WKI Gebirgskrieg Karnische- u. Julische Alpen

josef

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#23
Entminungsdienst säubert alte Front

Entminungsdienst säubert alte Front

Der Entminungsdienst hat zwei Wochen lang die alten Gebirgsstellungen aus dem Ersten Weltkrieg in Kötschach-Mauthen von Kriegsrelikten gesäubert und diese beseitigt. Immer wieder werden hier noch scharfe Granaten gefunden.

1962 kam es in diesem Gebiet durch alte, immer noch sprengkräftige, Waffen zu einem Unfall. Dabei kamen fünf Soldaten, die sich auf Alpin-Ausbildung befanden, ums Leben. Seither wird der Entminungsdienst hier eingesetzt. Seit 1983 der Verein „Dolomitenfreunde“ gegründet wurde, beseitigt der Entminungsdienst jährlich zwei Wochen im Sommer in diesem Gebiet Kriegsrelikte.

Alte Granaten gesprengt
Im Rahmen des 30. Einsatzes im Gebiet Kötschach-Mauthen rückten die Mitarbeiter des Entminungsdienstes 15 Mal aus. Sechsmal sprengten sie alte Waffen, der Großteil davon Granaten. Darüber hinaus war auch die Tauchgruppe des Entminungsdienstes mit der Bergung von Kriegsrelikten aus dem Zollner- und dem Wörthersee beschäftigt.

Per Waffengesetz ist der Entminungsdienst für die Bergung, Untersuchung und Entschärfung aufgefundener sprengkräftiger Kriegsgeräte zuständig. Der Entminungsdienst hat seine Dienststelle in Wien, sowie Außenstellen in Graz und in Linz-Hörsching.
Quelle: http://kaernten.orf.at/news/stories/2599920/

Link zu Verein "Dolomitenfreunde": http://www.dolomitenfreunde.at/
 
#24
Jetzt sind es ja bald 100 Jahre das der 1.Weltkrieg auch gegen Italien ausgebrochen ist, deshalb war ich am Wochenende wieder mal auf Spurensuche, diesmal im Kanaltal, in der sog. Gugg-Stellung (heute Cucco) direkt am Talboden des Kanaltals unweit des Fort Hensel. Das war damals die vorderste österreichische Linie. Und auch heute nach knapp 100 Jahren sind die Spuren diese Krieges noch allgegenwärtig.
Anbei ein paar Eindrücke - die Kavernenanlage der Stellung Gugg:
(die (Handy)Fotos sind leider nicht besonders)
 

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#25
Und noch ein paar vom Außenbereich. Der Stellungsverlauf ist mit freiem Auge leicht zu erkennen (leider auf den Fotos nicht so sehr). Dieser zieht sich vom Talboden hinauf in die Julischen Alpen. Und immer wieder sind die Spuren des Krieges zu sehen!
 

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#28
Das schöne Wetter ausgenützt und war (wieder mal :))in den Julischen Alpen unterwegs
An der ehemals österr.-italienische Frontlinie zwischen Jof di Miezegnot (Malborgether Mittagskogel) und Monte Nero (Schwarzenberg) auf ca. 2000 üdM.

-Zugangsstraße -Tafel am Fuß des Berges
-Man findet immer wieder Steinmauern und Brücken
- sog. "Zita-Kapelle"
- noch im Krieg gebaut
- eine der zahlreichen ital. Gipfelbefestigungen
 

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#30
-Teilweise sind die Gänge der Kavernen innen komplett ausbetoniert.
-Habe knapp 3 Stunden bis auf den Gipfel gebraucht, mit leichter Wanderausrüstung, man muß sich vorstellen was es bedeutet hat, dort Waffen, Munition Zement usw. hinauf zu transportieren
- der letzte Winter hat dem Gipfelkreuz ganz schön zugesetzt.
 

