Wiener Höhenstraße - Streit wegen Sanierung

josef

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#1
Höhenstraße: Endloser Streit um Sanierung

Das historische Pflaster der Höhenstraße müsste schon seit Jahren saniert werden. Es passiert nichts, weil Stadt und Bundesdenkmalamt über den Denkmalschutz streiten. Jetzt ist das Bundesverwaltungsgericht am Zug.

14 Kilometer Länge
Die Höhenstraße verbindet unter anderem Cobenzl, Kahlen- und Leopoldsberg und misst gut 14 Kilometer. Das Bundesdenkmalamt will die Straße wieder unter Schutz stellen. Bis 2010 stand die Straße unter Denkmalschutz, seither laufen die Debatten um die Sanierung.

Die Pflastersteine der Höhenstraße, die in der Zwischenkriegszeit verlegt wurden, sind schützenswürdig, findet das Bundesdenkmalamt - und zwar auf einer Länge von elf Kilometern. Es handle sich um eine der wenigen noch erhaltenen Ausflugsrouten, die mit ihren Brücken, der Beleuchtung und dem Millionen Granitsteine umfassenden Pflastermosaik ein wichtiges Dokument des Straßenbaus der Zwischenkriegszeit darstelle, so die Begründung.

Die Stadt wehrt sich dagegen, die Sanierung und Erhaltung der Pflastersteine sei zu teuer. Die Straßenbauabteilung würde die Höhenstraße am liebsten asphaltieren und die Pflastersteine nur auf einer Länge von etwa drei Kilometern erhalten.

Denkmalschutz für elf Kilometer ?
Bleibe es bei elf Kilometern, würden allein die primären Sanierungskosten rund 30 Millionen Euro ausmachen. Die Asphaltierung schaffe man mit weniger als 20 Millionen. Dazu kämen bei den anfälligeren Pflastersteinen noch rund 180.000 Euro an jährlichen Erhaltungskosten. Beim Asphalt müsste man zehn bis 15 Jahren nichts investieren, heißt es von der MA 28. Außerdem seien die Pflastersteine lauter und gefährlicher für Zweiräder.

Die Stadt brachte ihre Bedenken gegen die Entscheidung des Bundesdenkmalamts ein. Die Causa liegt jetzt beim Bundesverwaltungsgericht. Eine Entscheidung steht noch aus. „Wir sind überzeugt von der Bedeutung des Objekts“, sagt hingegen der Spezialreferent Gerd Pichler vom Bundesdenkmalamt.

Langsam drängt aber die Zeit, heißt es etwa von den zuständigen Bezirken. Der Zustand der Straße verschlechtere sich zusehends. Irgendwann müsse die Höhenstraße wegen Gefahr in Verzug gesperrt werden, sagt der Bezirksvorsteher des 19. Bezirks, Adi Tiller, gegenüber Radio Wien.
Text u. Bilder: http://wien.orf.at/news/stories/2720148/
 

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josef

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#3
Höhenstraße: Vermessung mit Drohne
Die Diskussion um einen möglichen Denkmalschutz für die Höhenstraße zwischen der Stadt und dem Denkmalamt dauert an. Ab heute soll die Strecke mit einer Drohne vermessen werden. Es soll geklärt werden, welche Teile schützenswert sind.

In die Causa eingeschaltet wurde das Bundesverwaltungsgericht (BVwG). Diesem ist laut Bundesdenkmalamt nicht klar genug definiert, was alles zur Höhenstraße dazugehört. „Gehört ein Entwässerungsgraben noch dazu, gehört die Böschung noch dazu, welche Brücken, welche Hochbauten?“, sagt Gerd Pichler vom Bundesdenkmalamt (BDA).

Die Vermessungsarbeiten werden ein paar Tage dauern, auch eine Drohne kommt zum Einsatz. Der Ausgang des Verfahrens ist noch völlig offen, denn „über die Denkmalbedeutung, ob die Höhenstraße, als Denkmal anzusehen ist, oder nicht, wurde noch überhaupt nicht geurteilt“, sagt Pichler.


MA 28
Stadt ist wegen der Höhenstraße seit Jahren uneins mit dem Denkmalamt

Höhenstraße stand bereits unter Denkmalschutz
Die Höhenstraße verbindet unter anderem Cobenzl, Kahlen- und Leopoldsberg und misst gut 14 Kilometer. Die Höhenstraße stand schon einmal unter Denkmalschutz. Kaum, dass der Schutz mit Beginn 2010 ausgelaufen war, ging die Sanierungsdebatte los - mehr dazu in
Höhenstraße: Endloser Streit um Sanierung.

Die Pflastersteine der Höhenstraße, die in der Zwischenkriegszeit verlegt wurden, sind schützenswürdig, findet das Bundesdenkmalamt - und zwar auf einer Länge von elf Kilometern. Es handle sich um eine der wenigen noch erhaltenen Ausflugsrouten, die mit ihren Brücken, der Beleuchtung und dem Millionen Granitsteine umfassenden Pflastermosaik ein wichtiges Dokument des Straßenbaus der Zwischenkriegszeit darstelle, so die Begründung.

