KZ-Aussenlager-Gunskirchen und Wels

otto

... nicht mehr im Dienst.
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#2
...
PS:Nur komisch das es nirgends aufscheint.
nAbend Harry,

Mal eben auf die Schnelle ins passende Regal gegriffen.
GUNSKIRCHEN * Krs.Wels * US-Zone * N49/V66
CC Kdo. Mauthausen, code A4 (War Crimes Comm.), originally 17.000 Hung. Jews, finally 2.600 (former inmates), mentioned 04.04.45, 09.04.45 (Death Report Mauthausen), 376 Prisoners on 27.03.45 (E.Martin/Mauthausen/Schreibstube).
So weit der Auszug aus dem CCP.
Es stehen noch zwei Locations zu Wels dabei; wobei ich mir nicht sicher bin das hier speziell Gunskirchen gemeint ist.
Gab es denn um Wels noch weitere sub camps?

Schöne Grüße nach AT
Gerd
 
H

Harald 41

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#3
Hallo Gerd;
Wenn Du in GE KZ Gunskirchen.at eingibst springen neben Mauthausen im Umkreis von ca. 50km noch die Lager GusenIII,Gusen,KZ-Nebenlager Steyr-Münichholz und Ebensee auf.
Werde versuchen noch mehr rauszufinden.

LG nach Halle
Harry
 

josef

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#6
KZ - Nebenlager Wels

Schon klar Harry, mir ging es speziell nur um den Nahbereich um Wels. Das muß nix Großes gewesen sein.
LG Gerd
Hallo Gerd,
sicher sind jedenfalls 2 Lagerstandorte:

Gunskirchen - Auffanglager: Waldgebiet Raum Gunskirchen-Edt-Lambach

Link zu "geheimprojekte.at" siehe vorigen Bericht.
Hier die offizielle Seite aus NL-KZ-Mauthausen:

Gunskirchen-Wels

Art des Lagers: Auffanglager, Männerlager
Ort: Oberösterreich, Bezirk Wels, Gemeinde Edt
Höchste Belegungsstärke: 12000-15000
Gründung: 12.03.1945
Schließung: 05.05.1945
Firmen, Auftraggeber: keine Arbeitseinsätze: Auffanglager für jüdische Häftlinge, keine Arbeitseinsätze
Referenzen - Literatur: Die Geschichte des Konzentrationslagers Mauthausen
Your Rod and Your Staff. A Young Man's Chronicle of Survival
Der Todesmarsch ungarischer Juden vom KZ Mauthausen nach Gunskirchen, April 1945
Todesmärsche durch den Gau Oberdonau
Die Todesmärsche ungarischer Juden durch Österreich im Frühjahr 1945
The Death Marches of Hungarian Jews Through Austria in the Spring of 1945
Das Schicksal der ungarisch-jüdischen Zwangsarbeiter in Österreich 1944/45
The Seventy-First came to Gunskirchen Lager
Gunskirchen Extermination Camp
Die Ungarischen Juden auf ihrem Todesmarsch in das KZ Gunskirchen
Quelle: http://www.mauthausen-memorial.at/db/admin/de/show_aussenlager.php?caussenlager=11


Wels: Traunstraße-Noitzmühle

http://www.geheimprojekte.at/lager_wels.html

Diese Basisdaten sind schon ca. 8 - 9 Jahre alt. Zwischenzeitlich gibt es seitens der "Mauthausen-Forschung" neuere Erkenntnisse, die neben dem Lager Gunskirchen auf 2 Lagerstandorte in bzw. bei Wels hindeuten!

