Ehemaliger Blei- und Zinkabbau in Bad Bleiberg

josef

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#1
Blei- und Zinkabbau in Bleiberg geplant

In Bad Bleiberg gibt es Pläne, den Bergbau wieder aufzunehmen. Ein kanadisches Unternehmen ist an dem Abbau von Blei und Zink interessiert und führte bereits Gespräche mit Gemeinde, Land und Bund. Vor Probebohrungen müssen Haftungsfragen geklärt werden.

Mehr als 20 Jahre ist es her, dass das Bergwerk in Bad Bleiberg geschlossen wurde. Weil der Preis für Zink und Blei am Weltmarkt damals zu stark fielen, war das Geschäft mit den Rohstoffen nicht mehr rentabel. Weil die Nachfrage nach den Rohstoffen aber wieder steigt, will nun die Samarium Borealis Corporation, ein kanadisches Investmentunternehmen, das bereits mehrere Minen und Bergwerke auf der ganzen Welt besitzt, Blei und Zink in Bleiberg wieder abbauen.

Arbeiten außerhalb des Ortes
100 bis 150 Arbeitsplätze könnten durch den Bergwerksbetrieb entstehen. Das Unternehmen müsste dafür mehr als 150 Millionen Euro investieren. Vorab gab es bereits erste Gespräche mit Bund, Land, und auch der Gemeinde gegeben. Um Konflikte mit dem Tourismus und den Anrainern zu vermeiden, soll ausschließlich im Westen des Bergwerks, und damit außerhalb des Ortsgebietes gearbeitet werden.


Haftungen noch zu klären
Um die Vorkommen im Berg zu überprüfen, will der Konzern jetzt drei Jahre lang Probebohrungen durchführen. Damit diese beginnen können, müssen aber zuerst Haftungsfragen geklärt werden. Denn treten nun bei den Bohrungen Folgeschäden auf, die noch aus dem alten Bergbau stammen, ist nicht klar, wer dafür haften muss.


Die KGB Bergbau, eine Tochter der österreichischen Industrieholding AG, die im Besitz des Bleiburger Bergwerks ist, soll nun einen Haftungsfonds für etwaige Schäden aus der Vergangenheit einrichten. Die Höhe, für die gehaftet wird und für welchen Zeitraum, muss erst von Land und Bund geprüft werden. Wirtschaftskammer und Industriellenvereinigung wollen der Land am kommenden Dienstag eine Resolution übergeben, in der eine rasche Lösung der Haftungsfrage gefordert wird, um so einer Randregion einen wichtigen wirtschaftlichen Impuls zu geben.
Blei- und Zinkabbau in Bleiberg geplant
 
Zuletzt bearbeitet:
#3
Mahlzeit,

durch eine falsche Adresseingabe (ich wollte auf die Rosstratte am Dobratsch) bin ich nach Bad Bleiberg Nötsch gekommen,..... gewaltige Gegend,.... "leider" auch ganz schön verlassen,..... oder ist das nur am Rosenmontag so,.....?

eine kurze Recherche hat leider nicht so viel Infos gebracht,.... vielleicht weiß jemand noch etwas zum 1993? stillgelegten Bergbau

schöne Grüße

Martin
 

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Berni8

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#4
Leider ist "Terra Mystica" erst wieder ab Mai geöffnet. Da erfährst du auch was über die Bergbaugeschichte!
Als "Arnoldsteiner" kann ich dir leider nur was über die Verhüttung erzählen.
Wir waren als Kinder immer im Thermalbad in Bleiberg baden (als Werksangehörige für einen kleinen Obolus). Leider ist das jetzt auch schon geschlossen!
Hoffe du warst dann noch am Dobratsch?;)
 
#5
Servus,

Danke

Ja, wir waren dann noch am Dobratsch,.... also bei der Rosstratten,.... war gewaltig,.. auch die Anfahrt über die Alpenstraße,...

vor knapp 20 Jahren war ich schonmal (mit dem ÖBH) oben (Henselkaserne),... - Tourenschimarsch:)

weißt du wie viele Menschen dort mal gearbeitet haben?

schöne Grüße in den Süden

Martin
 

josef

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#7
Stollenwelt von Bad Bleiberg
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Bereits im 13. Jahrhundert haben Knappen im Bleiberger Hochtal mit dem Abbau von Blei begonnen. Der Bergbau war einst die Lebensgrundlage des ganzen Tals hoch über Villach, die gesamte Wirtschaft war von den Tätigkeiten unter Tage abhängig.
19. September 2022, 10.56 Uhr
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Nicht ohne Grund war es bis ins 19. Jahrhundert hinein eines der am dichtesten besiedelten Alpentäler in Österreich. Blei und Zink, dunkelgrau und bräunlich ziehen sich die Adern durch den Bleiberger Erzberg. Heute nur noch in Resten, denn das Gestein wurde gründlich über die Jahrhunderte ausgebeutet.