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#31
Und jetzt noch eine Frage an die "Munitionsspezialisten":
-habe mehrere Patronenhülsen gefunden, kann mir jemand die zugehörigen Gewehre nennen?
Nachdem die Funde in den k.u.k. Stellungen waren, nehme ich an das es sich um österr. Gewehre handeln müßte?
-Die Hülse "1907" ist eine Randfeuerpatrone, Hülsenlänge ca.51mm Boden ca.14mm und Kaliber ca. 8mm
-Die Hülse "1914" hat eine Hülsenlänge von 57mm, Boden 12mm und Kaliber ca. 7mm
-anbei noch ein Vergleich mit den beiden Natokalibern 7,62x51 und 5,56x45

- und ein "Alibibild! :D
 

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#32
Hülsen

Dürfte sich um
1. 8x51 einer verkürzten Version von 8x57 handeln, für 98k wurde als Nischenprodukt von 1896 bis 1945 gefertigt, vermutlich Hirtenberger

2. 7x57 Mauser handeln...war auch serbisches militärkaliber, Ebenfalls Hirtenberger....und auch gängiges jagdkaliber

MFG mike
 
Zuletzt bearbeitet:
#33
Danke mike!

Kann mich erinnern irgendwo gelesen zu haben, das es speziell zu beginn des Krieges Probleme mit der Ausstattung (mit Gewehren) gegeben hat.
Und die Kärntner Freiwilligen Schützen sind ja teilweise mit ihren eigenen (Jagd-)Gewehren an die Front gezogen.
Was wohl diese unterschiedlichen Kaliber (im gleichen Schützengraben) erklären wird!!!

War das das Standartgewehr der kuk-Truppen?:

http://de.wikipedia.org/wiki/Mannlicher_Modell_1895

Das würde auch das Kaliber 8x50R erklären.
Dachte immer die kuk-Truppen hatten wie die Deutschen Bundesgenossen auch 8x57IS!?!?
 

josef

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#35
Schwerpunktwochen des Entminungsdienstes in den Karnischen Alpen

Entminungsdienst entschärft Kriegsgerät

Der Entminungsdienst des Bundesheeres ist österreichweit bis zu 1.000 Mal im Einsatz. In dieser und in der kommenden Woche beseitigen die Experten in den Karnischen Alpen Kriegsrelikte im österreichisch-italienischen Grenzgebiet.

Nach wie vor werden in Österreich Sprengsätze aus dem Ersten und Zweiten Weltkrieg gefunden. Der Entminungsdienst des Bundesheeres ist pro Jahr bis zu 1.000 Mal im Einsatz. Der Hubschrauber des Bundesheeres stieg Mittwochvormittag von Kötschach-Mauthen aus auf, weil ein Wanderer eine Granate entdeckte - etwas, das immer wieder vorkommt. Kriegsrelikte tauchen auch bei den Aufbaumaßnahmen zum Freilichtmuseum rund um den Kleinen Pal immer wieder einmal auf.

Gefahr „abschätzbar“
Wolfgang Korner ist der Leiter des Entminungsdienstes des Bundesheeres: „Gefunden werden Granaten und Minen, vorwiegend aus dem 1. Weltkrieg“. Für die Mitarbeiter des Entminungfsdienstes sei der Einsatz nicht sehr gefährlich, zumindest „wenn wir unsere Hausaufgaben lernen“. Die Gefahr sei „abschätzbar“, wenn man die Funktion und die Herkunft der Granate kenne, so Korner.

Sprengung vor Ort
Die Kriegsrelikte würden vor Ort gesprengt. Mit der Schwerpunktwoche im August stehe der Entminungsdienst des Bundesheeres etwa 20 Mal pro Jahr in Kärnten im Einsatz. Eine Gefahr für Wanderer bestehe „wenn man die Gegenstände nicht berührt oder mechanisch verbringt, praktisch nicht“. Gemeldet werden sollten solche Fund aber jedenfalls
.
Text u. Bild: http://kaernten.orf.at/news/stories/2726134/
 

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t3atnö

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#36
Kötschach Mauthen Gailtal

Nicht nur am Berg sondern in Kötschach Mauthen und eigentlich fast in allen Ortschaften richtung Osten im Gailtal stehen teilweise vor den Bauernhäusern oder bei Kriegerdenkmälern unmengen entschärfte und teilweise auch leider nicht entschärfte Granaten und Blindgänger.
Ich muss mal bei meinen Bildern suchen da hab ich einiges vor ein paar jahren abgelichtet.
 
