Alter Helm aus der Lobau

#2
Für mich sieht der aus wie ein Serge Bernier Helm allerdings ohne vorderen Lederpolster (klar...).
Der "Schirm" ist hinten!
Ich besaß mal einen neuwertigen dieser franz. Helme der Panzerbesatzungen.
Die Form und der Platz der Nieten könnten passen...
Siehe (hier nur Spielzeug):
http://www.toyanxietypixs.com/images/products/sergebernier/helmet.jpg

Nieten, Material und Machart lassen mich nicht glauben dass es sich um einen Helm aus der Zeit um 1800 handelt.
Aber Helme gibt, und gab es ja auch in allen erdenklichen Formen.
 
#5
Hier nochmal eine "gscheite" Seite mit ner ordentlichen Beschreibung:
http://world-war-helmets.com/fiche.php?q=Casque-Francais-Mle-35
Deiner sieht aber doch eher nach einem 26/27 aus oder nach einem 26/31 - aufgrund der gerade verlaufenden "Schirmseiten"
Ich hatte definitiv einen 35'er in Kindergröße... und wie kam der ins südliche Waldviertel?

Alle Franzosen:
http://world-war-helmets.com/country.php?q=france

Wenn nicht hier zu finden, wo dann? ALLES über Helme ... :qualmer
-> http://www.gostak.demon.co.uk/helmets/helmpages.htm
 
#9
Hallo,
ich habe keine Ahnung wo du den Helm genauer gefunden hast, aber im Lager in der Lobau, waren auch Franzosen untergebracht. Also, daher wäre es nicht so unwahrscheinlich.
Siehe:

http://www.doew.at/frames.php?/service/archiv/eg/roesselmajdan3.html

LG
enzo70
Vielen Dank! - siehe die letzten beiden Absätze:

Ich wurde in die Lobau versetzt. Das war ein eigenes Lager [...] mitten in den Auen, also möglichst versteckt, wo Benzin für die Kriegsdestillerie hergestellt wurde. Großes Territorium, mit mehreren Stacheldrähten umgeben natürlich, aber es wurden dort eingesetzt erstens Kriegsgefangene, Belgier und Franzosen, zweitens verschleppte Jugoslawen und Holländer, die zwangsverpflichtet waren, aber nicht politische Häftlinge und eigentlich nicht Kriegsgefangene waren. [In Wien-Lobau war vom Juni 1944 bis April 1945 ein Lager für ungarische Juden, die in der dortigen Mineralölfabrik eingesetzt wurden.] Die konnten daher mit einer Firma korrespondieren und Kontakt haben, weil da mussten immer schwere Kräne geholt werden usw. Die Amerikaner haben immer dichter bombardiert, aufs Lager kamen schon täglich drei Wellen von Flugstaffeln, die das bombardiert haben. Das war eine gewisse Chance, denn die Bomben haben auch Stacheldrähte zerschlagen. [...]

Ich wurde zugeteilt einer Schweißertruppe von vier Franzosen, hatte diese Gasflaschen zu schleppen, hab den Franzosen sofort auf Französisch zugerufen: "Kameraden, ich habe keine Ahnung vom Autogenschweißen, bin von der Widerstandsbewegung." - "Ist gut, ist gut, komm nur!" Und sie haben mich in die Mitte genommen und mir geholfen. [...] In einem Bombentrichter, der unten voll Öl war und worin ein großes Stück Rohr lag, hatten diese Franzosen [...] in dem Rohr einen Geheimsender gebastelt und hatten Verbindung mit der französischen Armee. Sie haben mich sofort ins Vertrauen gezogen, weil sie gesehen haben, dass ich verlässlich war. Man konnte sich auf die Franzosen wirklich verlassen, sie warnten mich vor zwei von etwa 100 Franzosen, vor zweien, aber nicht weil die unzuverlässig sind, sondern weil sie zu viel reden, und das ist gefährlich. Sonst war ausgemacht, da ich Wien kenne und das Gelände, wenn 's zu einem Aufstand kommen kann bei der Befreiung, dann sollte ich die Führung übernehmen. Ich kannte das ganze Gebiet. Das war mein Vorteil in diesem Lager. Es sollte nicht dazu kommen.

Quelle: http://www.doew.at/frames.php?/service/archiv/eg/roesselmajdan3.html
 
#12
Hallo!

Zur Frage "Wie kommt der Helm ins Waldviertel...?)
Also zwei solcher Helme hab ich schon mal vor Jahren im nördlichen Waldviertel (genaugenommen in 3580 Horn) auf einem Dachboden gefunden.
Habe sie aber mangels Interesse in Ebay verscherbelt!
Kann mich aber auch daran erinnern, dass die Helme sehr klein waren!
Habe sie damals auch als französiche Helme identifiziert.
Konnte aber leider nicht mehr in Erfahrung bringen, wie die dort hingelangt sind. Also kein Einzelfall!
 
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