhaus, Andre Carson, sagte: "UAPs sind unerklärlich, das ist wahr. Aber sie sind real. Sie müssen untersucht werden."

Wachsende Anzahl von nicht identifizierten Objekten
Der Abgeordnete Peter Welch merkte an: "Keiner weiß, ob es außerirdisches Leben gibt. Es ist ein großes Universum. Und es wäre ziemlich anmaßend, eine eindeutige Schlussfolgerung zu ziehen." Der hochrangige Pentagon-Mitarbeiter Ronald Moultrie, der sich bei der Anhörung als Science-Fiction-Fan outete, meinte: "Wir sind offen für alle Hypothesen und Schlussfolgerungen, auf die wir stoßen könnten."

Bray sagte: "Seit den frühen 2000er-Jahren haben wir eine zunehmende Anzahl von nicht genehmigten und/oder nicht identifizierten Flugzeugen oder Objekte beobachtet." Berichte über Sichtungen dauerten an. Die Zunahme der Meldungen sei auch auf Faktoren wie verbesserte Sensoren oder neuere Flugsysteme wie Drohnen zurückzuführen. Sie sei aber auch eine Folge der Bemühungen des Militärs, die früher mit einem Stigma behafteten Meldungen über Sichtungen unbekannter Flugobjekte einzufordern. "Die Botschaft ist nun deutlich: Wenn Sie etwas sehen, müssen Sie es melden."

Videoaufnahmen von "unbemannten Luftfahrtsystemen"
Im Juni vergangenen Jahres hatten die US-Geheimdienste einen Bericht zu UAPs vorgelegt. Daraus ging hervor, dass es für rund 140 Himmelserscheinungen aus den vergangenen zwei Jahrzehnten keine Erklärungen gab. Bray sagte, seit der Veröffentlichung des Berichts habe die Zahl der gemeldeten Beobachtungen auf rund 400 zugenommen.

Bray zeigte bei der Anhörung zwei Videos. Auf einem war seinen Worten zufolge ein "kugelförmiges Objekt" zu sehen, das am Cockpit eines Kampfjets vorbeifliegt. "Ich habe keine Erklärung dafür, was dieses spezifische Objekt ist." Ein zweites Video zeigte ein dreieckiges schwebendes Objekt, das durch ein Nachtsichtgerät beobachtet worden sei. Einige Jahre später seien von der Marine ähnliche Beobachtungen gemacht worden. Bray beschrieb die Objekte als "unbemannte Luftfahrtsysteme".

Beobachtungen auch in anderen Ländern
Bray sagte auf Nachfrage, Zusammenstöße von US-Kampfjets mit den unbekannten Objekten habe es bisher nicht gegeben. "Wir hatten aber mindestens elf Beinahe-Zusammenstöße." Kommunikation mit den Objekten habe es nicht gegeben. US-Streitkräfte hätten in keinem Fall das Feuer auf ein UAP eröffnet. Der Marine-Geheimdienstler sagte weiter, die Beobachtungen seien nicht auf die USA beschränkt. "China hat seine eigene Version einer UAP-Taskforce eingerichtet. Es ist also klar, dass eine Reihe von Ländern Dinge im Luftraum beobachten, die sie nicht identifizieren können."

Nur ein Teil der Anhörung war öffentlich. Mehrere Fragen der Abgeordneten an Bray und Moultrie sollten danach hinter verschlossenen Türen diskutiert werden.
(APA, 18.5.2022)
Weitere Rätsel für US-Militär nach Ufo-Beobachtungen
 

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#6
UNERKLÄRTE SICHTUNGEN
US-Raumfahrtbehörde Nasa geht nun offiziell auf Ufo-Jagd
Ein Geheimdienstbericht enthüllte im Vorjahr 143 Ufo-Sichtungen, für die es keine Erklärung gibt. Eine wissenschaftliche Studie soll nun Licht ins Dunkel bringen
Die US-Raumfahrtbehörde Nasa steigt offiziell in die Ufo-Forschung ein. Wie die Behörde am Donnerstag mitteilte, ist ein Team unter der Leitung des Astrophysikers David Spergel damit beauftragt worden, sich in einem Projekt "Beobachtungen von Ereignissen am Himmel, die nicht als Flugzeuge oder bekannte Naturphänomene identifiziert werden können", zu widmen. Ziel sei es zunächst, verfügbare und brauchbare Daten zu identifizieren und Wege zu finden, wie derartige Phänomene künftig besser wissenschaftlich untersucht werden können.

Erst vor wenigen Wochen hatte es im US-Repräsentantenhaus die erste Anhörung zum Thema Ufos beziehungsweise UAPs (Unidentified Aerial Phenomena), wie der vom US-Militär genutzte Begriff lautet, seit mehr als 50 Jahren gegeben. Bei der nur teilweise öffentlichen Sitzung wurden weitere Untersuchungen beschlossen. Von der Nasa hieß es nun, ihre Pläne seien mit der US-Regierung abgesprochen, aber nicht Teil von deren Nachforschungen.

Ungewöhnliche Bewegungsmuster
Dass es durchaus ernsthaften Forschungsbedarf zu diesem Thema gibt, zeigte zuletzt ein im Vorjahr veröffentlichter Geheimdienstbericht über ungeklärte Ufo-Sichtungen durch das US-Militär. Darin ist von 143 Sichtungen ungeklärter Phänomene im erdnahen Luftraum zwischen 2004 und 2021 die Rede. In 80 Fällen habe es sich wahrscheinlich um physische Objekte gehandelt, sie seien mithilfe mehrerer Sensoren gleichzeitig registriert worden. Bei 18 Vorfällen lägen zudem Hinweise auf "ungewöhnliche Bewegungsmuster oder Flugcharakteristiken" vor, hieß es in dem Bericht.

Die Nasa wolle eine wissenschaftliche Perspektive in die Bemühungen einbringen, derartige Sichtungen aufzuklären, sagte der Wissenschaftsdirektor der Behörde, Thomas Zurbuchen. Es handle sich um einen umstrittenen, aber wichtigen Forschungsbereich, vor dem Wissenschafterinnen und Wissenschafter nicht zurückschrecken sollten.

Mögliches Sicherheitsrisiko
Projektleiter David Spergel, der lange eine Professur an der Princeton University innehatte und unter anderem zu Exoplaneten forscht, betonte ebenfalls die Notwendigkeit einer Versachlichung des Themas. "Unsere erste Aufgabe ist, das robusteste Datenset zu sammeln, das wir sammeln können", sagte Spergel. Dafür müsse man die existierenden Daten von Zivilisten, der Regierung, Nicht-Regierungsorganisationen und Unternehmen sichten und bewerten.