Über Jahrhunderte brachten die Erze Reichtum ins Tal, bis ihr Vorkommen weitgehend erschöpft war oder der Abbau nicht mehr wirtschaftlich war. Am 1. Oktober 1993 wurde der Bergbau endgültig eingestellt, das Ende einer Ära eingeläutet. Bis dahin trieben die Knappen über die Jahrhunderte hindurch mehr als 1.200 Stollen und Schächte in den Berg, er wurde wie ein Labyrinth durchlöchert. Zusammengerechnet ergibt die Bleiberger Stollenwelt eine Gesamtlänge von etwa 1.300 Kilometer.

Starke Verbindung zum Bergbau
Die Bleiberger von heute sind noch immer eng mit dem Bergbau verbunden, wenngleich der aktive Abbau seit Jahrzehnten eingestellt ist. „Glück auf“ ist eine bis heute allgemeingültige Grußformel im Hochtal zwischen der Villacher Alpe und den Gailtaler Alpen. Mit einem herzlichen „Grüß Gott“ outet man sich schnell als jemand von außerhalb. Viele Einheimische übernahmen alte Schremmstollen von der einstigen Bleiberger Bergwerks Union (BBU) und bewahrten sie so vor einer unwiederbringlichen Sprengung.

Organisiert sind die vielen privaten Initiativen im Bergmännischen Kulturverein. Heute werden die Stollen, die manches Mal so eng sind, dass sie kaum begehbar sind, als Weinkeller oder urige Party-Locations genutzt. Viele Initiativen und Vereine aus Kunst und Kultur kümmern sich um den Erhalt des gesamten Erbes aus vergangenen Zeiten. 2010 wurde dem Hochtal eine besondere Ehre zuteil: die UNESCO nahm die Bleiberger Knappenkultur als Immaterielles Kulturerbe auf.

Fotostrecke
Arthur Mrsel
Blick ins Bleiberger Hochtal
ORF/Bernd Radler
Rutsche in die Unterwelt
ORF/Bernd Radler
Enger Durchgang
ORF/Bernd Radler
Alte Bergbaumaschine im Museum
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Erz im Gestein
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Traditionelle Bergmannsuniform
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Die Werkzeuge eines Bergmanns

Geschichte unter Tage erlebbar
Mit konstanten acht Grad Lufttemperatur in den Stollen sind die beiden Schaubergwerke in Bad Bleiberg ein beliebtes Ziel, vor allem an heißen Sommertagen. Abkühlung ist garantiert inklusive tiefen Einblicken in die Bergbaugeschichte hunderte Meter unter der Erde. Die harte Arbeit der Knappen unter Tage wird auf Rundgängen und Rundfahrten mit der historischen Grubenbahn erlebbar.

Ein Highlight im Schaubergwerk ist die 68 Meter lange Bergmannsrutsche, bis heute die längste Europas. Auf dem Stollenwanderweg, der auf dem Erzberg als Rundweg angelegt ist, sind etwa 25 der ursprünglich 50 historischen Stolleneingänge im Bereich zu sehen, von Jahrhunderte alten engen Schremmstollen bis zu großen maschinell gefertigten Streckenquerschnitten des 20. Jahrhunderts.

Thermalquellen und Stollen für Gesundheit
Durch den Bergbau wurden zufällig Thermalquellen entdeckt oder auch die gesundheitlich positiven Nebeneffekte der Stollenluft. So gibt es heute im Ort zwei Heilklimastollen, in denen Kurgäste eine Stunde lang, dick eingepackt auf Liegen, in 99 Prozent Luftfeuchtigkeit entspannen. Ärzte verschreiben die Stollenkur bei Problemen mit den Atemwegen und Allergien.