Wels I: Traunstraße-Noitzmühle (wie oben, aber geringere Belagsstärke)

Wels I

Andere Bezeichnungen: Wels, Waldwerke bzw. Waldwerke I - Gunskirchen (ITS 1969)
Art des Lagers: Außenkommando - Männerlager
Ort: Oberösterreich, Stadt Wels, Noitzmühle, Traunaustraße
Höchste Belegungsstärke: 397
Gründung: 27.12.1944
Schließung: 29.04.1945
Firmen, Auftraggeber: vermutlich Flugzeug- und Metallwerke Wels
Arbeitseinsätze: Bau eines Hallenlagers (Maršálek 1995) bzw. Bau des Notbehelfsheimes I (ITS 1969); Aufräumungsarbeiten nach Luftangriffen
Referenzen - Literatur: Vorläufiges Verzeichnis der KZ und deren Außenkommandos sowie anderer Haftstätten unter dem RFSS in Deutschland und den besetzten Gebieten
Die Geschichte des Konzentrationslagers Mauthausen
Memorial Sites for Concentration Camp Victims in Upper Austria
Quelle: http://www.mauthausen-memorial.at/db/admin/de/show_aussenlager.php?caussenlager=82

und

Wels II: Lage unbekannt! Subkommando von Ebensee...

Wels II

Art des Lagers: Subkommando Ebensee, Männerlager
Ort: Oberösterreich, genaue Lage unbekannt
Höchste Belegungsstärke: 1500
Gründung: 24.03.1945
Schließung: 13.04.1945
Firmen, Auftraggeber: Firma Auto-Hanzel
Referenzen - Literatur: Vorläufiges Verzeichnis der KZ und deren Außenkommandos sowie anderer Haftstätten unter dem RFSS in Deutschland und den besetzten Gebieten
Die Geschichte des Konzentrationslagers Mauthausen
Quelle: http://www.mauthausen-memorial.at/db/admin/de/show_aussenlager.php?caussenlager=83

Hier sind noch weitere Forschungen seitens der Mauthausener Organisationen notwendig.

lg
josef
 
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H

Harald 41

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#7
Hallo Josef;
:leidtu:mein Bildschirm hat warscheinlich eine schlechte Auflösung:D
Nein nachgesehen habe ich warscheinlich zu ungenau (schlampig) habs übersehen.

LG Harry
 
S

Stefan_oö

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#8
Hallo...
Es hat in Wels 2 Nebenlager des KZ Mauthausen gegeben. Gunskirchen war ein reines Auffanglager, da die Front immer näher rückte und in Mauthausen fast kein Platz mehr war wurde dieses Lager errichtet! Es waren fast alle Insassen am Bau des Südostwalls beteiligt.

Schau mal, zur kleinen Hilfe, sind zwar auf Englisch.

http://www.jewishvirtuallibrary.org/jsource/Holocaust/Gunskirchen.html

http://gusen.org/dok/gk/gk01x.htm

und da ich selbst auch schon da war, hänge ich noch ein paar Bilder an

mfg stefan
 

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Harald 41

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#9
Hallo Stefan;
:danke Für die Bilder,dürfte nicht mehr viel übrig sein von dem damaligen Lager.

LG Harry
 

josef

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#11
24.04.2019
Gedenken der Opfer des Todesmarsches in Wels
Die Welser Initiative gegen Faschismus gedachte am Mittwoch um 18.30 Uhr bei einer Festveranstaltung am Friedhof Wels der Opfer des Todesmarsches ungarischer Juden von Mauthausen nach Gunskirchen im April 1945.

Der Todesmarsch war der grausame Endpunkt der Deportation aus Ungarn und der schweren Zwangsarbeit für das Nazi-Regime. Viele von ihnen wurden noch durch die US-Armee aus dem KZ-Außenlager Gunskirchen befreit, starben nach wenigen Tagen aber an Seuchen und Entkräftung.

Bei der Feier beim Jüdischen Mahnmal am Welser Friedhof hielt der bekannte Schauspiele und Autor Gregor Seeberg die Gedenkrede.