Bisher gebe es keinerlei Beweise, dass die beobachteten Phänomene außerirdischen Ursprungs sind, wurde seitens der Nasa betont. Gleichzeitig wurde festgestellt, dass sie eine Gefährdung des Flugverkehrs und möglicherweise auch ein nationales Sicherheitsrisiko für die USA darstellen könnten.

Alle Ergebnisse öffentlich einsehbar
Die Studie, die im Herbst starten wird, soll voraussichtlich neun Monate dauern. Auf Geheimniskrämerei, wie in der Vergangenheit allzu oft bei diesem Thema, werde man nicht setzen, betonte Daniel Evans vom Nasa-Forschungsprogramm, der die Koordination des Projekts übernehmen soll: Alle Ergebnisse würden öffentlich zugänglich gemacht und "im Einklang mit den Nasa-Grundsätzen der Offenheit und Transparenz für alle Interessierten leicht einsehbar sein".
(David Rennert, 10.6.2022)

Link
NASA to Set Up Independent Study on Unidentified Aerial Phenomena

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Harvard-Astronom will Jagd auf Ufos machen
Weitere Rätsel für US-Militär nach Ufo-Beobachtungen

US-Raumfahrtbehörde Nasa geht nun offiziell auf Ufo-Jagd
 

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#7
PENTAGON-QUELLEN
Spionagedrohnen für viele Ufo-Sichtungen des US-Militärs verantwortlich
Öffentlich gewordene Ufo-Sichtungen sorgen seit Jahren für Aufregung. Laut neuen Analysen gibt es keine Hinweise auf Aliens, aber auf irdische Technologien
Keine Besucher hochentwickelter außerirdischer Zivilisationen, sondern Spionagetechnik anderer Nationen, Müll und optische Täuschungen stecken hinter vielen bisher unerklärten Ufo-Sichtungen des US-Militärs in jüngerer Vergangenheit. Das berichtet die "New York Times" unter Berufung auf namentlich nicht genannte Regierungsbeamte, die Einblicke in die als geheim eingestuften Ufo-Untersuchungen des Pentagons haben sollen. So sollen etwa chinesische Überwachungsdrohnen hinter bisher rätselhaften Beobachtungen stecken, aber auch Überreste von Wetterballons und Trugbilder, deren Entstehung durch Fachleute nachvollziehbar gemacht worden sei.


Aufnahme eines "nicht identifizierten Luftphänomens" vom 28. April 2020. Sie stammt aus dem Cockpit eines US-Navy-Piloten.
Foto: APA/AFP/US Department of Defense

Eine Sprecherin des US-Verteidigungsministeriums wollte gegenüber der Zeitung keine Details nennen. Das Pentagon bleibe zwar Grundsätzen der Offenheit verpflichtet, müsse diese aber stets mit seiner "Verpflichtung zum Schutz sensibler Informationen, Quellen und Methoden" in Einklang bringen, hieß es. Ein Großteil der Analysen zu "nicht identifizierten Luftphänomenen" (UAPs) – dem vom US-Militär genutzten Begriff für Ufos – ist dementsprechend nach wie vor unter Verschluss.

Geheimdienstbericht zu unerklärten Sichtungen
Dennoch hat sich im Umgang mit unidentifizierten Flugobjekten in den vergangenen Jahren in den USA ein bemerkenswerter Wandel vollzogen. Jahrzehntelang war das Thema von offizieller Seite grundsätzlich unkommentiert geblieben, während Verschwörungstheorien rund um Sichtungen, angebliche Landungen von Außerirdischen und behauptete Experimente des US-Militärs blühten. 2021 ließ Ex-Präsident Barack Obama in einer Talkshow aufhorchen, als er derartigen Theorien zwar eine Absage erteilte aber erwähnte, dass es für manche Beobachtungen des US-Militärs in der jüngeren Vergangenheit tatsächlich keine Erklärung gebe. Wenig später räumten auch Militär und Geheimdienste erstmals ein, dass es Forschungsbedarf zu Ufos gibt.


Von 143 unerklärten Sichtungen war in einem Geheimdienstbericht die Rede, der 2021 veröffentlicht wurde.
Foto: EPA/US DEPARTMENT OF DEFENSE

In einem im Juni 2021 veröffentlichten Geheimdienstbericht über Ufo-Sichtungen durch das US-Militär ist von 143 Beobachtungen ungeklärter Phänomene im erdnahen Luftraum zwischen 2004 und 2021 die Rede. In 80 Fällen habe es sich wahrscheinlich um physische Objekte gehandelt, sie seien mithilfe mehrerer Sensoren gleichzeitig registriert worden. Bei 18 Vorfällen lägen zudem Hinweise auf "ungewöhnliche Bewegungsmuster oder Flugcharakteristiken" vor, hieß es in dem Bericht. Eine Folge der Veröffentlichung war die erste Anhörung zum Thema Ufos im US-Repräsentantenhaus seit mehr als 50 Jahren, die im vergangenen Mai stattfand. Bei der nur teilweise öffentlichen Sitzung war von einer steigenden Zahl von Vorfällen seit den frühen 2000er-Jahren die Rede. Es wurden weitere Untersuchungen beschlossen.

Nasa-Projekt zur wissenschaftlichen Ufo-Forschung
Parallel zu den militärischen Anstrengungen, die Vorfälle aufzuklären, wurde auch die US-Raumfahrtbehörde Nasa mit einem Ufo-Projekt beauftragt. Ein Team unter der Leitung des Astrophysikers David Spergel soll sich "Beobachtungen von Ereignissen am Himmel, die nicht als Flugzeuge oder bekannte Naturphänomene identifiziert werden können", widmen. Ziel der Gruppe ist es zunächst, verfügbare und brauchbare Daten zu identifizieren und Wege zu finden, wie derartige Phänomene in Zukunft besser wissenschaftlich untersucht werden können.


Der Vizedirektor des US-Marine-Geheimdiensts Scott Bray bei einer Anhörung zum Thema Ufos im US-Repräsentantenhaus im Mai 2022.
Foto: Reuters/JOEY ROULETTE

Vergangene Woche nahm das Forschungsteam die Arbeit auf und soll in den nächsten neun Monaten ein Konzept erarbeiten, wie Daten aus unterschiedlichen zivilen und kommerziellen Quellen besser zusammengeführt und wissenschaftlich analysiert werden können. Die Nasa habe dafür weltweit führenden Wissenschafter, Fachleute für Daten und künstliche Intelligenz sowie Sicherheitsexperten für die Luft- und Raumfahrt zusammengebracht, sagte Daniel Evans vom Nasa-Direktorat für Forschung. "Die Ergebnisse werden der Öffentlichkeit zugänglich gemacht."