ORF/Bernd Radler
Heilklimastollen

Aber auch kulinarisch werden die alten Bergmannsstollen heute genutzt. So reift in einem Seitenstollen des Schaubergwerks der Blaue Nepomuk, ein Kärntner Blauschimmelkäse der Oberkärntner Molkerei, 50 Meter weit unter der Erde. Die zwei Kilo schweren Laibe bleiben mindestens drei Monate lang im Stollen und müssen wöchentlich von Käsemeistern gewendet und betreut werden.

ORF/Bernd Radler
Blauschimmelkäse reift im Stollen

Traditioneller Schnaps im Stollen

ORF/Bernd Radler
Schnaps wird gekocht

Benannt nach der Schutzpatronin der Bergleute gehört ein Stamperl Barbaraschnaps zu einem Bleiberger Stollenbesuch fast obligatorisch dazu. Es ist ein süßlicher Gewürzschnaps, der von jeder Familie im Tal in abgewandelter Form nach streng gehüteten Rezepten hergestellt wird. Das Grundrezept ist meist dasselbe: 750 Gramm Zucker hellbraun karamellisieren, mit einem Schuss Wasser ablöschen, eine in Scheiben geschnittene Zitrone dazugeben, sieben bis acht Nelken, ein bis zwei Stangen Zimtrinde und mit einem Liter Korn aufgießen. Kurz aufkochen lassen und abfüllen. Warm getrunken ist der Schnaps wärmender Begleiter bei jeder Stollentour.
30.09.2022, red, kaernten.ORF.at
Stollenwelt von Bad Bleiberg
 

josef

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#8
"STÄTTEN DER INDUSTRIE"
Bad Bleiberg: Vom Bleiabbau zum Gesundheitstourismus
Der Bleiberger Bergbau reicht ins 14. Jahrhundert zurück. 30 Jahre nach Schließung ist er weiter präsent. Thermalwasser und Heilstollen eröffnen neue Chancen

So sah es einst aus in Bad Bleiberg. Blick von der Mühle auf den Rudolfschacht mit Halden von taubem Gestein, das Bergleute aus den Stollen befördert und abgelagert haben.
Kulturverein Bad Bleiberg

Glück auf", sagt der Bürgermeister, so wie andere Guten Morgen, Guten Tag, Servus oder Ciao sagen. Und das, obwohl Christian Hecher mit Bergbau nichts am Hut hat, auch nie etwas am Hut hatte. Außer dass der 40-Jährige seit mittlerweile acht Jahren einer Gemeinde vorsteht, in der sich früher alles um den Bergbau gedreht hat.

Einmal Bergbau, immer Bergbau, ist man geneigt zu sagen angesichts der Tradition, die in Bleiberg so stark verwurzelt ist, als habe es nie einen Schnitt gegeben. "Auch in der Schule grüßt man mit Glück auf. Das war früher so und ist heute nicht anders", weiß Kurt Sternig. "Unten beim Spar, in der Kirche und im Gasthaus auch", deutet der mittlerweile pensionierte frühere Mitarbeiter der Bleiberger Bergwerksunion (BBU) vom Stollenwanderweg in Richtung Ortszentrum.

Gruß der Bergleute
Glück auf, das ist der Gruß der Bergleute. Er enthält den Wunsch, der Bergmann möge nach einer Schicht wieder gesund und heil aus dem Berg kommen. Häufig war das der Fall, manchmal auch nicht. Frauen kamen nie aus dem Berg, sie durften erst gar nicht hinein. Das bringe Unglück, hat es geheißen.


Und so sieht es heute aus in Bad Bleiberg. Wo früher Halden von taubem Gestein lagen, stehen heute das Vivea Gesundheitshotel (dicht dahinter sind auch Teile des Bergbaumuseums beim Eingang zum Rudolfschacht zu sehen), im Vordergrund das Berg Bleib F. X. Mayr Retreat Hotel.
Fatzi

Heute ist das anders. Auch Frauen dürfen in die Bleiberger Stollen, von denen es Tausende gab. "Knapp 2000 mussten gesprengt werden. Das war eine Auflage der Behörden damals", sagt Sternig. Mit "damals" meint der ausgebildete Elektriker 1993, das Jahr der Schließung des Bergbaus. Er war verantwortlich für die Hochspannungsstromversorgung in den Stollen. Sternig: "Die Schließung war ein Schock für das ganze Tal."