Gedenken der Opfer des Todesmarsches in Wels
 

josef

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#12
KZ-Außenlager Gunskirchen, Wels I und Wels II
Hier sind noch weitere Forschungen seitens der Mauthausener Organisationen notwendig.
Die damaligen Erkenntnisse aus 2010 wurden nun aktualisiert, nachfolgend der letzte Stand der Forschungen:

KZ-Außenlager Gunskirchen
Gründung des Konzentrationslagers
Der Lageraufbau im sogenannten „Forst Hochholz“ begann ab Dezember 1944 durch KZ-Häftlinge aus dem KZ-Außenlager Wels I. Als Gründungsdatum haben Historiker den 12. März 1945 festgelegt. Mit dem 28. März 1945 wurde Gunskirchen als eigenständiges KZ-Außenlager geführt.
Lokalisierung
Für das Lagergelände wurde ein ganzes Waldstück gerodet, welches sich zwischen den Gemeindegrenzen Gunskirchen und Edt bei Lambach befand. Das Holz der gefällten Bäume wurde zum Bau der Baracken verwendet. Heute erinnert ein Gedenkstein an der Straße, die in Richtung des Ortsteils Saag führt, an die Befreiung des Lagers. Das KZ-Außenlager Gunskirchen bestand im Endausbau aus 11 Baracken (Luftaufnahme der US-Aufklärung vom 20. April 1945), eine davon war die Unterkunft der SS. In Hinblick auf die Barackengröße kann davon ausgegangen werden, dass das Lager für maximal 4.500 Personen ausgelegt war, interniert waren aber zeitweise dreifach so viele Menschen.
Informationen über die Häftlinge
Die zum Aufbau des Lagers ab Ende 1944 eingesetzten Häftlinge (ca. 400) waren polnischer, französischer, belgischer und russischer Herkunft und wurden in der örtlichen Volksschule untergebracht. Der Kommandant des Konzentrationslagers Mauthausen beschloss am 14. April 1945, dass die Häftlinge, die im Zeltlager in Mauthausen interniert waren, nach Gunskirchen überstellt werden sollten. Diese Transporte können durch Aufzeichnungen der Gendarmerie-Dienststellen sowie aus Berichten von Zeitzeuginnen und Zeitzeugen der Lokalbevölkerung nachgewiesen werden. Viele der Häftlinge wurden nicht mehr namentlich registriert, die genaue Zahl ist unbekannt. Schätzungen zufolge waren bis zu 20.000 Häftlinge im Konzentrationslager Gunskirchen interniert. Neben den vielen unregistrierten Häftlingen aus dem Zeltlager wurden auch registrierte jüdische Häftlinge aus dem Frauenkonzentrationslager Mauthausen ins Außenlager Gunskirchen verlegt. Überwiegend waren es ungarische Juden vom „Süd-Ost-Wall“, die im Außenlager Gunskirchen interniert waren. Eine nicht bekannte Zahl von Häftlingen der Todesmärsche wurden nicht nach Mauthausen beordert, sondern wurden schon ab der Abzweigung in der Nähe von St. Florian direkt nach Gunskirchen getrieben. Viele der Häftlinge starben bereits während der Todesmärsche, nach der Ankunft in Gunskirchen starben pro Tag bis zu 200 Häftlinge. Ursachen dafür waren unter anderem die beabsichtigte mangelhafte Verpflegung, eine ausgebrochene Typhusepidemie und die Misshandlungen durch die SS.
Zwangsarbeit
Die KZ-Häftlinge wurden nicht mehr zur Zwangsarbeit geführt, sondern bei minimaler Versorgung und unter katastrophalen sanitären Bedingungen mehr oder weniger sich selbst überlassen. Sie wurden somit, abgesehen von der Lageraufbauzeit, zu keinen Arbeiten eingesetzt.
Bewachung
SS‐Hauptsturmführer Karl Schulz war der letzte SS‐Kommandant des KZ-Außenlagers Gunskirchen. Ab Dezember 1944 war der stellvertretende Kommandoführer Heinrich Häger. Die Wachmannschaften stammten zum größten Teil aus Oberösterreich. Lagerarzt war der SS-Obersturmbannführer Dr. Hermann Richter. Laut Zeugenaussagen wurde bereits am 3. Mai 1945 bekannt, dass das KZ-Außenlager den Amerikanern übergeben wird. Ein Großteil der Bewacher setzte sich daraufhin in Zivilkleidung ab.
Befreiung
Wenige Tage vor der Befreiung wurden noch KZ-Häftlinge ins KZ-Gunskirchen überstellt, mit dem Auftrag, die Leichen notdürftig zu bestatten. Trotzdem war das Konzentrationslager bei der Befreiung übersät mit toten Häftlingen. Die 71. US‐Infanteriedivision besetzte am 4. Mai 1945 den Ort Gunskirchen, einen Tag später befreiten mehr als 1.300 US‐Soldaten das dortige Häftlingskommando. Das KZ-Außenlager im Wald wurde erst in diesen Tagen entdeckt. Bei der Befreiung wurden von den US‐Soldaten 5.419 Überlebende registriert. Ca. 3.000 Überlebende hatten das KZ vor Ankunft der US‐Truppen verlassen. Zwischen 2.700 und 5.000 Häftlinge haben im KZ-Außenlager Gunskirchen ihr Leben verloren. Viele, die die Befreiung überlebten, kamen danach an den Folgen der katastrophalen Zustände im KZ Gunskirchen um.
Gedenken und Erinnern
Heute erinnern ein Denkmal an der Straße, die in Richtung des Ortsteils Saag führt, sowie ein Gedenkstein mit Gedenktafel am ehemaligen Lagergelände an das grausame Konzentrationslager. Das Mauthausen Komitee Österreich veranstaltet jährlich in Kooperation mit den lokalen Initiativen eine Befreiungsfeier zum Gedenken an die Opfer. Der „Walk of Solidarity“ findet seit 2017 vor der Befreiungsfeier zum Ort des ehemaligen KZ Gunskirchen statt. Zum Gedenken an die Opfer und zur Befreiung des KZ-Außenlagers begehen seitdem jedes Jahr KZ-Überlebende mit ihren Anverwandten und Nachkommen, Jugendliche, Mitglieder des Comité International de Mauthausen, der Österreichischen Lagergemeinschaft Mauthausen sowie des Mauthausen Komitees Österreich das Gelände des ehemaligen KZ Gunskrichen. Die Terminvorschau ist unter Programm der Gedenk- und Befreiungsfeiern verfügbar.
Quelle und weitere Infos: KZ-Außenlager Gunskirchen | Mauthausen Guides - Mauthausen Komitee Österreich


