Wrack in tausend Meter Tiefe...

josef

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Bericht im ORF:

Im Ersten Weltkrieg versenkt
Wrack des Schlachtschiffs "Danton" im Mittelmeer entdeckt.
Es war ein spektakulärer Fund in über tausend Meter Tiefe - und das, obwohl eigentlich niemand danach gesucht hatte: Bei Vermessungsarbeiten für den Bau einer Gaspipeline haben Techniker das Wrack des französischen Schlachtschiffs "Danton" entdeckt.

Das Schiff der "Vor-Dreadnought-Klasse" war am 18. März 1917 von einem deutschen U-Boot versenkt worden. 296 Matrosen gingen mit der "Danton" unter.

Das Wrack wurde etwa 35 Kilometer südwestlich von Sardinien in über tausend Meter Tiefe gefunden. Entdeckt wurde das Schiff bereits Anfang 2008 im Zuge der Planung der Gaspipeline, allerdings wurde erst jetzt die Öffentlichkeit informiert.

"Bemerkenswert guter Zustand"
"Es ist in bemerkenswert gutem Zustand", meinte Rob Hawkins, Direktor der niederländischen Vermessungsgesellschaft Fugro, gegenüber der BBC. Die 150 Meter lange und rund 19.000 Tonnen schwere "Danton" gehörte im Ersten Weltkrieg zur französischen Mittelmeerflotte.

Als das Schiff im März 1917 von dem deutschen U-Boot U-64 versenkt wurde, waren mehr als 1.000 Menschen an Bord. Rund zwei Drittel konnten von Begleitbooten und einem Zerstörer aufgenommen werden, für 296 Matrosen kam jedoch jede Hilfe zu spät.

Zum Zeitpunkt des Untergangs war es noch keine zehn Jahre alt. Allerdings gab es mit der "HMS Dreadnought" bereits ein Nachfolgemodell. Nach Angaben von Militärhistorikern soll Kapitän Delage beim Untergang mit seinen Offizieren bis zuletzt auf der Brücke verharrt haben.

Frankreich will Fundort sichern
Der Abgleich mit den Originalplänen des Schiffs - insbesondere der Position der Geschütze - bestätigte, dass es sich bei dem Wrack um die "Danton" handelt.

Die französische Marine sei bisher davon ausgegangen, dass das Wrack mehrere Kilometer vom jetzt entdeckten Fundort entfernt zu suchen sei. "Wir mussten die Behörden daran erinnern, dass unsere GPS-Technologie präziser funktioniert als die Trabanten der damaligen Zeit", fügte Fugro-Direktor Hawkins ironisch an.

Die Regierung in Paris sei nun rege darum bemüht, den Fundort des Schiffs zu sichern, meldet die BBC. Die für 2012 geplante Pipeline muss nun um die Fundstelle herumgeführt werden.

Tiefstliegende Gaspipeline der Welt
Die Gaspipeline wird von dem italienischen Konsortium GALSI (Gasdotto Algeria Sardegna Italia) errichtet und soll nach ihrer Fertigstellung die tiefstliegende Unterwasser-Gasleitung der Welt sein.

Rund 20 Prozent der Strecke verlaufen in einer Tiefe von über 2.850 Metern. Die Pipeline soll 2012 in Betrieb gehen und jährlich bis zu zehn Mrd. Kubikmeter Gas aus Algerien über Sardinien auf das italienischen Festland befördern
Quelle: http://www.orf.at/090219-35213/index.html
 
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