G

gerdschi

Nicht mehr aktiv
#39
Hier auch von mir Fotos vom der Umgebung um das Zollner Törl
G0500699.jpg G0520712.jpg G0510702.jpg G0540719.jpg

Kleine Anmerkung von mir, zu den vielen italienischen Verteidigungsstellungen aus der Zwischenkriegszeit:

Ich finde es schon sehr interessant, dass gerade Italien, das Land, das Österreich 1914 den Krieg erklärt hat, so großen Angst vor dem, damals am Boden liegenden Österreich gehabt hat. Ja,ja, so wie der Schelm denkt....
 

josef

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#40
Krieg im Hochgebirge als Freilichtmuseum
Während des Ersten Weltkrieges reichte die Front bis an die Karnischen Alpen. Ein Gailtaler legte gemeinsam mit Freunden Baracken, Stellungen und Schützengräben frei und machte sie für Besucher zugänglich.

Zwischen 1915 und 1917 befand sich im Gailtal zwar nicht der Hauptteil der Karnischen Front, aber in den Kriegsjahren lebten und kämpften hier 700 Soldaten. Die Winter waren sehr hart, die Soldaten kämpften mit Kälte, Schnee und Lawinen.


Sammlung Käferle


Sammlung Käferle


Sammlung Käferle

Hans Käferle und seine Freunde sehen sich als ehrenamtliche Bewahrer der Geschichte. Seit drei Jahren widmen sie sich der Wiederinstandsetzung der alten Schützengräben, die sich - entlang der heutigen Grenze zu Italien - kilometerlang durch die Berge ziehen.


ORF/Peter Matha

Projekt nimmt immer mehr Formen an
Einige davon konnten wieder sichtbar gemacht werden, erklärt Hans Käferle: „Wir haben im Kleinen angefangen - im Umfeld der ehemaligen Soldatenkirche - auf der Rattendorfer Alm. Das hat sich dann sukzessive ausgebreitet. Im vorigen Jahr haben wir einen ersten Wanderweg auf die Ringmauer abgeschlossen. Jetzt wurde der zweite Wanderweg abgeschlossen.“

Stellung für Stellung wird von den engagierten Gailtalern freigelegt und wieder zugänglich gemacht. An die zehn Personen sind in regelmäßigen Abständen in ihrer Freizeit mit den Arbeiten beschäftigt, sagt Helmut Viertler.


ORF/Peter Matha

„Abenteuerspielplatz“ auf historischem Boden
Forschungsgeist und Neugier sind immer dabei, wenn sich die Gailtaler ans Werk machen. Mittlerweile konnten auch Jüngere für ein Mithelfen begeistert werden, so wie der Zehnjährige Mario Kastner: „Es macht mir Spaß, Stauden umzuschneiden und die alten Kriegsstellungen zu sehen. Ich habe erfahren, wie sie das früher aufgebaut haben und wie lange sie dafür brauchten. Das ist spannend.“


ORF/Peter Matha


ORF/Peter Matha

Initiator Hans Käferle

Abseits von Wanderwegen und Viehweiden
Ohne die Genehmigung der Grundstückseigentümer der Alm wäre die Arbeit unmöglich, sagt Nachbarschaftsobmann Gerfried Dutter. Zum Glück habe es bis jetzt noch keine Probleme mit Wanderern oder Tieren gegeben: „Diese ganzen Soldatenwege, die sich in diesem Gebiet befinden, sind abseits der Viehweiden.“


ORF/Peter Matha

Für die kommenden Jahre hoffen die Gailtaler Geschichtsbewahrer, auch Soldatenwege im angrenzenden Italien freimachen zu dürfen.

Publiziert am 01.07.2017
http://kaernten.orf.at/news/stories/2851874/
 
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