UV Zaunkönig - Landeck in Tirol

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Kahlscher

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#21
Danke, ich habe den Thread nur überflogen. Das kommt dabvon ;)

Meines Wissens nach hatt der Architekt Sykow vom Büro Fiebinger in Wien, am 31.10.1944 eine detaiilierte Baubeschreibung geliefert, welche jedoch aus Bergtechnischen Gründen dann abgelehnt wurde. In der Baubeschreibung ist die Rede von einer Verlagerung für den Hauptausschuss Munition, für die Firma Kopp & Co aus Treuenbriezen, die zuvor oberirdisch nach Landeck verlegt wurde. 14.000 qm waren geplant. Die Gesteinsmassen sollten in den Inn gekippt werden.

Ich schau mir mal die Skizze aus den 50ern genau an, und vergleiche sie mit der Baubeschreibung. Die Planskizzen uns Stollenpläne muss ich noch mal gesondert anfordern.

Ich denke aber das hier nicht viel passiert ist. Gibt es Zeitzeugenaussagen etc?
 

josef

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#22
@Kahlscher schrieb:
Meines Wissens nach hatt der Architekt Sykow vom Büro Fiebinger in Wien, am 31.10.1944 eine detaiilierte Baubeschreibung geliefert, welche jedoch aus Bergtechnischen Gründen dann abgelehnt wurde.
Danach wird in Richtung Rü-Verlagerung nichts mehr geschehen sein, da ja die Reichsbahn die bereits mehrmals angesprochenen Bauarbeiten aufnahm! Bin momentan auswärts und kann daher in der Literatur -> Reschen-Scheideckbahn (siehe Beitrag #11) betreffend eines dort eventuell angeführten Datums des Beginns der Wiederaufnahme des Streckenbaues nicht nachsehen.

lg
josef
 
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wolfgang

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#23
Ich denke auch,daß die U-Verlagerung nicht realisiert wurde.Fakt ist dagegen,daß im ausgebauten NW-Abschnitt ein Luftschutzraum untergebracht wurde mit Durchbruch zur Reschenstraße.
 
W

wolfgang

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#24
Wobei ein alter Mann vor Ort von Munitionsherstellung im Tunnel gesprochen hat...

Was könnte das für einen Zweck gehabt haben?Ist fest im Boden verankert im Südwest-Abschnitt
 

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Kahlscher

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#25
Dann ist das Ganze wohl über die Planung nicht weiter raus gekommen. Die Aussage "Munition" deckt sich mit der Verlagerung aus Treuenbriezen. Sicherlich wird der Zeitzeuge auch nur die Planungen kennen, bzw. Gerüchte die damals im Umlauf bei solchen Anlagen waren.

Ein Deckname, den man wohl aus der Liste streichen kann, auch wenn die Planungsunterlagen recht spannend waren!
 
#26
Die Reichsbahn hat dort sicher kein Bauvorhaben mehr gestartet, die UV liegt abgemauert im Südteil des Tunnel und die restlichen 1000m Stollen bis Landeck sind viel zu klein und nur grob ausgeschlagen. Es muß auch schon laaaange her sein das der Stollen vorgetrieben wurde - wie man an dem vollständig versinterten Eimer erkennt. Und spätestens am Gleisende im Südteil des Tunnel endeten die Aktivitäten der Reichsbahn...

Eulengebirge
 

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malachit

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#27
Im südlichen Bereich kann Patronenfertigung sehr wohl stattgefunden haben.
Bereich bis zum Schlupfloch jedenfalls.
Nochmal Danke an Wolfgang und Eulengebirge für den sehr, sehr netten Hinweis.
Siehe Aquaset History bei YouTube.
 
#28
Also ich denke auch, dass im Südteil etwas gewesen sein könnte, die Abmauerung in Richtung Landeck ist doch sehr markant. Das obligatorische Schlupfloch bietet Personen bis mindestens 100kg einen Durchlaß - die dann aber Wathosen dabei haben sollten - man trifft hinter der Wand sogleich auf ein erquickendes klares Quellwasser von oben und unten:)

Hinter der Abmauerung liegt dann auch noch eine Stahltür im Wasser die permanent von Sickerwasser beregnet wird. Der Querstollen mit Fensterschacht Richtung Inn erfordert eine Wattiefe bis an die Hüfte - bei einem 1.90m Mann.