Hinweise auf Drohnenüberflüge
Vom Pentagon ist eine solche Offenheit nicht zu erwarten. Einige Vorfälle aus der jüngeren Vergangenheit wurden inzwischen zwar offiziell chinesischen Spinagedrohnen zugeordnet, nach Angaben der "New York Times" gibt es weitere Verdachtsfälle von Überwachungstechnik anderer Staaten. Auch der US-Kongress wurde über ausländische Überwachung informiert. Doch viele Details sind darüber nicht bekannt – wohl auch um zu verhindern, dass betreffende Länder wissen, dass ihre Bemühungen entdeckt worden und damit wenig effektiv sind. Bei den identifizierten Drohnen soll es sich übrigens nicht um besonders fortschrittliche Militärtechnologie handeln, sondern um prinzipiell bekannte Geräte, die aber durch Faktoren wie Spiegelungen oder Aufnahmen durch Nachtsichtgeräte ungewöhnlich wirkten.

Wie sieht es andernorts mit militärischen Ufo-Sichtungen aus? Dass es in der Ukraine in den vergangenen Monaten zu einem sprunghaften Anstieg von Beobachtungen unidentifizierter Flugobjekte und unerklärbarer Luftphänomene kam, darf nicht überraschen. Durch den russischen Angriffskrieg auf das Land ist auch der ukrainische Luftraum umkämpftes Gebiet, Drohnen, Militärflugzeuge, Artilleriewaffen und Satelliten sind alltäglich im Einsatz. Ukrainische Astronomen haben zahlreiche ungewöhnliche Beobachtungen gemacht, ein Zusammenhang mit dem Krieg ist in diesen Fällen äußerst wahrscheinlich.

Keine Rätsel über Österreich, Deutschland und der Schweiz
Dem österreichischen Verteidigungsministerium liegen keine unerklärlichen Beobachtungen im nationalen Luftraum vor. "Es kommt vor, dass es Meldungen aus der Bevölkerung gibt, die sich meistens schnell aufklären lassen – etwa Flugzeuge im Abendlicht, die merkwürdig aussehen", sagt Andreas Kramer, Referent für Luftraumüberwachung im Verteidigungsministerium, zum STANDARD. "Was natürlich schon vorkommt, sind Luftraumverletzungen, aber dabei handelt es sich um nichts Mysteriöses, sondern um unangemeldete Luftfahrzeuge. Aus Sicht der Luftraumüberwachung kann ich sagen, dass es keine unerklärlichen Vorfälle gab, auch nicht in den vergangenen Jahrzehnten."

Auch im deutschen Verteidigungsministerium sind keine ernstzunehmenden Fälle von Ufo-Sichtungen bekannt, wie ein Sprecher zum STANDARD sagt. Die Veröffentlichungen aus den USA und die Studien der Nasa zum Thema würde man grundsätzlich nicht kommentieren.

In der Schweiz zeigt man sich über eine diesbezügliche Anfrage wenig begeistert: "Das Eidgenössische Departement für Verteidigung hat keinen Grund, an die Existenz von Ufos zu glauben. Es richtet seinen Einsatz zum Schutz der Schweiz auf die realen Bedrohungen und Naturgefahren aus. Ufos gehören nicht dazu."
(David Rennert, 6.11.2022)

Zum Thema
Spionagedrohnen für viele Ufo-Sichtungen des US-Militärs verantwortlich
 

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RECHERCHEN IM PENTAGON
Keine Aliens und trotzdem viel zu tun: Hunderte Meldungen an Ufo-Behörde
Die US-Ufo-Behörde veröffentlichte einen ersten Zwischenbericht zu merkwürdigen Sichtungen in Luft und Wasser. Geheime historische Dokumente sollen analysiert werden

Offizielle Sichtungen von nicht identifizierten Objekten in Luftraum, All und unter Wasser sollen analysiert werden.
Foto: APA / AFP / US DEPARTMENT OF DEFENSE

Optische Täuschungen, Bildartefakte oder doch ein extraterrestrischer Besucher? Unbekannte Flugobjekte sorgen nicht erst seit der Möglichkeit, Bilder und Videos einem weltweiten Milliardenpublikum zugänglich zu machen, für Spekulationen. Seit relativ kurzer Zeit wird das Thema in den USA wieder von offizieller Seite behandelt. 2021 thematisierte man in einem Geheimdienstbericht mehr als 140 Ufo-Sichtungen durch das US-Militär innerhalb von 17 Jahren, auch die Raumfahrtbehörde Nasa widmet sich seit diesem Jahr aus wissenschaftlicher Perspektive bislang ungeklärten Himmelsphänomenen.

Am Freitag wurden erste Erkenntnisse jener im Juli gebildeten Pentagon-Behörde bekanntgegeben, die sich um die Aufarbeitung der mysteriösen Sichtungen kümmert. Das "All-Domain Anomaly Resolution Office", kurz AARO, kümmert sich nicht nur um Objekte im Luftraum, die offiziell als nicht identifizierte Luftphänomene ("unidentified aerial phenomena" oder UAP) bezeichnet werden. Auch im Weltraum und unter der Wasseroberfläche geht die Behörde auf die Suche – beziehungsweise analysiert entsprechende Meldungen.


Ronald Moultrie steht als Unterstaatssekretär für Verteidigung, Nachrichtendienste und Sicherheit dem Investigationsteam von AARO vor.
Foto: REUTERS / Joey Roulette

Abstecher von Aliens konnten dabei bisher ausgeschlossen werden: "Ich habe in den Unterlagen bisher nichts gesehen, was auf einen Besuch von Außerirdischen, einen Absturz von Außerirdischen oder Ähnliches hindeuten würde", sagte Ronald Moultrie, Unterstaatssekretär für Verteidigung, Nachrichtendienste und Sicherheit.

Nur eine eindeutige Klärung
Dem ersten Zwischenbericht zufolge ist die Analyse schwierig. Von den 144 Ufos des Geheimdienstberichts konnte bisher nur ein Vorfall eindeutig geklärt werden, bei dem es sich offenbar um einen großen Ballon handelte, der an Gas verlor. Die anderen Fälle lassen Fragen offen – vor allem, ob es sich um "exotisch" aussehende Flugsysteme US-amerikanischer Behörden oder Unternehmen handelte oder diese aus einem anderen Land stammten, etwa China oder Russland.

In 80 der mehr als 140 Fälle habe es sich wahrscheinlich um physische Objekte gehandelt, sie seien mithilfe mehrerer Sensoren gleichzeitig registriert worden. Bei 18 Vorfällen lägen zudem Hinweise auf "ungewöhnliche Bewegungsmuster oder Flugcharakteristiken" vor, hieß es in dem Bericht von 2021.

