Wachszieher - Kerzenhersteller

H

Harald 41

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#1
Kerzenmanufaktur in Unterretzbach

In Unterretzbach im nördlichen Weinviertel gibt es noch ein seltenen Handwerk, bei der Firma Glaser werden noch händisch Duftkerzen hergestellt, hier ist jedes Stück ein Unikat.
Durfte drinnen Fotos machen, leider hatte ich aber keinen Blitz dabei, hier gibt es noch einen Link dazu.

http://www.duftkerzen.at/home.htm

LG Harry
 

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josef

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#2
Kerzenhersteller in Gföhl sucht Nachfolger

http://noe.orf.at/news/stories/2690052/ - mit Filmchen...
Kerzenhersteller sucht Nachfolger

Der letzte Kerzenhersteller in Niederösterreich, „Koch Kerzen“ aus Gföhl (Bezirk Krems), sucht einen Nachfolger. Diese Suche gestaltet sich aber schwierig. Denn in der Branche ist die Konkurrenz durch billige Produkte aus dem Ausland groß.

In der letzten Kerzenmanufaktur Niederösterreichs werden seit 42 Jahren feine Kerzen produziert, etwa für Restaurants, Pfarren oder Floristen. 200 sogenannte Tauchkerzen werden zugleich von einer Maschine in ein großes Becken mit 70 Grad heißem, farbigem Wachs getunkt, herausgezogen, abgekühlt und wieder eingetaucht. Dieser Vorgang muss 30 Mal wiederholt werden, bis die Kerzen ihre charakteristische langgezogene Form haben.

Konkurrenz aus Osteuropa und China
Das zeitintensive Verfahren schlägt sich im Preis nieder, der wiederum den Überlebenskampf schwer macht, sagt der 61-jährige Franz Streibl, der vor rund 30 Jahren den Betrieb übernommen hat. „Die Situation hat sich in den letzten 15 bis 20 Jahren insofern verschärft, weil viele Produktionen in Osteuropa angesiedelt wurden. Dann ist China noch ins Spiel gekommen und der Preis war eher im Verfallen“, so Streibl, für den die Kerzenproduktion zum Lebenswerk geworden ist. „Daher ist es mir natürlich ein Anliegen, dass wir einen Nachfolger finden.“

Nachfrage nach Kerzen aus der Region
In der schwierigen Situation am Markt gibt es laut Streibl aber auch Hoffnung. Immer mehr Menschen wollen bewusst Produkte aus der Region kaufen - und das trifft auch auf Kerzen zu. „Wir haben Kunden, die nur Produkte wollen, die wir auch selber herstellen. Das ist eine positive Entwicklung, die von Jahr zu Jahr stärker wird“, so Streibl. Daher habe man die Produktreihe „hand g’mocht - Waldviertler Kerzenmanufaktur“ entwickelt, die sich bereits gut verkauft.

Diesen Trend könnte ein künftiger Besitzer der Kerzenproduktion ausnutzen. Franz Streibl und seine Frau wollen ihren Nachfolger in einem fließenden Übergang mit ihrem Wissen unterstützen, damit die Kerzenziehertradition im Waldviertel weitergeführt werden kann.
 
S

Senator74

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#3
eng verwandt...

...sind Wachszieher und Lebzelter wie die Fa. KERNER in Maria Zell
Seit 1860 als Familienbetrieb aktiv und bekannt.
Ein Besuch von Maria Zell war immer die Mutter Gottes am Gnadenaltar und ein Kaffee mit Mehlspeise im "Kerner", samt Einkauf der Lebkuchen und Kerzen.

Neugierig bin ich darauf, ob eine Vereinfachung der Gewebeordnung es künftig gestattet, dass auch die Fa.Pirker ihren Betrieb mit den Lebkuchen und der Wachszieherei weiterführen darf, auch wenn sie die Gewerbeberechtigung noch nicht besitzen...
 

josef

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#4
Museum zeigt Wachsziehen wie anno dazumal
Es gibt nur noch wenige Orte wo man sehen kann wie einst Wachs gezogen wurde. In Bleiburg hat Gottfried Stöckl als einer der letzten Wachszieher des Landes ein kleines funktionsfähiges Museum eingerichtet. Hier entstehen handgezogene Naturkerzen und Wachsstöcke.
In einem Hinterhof in Bleiburg kann man in die fast versunkene Welt der Wachszieher eintauchen. Um das Erbe seiner Väter zu bewahren hat der Wachsziehermeister Gottfried Stöckl alles zusammengetragen was mit dem Familienhandwerk zu tun hat. Unterstützt von seinem steirischen Kollegen Georg Kreus werden die alten Zugtrommeln auch heute noch dann und wann in Bewegung gesetzt und die Wachzieherwerkstatt wieder zum Leben erweckt.


