Wien: Schirmgeschäft, Schneiderzubehör, Schreibwarenhandel usw. – wie die Letzten ihrer Zunft in die Zukunft blicken

josef

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#1
Die Letzten ihrer Art: Traditionelle Geschäfte und ihre Zukunftsaussichten
Schirmgeschäft, Schneiderzubehör und Schreibwarenhandel – wie die Letzten ihrer Zunft in die Zukunft blicken
Seit Jahren entwickelt sich die Wiener Innenstadt zur Shopping-Mall internationaler Großkonzerne. Wir fischten uns drei Traditionsgeschäfte heraus, die wohl zu den Letzten ihrer Art im Stadtzentrum gehören, und fragten nach ihren Zukunftsaussichten.

Schirmgeschäft, Robert Suchanek: "Die Rettung läge in der Qualität"
Schirmfachgeschäft Brigitte, Franz-Josefs-Kai 27 (beim Schwedenplatz), 1010 Wien

Foto Heribert Corn

"Als meine Tante und mein Onkel fragten, ob ich Interesse hätte, ihr Geschäft zu übernehmen, war ich noch als Postbus-Fahrer unterwegs. Das ist jetzt 16 Jahre her. Meine Frau und ich hatten damals ein kleines Kind, und wir dachten uns, das Geschäft würde besser zu unserem Leben passen. Seine Wurzeln reichen bis in das Jahr 1917 zurück. Früher befand sich auch eine Schirmfabrik im Haus. Außerdem gab es insgesamt fünf Filialen. Erhalten ist nur dieses Geschäft mit seiner 60er-Jahre-Einrichtung. Der Grund liegt darin, dass es die typischen Einkaufsstraßen in den äußeren Bezirken nicht mehr gibt. Ich arbeite hier mit meiner Frau, einer Teilzeitverkäuferin und einer älteren Dame, die kleinere Näharbeiten erledigt. Wir haben insgesamt 4000 Schirme im Angebot, verkaufen aber auch Regenbekleidung, Handschuhe und Stöcke. Außerdem bieten wir Service und Reparatur an.
Früher galt ein Schirm als ein Accessoire so wie ein Hut oder Handschuhe. Das Image des Schirms hat sich gewandelt. Aber was uns mehr und mehr zugutekommt, ist, dass viele Kunden, auch jüngere, genug von billiger Ware aus Fernost haben und vermehrt das Bedürfnis nach Qualität verspüren. So ein Schirm ist ein interessanter Gegenstand. Aber wer befasst sich schon mit seinem Aufbau und seiner Mechanik?

Die Entwicklung des ersten Bezirks beobachte ich natürlich mit Argwohn. Dass die kleinen Fachhändler in den Zentren aussterben, dieses Problem haben viele Städte. Der Grund liegt wohl im Fehlen der Nachfolger. Ich glaube auch nicht, dass einer meiner beiden Söhne hier einsteigen wird. Klar täte es mir sehr leid, denn die Kunden sind ja da. Den Lehrberuf Schirmmacher gibt es übrigens gar nicht mehr. Und da wäre noch ein Problem, das ich für diese Art von Geschäften sehe. Umso weniger Fachhändler existieren, desto weniger können auch heimische Produzenten von Qualitätsware überleben. Einerseits bin ich froh, dass ich wenig Konkurrenz habe, andererseits bekomme ich gewisse Produkte nicht, weil es sich nicht rentiert, sie in kleinen Stückzahlen zu produzieren. Ich denke, die einzige Möglichkeit, Gebiete wie die Wiener City zu retten, wäre, auf Qualität zu setzen. Auf Qualität von regionalen Produkten. Dafür müssten natürlich auch die Kunden ein größeres Bewusstsein entwickeln. Es ist eigenartig, aber nach dem Wiederaufsperren nach dem Corona-bedingten Schließen fragten viel mehr Kunden nach der Herkunft unserer Produkte, um die heimische Industrie zu unterstützen."