Historische Aufzeichnungen
Seitdem ist die Gesamtanzahl der Meldungen auf mehr als 400 angestiegen, wie bereits im Mai mitgeteilt wurde. Die genaue Anzahl soll bald veröffentlicht werden, sagte Sean Kirkpatrick, der Direktor des AARO. Auch ist die Rede von einem aufwendigen Bericht, der alle staatlich erfassten Ufo-Meldungen der USA seit 1945 zusammentragen soll.

Der Plan ist, auch als "geheim" eingestufte Aufzeichnungen einzubeziehen, von denen bisher nur wenige Menschen wussten. Bisherige Analysen wurden etwa im "Project Blue Book" gesammelt, das bis zum Jahr 1969 geführt wurde. Dabei stellte die Air Force Daten zu mehr als 12.600 Ufo-Sichtungen zusammen. 700 davon konnten nicht identifiziert werden.


Diese Luftaufnahme des Pentagons in Washington, D.C., wurde nicht von einem unbekannten Flugobjekt gemacht.
Foto: Reuters / Joshua Roberts

Bei neueren Sichtungen dürfte es sich in etlichen Fällen um Spionagedrohnen handeln. Über genauere Angaben hält sich das Pentagon bedeckt. Immerhin könnten ausländische Organisationen sonst darauf schließen, dass die eigenen Überwachungsgeräte enttarnt wurden. Die identifizierten Objekte sollen sich nicht durch besonders fortschrittliche Militärtechnologie auszeichnen – stattdessen handle es sich um prinzipiell bekannte Geräte, die aber durch Faktoren wie Spiegelungen oder Aufnahmen durch Nachtsichtgeräte ungewöhnlich wirkten.

Nichts Mysteriöses im deutschsprachigen Raum
Während sich in anderen Staaten die Beobachtungen unbekannter Flugobjekte kriegsbedingt häufen – vor allem in der Ukraine –, gibt es diese in Österreich dem Bereich für Luftraumüberwachung des Verteidigungsministeriums zufolge nicht. Wie Referent Andreas Kramer im November dem STANDARD mitteilte, ließen sich Meldungen aus der Bevölkerung zumeist schnell aufklären. "Was natürlich schon vorkommt, sind Luftraumverletzungen, aber dabei handelt es sich um nichts Mysteriöses, sondern um unangemeldete Luftfahrzeuge", sagte Kramer. "Aus Sicht der Luftraumüberwachung kann ich sagen, dass es keine unerklärlichen Vorfälle gab, auch nicht in den vergangenen Jahrzehnten."

In Deutschland ist die Lage vergleichbar und auch in der Schweiz vermutlich ähnlich, wo man auf die Anfrage relativ pikiert reagierte: "Das Eidgenössische Departement für Verteidigung hat keinen Grund, an die Existenz von Ufos zu glauben." Die Beschäftigung mit nicht identifizierbaren Flugobjekten wird noch immer stark mit vermeintlichen Alienbesuchen in Verbindung gebracht. Kirkpatrick, der Direktor der US-Behörde AARO, zeigte sich hingegen prinzipiell ergebnisoffen: "Als Physiker muss ich mich an die wissenschaftliche Methode halten, und ich werde den Daten und der Wissenschaft folgen, wohin auch immer sie führen."
(sic, red, 19.12.2022)
Keine Aliens und trotzdem viel zu tun: Hunderte Meldungen an Ufo-Behörde
 

josef

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#9
DROHNEN ODER PLASTIKSACKERLN
Neuer US-Bericht über Ufos zeigt Rätsel und Alltagsphänomene auf
Zwar gab es bisher keine Hinweise auf Außerirdische, doch noch immer seien viele Beobachtungen ungeklärt, heißt es im Pentagon-Report
Nicht alle eigenartigen Phänomene auf Luftbildern können erklärt werden, wie der nun veröffentlichte US-Bericht über Ufos veranschaulicht. Seit relativ kurzer Zeit wird das Thema in den USA wieder von offizieller Seite behandelt, nicht nur durch Menschen, die dahinter Besuche von Aliens vermuten. 2021 gab es einen entsprechenden Geheimdienstbericht, auch die Raumfahrtbehörde Nasa widmet sich seit 2022 aus wissenschaftlicher Perspektive bislang ungeklärten Himmelsphänomenen.

Erste Hinweise aus einem Zwischenbericht wurden bereits im Dezember angedeutet – inklusive einer enttäuschenden Ansage für jene, die auf extraterrestrische Gäste hoffen: "Ich habe in den Unterlagen bisher nichts gesehen, was auf einen Besuch von Außerirdischen, einen Absturz von Außerirdischen oder Ähnliches hindeuten würde", sagte Ronald Moultrie, Unterstaatssekretär für Verteidigung, Nachrichtendienste und Sicherheit.

Mist-Analysen
Im neuen Bericht geht es um 247 neue Sichtungen seit März 2021 und 119 weitere Ereignisse, die zuvor noch nicht ausgewertet worden waren. Gesprochen wird dabei nicht von unbekannten Flugobjekten (Ufos), sondern von "nicht identifizierten Luftphänomenen" (Unidentified Aerial Phenomena, kurz: UAP). Einige davon würden "ungewöhnliche Flugcharakteristika oder Leistungsfähigkeiten" aufweisen und erforderten weitere Analysen, teilte das Pentagon dem Kongress mit.

Rund 200 Meldungen seien als "unauffällig" bewertet worden, hieß es in dem Bericht. Sie können möglicherweise auf gewöhnliche Objekte in der Luft zurückgeführt werden – etwa Drohnen, Ballons und Unrat wie Plastiksackerln. Im Juni 2021 hatten die US-Geheimdienste erstmals einen Bericht zu UAP vorgelegt. Daraus ging hervor, dass es keine Erklärungen für rund 140 Himmelserscheinungen aus den vergangenen zwei Jahrzehnten gab.

