Wiener Reichsbrücke - Einsturz am 01.08.1976 - Kriegsereignisse usw. ...

josef

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#9
Vor 40 Jahren...

„Dann war die Brücke auf einmal weg“

Vor 40 Jahren ist die Reichsbrücke eingestürzt. Ein Mann ist dabei ums Leben gekommen. Seither werden alle Wiener Brücken regelmäßig überprüft. Doch die Genauigkeit der Kontrollen soll nachgelassen haben.

Viele Tonnen Stahl sanken am 1. August 1976 kurz vor 5.00 Uhr in die Donau. Der Einsturz der Reichsbrücke verursachte ein Krachen, das viele Wiener aus dem Schlaf riss und sogar in der Erdbebenzentrale auf der Hohen Warte registriert wurde. Am Montag jährt sich der Vorfall zum vierzigsten Mal.

Geringe Opferzahl
Nur vier Fahrzeuge befanden sich zum Zeitpunkt des Einsturzes auf der Brücke - ein VW-Käfer mit einer Reifenpanne, ein ÖAMTC-Einsatzfahrzeug, ein Kombi und ein Gelenkbus der Linie 26A, letztere stürzten mit der Brücke in die Donau. Der 22-jähriger Lenker des Kombis ertrank in den Fluten, der Buschauffeur kam unverletzt mit dem Schrecken davon. Er kommentierte das Erlebnis im „Wien heute“-Interview mit: „A echta Weana geht ned unter.“

Dass die Opferzahl beim Einsturz einer der am meisten befahrenen Brücken Wiens nicht höher war, lag vermutlich an der Uhrzeit. Doch für den Rest der Stadt waren die Folgen verheerend. Die Reichsbrücke diente nicht nur als Verkehrsknotenpunkt, sondern auch als Versorgungsleitung für den Norden Wiens. Die gebrochenen Wasserleitungen fluteten den Handelskai. Zahlreiche Menschen nördlich der Donau waren einen Tag lang ohne Strom, Gas, Wasser- und Telefonanschluss.

Maroder Betonpfeiler und defektes Brückenlager
Zudem wurden aufgrund der beschädigten Gasleitungen Explosionen befürchtet. Am Unglücksort herrschte tagelang strenges Rauchverbot. Die ganze Stadt stand unter Alarmstufe IV. Ein Viertel aller in Wien verfügbaren Einsatzkräfte arbeiteten zusammen mit dem Bundesheer unermüdlich daran, wieder Normalität herzustellen.

Der damalige Bürgermeister Leopold Gratz ordnete eine Überprüfung der Unglücksursache sowie die sofortige Untersuchung aller Wiener Brücken an. Ein 400 Seiten langes Expertengutachten kam zum Schluss, dass der Einsturz nicht vorherzusehen war. In einen der Betonpfeiler war Wasser eingedrungen und hatte Risse bekommen, was unter der Granitummantelung nicht zu sehen war. Das drauf befindliche Brückenlager gab nach. Planungsstadtrat Fritz Hoffmann übernahm die politische Verantwortung und trat zurück.

Überprüfung schleißig, Sanierung überfällig
Zwei Tage nach dem Unglück wurde der Wiederaufbau der Brücke beschlossen und eine Behelfsbrücke zur Entlastung des Verkehrs errichtet. Vier Jahre später, am 8. November 1980, wurde die neue Reichsbrücke eröffnet. Sechs Spuren mit einem Rad- und Fußgängerweg sowie zwei U-Bahngleise für die Verlängerung der U1 nach Kagran 1982 verbinden seither die Leopoldstadt mit der Donaustadt.
http://wien.orf.at/news/stories/2788133/
 
S

Senator74

Nicht mehr aktiv
#12
Der Einsturz gehört aus meiner Sicht in die Liga: Mehr Glück als Verstand.
Gut, dass es so glimpflich ausging.
 

Stoffi

Well-Known Member
#15
auf Seite 7 von Renatos äußert interessanten Bericht über die Reichsbrücke ist rechts neben der Reichsbrücke im heutigen Bereich der Donaucity ein Barackenlager oder ähnliches abgebildet. Weiss jemand von euch was das war?
 

Stoffi

Well-Known Member
#17
Hallo Adasblacky!
Danke für deine Antwort. Bin mir nicht sicher. Das Bretteldorf kenn ich schon, aber die Struktur ist zu genau für eine wilde Siedlung. SChau mal das Bild an. Der Teil den ich rot eingekastelt hab interessiert mich.

(c) Sammlung Wolfgang E. Schulz; Quelle: Luftbilddatenbank Ing.-Büro Dr. Carls
 

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