Hallo KV,
ich habe das Buch von Trenkle in einer Nacht überflogen und nichts verwertbares gefunden, kann sein das ich nicht konzentriert genug war.
Der Hinweis auf dem Scann von SuR ist schon sehr interessant weil eindeutig. Schade das es kein Datum dazu gibt. Am Sudelfeld werden laut Hermann Kaienburg, Die Wirtschaft der SS (Tabellen ab S.1100) unter Erholungsheime Bayrisch Zell (z.B. für 1944 auf die Monate aufgeschlüsselt) zwischen 1017 und 1326 männliche Hilfsarbeiter erwähnt.
Wer schon mal vor Ort war, weiß, dass das SS-Berghaus Bayrischzell in Sichtweite zum Meßklotz steht und es dort event. Zusammenhänge geben könnte. Das Berghaus selbst war zu dieser Zeit eigentlich nur noch Lazarett/ Sanatorium, ist aber nicht so groß das dort 1000 Leute beschäftigt wären, bestenfalls mal grob geschätzt 20 bis 30 Personale hätten dort arbeiten können ohne sich auf die Füße zu treten (das Personal soll sich aus Zeugen Jehovas rekrutiert haben die vom KL Dachau da hin delegiert wurden).
Selbst für die restlichen 1000 Mann wären die umliegenden Almwiesen relativ klein gewesen um diese zu bewirtschaften, geschweige denn von den Unterkünften her gesehen (obwohl ich da nochmal mit einem Geschichtsfreund nach den Fundamenten der weggerissenen Baracken suchen wollte um das besser beurteilen zu können). Um das SS-Berghaus am Sudelfeld sollen Häftlinge aus dem KL Dachau zugange gewesen sein, da die SS Wirtschaftsabteilung dort eine Art Versuchslandwirtschaft für hochalpinen Regionen betrieb. Forschungsergebnisse dazu sind nicht bekannt, ob das ganze nur eine ausgeklügelte Tarnung war oder den Tatsachen entspricht ist ungewiss da keine Unterlagen dazu vorliegen.
Ebenso rätselhaft ist der vermeintliche Feldflugplatz unten in der Senke, da wo heute der große Parkplatz ist (Anwohnermystik?). Die 25 Personen die in den Godsmit Papieren erwähnt werden könnten an den Bauarbeiten zum Meßklotz beteiligt gewesen sein, bliebe die Frage offen wo sie übernachteten und ob es KL-Häftlinge waren oder sonstige Strafgefangene (Spezialisten?).
Das ganze Gebiet Sudelfeld soll (Anwohnermystik?) Sperrgebiet der SS gewesen sein, man könnte also Geheimhaltungswünsche unterstellen, die KL-Häftlinge aus Dachau die direkt um das Berghaus herum untergebracht waren (die original Garagen stehen heute noch) wurden aber immer wieder hin und her transportiert. Da beide Objekte relativ nahe beinander liegen hätte es sicher Möglichkeiten der Kommunikation zwischen den Häftlingen gegeben und es hätte die Gefahr bestanden, dass von der Hochfrequenzforschung Details nach außen dringen.
Für mich bleibt das Sudelfeld weiter spannend und ich freue mich schon auf die nächste Tour im Herbst. Im Anhang die Garagen unterhalb vom Berghaus und ein Kamin der oberhalb des Garagendaches herausragt (ist verschlossen). Oberhalb der Garagen kommt glaube ich die Lahner Alm, wo die Häftlinge aus Dachau Berglandwirtschaft betrieben, da kennt sich aber der Wolfgang besser aus.
Eulengebirge