Unerklärlich, aber real
Die Meldung von unerklärlichen Himmelsphänomenen habe zugenommen, heißt es nun. Einige UAP-Vorfälle könnten jedoch auf Sensorunregelmäßigkeiten oder Ausrüstungsfehler zurückgehen. Im vergangenen Sommer hatte der Vorsitzende des Unterausschusses für Spionageabwehr im Repräsentantenhaus, André Carson, gesagt: "UAP sind unerklärlich, das ist wahr. Aber sie sind real. Sie müssen untersucht werden." Es war die erste Anhörung seit Jahrzehnten im Kongress.
(red, APA, 13.1.2023)

Neuer US-Bericht über Ufos zeigt Rätsel und Alltagsphänomene auf
 

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#10
RÄTSELHAFTE VORFÄLLE
Warum es seit längerem immer mehr Ufo-Sichtungen gibt
In den USA werden aktuell hunderte unerklärliche Vorfälle untersucht, auch die Nasa befasst sich mit dem Thema. In Österreich gibt es keine mysteriösen Beobachtungen
Unbekannte Flugobjekte sorgen nicht erst seit den aktuellen Zwischenfällen in den USA und Kanada für Aufregung. Schon vor den jüngsten Abschüssen mehrerer mysteriöser Objekte wurden Ufo-Sichtungen in den USA von offizieller Seite behandelt. Anders als in der Vergangenheit setzt man dabei seit einigen Jahren nicht ausschließlich auf strikte Geheimhaltung. Und nicht nur das Militär widmet sich der Aufklärung von Ufo-Sichtungen, seit kurzem beschäftigt sich auch die US-Weltraumbehörde Nasa aus wissenschaftlicher Perspektive damit. Dass es durchaus erheblichen Forschungsbedarf zu diesem lange als unseriös geltenden Thema gibt, zeigten Veröffentlichungen mehrerer Geheimdienstberichte in den vergangenen Jahren.

So wurde 2021 ein Bericht freigegeben, der mehr als 140 Ufo-Sichtungen durch das US-Militär dokumentierte. Im Vorjahr folgte im US-Repräsentantenhaus die erste Anhörung seit mehr als 50 Jahren zum Thema Ufos beziehungsweise UAPs (Unidentified Aerial Phenomena), wie der vom US-Militär genutzte Begriff lautet. Ein neuer Zwischenbericht, der Anfang dieses Jahres an die Öffentlichkeit gelangte, thematisierte gleich 247 neue Sichtungen seit März 2021 und 119 ältere Ereignisse, die zuvor noch nicht ausgewertet worden waren.

Keine Aliens
Eines vorweg: Hinweise auf außerirdische Besucher gab es dabei nicht. Etliche zunächst rätselhafte Beobachtungen entpuppten sich dafür bei näherer Untersuchung als eher profan: Müll und Trugbilder steckten hinter zunächst mysteriösen Sichtungen. Doch auch Spionagetechnologien anderer Nationen wurden immer wieder identifiziert. Mehrere Vorfälle aus den vergangenen Jahren wurden offiziell chinesischen Spionagedrohnen zugeschrieben, auch von anderen, nicht näher genannten Staaten war die Rede. Die Entdeckung feindlicher Drohnen soll in den vergangenen Jahren zugenommen haben, Details dazu sind aber nicht bekannt.

Kriegsbedingt steigende Sichtungen
Einen Großteil der Analysen zu "nicht identifizierten Luftphänomenen" (UAPs) hält das US-Verteidigungsministerium nach wie vor unter Verschluss, die Meldungen über Sichtungen nehmen indes zu. Um diese aufzuarbeiten, wurde im Vorjahr im Pentagon eine eigene Behörde gebildet, das "All-Domain Anomaly Resolution Office". Dort werden nicht nur Ufo-Beobachtungen untersucht, sondern auch rätselhafte Phänomene im Weltraum oder in den Ozeanen, die sicherheitsrelevant sein könnten.

Wenig überraschend häufen sich – kriegsbedingt – auch in einigen anderen Staaten die Beobachtungen unbekannter Flugobjekte. In der Ukraine haben Astronomen zahlreiche ungewöhnliche Beobachtungen dokumentiert, was angesichts des russischen Angriffskriegs auf das Land nicht verwundert: Drohnen, Militärflugzeuge, Artilleriewaffen und Satelliten sind alltäglich im Einsatz.

Ruhiger Luftraum
In Österreich gibt es dagegen keinerlei ernstzunehmenden Ufo-Sichtungen oder Hinweise auf ungewöhnliche Vorgänge im Luftraum, sagt Andreas Kramer, Referent für Luftraumüberwachung im Verteidigungsministerium, zum STANDARD. "Aus Sicht der Luftraumüberwachung kann ich sagen, dass es keine unerklärlichen Vorfälle gab, weder aktuell noch in der Vergangenheit." Der österreichische Luftraum werde sehr dicht beflogen und mit Radarsensoren gut überwacht. "Da kann man davon ausgehen, dass da nichts passiert, ohne dass wir es sehen", sagt Kramer.

Wie würde das Bundesheer reagieren, wenn ein unbekanntes Flugobjekt im österreichischen Luftraum auftaucht? "Wir würden Abfangjäger raufschicken und uns das näher anschauen", sagt Kramer. "Bei Gefahr kommt ein Abschuss in Betracht, aber das würde man nur im Notfall machen – das kommt ja auch irgendwo wieder runter."

Ballon auf Abwegen
Einen zunächst seltsamen Vorfall mit einem Ballon habe es vor einiger Zeit gegeben, doch auch dieser entpuppte sich als harmlos: "Das war ein Kunstprojekt, das sich selbstständig gemacht hat und dann in höhere Lufträume aufgestiegen ist. Das mussten wir mit den Eurofightern begleiten, weil es auf dem Radar nicht sichtbar war und eine Gefährdung für die Zivilluftfahrt dargestellt hat." Ein Abschuss sei zwar erwogen worden, aber aufgrund des dicht besiedelten Gebiets nicht erfolgt – der Ballon flog weiter Richtung Slowenien.

Auch im deutschen Verteidigungsministerium sind keine ernstzunehmenden Fälle von Ufo-Sichtungen bekannt, wie ein Sprecher im Vorjahr zum STANDARD sagte. Die Veröffentlichungen aus den USA und die Studien der Nasa zum Thema würde man grundsätzlich nicht kommentieren.

Die Nasa, die ihr Ufo-Forschungsprojekt unter der Leitung des Astrophysikers David Spergel im Herbst begonnen hat, setzt dagegen auf volle Transparenz: Alle Ergebnisse sollen öffentlich zugänglich gemacht werden. Noch liegen aber keine Resultate vor. Ziel ist laut Spergel zunächst, verfügbare und brauchbare Daten zu identifizieren und Wege zu finden, wie derartige Phänomene künftig besser wissenschaftlich untersucht werden können.
(David Rennert, 13.2.2023)
Warum es seit längerem immer mehr Ufo-Sichtungen gibt
 

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#11
UFO-BERICHT AN US-KONGRESS
US-Geheimdienstler berichtet von Bergung "nichtmenschlicher" Flugobjekte
David Charles Grusch, ehemaliger Mitarbeiter verschiedener Geheimdienste, gab angebliches Material über "intakte Ufos und exotische Materialien" weiter

Hier ist es nur ein Filmrequisit, aber laut einem ehemaligen Geheimdienstmitarbeiter habe die US-Regierung heimlich echte außerirdische Fluggeräte geborgen.
Foto: imago/United Archives International

Der Fall liest sich im Grunde wie eine Folge der US-Mysteryserie "Akte X": Ein hochrangiger ehemaliger US-Geheimdienstmitarbeiter hat erstmals öffentlich behauptet, dass die US-Regierung im Rahmen geheimer Projekte "nichtmenschliche Fluggeräte" geborgen und untersucht habe. Es gebe intakte Flugobjekte, ebenso wie Fragmente möglicher Raumschiffe im Besitz der USA, behauptet David Charles Grusch und legte dem US-Kongress und dem Generalinspekteur der US-Geheimdienstgemeinschaft als Beweise umfangreiche vertrauliche Informationen vor.