KZ-Außenlager Wels I
Gründung des Konzentrationslagers
Über die Gründung des KZ-Außenlagers Wels I geben die Quellen unterschiedliche Auskünfte: Laut dem Historiker Szita kamen die rund 400 Häftlinge bereits im November 1944 nach Gunskirchen; Die beiden Historiker Perz und Maršálek nennen den 27. Dezember 1944. Das Lager wird mit verschiedenen Namen angegeben: „Wels I“, „Waldwerke bzw. Waldlager I“, „Notbehelfsheimbau“ oder „SS‐Arbeitslager Gunskirchen“.
Lokalisierung
Forschungen der Autoren und Univ. Professoren Dr. Bertrand Perz und Dr. Szabolcs Szita besagen, dass die Unterbringung von Dezember 1944 bis März 1945 in einer Volksschule in Gunskirchen erfolgte. Die exakte Lokalisierung des Außenlagers Wels ist jedoch heute nicht möglich - auch eine Folge der z. T. gleichen Tarnbezeichnungen und Begriffsverwirrungen. Das Memorial für die KZ-Außenlager in Wels befindet sich in der Traunstraße, im Welser Stadtteil Noitzmühle.
Informationen über die Häftlinge
Die Häftlinge in Wels I waren rund 400 Männer, laut dem Historiker Szita hauptsächlich aus Polen und der Sowjetunion. Ein Todesfall wurde gemeldet („auf der Flucht erschossen“).
Zwangsarbeit
Die Häftlinge arbeiteten am Aufbau eines Konzentrationslagers im Wald an der Gemeindegrenze von Gunskirchen und Edt bei Lambach: dem ab April 1945 genutzten Konzentrationslager Gunskirchen. Der Auftrag, zehn Baracken zu errichten, kam von Bürgermeister Franz Hochhuber bzw. der Verwaltungsführung Oberdonau. Geplant war, das Lager später als Produktionsstätte für die Rüstungsindustrie zu verwenden. Dazu kam es jedoch nicht. Die Häftlinge mussten Bäume fällen, deren Holz zur Errichtung der Notbehelfsbaracken diente.
Hans Maršálek, Lagerschreiber des KZ-Mauthausen und Verfasser des Buches „Die Geschichte des Konzentrationslagers Mauthausen“ gibt zwar u. a. als Arbeitseinsatz für Wels I „Reparaturen von Flugzeugen und Kraftfahrzeugen“ an, dem widersprechen jedoch Perz und Szita.
Bewachung
Über die SS‐Kommandantur und die Wachmannschaft gibt es wenig Information. Sie waren in Dorfhäusern untergebracht. Lagerarzt war SS‐Obersturmführer Dr. Hermann Richter.
Schließung
Ende März/Anfang April 1945 wurde das KZ-Außenlager Wels I aufgelöst. Die ursprünglich dort untergebrachten Häftlinge wurden vermutlich ins KZ-Außenlager Ebensee deportiert bzw. im offiziell ab dem 12. März 1945 errichteten Konzentrationslager Gunskirchen, in das bis Kriegsende bis zu 20.000 ungarischen Jüdinnen und Juden gebracht wurden, interniert.
Gedenken und Erinnern
Im Jahr 1982 wurde vom Bundesministerium für Inneres ein Denkmal zur Erinnerung an das KZ Gunskirchen gesetzt. An der Stelle, an der die 71. Infanteriedivision der 3. US-Armee auf das Konzentrationslager Gunskirchen gestoßen ist, errichteten die Veteranen jener Einheit ein Denkmal. Die lokale Initiative des Mauthausen Komitees Österreich setzt sich seit Jahrzehnten für die Denkmalserrichtung ein.
Quelle und weitere Infos: https://www.mauthausen-guides.at/aussenlager/kz-aussenlager-wels-i