Schneiderzubehör, Heidi Hartinger: "Ich bin doch kein Zoo"
Schneiderzubehör und Kunstpelze Hartinger, Spiegelgasse 13, 1010 Wien

Foto Heribert Corn

"Der Ursprung des Geschäftes geht auf meine Großeltern zurück. Ursprünglich lag das Geschäft um die Ecke. Seit 1956 befinden wir uns in der Spiegelgasse. Einst arbeiteten hier sieben Angestellte. Seit zwölf Jahren beschäftige ich lediglich eine Teilzeitkraft. Ich selbst bin seit 45 Jahren dabei. Zu finden gibt es bei mir 15.000 Artikel, von allen möglichen Scheren über Schulterpölster bis hin zu Stecknadel-Magnetschälchen.

Das Geschäft ist im Originalzustand. Das gefällt den Menschen, denn Vintage ist en vogue. Das war nicht immer so. Noch vor zehn Jahren empfanden diese Gestaltung viele als unmodern und verstaubt. Damals lief es auch wirtschaftlich nicht besonders gut. Das hat sich ge ändert, denn auch wir profitieren vom Trend zum Selbermachen und dem wachsenden Bewusstsein für Nachhaltigkeit. Viele Kunden schätzen die Vielfalt und die Beratung, die sie hier auch in kleinen Belangen finden. Die Seele des Geschäftes würde ich mit Beständigkeit beschreiben.

Ich darf viele Stammkunden zählen, auch jüngere. Doch, ja, die meisten sind Frauen, es gibt aber vereinzelt auch Männer, die zum Beispiel geschieden wurden und auf der Suche nach Nähzeug sind, um sich einen Knopf anzunähen. Glauben Sie mir, ich bekomme viele Geschichten zu hören.
Im Großen und Ganzen bin ich zufrieden, ich hatte mehrere Möglichkeiten, mich ‚rauskaufen‘ zu lassen. Aber Geld ist nicht immer alles. Die Entwicklung der Innenstadt gefällt mir natürlich gar nicht. Das Individuelle verschwindet, viele Großstädte ähneln sich vor allem im Zentrum immer mehr. Auch die Touristenhorden, die vor Corona durch mein Geschäft zogen, erlebte ich als sehr irritierend. Die kommen, fotografieren und zischen wieder ab. Ich bin doch kein Zoo. Darum darf man hier auch nicht mehr fotografieren.

Ich fürchte, die ganze Entwicklung ist nicht aufzuhalten. Die Gestaltung der Mieten macht es unmöglich. In 15, 20 Jahren wird es diese ‚Originale‘ in der Innenstadt nicht mehr geben. Ich bezahle noch einen guten alten Mietzins. Wenn ich in den Ruhestand gehe, wird wohl auch dieses Geschäft, so wie es jetzt ist, untergehen. Das ist das traurige Schicksal vieler alter Geschäfte. Ich sehe keine Lösung. Schön wäre es natürlich schon, wenn jemand mein Geschäft übernehmen wollte. Er oder sie müsste aber unbedingt die Einrichtung belassen."


Schreibwarenhändler, Gerhard Binder: "Ich arbeite rund um die Uhr"
König & Ebhard, Wollzeile 17, 1010 Wien

Foto Heribert Corn

Vor allem Notizbücher und Schreibgeräte aller Art kaufen die Leute wie verrückt. Nachdem wir nach der Zwangsschließung wegen Corona wieder aufsperrten, waren die Kunden ganz heiß auf Briefpapier. Unglaublich. Unterm Strich kann ich mich nicht beschweren, obwohl viele Kollegen aus meiner Zunft in der Innenstadt zusperrten. Dass es bei mir gut läuft, liegt aber nicht nur in der wiederaufkommenden Sehnsucht nach analogem Schreiben, sondern auch am Umstand, dass ich fast rund um die Uhr arbeite. Und was noch wichtiger ist: Ich stehe mit meinem Sohn im Geschäft. Er ist 30 und wird das Geschäft eines Tages übernehmen. Das ist fix. Er ist auch ein Arbeitstier. Die Mietkosten halten sich in Grenzen. Früher zahlte ich zwar noch den Friedenszins, aber 32 Euro für den Quadratmeter sind verkraftbar. Ich spreche von insgesamt 65 Quadratmetern.

