Werner Heisenberg

#2
Hallo Dieter,

war vergangenes Jahr im August mit einem interessierten Freund in Haigerloch das Atomkellermuseum und die Ortschaft anschauen, es gab eine sehr umfangreiche Sonderausstellung zu Werner Heisenberg mit vielen privaten Fotos. Sehr spannende Geschichte dieses Haigerloch und der Atomkeller und ausgezeichnet schwäbsch gegessen haben wir auch noch. Also wer mal einen richtig wertvollen Tag verbringen will der sollte sich das anschauen. Kann gern noch paar Bilder einstellen wenn es jemand interessiert, war immerhin Heisenbergs letzte Forschungsstelle im Reich.

Von einem rund um den Walchensee gut informierten Mann habe ich erfahren, dass sich die Fam. Heisenberg in ihrem Landhaus am Walchensee noch recht häufig trifft (das Haus wurde nicht enteignet wie etwa z.B. das Landhaus Baldur von Schirachs das ebenfalls in sehr exponierter Lage in Urfeld trohnt).
 

SuR

... wie immer keine Zeit ...
Mitarbeiter
#3
Warum hätte Heisenberg denn auch enteignet werden sollen?
Bei der Familie v. Schirach war die Sachlage ja ein bisschen anders ;)

Hier findet man übrigens das Tagebuch von Heisenberg, die letzten Kriegstage betreffend.

Ich finde dieses Tagebuch recht interessant (v. a. auch im Vergleich mit Samuel Goudsmit: "ALSOS", also der der Geschichte der "Gegenseite"), und es zeigt m. M. nach gut die chaotischen Verhältnisse im Frühjahr 1945.
 
H

hebbel

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#4
Ich finde dieses Tagebuch recht interessant ...
Ich auch. Deshalb habe ich u.a. diesen Link eingestellt (Jetzt hast Du aus Versehen Einigkeit hergestellt. So geht das nicht! :D)

Aus der Alsos-Chronologie, die GOUDSMIT wohl an seinen Abschlußbericht vom Dezember 1945 angehängt hat [Kein eigenständiger Dokumentenkopf]:

1 May 1945 - Col. Pash leads special Alpine operation to town of Urfeld in upper Bavarian Alps. German scientific leader on highly classified project closed. Operation completed 4 May 1945.

LG
Dieter
 

SuR

... wie immer keine Zeit ...
Mitarbeiter
#5
Einig - mit Dir? :eek: :D :D

Ich meinte das Buch selbst - da ist die Geschichte mit der "Ergreifung" Heisenbergs recht genau beschrieben.
 
H

hebbel

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#6
Na bitte. Geht doch. Jetzt ist es so wie immer. :D
Ich hatte eigentlich nur den offiziellen "Startschuß" für die Aktion HEISENBERG dokumentiert. Das Du das Buch gemeint hast, war mir klar. Trotzdem finde ich HEISENBERGs Schilderung viel plastischer. :baaaeee

Liebe Grüsse
Dieter
 
H

hebbel

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#8
Eine Analyse der Historiographie anhand JUNGKs, HERMANNNs und WALKERs Arbeiten zum Thema "„Das Treffen zwischen Niels Bohr und Werner Heisenberg in Kopenhagen 1941" in der Diplomarbeit von Andreas SCHAUER.
Der Autor leitet mit einem Zitat von Cathryn Carson ein und so kann man es wohl auch beschreiben.
„Was geschah im Herbst 1941 in Kopenhagen? Ich weiß es nicht. Es überrascht mich, daß viele meiner Kollegen glauben, sie wüßten es; weitaus weniger überrascht mich allerdings, daß sie sich dann nicht einigen können."

Die Arbeit bietet eine längere Einleitung zum Entstehen des dt. Uranprojektes und arbeitet insbesondere den interpretatorischen (und damit manipulativen) Einfluß der Autoren heraus. Ebenso werden natürlich die differierenden Erinnerungsleistungen der Protagonisten dargelegt.