ORF
v.l. Gottfired Stöckl und Georg Kreuz

„Arbeit konnte nicht unterbrochen werden“
Wachsziehermeister Gottfried Stöckl sagte dazu: „Es ist eine sehr arbeitsintensive Sache, man muss das Ganze immer zu Ende bringen. Man hat das nicht unterbrechen können. Das waren tagelange Arbeitsprozesse. Wenn man es unterbrochen hat, wird das Wachs hart und man konnte nicht mehr weitermachen.“

Der Weg zu einer handgezogenen Kerze aus Bienenwachs ist langwierig und mühsam. Rund 60 mal wird der Docht durch das heiße Wachs gezogen, so wächst die Kerze ’Schicht für Schicht auf die gewünschte Stärke an. Kerzen konnten sich früher nur die Wohlhabenden leisten. Bei der Kirche und der Obrigkeit habe man damals auch statt mit Geld mit Wachs seine Abgaben bezahlen. „Die Zunft der Lebzelter und Kerzenzieher war auch zum Waffentragen berechtigt. Vor den Zunftsitzungen mussten sie aber die Waffen abgeben, damit es nicht zu wild wurde“, so Stöckl.


ORF

Votivgaben waren auch aus Wachs
Für Glück, Gesundheit oder Fruchtbarkeit waren früher Votivgaben zuständig, Symbole die ebenfalls aus Wachs gegossen wurden. Auch diese kann man in dem kleinen Museum sehen, so Stöckl: „Wir haben jahrelang die einzelnen Teile dieser Werkstatt auf Dachboden und Kellern gehabt. Durch einen Umbau ist das Kellergewölbe frei geworden, das ist sich von den Maßen her ausgegangen, dass die alte Werkstatt original aufgebaut werden konnte.“

Interessierte Museumsbesucher sollen hier nun Einblicke in die Geheimnisse der Kerzenzieherei bekommen. Für den Bleiburger ging damit ein Traum in Erfüllung, die jahrhundertealte Handwerkstradition der Wachszieher auch für die Zukunft zu erhalten.

Link:
Publiziert am 25.01.2018













Alle Fotos ORF

http://kaernten.orf.at/news/stories/2886175/
 

josef

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#5
Kerzenhersteller in Gföhl-Mittelberg hat vor 6 Jahren Nachfolger gefunden:
Das selten gewordene Handwerk der Kerzen
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In Österreich gibt es nur noch wenige Kerzenmanufakturen. Eine davon steht seit 50 Jahren in Mittelbergeramt bei Gföhl (Bezirk Krems). Vor allem mit der Produktion von Spitzkerzen hat sich die Waldviertler Firma Koch einen Namen gemacht.
Online seit heute, 6.09 Uhr
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Etwa 30.000 Kerzen werden jährlich im Betrieb hergestellt. „Wir haben unsere eigene Technik bei der Herstellung von Spitzkerzen entwickelt“, sagt Firmenchef Nathan Streibl. Der 29-Jährige übernahm die Kerzenmanufaktur vor sechs Jahren. Bei diesem Verfahren werden die Spitzkerzen nicht gepresst, sondern es wird Schicht für Schicht Wachs aufgezogen.

„Dieses Herstellungsverfahren gibt es österreichweit nur noch selten. Wir sind der einzige Betrieb, der auch noch durchgefärbte Spitzkerzen produziert“, erklärt Streibl. Mit diesem Tunkverfahren können 1.600 Kerzen gleichzeitig hergestellt werden. Etwa zwei Stunden dauert es, bis 30 Schichten Wachs aufgetragen sind und die Kerze fertig ist. Der Großteil dieser Kerzen wird an den Handel geliefert, der Rest an private Großkunden wie Gärtnereien oder Gastronomiebetriebe.

ORF
Der 29-jährige Nathan Streibl hat das Handwerk des Kerzengießens in der Familie erlernt

Erfahrung als wichtigste Zutat
Bei einer Temperatur zwischen 55 und 60 Grad Celsius wird das Wachs in die Form gegossen. „Wenn das Wachs zu heiß ist, kann es passieren, dass es sich in der Form so festsetzt, dass man es nicht mehr entformen kann“, so der Firmenchef beim Besuch von noe.ORF.at.

Das Kerzengießen und Färben lernte er im Familienbetrieb. „Von einer Generation zur nächsten ist dieses Wissen weitergegeben worden. Beim Kerzengießen kommt es sehr auf die Erfahrung an“, meint der 29-Jährige. In dem kleinen Familienbetrieb helfen auch noch zwei Mitarbeiter mit.
„Früher wurden Koch-Kerzen bis nach Hongkong oder Chicago geliefert. Mit der Massenware aus Asien waren wir ab den 1980er-Jahren international aber nicht mehr wettbewerbsfähig“, erläutert Streibl. Die Qualität der Kerzen sei am heimischen Markt jedoch nach wie vor gefragt. Der Geschäftsführer will auch neue Wege zu gehen. Seit einigen Jahren wird etwa Altwachs recyclet und für Fackelkerzen wiederverwendet.
15.01.2022, Birgit Brunner, noe.ORF.at

Link:
Das selten gewordene Handwerk der Kerzen
 
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