Das Geschäft und sein Name gehen auf eine Firma zurück, die 1845 in der Rotenturmstraße gegründet wurde. Ein Bombenangriff war der Grund, warum man hierher in die Wollzeile übersiedelte. Damals wurde vor allem Buchhalter-Bedarf abgedeckt. Das Sortiment hat sich erst in den 80er-Jahren grundlegend geändert. Ich begann 1984 für die Firma zu arbeiten, und zwar in einer dazugehörigen Druckerei im 21. Bezirk. Übernommen habe ich das Geschäft 2014. Mittlerweile führen wir 18.000 Artikel.
Klar ist es eine heikle Geschichte, wie sich der erste Bezirk entwickelt. Das Pro blem liegt an den meist viel zu hohen Mieten und den fehlenden Nachfolgern. Vielen ist auch der Aufwand, ein solches Geschäft zu führen, zu groß. Den Rest erledigt der Brutalokapitalismus. Weiters glaube ich, dass das Einfahrverbot noch mehr Geschäften Kopf und Kragen kosten wird. Letzte Woche erst war ein Kunde von auswärts im Geschäft und meinte, er käme sicher nicht mit den öffentlichen Verkehrsmitteln von Melk in die Wollzeile. Dennoch kann ich mir vorstellen, dass mein Sohn auch in 30 Jahren noch hier herinnen steht. Wenn’s so weiterrennt."
Michael Hausenblas,17. Juli 2020,
Die Letzten ihrer Art: Traditionelle Geschäfte und ihre Zukunftsaussichten - derStandard.at
 

josef

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#2
Die Letzten ihrer Art - eine Fortsetzung:

Gut präpariert – wie sich ein Wiener Insektenkunde-Laden hält
In Währing führt Hildegard Winkler das einzige Geschäft für Entomologie in der Hauptstadt. Das war eigentlich gar nicht so geplant
"Die Nadeln müssen spitz genug sein, damit man einen Käfer durchstechen kann": Hildegard Winkler (78) hält so eine Nadel zum Käfer-Durchstechen in den Fingern. In ihrem Geschäft – seit über 100 Jahren in einer Hochparterrewohnung in Währing – ist es düster. Die dunklen Kästen, in denen Käfer und Schmetterlinge groß wie Handflächen still vor sich hin hängen, schlucken Licht. Winkler verkauft hier seit 40 Jahren jeden Tag alles, was man für Entomologie, die Insektenkunde, so braucht. Sie bedient damit ein derart seltenes Publikum, wie die Nadel in ihrer faltigen Hand spitz ist.

"Dr. Winkler, Fachgeschäft & Buchhandlung für Insektenkunde", wie es auf dem Schild zur Straße raus heißt, ist einer dieser Einzelhandelsanachronismen, von denen es in Wien noch einige gibt. Diese Geschäfte, die ausschließlich Knöpfe oder gebrauchte Modelleisenbahnen führen, sind meistens getragen von älteren Stammkunden und mindestens so alten Mietverträgen. Läden, die alle super finden, wo man aber doch viel zu selten einkauft.


Seit 40 Jahren verkauft, sortiert und katalogisiert Hildegard Winkler Insekten: "Es ist schon fast mehr wie
ein Ehrenamt."

Hildegard Winkler ist das, was man gern eine "Dame" nennt: gut frisiert, gebildet, auf höfliche Weise bestimmt. Sie zieht nacheinander Schubladen mit braunen Nachtfaltern heraus, fein säuberlich aufgereiht. "Das sind die sogenannten Noctuidae. Hatten Sie Latein in der Schule?", fragt sie streng. "Der Totenkopfschwärmer, den kennt man aus diesem Film", sagt sie bei einer anderen Schublade und meint Das Schweigen der Lämmer, in dem das Insekt eine tragende Rolle spielt.

Hier hat alles Patina. Die hohen Schaukästen, die großen Kescher vor den Fenstern. Die Maschine, mit der man Etiketten drucken kann, auf denen Name und Fundort des Insekts verzeichnet werden. Hier steht die Luft und auch die Zeit.