KZ-Außenlager Wels II
Gründung des Konzentrationslagers
Das KZ-Außenlager Wels II, ein Sub‐Kommando des KZ-Außenlagers Ebensee, bestand ab dem 24. März 1945.
Lokalisierung
Die genaue Situierung des Lagers wird in einer Halle im Welser Stadtteil Noitzmühle vermutet. Die Halle war nicht umzäunt und es gab weder Sanitäranlagen noch eine Küche oder Betten. Die Häftlinge mussten auf Stroh schlafen, welches auf den nackten Boden gestreut war.
Informationen über die Häftlinge
Das KZ-Außenlager Wels II umfasste rund 1.500 Häftlinge. Die Gefangenen waren zum Großteil ausgebildete Metallfacharbeiter. Dies lässt vermuten, dass es möglicherweise geplant war, sie bei den Flugzeug- und Metallbauwerken Wels einzusetzen.
Zwangsarbeit
Die Häftlinge wurden zu Aufräumarbeiten von durch Bombardements verursachten Schäden herangezogen. Dabei wurden sie in Tag- und Nachtschichten eingeteilt. Die Haftbedingungen waren sehr hart. Nach nur zwei Wochen tauschte die SS 400 arbeitsunfähige Gefangene gegen andere Häftlinge aus dem KZ Ebensee aus. Die Zahl der Toten in diesem Lager ist nicht bekannt.
Bewachung
Über den Lagerführer gibt es keine Informationen, aber man geht davon aus, das SS-Angehörige und Einheiten des „Volkssturms“ die Häftlinge bewachen.
Schließung
Das KZ-Außenlager Wels II bestand bis zum 13. April 1945. Die Häftlinge wurden in einem Todesmarsch in das KZ-Außenlager Ebensee getrieben. Dieser dürfte zahlreiche Tote gefordert haben. Der SS-Lagerarzt in Ebensee meldete am 12. April 1945 bereits 19 Tote unter den Welser Häftlingen und weitere 35 am 13. April 1945.
Gedenken und Erinnern
Im Welser Stadtzentrum wurde 1949 von der Stadt Wels ein Denkmal für die KZ-Opfer errichtet. Die im Pollheimerpark installierte Keramikskulptur wurde vom Linzer Bildhauer Josef Scheiblhofer gestaltet. Jedes Jahr findet eine Gedenkveranstaltung statt, die von der Welser Initiative gegen Faschismus gemeinsam mit dem Mauthausen Komitee Österreich organisiert wird. Genaue Informationen stehen im Programm der Gedenk- und Befreiungsfeiern.
Quelle und weitere Infos: https://www.mauthausen-guides.at/aussenlager/kz-aussenlager-wels-ii
 