Zugleich erhebt der Whistleblower, der auf eine 14-jährige Karriere im US-Geheimdienst zurückblickt, den Vorwurf, dass diese Informationen dem Kongress illegal vorenthalten wurden und er selbst seit der Veröffentlichung unter Vergeltungsmaßnahmen durch bestimmte Regierungsstellen zu leiden habe. Details zu den "nichtmenschlichen" Ufos gab er zunächst nicht öffentlich preis.
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Erste Reaktionen
In einer ersten Reaktion des Weißen Hauses bat die Pressesprecherin Karine Jean-Pierre während des täglichen Press Briefings am Dienstag, sich mit Fragen an das US-Verteidigungsministerium zu wenden. Die Pressesprecherin des für Ufo-Angelegenheiten zuständigen All-Domain Anomaly Resolution Office (AARO) meinte auf Anfrage, zumindest ihre Behörde habe keine Kenntnis über die genannten Projekte oder gar Materialien. Man begrüße aber jede Möglichkeit, im Rahmen des durch den US-Kongress geforderten "Historical Review" über Ufo-bezogene Regierungsprojekte von etwaigen Zeugen zu hören.

Aktiv wurde Grusch, weil die von „mehreren Behörden verschleierten" Ufo-Programme in konventionelle UAP-Programme integriert wurden, und zwar ohne entsprechende Meldungen an verschiedene Aufsichtsbehörden. Seit April habe er deshalb dem Kongress die umfangreichen Unterlagen zu den "exotischen Objekten" zur Verfügung gestellt, auch um darauf hinzuweisen, dass im Hintergrund zwischen verschiedenen Behörden und Unternehmen offenbar ein Kleinkrieg um den Zugang und die Ausbeutung dieser hochbrisanten Materialien und Objekte herrscht. Auf Hunderten von Seiten seien diese "Materialrückgewinnungsprogramme" teilweise sehr spezifisch dokumentiert.

Hochdekoriert und anerkannt
Grusch ist ein 36 Jahre alter hochdekorierter ehemaliger Kampfoffizier, der unter anderem in Afghanistan Einsätze geflogen ist. Er war Mitarbeiter der National Geospatial-Intelligence Agency (NGA), einer zentralen US-Behörde für militärische, geheimdienstliche, aber auch kommerzielle kartografische Aufklärung. Außerdem war er Teil des National Reconnaissance Office (NRO), das für das militärische Satellitenprogramm verantwortlich ist.

Zwischen 2019 und 2021 war Grusch Mitglied der Unidentified Aerial Phenomena Task Force (UAPTF), jener Behörde des US-Verteidigungsministeriums, die sich mit Ufos bzw. UAPs (Unidentified Anomalous Phenomena) auseinandersetzt. UAP ist auf Militär- und Regierungsebene die offizielle Bezeichnung für unbekannte Flugobjekte. Geleitet wird die UAP Task Force von der US-Navy. Mittlerweile wurde das 2020 gegründete Ufo-Untersuchungsbüro umgebaut und in das neu gegründete All-Domain Anomaly Resolution Office (AARO) integriert. Damit sollen auch Untersuchungen von unter Wasser operierenden Objekten unklarer Herkunft einbezogen werden.


David Charles Grusch (36), hier auf einer Aufnahme während seiner Einsatzzeit in Afghanistan 2013, berichtete über geheime US-Programme zur Bergung "nichtmenschlicher" Flugobjekte.
Foto: David Grusch

"Einzigartige atomare Anordnungen"
Laut einem Leistungsbericht des NRO aus dem Jahr 2021 war Grusch Geheimdienststratege mit vielen Aufgabenfeldern. Er galt demnach als "versierter Stabsoffizier", habe zahllose Berichte über nicht identifizierte Luftphänomene analysiert und es bis zum Operations Center Deputy Director gebracht. Viele ehemalige Mitarbeiter und Vorgesetzte, darunter der frühere Armeeoberst und nunmehrige Luft- und Raumfahrtmanager Karl E. Nell, charakterisieren Gruschs Integrität als „über jeden Zweifel erhaben". In Geheimdienstkreisen genießt er nach wie vor große Unterstützung, zahlreiche Quellen sollen seine Glaubwürdigkeit bestätigt haben.

Der Whistleblower verriet dem US-Magazin "The Debrief", dass die Bergung von Trümmerteilen und intakten Flugobjekten "nichtmenschlicher Herkunft" seit Jahrzehnten bis in die Gegenwart von der Regierung, ihren Verbündeten und Rüstungsunternehmen betrieben würden. Materialwissenschaftliche Analysen der Objekten hätten laut Grusch "einzigartige atomare Anordnungen und radiologische Signaturen“ ans Licht gebracht. Die gefundenen Fluggeräte seien zweifelsfrei „exotischen Ursprungs" und völlig unbekannter Herkunft. "Wir sprechen hier nicht über prosaische Ursprünge oder Identitäten", meinte Grusch zu Journalisten von "Debrief", "das Material umfasst intakte und teilweise intakte Fahrzeuge."

Interview mit dem Wistleblower David Grusch zu angeblich geborgenen "nichtmenschlichen" Ufos.
NewsNation

Er selbst habe keine außerirdischen Fluggeräte gesehen und er wisse auch nicht, wo sie gelagert werden, sagte Grusch. Doch sein Wissen über diese nicht-menschlichen Objekte beruhe auf Informationen aus erster Hand und stamme aus "ausführlichen Gesprächen mit hochrangigen Geheimdienstmitarbeitern", die persönlich damit zu tun gehabt hätten. Grusch erklärte, das Programm zur Bergung von Ufo-Material sei auf verschiedenen Ebenen nach wie vor aktiv und er kenne einzelnen Personen, die daran beteiligt seien oder gewesen sind.

Weitere Aussagen
Andere pensionierte und aktive Geheimdienstmitarbeiter und US-Regierungsmitglieder, die im Rahmen ihrer Arbeit in unterschiedlichen Behörden Einblicke in geheime Regierungsprogramme zu UAPs gewinnen konnten, bürgen für Gruschs Vertrauenswürdigkeit und untermauerten seine Aussagen. Einige stellten inoffiziell als auch offiziell unabhängig voneinander ähnliche Informationen bereit.