Bad Bleiberg liegt auf knapp 1000 Meter Höhe im Süden Kärntens.

Das bestätigen alle, mit denen man spricht und die sich an die Zeit vor 30 Jahren erinnern können. Viele Familien lebten vom Geld, das der Vater, der Sohn und meist auch dessen Sohn verdienten – und davor schon der Großvater und Urgroßvater. Sternig ging zur Kelag bzw. wurde vom Kärntner Landesenergieversorger mitübernommen, als dieser den Auftrag erhielt, die 42 Hochspannungsstationen unter Tage abzuwickeln. Viele kamen bei Infineon in Villach unter, andere pendelten in andere Orte mit größeren Gewerbebetrieben oder Industrie aus. Bauern gab und gibt es so gut wie keine, auch im Nebenerwerb nicht.


Kurt Sternig, ehemals Beschäftigter der Bleiberger Bergwerksunion, am Ausgangspunkt des Stollenwanderwegs in Bad Bleiberg, links und rechts sogenannte Hunte, mit Gestein beladene Materialwägen.
Günther Strobl

Für Viehzucht gab es zu wenig Gras zwischen dem Gestein, das mit Materialwägen, sogenannten Hunden, aus dem Berg geholt wurde. Nur Blei, später auch Zink waren gefragt, der Rest blieb liegen. Die einzigen Vierbeiner waren Ziegen. Mit den Fellen der genügsamen Tiere haben Bergleute schon vor Jahrhunderten Gestein, das sie dem Fels mühsam abgerungen haben, aus dem Berg gezogen.

"Zwei Zentimeter pro Schicht, schneller ging das nicht", sagt Michael Grafenauer. "Erst mit Aufkommen des Schwarzpulvers ab 1710 ging es mit dem Vortrieb zügiger voran." Grafenauer war selbst Bergmann, arbeitete eine Zeitlang als Sprengmeister, machte dann in Leoben die Ausbildung zum Steiger.

Steiger? Das sei im Berg das, was am Bau der Vorarbeiter sei. Als Chef von 35 bis 40 Bergleuten sei er, Grafenauer, von 1983 bis zur Schließung 1993 verantwortlich gewesen für den Abbau in einem Revier.

Thermalwasserfund 1951
Es war im Jahr 1951, dass etwas eintrat, das Jahrzehnte später eine schicksalhafte Wende möglich machen sollte – weg von Staublunge, Höllenlärm und anderen gesundheitlichen Gefahren im Berg hin zu einem gesundheitsbetonten Tourismus. Mit Thermalwasser gegen alle möglichen Leiden und Heilstollen, die insbesondere Allergikern Erleichterung bringen.

Am 9. März 1951 wurde wie üblich gesprengt und gebohrt, bis ein Stollen plötzlich in 641 Meter Tiefe mit Wasser volllief. Die Bergleute vor Ort hatten Mühe, sich in Sicherheit zu bringen, fluchten, was das Zeug hielt, arrangierten sich dann aber mit der Situation. Teilweise arbeitete man in den Monaten und Jahren danach bis zur Hüfte im Wasser. "Niemand wurde deswegen krank, es war 29 Grad warmes Wasser", sagt Georg Kandutsch. "2800 Liter pro Minute, eine feste Schüttung."


Georg Kandutsch, Projektleiter des Bergbaumuseums Bad Bleiberg, vor einer Vitrine mit Ausstellungsstücken.
Günther Strobl

Kandutsch ist Geologe, Mineraloge und Projektleiter des Bergbaumuseums in Bad Bleiberg. Untergebracht ist das Museum in einem denkmalgeschützten Gebäude, in dem früher die Tischlerei für die Grubenhölzer ihren Platz hatte und das wohl auch als Umkleideraum für die Knappen diente. Der Boden ist ausgelegt mit Krastaler Marmor und Terpentin aus Osttirol. "Damals hatte man offenbar noch Geld genug", sagt Kandutsch. Selbst vor der Schließung seien von der BBU noch Millionen Schilling, nicht Euro, in die Automatisierung des Betriebs gesteckt worden. Das änderte aber nichts daran, dass Jahr für Jahr viel Geld verbrannt wurde, zumal auch der Bleipreis immer tiefer in den Keller ging.