josef

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#13
Gibt es endlich Klarheit über die KZ-Außenlager in Wels oder wird die Verwirrung noch größer?
Dazu ein aktueller ORF-OÖ. Bericht von heute, 08.11.2019:


Wels arbeitete Geschichte von Kurzzeit-KZ auf
Die Stadt Wels hat die Geschichte eines 1945 für wenige Wochen am Areal des heutigen Messegeländes bestehenden Konzentrationslagers aufarbeiten lassen. Mit der Hilfe eines Zeitzeugen wurde der Standort des ehemaligen KZ ausgemacht, dem rund 200 Tote zuzuordnen sind.
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Bürgermeister Andreas Rabl und Messepräsident Hermann Wimmer kündigten am Freitag eine Gedenktafel am Messegelände an.

2.000 Häftlinge
Nachzulesen sind die am Freitag in einer Pressekonferenz präsentierten Erkenntnisse in einem Aufsatz des oberösterreichischen Historikers Florian Freund, der Teil des im kommenden Jahr erscheinenden vierten Bandes der Buchreihe „Nationalsozialismus in Wels“ ist. Demnach bestand das Lager Wels II von 25. März bis 13. April 1945. 1.000 Häftlinge kamen aus Mauthausen, weitere 1.000 aus dem Lager Ebensee.

Als Standort des Lagers – dieser war bisher unklar – wurde nun die 1938 am Welser Messegelände errichtete „Reichsnährstandshalle“ ausgemacht, wo die Häftlinge ohne Küche oder Sanitäranlagen, nur mit Stroh am Boden untergebracht waren. Das Gebäude, das später „Halle der Nationen“ hieß, wurde 1984 durch Brandstiftung zerstört.

Aufräumarbeiten am Bahnhof Wels
Die Gefangenen mussten in zwei Schichten bei Aufräumarbeiten am Bahnhof Wels schuften – bei nasskaltem Wetter und nur spärlich bekleidet. Laut Freund sei alleine daran, dass am 6. April 400 kranke Häftlinge durch 400 arbeitsfähige aus Ebensee ausgetauscht wurden, zu ermessen wie schwer die Bedingungen waren.