Stadt verweist auf Kosten
Die Stadt wehrt sich dagegen, die Sanierung und Erhaltung der Pflastersteine sei zu teuer. Die Straßenbauabteilung würde die Höhenstraße am liebsten asphaltieren und die Pflastersteine nur auf einer Länge von etwa drei Kilometern erhalten - mehr dazu in
Höhenstraße: Denkmalschutz für elf Kilometer?.

Bleibe es bei elf Kilometern, würden allein die primären Sanierungskosten rund 30 Millionen Euro ausmachen. Die Asphaltierung schaffe man mit weniger als 20 Millionen. Dazu kämen bei den anfälligeren Pflastersteinen noch rund 180.000 Euro an jährlichen Erhaltungskosten. Beim Asphalt müsste man zehn bis 15 Jahren nichts investieren, heißt es von der MA 28. Außerdem seien die Pflastersteine lauter und gefährlicher für Zweiräder.


Links:
Publiziert am 17.03.2017
http://wien.orf.at/news/stories/2831506/
 

kallepirna

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#5
Denen konnte Frost und dergleichen kaum was anhaben. In der Schorfheide gibt es noch heute Strassen aus der Kaiserzeit, die noch Top in Ordnung sind. Aber die meisten mögen das Gerumpel, beim darüberfahren nicht. mfg.kallepirna
 

josef

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#6
Denkmalschutz für Teile der Höhenstraße

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Die Stadt Wien und das Bundesdenkmalamt haben sich über den Denkmalschutz der Höhenstraße geeinigt. Auf Teilstrecken darf die Stadt auf das Kopfsteinpflaster verzichten, auf anderen Abschnitten muss die Stadt für die Erhaltung des Pflasters sorgen.
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Damit darf auf kostengünstigeren Asphalt zurückgegiffen werden. Laut MA 28 kann man so in den kommenden Jahren rund 25 Prozent der Kosten für Sanierungen sparen. Jetzt wird geprüft, wo bald Sanierung anstehen, so Thomas Keller von der MA 28 gegenüber Radio Wien: „Der Bereich am Himmel und dann weiter Richtung Leopoldsberg beim Cobenzl – das ist sicher ein Abschnitt, der als einer der nächsten drankommen wird. Weil wir hier auch immer wieder Verdrückungen in der Fahrbahn haben.“

Überall dort, wo historische Gebäude und Bauwerke oder Aussichtspunkte sind, muss das Pflaster erhalten werden. Wie viel Geld die Stadt in den nächsten Jahren dafür in die Hand nehmen muss, ist derzeit noch nicht abschätzbar.

ORF.at/Carina Kainz
Das Pflaster der Höhenstraße darf in Teilbereichen durch Asphalt ersetzt werden

Verfahren seit 13 Jahren
Das Verfahren zum Denkmalschutz der Höhenstraße hat 2006 begonnen. Das Bundesdenkmalamt (BDA) hat am im März 2015 einen Bescheid erlassen, mit dem der Abschnitt zwischen der Zwei-Gehängten-Brücke im 17. Bezirk und der Landesgrenze zu Niederösterreich unter Denkmalschutz gestellt werden sollte.

Die Stadt Wien hat einen Instanzenzug gegen eine Unterschutzstellung beschritten, insbesondere weil die vom BDA geplante umfangreiche Unterschutzstellung hinsichtlich Haftung und finanzieller Mehrbelastung für die Stadt Wien unzumutbar wäre. Das Bundesverwaltungsgericht hat mit Beschluss vom 24. Mai 2016 der Beschwerde stattgegeben und den Bescheid des BDAs aufgehoben.
Wikimedia Commons-ArtVandelayCC BY-SA 3.0
Der Denkmalschutz für die Höhenstraße ist seit Jahren umstritten

Bescheid im April erlassen
Am 1. April 2019 hat das BDA einen Bescheid zur Teilunterschutzstellung der Höhenstraße erlassen. Gegen diesen Bescheid wurden seitens der Stadt Wien keine Rechtsmittel ergriffen, wodurch der Bescheid mittlerweile rechtskräftig ist.
Der erste Bauabschnitt der Höhenstraße (vom Cobenzl über den Kahlen- zum Leopoldsberg) wurde am 16. Oktober 1935 eröffnet. Mit insgesamt 14,9 Kilometer gilt die Höhenstraße nicht nur als längste Straße Wiens, sondern aufgrund ihres Alters auch zu den Verkehrsflächen, die wegen zahlreicher Schlaglöcher und Aufwölbungen dringend saniert werden muss.
red, wien.ORF.at

Links:
Denkmalschutz für Teile der Höhenstraße
 
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