Wozu das Blei? "Das war früher ein Hilfsmittel, um Gold oder Silber aus dem Kupfererz herauszuholen", sagt Geologe Kandutsch. "Die Gasteiner hatten für ihre Goldminen wenig bis gar kein Blei. Deshalb haben sie das hier in Bleiberg gekauft und dort verhüttet."


Michael Grafenauer, Betriebsleiter der Terra Mystica in Bad Bleiburg, auf der Holzrutsche nach unten. Früher hatten Bergleute ein "Arschleder" dabei, um den Allerwertesten vor Verletzungen zu schützen.
Günther Strobl

"Heute sind die Hotels, die gebaut wurden, ein Segen für das Tal", sagt der pensionierte Sprengmeister und Steiger Grafenauer, der nach Schließung des Bergbaus zwei Schaustollen inszeniert hat: Terra Mystica und Terra Montana. Geschäftsführerin ist mittlerweile Tochter Janine. Vater Grafenauer macht die Betriebsleitung und streift sich dabei gerne die schwarze Bergmannsmontur über. Sie hat insgesamt 29 Knöpfe, was an das Alter der Heiligen Barbara erinnern sollte, der Schutzpatronin der Bergleute, als sie starb. Die drei oberen Knöpfe müssen offen bleiben. Grund: Die Heilige Barbara wurde drei Jahre in einem Turm gefangen gehalten, ehe sie von ihrem eigenen Vater umgebracht wurde.

Gesundheitskompetenz als Stärke
Das Vivea-Gesundheitshotel und das Bleib-Berg-F.-X.-Mayr-Retreat, das darmschonende Kuren, aber auch Therapien gegen Schlafstörungen anbietet, sorgen gemeinsam für 140.000 Nächtigungen im Jahr. Das Bleib Berg ist besser bekannt unter dem Namen Humanomed. Dies deshalb, weil der frühere Bleibergerhof von ebendieser Gruppe, die auch das Kur- und Rehazentrum Althofen betreibt, übernommen und neu positioniert wurde.


Andrea Leitner, Direktorin des Bleib Berg F. X. Mayr Retreat Hotel in Bad Bleiberg.
HUMANOMED

Hoteldirektorin Andrea Leitner hat große Pläne. Sie möchte 2024 mit einem Gesundheitsforum starten. "Auch wäre es schön, wenn es ein, zwei Gesundheitsanbieter mehr geben würde. Ideal wäre ein Physiotherapiezentrum. Das würde die Gesundheitskompetenz von Bad Bleiberg zusätzlich stärken", sagt Leitner.


Bürgermeister Christian Hecher (Unabhängige Liste Bleiberger Tal) vor dem Gemeindeamt in Bad Bleiberg.
Günther Strobl

Bürgermeister Hecher, der aus den Reihen der Unabhängigen Liste Bleiberger Tal (ULB) stammt, hätte nichts dagegen. Der Gesundheitstourismus sei wichtig für Bad Bleiberg und seine rund 2200 Einwohner. Er hat noch eine andere Vision: ein Thermalwasserteich im Ort in Verbindung mit einer Wärmepumpe und einem Energiekonzept, um auch der Bevölkerung heilendes Wasser zur Verfügung stellen zu können. Glück auf.
(Günther Strobl aus Bad Bleiberg, 18.8.2023)

Was man machen kann im Bleiberger Tal
Ein paar Tipps für Kurzentschlossene

In Bad Bleiberg kann man mehr als nur baden oder auf den Spuren des Bleibergbaus wandeln, das aber vor allem. In der Abgeschiedenheit des Hochtals, in dessen Mitte die geschichtsträchtige Marktgemeinde zwischen Dobratsch und Erzberg eingebettet liegt, lässt sich frische Lebensenergie tanken. Schließlich soll hier schon der Arzt Paracelsus (1493–1541), der in der Schweiz geboren wurde, aber in Villach aufgewachsen ist, Kräuter und Mineralien für seine Heilverfahren gesammelt haben.

Wo früher viel taubes Gestein – Zeugnis des Bergbaus ab dem 14. Jahrhundert – die Landschaft schmutzig grau gefärbt hat, leuchtet es heute in sattem Grün. Wanderwege schlängeln sich ohne große Höhenunterschiede hindurch, ideal für Familien, aber auch ältere Semester.
Besonders empfehlenswert ist der Stollenwanderweg, der als Rundweg angelegt ist. Spannend sind insbesondere die 4,5 km entlang des Erzbergs. Anhand alter Stollen erhält man faszinierende Einblicke in die Bergbautradition des Bleibergertals.