Vor Mai 1945 übergab ein SS-Offizier insgesamt 180 unbekannte Tote an die Friedhofsverwaltung Wels, die dem KZ zugeordnet werden. Ihr genaues Schicksal ist nur bruchstückhaft bekannt: So weiß man vom Mord an zwei jüdischen Gefangenen und der Tötung von zwei oder vier sowjetischen Häftlingen nach einem Fluchtversuch, etliche starben an Entbehrungen.
Am 13. April 1945 wurde das Lager geräumt und die Insassen wurden nach Ebensee gebracht. Die Transporte dürften etliche Tote gefordert haben, der Lagerarzt meldete 54 Personen „aus dem Arbeitskommando Wels“ als verstorben.
red, ooe.ORF.at/Agenturen
Forschung: Wels arbeitete Geschichte von Kurzzeit-KZ auf
 
#15
7480E690-7193-481E-AAB9-FB914D87CDFF.jpeg Quelle: Haus der Geschichte Österreich
Ein kleines Buch aus dem KL Mauthausen in das jeden Tag die Anzahl der Häftlinge in den Aussenkommandos eingetragen wurde. Den Begleittext habe ich nicht, es dürften die letzten Eintragungen sein.

Wels ist auch enthalten.

Quarz = Roggendorf
Schlier = Zipf
Zement = Ebensee
Schiff = Auffanglager Donauhafen Mauthausen ?

Die Außenlager - Wissen - KZ-Gedenkstätte Mauthausen
Anmerkung: Hier ist nur Wels II angeführt.
 
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josef

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#16
Mögliches Massengrab auf KZ-Gelände

1579680755762.png
40 Jahre, nachdem im Bezirk Wels-Land mehr als 1.100 Opfer des Konzentrationslagers (KZ) Gunskirchen exhumiert und nach Mauthausen gebracht worden sind, bestehen Zweifel an der Gründlichkeit dieses Unternehmens. Es könnten noch Leichen im Waldstück liegen.
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Die sterblichen Überreste von 1.127 Menschen sind 1979 im „Hochholz“ in Edt bei Lambach exhumiert worden.
Auf den Listen des Schwarzen Kreuzes stehen allerdings 5.175 Opfer, sagt die Historikerin Angelika Schlackl, die auch für die KZ-Gedenkstätte Mauthausen arbeitet.

Leichen von NS-Opfern in Wald vermutet
In einem Waldstück in Edt bei Lambach im Bezirk Wels-Land könnten noch die Leichen hunderter Opfer aus dem KZ-Außenlager Gunskirchen begraben liegen.

„Es sind Akten verschwunden. Edt bei Lambach scheint auf den Listen immer auf als KZ-Friedhof mit den meisten Opferzahlen im Rahmen des Todesmarsches von Mauthausen nach Gunskirchen. Da gibt es Ungereimtheiten und die gehören geklärt“, so Schlackl.

Bis zu 200 Menschen täglich gestorben
Kurz vor dem Ende des Zweiten Weltkriegs haben die Nationalsozialisten im KZ-Gunskirchen bis zu 20.000 ungarische Juden und andere Häftlinge interniert. Bis zu 200 sind pro Tag gestorben.
ORF OÖ
Das besagte Waldstück in Edt bei Lambach

Robert Eiter vom Mauthausen Komitees, das die Überlebenden vertritt, sieht das Innenministerium in der Verantwortung. „Wir meinen, das muss zweifelsfrei geklärt werden. Hier sollte es nochmals wissenschaftliche Untersuchungen geben. Wir glauben, dass diese Exhumierung damals sehr unvollständig war. Und das zum Teil auch Massengräber übersehen wurden. Wir gehen davon aus, dass das nach wie vor ein Friedhof ist. Und damit ist entsprechend würdevoll umzugehen“, so Eiter im ORF-Interview.