Jonathan Grey, Geheimdienstmitarbeiter, der für das National Air and Space Intelligence Center (Nasic) unerklärliche anomale Phänomene analysiert, ist einer davon. Er bestätigte gegenüber "Debrief" die Existenz dieser “exotischen Materialien" und fügte hinzu: "Wir sind nicht allein. [...] Bergungsaktionen dieser Art sind aber nicht auf die Vereinigten Staaten beschränkt, es handelt sich um ein globales Phänomen."
(Thomas Bergmayr, 7.6.2023)

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US-Geheimdienstler berichtet von Bergung "nichtmenschlicher" Flugobjekte
 

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#12
SCHIFF WIE FUSSBALLFELD
Ufo-Whistleblower spricht vor US-Kongress vom Fund "nichtmenschlicher" Lebewesen
Ex-Piloten berichten von unbekannten Flugobjekten, ein ehemaliger Pentagon-Mitarbeiter vom Fund von Alien-Körpern. Gesehen hat er sie nicht
Eines vorweg: Belastbare Beweise für die Behauptung, dass Ufos auf der Erde gelandet sind, gibt es wieder keine. "Wir werden keine kleinen grünen Männchen oder fliegenden Untertassen in die Anhörung bringen. Tut mir leid, dass ich Sie enttäuschen muss", sagte der Abgeordnete Tim Burchett gleich zu Beginn. Dennoch war die Anhörung vor dem US-Kongress außergewöhnlich. Zwei frühere Militärpiloten und ein ehemaliger Mitarbeiter des Pentagons gaben vor einem speziellen Ausschuss des US-Repräsentantenhauses Auskunft über ihre Begegnungen mit Ufos.


David Grusch war Leiter einer Einheit zur Untersuchung von "unidentifizierten, anormalen Phänomenen" und sprach vor dem US-Kongress von einem geheimen Regierungsprogramm zur Untersuchung von Alien-Technologie.
GETTY IMAGES NORTH AMERICA/DREW

Mit besonderem Interesse war die Aussage von David Grusch erwartet worden. Der 36-jährige Armeeveteran war Mitglied einer Taskforce des Pentagons, die für die Untersuchung von "Unidentified Areal Phenomana" zuständig war.

Er gab an, im Zuge dieser Untersuchungen mit 40 Personen gesprochen zu haben, die ihm versichert hätten, dass die US-Regierung über außerirdische Raumfahrzeuge verfüge.

Danach wurde er gefragt, ob die Regierung auch die Piloten dieser Flugobjekte geborgen habe. "Wie ich bereits in meinem 'Newsnation'-Interview öffentlich erklärt habe, waren einige dieser Bergungen mit Biologika verbunden", sagte Grusch. Diese seien nicht menschlich gewesen: "Das war die Einschätzung von Leuten mit direktem Wissen über das Programm, mit denen ich gesprochen habe." Diese Leute seien nach wie vor in das Programm involviert.

Das Besondere an Gruschs Aussage ist, dass er als Whistleblower gilt. Er nutzte 2022 ein für Whistleblower vorgesehenes Programm, um seine Vorwürfe zu kommunizieren. Das Programm schützt Angestellte vor Vergeltungsmaßnahmen von Unternehmen und soll das Aufdecken von Missständen erleichtern.

Tatsächlich berichtet Grusch von Bedrohungen. "Es schadete mir auf professioneller und persönlicher Ebene", sagte Grusch. Außerdem kenne er Menschen, die im Rahmen von Vertuschungsmaßnahmen der Regierung geschädigt oder verletzt worden waren.


Ryan Graves, David Grusch und David Fravor werden vor dem Hearing vereidigt.
AP/Nathan Howard

Unzählige Flugobjekte
Neben Grusch wurden auch zwei ehemalige Piloten befragt. Einer davon, David Fravor, berichtete von einem Vorfall 2004. "Der Fluglotse erzählte uns, dass diese Objekte seit über zwei Wochen beobachtet wurden, wie sie aus einer Höhe von über 80.000 Fuß herabstiegen, schnell auf 20.000 Fuß sanken, dort stundenlang verharrten und dann wieder aufstiegen", erzählte Fravor. Er selbst beschrieb die Sichtung eines weißen Objekts, das wie ein Tischtennisball knapp über der Wasseroberfläche herumgeirrt sei.

Ein anderer Pilot, Ryan Graves, berichtete von Objekten, die trotz Hurrican-artiger Winde völlig still verharren konnten. Ein Video eines der von ihm gesichteten Flugobjekte war 2020 veröffentlicht worden.


Ein Bild eines Objekts, das der Pilot Ryan Graves von seinem Flugzeug aus beobachtet hat. Die Aufnahme wurde 2020 veröffentlicht.
APA/AFP/DoD/HANDOUT

Die Befragten betonten, dass es viele weitere Sichtungen gebe, aber dass die Betroffenen oft darüber schwiegen, weil sie Angst um ihren Ruf hätten. Sie forderten ein Meldesystem für Ufo-Sichtungen. Die drei Geladenen halten Ufos jedenfalls für ein Sicherheitsrisiko.

Das Pentagon dementierte Gruschs Berichte bereits im Juni. Sue Gough, Sprecherin des Defense Department, sagte, die Ermittler hätten "keine verifizierbaren Informationen gefunden, die die Behauptung untermauern, dass Programme zum Besitz oder Reverse-Engineering von außerirdischem Material in der Vergangenheit existiert haben oder derzeit existieren".

Die Abgeordneten wollen die Frage möglicher Ufo-Sichtungen jedenfalls offiziell weiter verfolgen. "Ich denke, wir werden uns anschauen, was wir machen können, um mehr dieser Informationen öffentlich zu machen", sagte der republikanische Abgeordnete Glenn Grothman. Er sprach davon, dass der "Teufel" das Vorhaben habe verhindern wollen, wie man es in seiner Baptistengemeinde ausdrücke.

Frühere Behauptungen nicht wiederholt
Doch im Vergleich zu früheren Behauptungen war Grusch vor dem Kongress zurückhaltend. In Interviews mit "Newsnation" und "Le Parisien" im Juni hatte er noch von Objekten berichtet, die bereits in Italien unter Mussolini 1933 gefunden worden wären, sowie über fußballfeldgroße Flugobjekte im Besitz der US-Regierung. Am Mittwoch allerdings, unter Eid stehend, wollte er diese Behauptungen nicht wiederholen und berief sich auf Geheimhaltung.