Wer tiefer eintauchen will in die Materie, sollte das Bleiberger Bergbaumuseum besuchen und ergänzend dazu die Untertagewelt in der Terra Mystica und Terra Montana. Mit Multimediashows und Zugfahrten durch die Stollen ist ein Besuch auch für Kinder ein Erlebnis. Es empfiehlt sich aber, warme Kleidung anzuziehen, weil die Temperatur ganzjährig bei 8,0 Grad liegt und die Luftfeuchtigkeit 99 Prozent beträgt.

Diese Atmosphäre ist ideal für die Reifung eines bestimmten Käses. Kärnten Milch hat vor vier Jahren mit der Produktion des blauen Nepomuk begonnen, eines Blauschimmelkäses, der bis zu drei Monate in einem der Bleiberger Stollen reift.
Wer es extremer will, kann auf den 2166 Meter hohen Dobratsch gehen. Das ist zwar der Villacher Hausberg, der Gipfel samt Restaurant liegt aber auf Bleiberger Gemeindegebiet.


Wer ein paar Nächte in Bad Bleiberg verbringen möchte, kann sich im Vivea-Gesundheitshotel oder im Bleib-Berg-F.-X.-Mayr-Retreat (ehemals Bleibergerhof) einquartieren. Beide verfügen über Heilklimastollen. Im Bleib Berg kann, wer möchte, zusätzlich in der Kältekammer testen, wie es sich bei minus 110 Grad Celsius atmet. Und wie es sich anfühlt, wenn der Darm auf Urlaub geschickt wird. Kaffee und guten Kuchen gibt es im Café Rondeau.
(stro)
Bad Bleiberg: Vom Bleiabbau zum Gesundheitstourismus
 

josef

Administrator
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#9
„Glück auf! – Im Bleiberger Hochtal“
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„Glück auf!“, der Gruß der Bergleute, ist auch dreißig Jahre nach der Schließung des Stollensystems noch oft im Bleiberger Hochtal zu hören
Online seit 27.09.2023, 11.08 Uhr
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Als im Jahr 1993 der letzte Hunt, beladen mit blei- und zinkhaltigem Erz, den Stollen verlassen hat, blickte die Bevölkerung einer ungewissen Zukunft entgegen. Jetzt, drei Jahrzehnte später, beginnen zahlreiche Bemühungen ihre Kraft zu entwickeln und geben dem Hochtal westlich der Draustadt Villach Hoffnung und Perspektive.


BLEIB BERG F.X. Mayr Retreat-Hotel

So kommen die natürlichen Heilvorkommen wie das Thermalwasser, die Höhenlage, die gute Luft und die Heilstollen dem Gesundheitstourismus zugute. Zwei große Betriebe haben sich angesiedelt und bieten neben klassischen Kuraufenthalten auch spezielle Anwendungen wie die Cryo-Therapie in der Kältekammer oder ein mobiles Schlaflabor in Kombination mit spezieller Ernährung nach F.X. Mayr.

ORF
Heilklimastollen im Hotel Vivea

Großer Nachfrage erfreuen sich auch zwei Betriebe, die im Bereich der Halbleitertechnik aktiv sind. Der Standort ist nicht nur gesichert, es gibt auch Ausbaupläne und das Facharbeiterpersonal aus der Region entspricht den Vorstellungen der Betreiber und Kunden.

ORF
Besichtigung der KLADNIG KEUSCHE (eine alte Bergmannsbehausung)

Trotz aller Entwicklung wird aber im Bleiberger Hochtal auf die Tradition nicht vergessen. Der Bergmännische Kulturverein betreut den Stollenwanderweg, der einen Einblick in die harte Arbeit der Knappen bietet. Ein Erlebnis für die ganze Familie ist die „Terra Mystica“, eine Bergerlebniswelt, die auch in dieser Saison mit neuen Attraktionen aufwarten kann.

ORF Georg Ulbing, Benito Oliva, Bürgermeister Christian Hecher und Arnulf Prasch vor dem Gemeindeamt in Bad Bleiberg

Arthur Mrsel
Das Bleiberger Hochtal

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„Glück auf! – Im Bleiberger Hochtal“
 
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