Eulengebirge
 

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josef

Administrator
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#29
Es muß auch schon laaaange her sein das der Stollen vorgetrieben wurde -
Hatte nun endlich wieder Zeit, bei

Joachim Rothkegel;
"Die Reschenscheideckbahn...";
Augsburg 1976


nachzulesen:

Der Tunnel wurde 1918 begonnen, 1919 wurde noch die betonierten Teile fertiggestellt! An der Trasse im Inntal wurde teilweise noch bis 1923 gebaut.

Ab Spätsommer 1944 Wiederaufnahme des Bahn-Projektes durch Betreiben des Tiroler Gauleiters Hofer. In Anbetracht der Kriegslage wurde auf die durchgehende Normalspurstrecke, wie zu Ende des !. WK vorgesehen, verzichtet. Das neue "Reschen-Scheideckbahn Projekt" sah nur im Oberinntal zwischen Landeck und der Kajetansbrücke eine ca. 30 km lange Normalspurbahn vor. Die Steilrampe nach Nauders sollte mit einer Standseilbahn überwunden werden. Ab Nauders sollte dann eine Schmalspurbahn mit 900 mm Spurweite nach Süden bis Mals zur Vintschgaubahn führen.

Nach den Planungsarbeiten begannen Anfang Dezember 1944 die Bauarbeiten, die Mitte April 1945 zum Erliegen kamen.
Unter der Bauleitung der O.T. werkten die Firmen Siemens-Bauunion, Innerebner & Mayer und eine ARGE von einheimischen Baufirmen.

Folgende Bauarbeiten wurden von N Richtung S durchgeführt bzw. begonnen:

- Verlegen der Gleise im Landecker Stadtgebiet bis vor dem L.Tunnel
- Arbeiten im 1918 begonnenen Landecker Tunnel
- Trassierungsarbeiten für 5 km Bahnkörper
- Rammen von Holzjochen für 2 Innbrücken
- Beginn der Tunnelauffahrung bei der Pontlatzer ''Brücke
- div. kleine Kunstbauten sowie Ufer- und Faschinenverbauungen
- Beginn von Pionierarbeiten für die Standseilbahn.

Nach dem Krieg wurden die Gleise in Landeck abgebaut, Tunnelportale vermauert und die begonnenen Trassenstücke zum Neubau der Bundesstraße verwendet.

Soweit ein Kurzauszug aus vorgenannter Lektüre...

lg
josef
 
#30
Was ich da so von josef lese fand irgendwie alles außerhalb des Tunnels statt, an dem Tunnel südlich landeck selbst ist vermutlich nichts mehr gemacht worden - außer die Ausmauerung der Luftschutzräume zu Beginn des nördlichen Tunnelteils im Stadtgebiet Landeck.

Eulengebirge
 
#33
So, das "Urbex Tyrol"-Team hat sich nun auch aufgemacht und diesen Ort besucht, vielleicht gerade wegen des vielen Wassers nicht oft besucht, aber dennoch die Mühe wert.
 

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#34
Erstaunlich ist der Wasserstand im Bereich des nördlichen Portal, mein Bild von 2011 zeigt zwar genau in die entgegengesetzte Richtung man erkannt aber wie trocken es damals war. Dieser Sommer ist schon extrem naß in den Bergen, man sieht das auch in anderen Anlagen wo es faktisch von der Decke regnet.

Gruß
Eule...
 

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B

bayern_wolf

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#37
JA, der Tunnel hat schon was. Vor allem der mittlere Teil mit den starken Sinterablagerungen, die wie verschneit aussehen.

Gruß Wolfgang
 
#39
Hallo Leute, bin neu hier und absolut begeistert von euren Forschungstätigkeiten. Hut ab - allergrößten Respekt. Anbei habe ich ein schnelles Handyfoto angehängt, auf dem man erkennen kann, dass das Nordportal demnächst auch ein Gitter bekommen dürfte.
 

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#40
Leider sind die videos nicht mehr on air. Kann man die sonst noch irgendwo finden?
Die Fotos sind ja wirklich super gelungen.
Wenn mir wer per pn einen Tipp zum Südportal geben könnte wäre ich sehr dankbar.
:)
 
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