Auch für Anhänger des Glaubens an ein geheimes Ufo-Programm änderte sich durch das Hearing wenig. Gegenüber dem "Guardian" sagte der Abgeordnete Burchett: "Ich glaube, dass sie existieren. Das wusste ich schon, bevor ich hierherkam. Ich habe nicht viel gelernt, weil ich die Antworten schon kannte, aber ich war froh, dass sie es zu Protokoll gegeben haben." Er halte Gruschs Aussagen für glaubwürdig: Wenn es ein Raumschiff gebe, müsse doch jemand darin sitzen, um es zu fliegen, ist der Abgeordnete überzeugt.
(Reinhard Kleindl, 27.7.2023)
Ufo-Whistleblower spricht vor US-Kongress vom Fund "nichtmenschlicher" Lebewesen
 

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#13
REAL ODER NICHT?
Die Nasa will die Untersuchung von Ufos forcieren und zur Meldung ermuntern
Eine unabhängige Studie für die Nasa liefert einen Fahrplan für eine wissenschaftliche Untersuchung unidentifizierbarer Phänomene. Ein Argument ist die Luftfahrtsicherheit

Putzteams reinigen eine Fassade des Kennedy Space Center in Cape Canaveral.
AP

Im Jahr 2022 gab die US-Weltraumagentur Nasa eine Untersuchung in Auftrag, um die Möglichkeiten zur Erforschung sogenannter unidentifizierter anomaler Phänomene (UAP) zu evaluieren. Zu diesen Phänomenen werden auch die bekannten Ufos gezählt. Nun wurde der Bericht veröffentlicht und die Präsentation der Ergebnisse live übertragen. Ein namhaftes Team der Nasa inklusive Nasa-Administrator Bill Nelson war vor Ort.

Es handelte sich dabei nicht um eine Untersuchung bisheriger Ufo-Sichtungen. Die Zahl der Sichtungen mit "hoher Qualität" sei zu gering, um eine wissenschaftliche Analyse zu erlauben. Ziel war es, zu definieren, was die Nasa in Zukunft unternehmen kann, um mehr über den Ursprung von UAPs herauszufinden. Es ging darum, "UAPs aus wissenschaftlicher Sicht zu untersuchen und einen Fahrplan für die Nutzung von Daten und wissenschaftlichen Instrumenten zu erstellen, um unser Verständnis von UAPs voranzubringen".

In seinem Bericht erklärt das Team um den Astrophysiker David Spergel, welche Beobachtungsmethoden der Nasa künftig bei der Jagd nach Ufos zum Einsatz kommen sollen. Es brauche nicht nur neue und robuste Methoden der Datenerfassung, fortgeschrittene Analysetechniken und einen Rahmen zur systematischen Erfassung von Berichten über UAPs. Man will außerdem das mit der Meldung von unbekannten Phänomenen verbundene Stigma reduzieren.

KI auf der Suche nach UAPs
"Die Nasa sucht nach dem Unbekannten, das ist in unserer DNA", sagt Nasa-Administrator Nelson bei der Präsentation des Berichts. Er betont die Autorität der Nasa bei der Suche nach Leben im Weltraum und will die Diskussion weg von Sensationen hin zur Wissenschaft führen. Er selbst glaube an die Existenz von außerirdischem Leben, und Abschätzungen von Nasa-Forschenden würden das bestätigen. "Wir haben zum ersten Mal konkrete Maßnahmen gesetzt, um UAPs zu erforschen", sagt Nelson. Man habe aber keine Hinweise auf eine außerirdische Existenz von UAPs gefunden, doch sie bleiben unerklärlich. Der Meteorologe Mark McInerney wurde zum Chefforscher für UAPs ernannt. Sollte man herausfinden, dass es einen außerirdischen Ursprung gibt, werde man transparent damit umgehen.

Man habe sich die bisherigen Daten angesehen, sagt Studienleiter Spergel. Auch er betont, dass es keine Hinweise auf außerirdischen Ursprung gebe. Viele der Beobachtungsmethoden der Nasa seien zu ungenau, um UAPs zu untersuchen. Man werde diese Möglichkeiten ausbauen und auch künstliche Intelligenz einsetzen.

Durch das Stigma, das mit einer Meldung einer Sichtung einhergeht, würden viele nicht gemeldet. "Wir wissen also, dass uns Daten fehlen", sagt Spergel. Er bringt eine Smartphone-App ins Spiel, mit der Sichtungen einfach gemeldet werden können.


Untersuchungsleiter David Spergel und Nasa-Administrator Bill Nelson bei der Präsentation des Berichts.
AFP/ANDREW CABALLERO-REYNOLDS

Ufos erneut im Fokus
Ufos rückten zuletzt wieder vermehrt ins Licht der Öffentlichkeit. Eine aufsehenerregende Anhörung vor dem US-Repräsentantenhaus brachte Augenzeugenberichte von Piloten, die in der Luft unerklärliche Phänomene beobachtet hatten. Auch nichtmenschliche Körper sollen gefunden worden sein, berichtete ein ehemaliger Pentagon-Mitarbeiter, der allerdings seine Aussagen gegenüber früheren Interviews abschwächte und Beweise schuldig blieb.

Erst am Dienstag präsentierte ein Journalist vor dem mexikanischen Parlament zwei Kisten mit den angeblichen mumifizierten Überresten von "nichtmenschlichen Wesen". Fachleute der Nationalen Universität von Mexiko hätten sie mit Radiokarbonmessungen auf ein Alter von rund 1.000 Jahren datiert. Inzwischen bestätigte das Physikinstitut der Universität, die Untersuchungen durchgeführt zu haben, betonte aber, keine Angaben über die Herkunft der Überreste gemacht zu haben – und distanzierte sich von darüber hinausgehenden Interpretationen seiner Ergebnisse. Der Journalist, Jaime Maussan, hatte schon einmal vom Fund eines nichtmenschlichen Organismus berichtet, der sich allerdings als Körper eines Kindes entpuppte.

Die aktuelle Präsentation zeigt, dass auch die Nasa die Sichtung von unidentifizierten Phänomenen ernst nimmt und die Hoheit über deren Untersuchung beansprucht. "Die Nasa ist davon überzeugt, dass die Werkzeuge der wissenschaftlichen Entdeckung mächtig sind und auch hier Anwendung finden", sagte Thomas Zurbuchen, der damalige Wissenschaftsdirektor der Nasa, beim Start der Studie im Jahr 2022. "Wir haben Zugang zu einer breiten Palette von Beobachtungen der Erde aus dem Weltraum – und das ist das Lebenselixier der wissenschaftlichen Forschung. Wir haben die Werkzeuge und das Team, das uns helfen kann, das Unbekannte besser zu verstehen. Das ist die eigentliche Definition von Wissenschaft. Das ist, was wir tun."
(rkl, 14.9.2023)

Link
Bericht der Nasa
Die Nasa will die Untersuchung von Ufos forcieren und zur Meldung ermuntern
 
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