Entomologie ist eines dieser Hobbys, das langsam vor sich hin siecht, sich dem endgültigen Tod aber verweigert. Die wenigen Enthusiasten in Wien sind fast alles ältere Männer, die auf natürlichem Weg weniger werden. Dafür vernetzen sich die kleinen Communitys mittlerweile weltweit. Winkler verkauft heute mehr online als im Geschäft, verschickt Pakete bis nach Neuseeland. Man kann ihr die Bestellung "brieflich, telefonisch oder per E-Mail" übermitteln, sie trägt die Pakete dann gewissenhaft zur Post.

Käfer per Klick
In den Paketen ist potenziell alles, was Hildegard Winkler in ihrem Geschäft führt: Insekten, Literatur, Zubehör. Die Entomologie ist im Kern ein einfaches Hobby: Man braucht einen Schaukasten, ein paar Nadeln zum Aufspießen oder als Alternative Plättchen zum Aufkleben. Dazu noch Geduld, die entsprechende Literatur und Gift, um die gesammelten Insekten zu töten. Früher hat man dafür Zyankali benutzt, heute vor allem Essigäther.

Der Konservierungsvorgang ist einfach: Sie werden luftgetrocknet und halten dann lange. Über 100 Jahre alte Präparate sind keine Seltenheit. Man kann Käfer in der Natur sammeln oder bei Hildegard Winkler kaufen. Das fängt bei unter zehn Euro an und geht bis zu 200 Euro für seltene tropische Insekten. Winkler ist jedes Jahr zweimal auf der Insektenbörse in Modena, um neues Material zu besorgen.

Bei Hildegard Winkler kann man noch Dinge bekommen, die es anderswo längst nicht mehr gibt. Nadeln der Firma Emil Arlt zum Beispiel, deren Fabrik vor 20 Jahren geschlossen wurde. Besonders gefragt ist auch der "Winkler", der von ihrem Großvater erfunden wurde. Das ist quasi ein Stofftrichter zum Aufhängen. Oben kommen Beutel mit Erde rein, unten purzeln die Käfer heraus. "Der Winkler" ist aber auch der Name für ein Lexikon der Käfer der gemäßigten Klimazonen.


In dunklen, schweren Kästen lagern Käfer und Schmetterlinge.
Heribert Corn

"Die Winkler", also Hildegard, wird in die Entomologendynastie Winkler hineingeboren. Ihr Großvater gründet das Geschäft im Jahr 1906, nach dem Krieg übernimmt es der Vater. Es läuft mehr schlecht als recht. Die Tochter will mit alledem nichts zu tun haben, studiert Publizistik, unterrichtet in den 70ern in Udine österreichische Literatur. "Das war die schönste Zeit", sagt sie. "Ich bin von dem grauen, alles erstickenden Wien nach Italien gekommen. Dort bin ich aufgeblüht."

Als ihr Vertrag in Italien nicht verlängert wird, muss Winkler in das graue, alles erstickende Wien zurück. Ihr Vater stirbt 1980, das Geschäft ist in schlechtem Zustand. Die Gänge sind vollgestellt, die Sammlung nicht ordentlich katalogisiert. Irgendwer muss das in Ordnung bringen, aber Winkler will eigentlich nicht. Sie hat bis heute keine einfache Beziehung zu Insekten und dem Geschäft, das sie seit 40 Jahren führt. Wenn sie redet, blitzt immer wieder die schwierige Familiengeschichte durch.

Hildegard Winkler beschließt doch, das Geschäft wieder auf Vordermann zu bringen. Ein Freund, der Künstler Franz West – damals noch "eher sandlerartig als berühmt", wie Winkler es ausdrückt – hilft ihr. Er malt aus, die weiß gestrichene Toilette ist bis heute unangetastet. Und damit ist Winkler einer der wenigen Menschen, dessen Toilette quasi ein echter West ist.

Beruf ohne Berufung
Winkler rutscht tiefer in die Geschäftsführung, baut das Literaturangebot aus. Und nach einigen Jahren merkt sie plötzlich: Es macht Spaß, zumindest ein bisschen. Winkler ist mittlerweile nur noch zwei Stunden täglich im Laden, von 10 bis 12 Uhr, dienstags auch nachmittags. Sie nimmt Telefonanrufe entgegen, packt Päckchen. Und manchmal kommt doch ein Kunde ins Geschäft.