LG
Dieter
 
H

hebbel

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#9
Die im Dokument im Vorpost erwähnte Intervention Prof. PRANDTLs zu Gunsten HEISENBERGs (Stichwort "Weißer Jude") hat auch bei HIMMLER inhaltlich Eindruck gemacht.
Er schreibt in einem Brief vom 21. Juli 1938 an HEYDRICH:

Lieber Heydrich!

"Den sehr sachlichen und guten Bericht über Prof. Werner Heisenberg, Leipzig, habe ich erhalten. Ich lege Ihnen einen sehr ordentlichen Brief des Prof. P r a n d t l, Göttingen, bei, dem ich sehr beipflichten muss. Ferner lege ich Ihnen meinen Brief an Heisenberg in Abschrift zur Kenntnisnahme bei."
...

Mag man wegen der HIMMLER eigenen, wertenden Wortwahl noch grinsen, so vergeht dies gleich, wenn er in den Ganovenjargon abrutscht.
...

Ich bitte Sie ferner, durch S i x den ganzen Fall sowohl beim Studentenbund als auch bei der Reichsstudentenführung zu klären, da ich ebenfalls glaube, dass Heisenberg anständig ist, und wir es uns nicht leisten können, diesen Mann, der verhältnismässig jung ist und Nachwuchs heranbringen kann, zu verlieren oder tot zu machen."

...

Welteislehre und HEISENBERG? :lol1:

"Wüst soll dann versuchen, mit Heisenberg Fühlung aufzunehmen, da wir ihn für das Ahnenerbe, wenn es einmal eine totale Akademie werden soll, vielleicht brauchen können und den Mann als guten Wissenschaftler zu einer Zusammenarbeit mit unseren Leuten von der Welteislehre bringen können."

Quelle: Samuel A. Goudsmit Papers, Box 11, Folder 98, Blatt 1 (u.a.)

Hervorhebungen von mir.

LG
Dieter
 
H

hebbel

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#10
Ich würde ja gern auszugsweise den Artikel" des "Schwarzen Korps", der die Anwürfe gegen HEISENBERG beinhaltet, einstellen.

Es ist allerdings ein übelestes Stück Antisemitismus in der "ausgepägendensten" Form.

Ich denke, wir können uns das "leisten".

Meinungen?

Gruß
Dieter
 
H

hebbel

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#13
Hä, hä. Delegate - celebrate. Hatte ich doch schon angefangen, den maßgeblichen Teil des in der Niels-Bohr-Library liegenden Zeitungsblattes abzutippen.
Hat aber schon jemand gemacht -> Klick

Der spezielle Angriff auf HEISENBERG als Beispiel für einen "Gesinnungsjuden" steht unter "Einstein als Eckstein".

LG
Dieter
 
H

hebbel

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#15
Nicht nur, Joe. HEISENBERG ist "markiert" worden. Man muß kein überängstlicher Mensch sein um zu erkennen, daß sich das Blatt, trotz der Zusicherungen in der persönlichen Korrespondenz mit HIMMLER, sehr schnell drehen kann.

LG
Dieter
 
H

hebbel

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#16
Eine kleine Story. Darf ja auch mal sein :D
@SuR
Schon wieder AZUSA und "Moe" (Morris) BERG. GOUDSMIT bestätigt die Teilnahme BERGs am Vortrag HEISENBERGs in der Schweiz. Auf die "Killerstory" geht er nicht ein. Mittlerweile hat die "Killerstory" allerdings Eingang in´s WiKi gefunden. Na, ja. Ich frage mich allerdings auch (Ja, OK. Vier Ohren hören mehr als zwei), weshalb BERG dort war. HEISENEBRGs Äußerungen hätte doch das OSS durch Paul SCHERRER selbst in Erfahrung bringen können.

Fragen über Fragen

LG
Dieter
 
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