Auch Innenministerium an Aufklärung interessiert
Vom Innenministerium heißt es, man sei an einer Aufklärung interessiert, werde die neuen wissenschaftlichen Erkenntnisse prüfen und entsprechende Schritte setzen.
Und beim Bundesdenkmalamt ist derzeit ein Verfahren zur Unterschutzstellung des ehemaligen Lagers anhängig, das – wie es heißt – zeitnah abgeschlossen werden soll.
22.01.2020, red, ooe.ORF.at/Agenturen

Mögliches Massengrab auf KZ-Gelände
 
#17
Auch Innenministerium an Aufklärung interessiert
Vom Innenministerium heißt es, man sei an einer Aufklärung interessiert, werde die neuen wissenschaftlichen Erkenntnisse prüfen und entsprechende Schritte setzen.
Und beim Bundesdenkmalamt ist derzeit ein Verfahren zur Unterschutzstellung des ehemaligen Lagers anhängig, das – wie es heißt – zeitnah abgeschlossen werden soll.
22.01.2020, red, ooe.ORF.at/Agenturen
Was "zeitnah" bedeutet frage ich mich in diesem Zusammenhang leider immer wieder.
Wir waren heute dort, weil wir ja in der Nähe wohnen und es hat sich in den letzten beiden Jahren nichts Sichtbares getan.
Im Wald befinden sich jedoch stellenweise immer wieder aufgewühlte Stellen (von Wildschweinen?). Teilweise wurden dadurch Schuhsohlen und Kleidungsstücke freigelegt.
Auch Blech- bzw. Emaille-Geschirr liegt noch zur Genüge herum.

Da der oben zitierte Herr vom Mauthausenkomitee ist ein Bekannter von uns und ich werde ihn die nächsten Tage mal fragen, ob er schon etwas Neues weiß.
 
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Geist

Worte im Dunkel
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#18
Mauthausen Komitee: Lern- und Gedenkort in Gunskirchen

In Gunskirchen (Bezirk Wels-Land) wird das Mauthausen Komitee Österreich einen neuen Lern- und Gedenkort errichten. In den dortigen Traunauen war im Frühjahr 1945 eines der größten Außenlager des Konzentrationslagers Mauthausen angesiedelt.

Vorwiegend ungarisch-jüdische Häftlinge wurden noch wenige Tage vor Kriegsende in Todesmärschen, bei denen Tausende umkamen, in das KZ-Außenlager Gunskirchen getrieben. Das Mauthausen Komitee Österreich (MKÖ) hat nun rund 4.000 Quadratmeter des ehemaligen KZ-Geländes erworben. „Auch die Fundamente einer einstigen Baracke liegen auf diesem Waldgrundstück“, so MKÖ-Vorsitzender Willi Mernyi.

MKÖ
Gedenkstein bei der Straße

Stelen mit Infos via Internet geplant

„Der Grundkauf ermöglicht uns die Errichtung eines würdigen Lern- und Gedenkortes. Das ist ein Meilenstein der Erinnerungsarbeit!“, so MKÖ-Landeskoordinator Robert Eiter. Derzeit ist geplant, dass dort Infostelen errichtet werden, bei denen man durch QR-Codes auch Fotos, Dokumente und vieles mehr im Internet abrufen kann.

Crowdfunding-Kampagne für Projektkosten

Der Kauf des Grundstücks soll nur durch die Unterstützung des bisherigen Grundeigentümers und der zuständigen Behörden möglich geworden sein, so das Mauthausen Komitee in einer Aussendung. „Das Mauthausen Komitee hat den Grundkauf vorfinanziert, damit die Chance genutzt wird. Aber wir haben nicht annähernd die Mittel, um die Kosten für das Projekt, die insgesamt rund 90.000 Euro ausmachen werden, selbst zu tragen. Deshalb starten wir eine Crowdfunding-Kampagne mit dem Ziel, diese Summe hereinzubringen“, so Mernyi.

red, ooe.ORF.at

Link:
Quelle: Mauthausen Komitee: Lern- und Gedenkort in Gunskirchen
 

wolfsgeist

Well-Known Member
#20
Weitere Bilder von den Überresten des Lagers:

Zaunreste?
u6.jpg

Vmtl. eine zusätzliche Gedenkstätte gerade im Bau :

u2.jpg
 

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