Hildegard Winkler hat ihren Frieden mit alldem hier gemacht. Sie redet gern, weiß notgedrungen viel über die Tiere. Aber es ist Beruf geblieben, nie Leidenschaft geworden. Schlecht ist ihr Leben trotz vieler Schicksalsschläge dann aber zum Glück doch nicht. Sie bekommt eine Pension, lebt im Sommer in Niederösterreich und im Winter gerne in Thailand. Vor einem Jahr hat sie noch einmal geheiratet, ihren langjährigen Lebensgefährten. Der ist 83 Jahre alt und "extrem fleißig", sagt Winkler lobend. Das Geschäft sieht sie heute mehr als Ehrenamt, auch für die betagten Sammler. "Ich kann ja gar nicht sterben", sagt sie entschuldigend. "Es will ja niemand das Geschäft übernehmen."
(Jonas Vogt, 27.8.2020)
Gut präpariert – wie sich ein Wiener Insektenkunde-Laden hält - derStandard.at
 

josef

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#4
Gitarrenbauer aus Leidenschaft


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Mit fünf Jahren ist Marco Caruso von der Schweiz nach Käernten gekommen und hat früh die Liebe zur Musik entdeckt. Der Feldkirchner ist Stahlbautechniker, baut in seiner Freizeit aber etwas völlig anderes: Gitarren aus edlen Hölzern.

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„Red Beast“ heißt eine der selbst gebauten E-Gitarren. Caruso fiel das Saiteninstrument vor vielen Jahren zu: „In der Schulzeit waren wir ein paar Burschen, haben bei ein paar Bands zugeschaut. Einer hat Keyboard gespielt, einer Schlagzeug, dann hat die Gitarre gefehlt und ich hab gesagt, ich probiere das.“

ORF
Marco Caruso spielt auf dem Red Beast

Klang passte nicht so ganz
Der Klang der gekauften Gitarre entsprach nicht ganz den Wünschen des Hobbymusikers, deshalb optimierte er sie vor vier Jahren einfach selbst: „Ich hab eine andere Brücke gebaut, einen anderen Sattel eingebaut, den Lack komplett abgeschliffen. Dann hat sie ganz anders geklungen.“

ORF
In der Gitarrenwerkstatt

Der nächste Schritt war, das erworbene Wissen Schritt für Schritt anzuwenden.
Der erste Ton aus der ersten selbst gebauten E-Gitarre war „spannend“, so Caruso. Man wisse ja nicht, was auf einen zukomme, aber „eigentlich war ich zufrieden.“
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Einzelteile einer Gitarre

Jedes Holz hat individuellen Klang
Bisher baute Caruso etwa 20 Instrumente aus heimischen und exotischen Hölzern. Beim „Befeuern“ lässt sich abschätzen, wie das behandelte Holz nach der Lackierung aussehen wird. Ganz wichtig ist natürlich die Klangfarbe: „Jedes Holz hat einen eigenen Ton, Rosenholz ist von den Beatles her sehr begehrt. Wengeholz ist ein afrikanisches Trockenholz, sehr basslastig. Und so stellt man das zusammen.“

Das Arbeitsreich befindet sich im Keller, dort finden auf kleinem Raum alle Arbeitsschritte Platz: „Da kann ich abschalten, es ist einfach ein schönes Gefühl, mit Holz zu arbeiten. Im Büro organisiert und telefoniert man, hier arbeitet man händisch, man sieht, dass etwas weitergeht und die fertige Gitarre.“
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Jede Gitarre wird getestet

200 Stunden Arbeit pro Instrument
Für seine erste Gitarre brauchte Caruso noch 400 Stunden, jetzt schafft er es in der halben Zeit. Wenn dann der Korpus mit dem Hals verbunden werde, heiße das Hochzeit. Das sei ein besonderer Moment, weil man die Gitarre vereine.
02.09.2020, red, kaernten.ORF.at
Gitarrenbauer aus Leidenschaft
 
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