Kriegsopfer ausgegraben
Leichenfund | Bürger begab sich mit Metalldetektor auf Schatzsuche. Dabei stieß er auf ein Skelett. Es handelt sich um einen jungen russischen Soldaten, der durch Granate getötet wurde.
Von Hans Kopitz
HERZOGENBURG / Eine etwas makabere Szene spielte sich vergangenen Freitag-Nachmittag am Großen Kölbling, nördlich der Rottersdorfer Straße, ab. Unter den Augen von zwei Polizeibeamten gruben drei ehrenamtliche Arbeiter vom „Verein zur Klärung von Schicksalen Vermisster und Gefallener“ nach einem gefallenen Soldaten.Ins Rollen brachte die Grabung ein Gemeindebürger, der mit seinem Metalldetektor dort im Wald nach verborgenen Schätzen suchte und eine Gürtelschnalle fand, die er bei der Polizei abgegeben hat.
Nachdem das Schwarze Kreuz verständigt worden war, wurde auch der Verein informiert, dessen Vertreter dann die Grabung vornahmen.
Der Soldat war nicht einmal 20 Jahre alt
Nach rund zwei Stunden, wo man zwischendurch verschiedene Knochen, eine Uhr, einen Spaten, Jackenknöpfe, eine Halskette mit Anhänger und verschiedene Granatsplitter fand, war es Gewissheit: Nach den Zähnen im Schädel und nach den Jackenknöpfen zu urteilen, die in etwa 40 bis 50 Zentimetern Tiefe gefunden wurden, handelt es sich um einen noch nicht 20-jährigen jungen, 158 Zentimeter großen Russen, der durch einen Granatsplitter über dem rechten Auge getötet wurde. Das Skelett wurde noch um 15.50 Uhr von der Staatsanwaltschaft freigegeben und wird entweder am Russenfriedhof in Herzogenburg oder in Wien bestattet.
Verein kümmert sich um Schicksale
Millionen von Soldaten gelten auch heute nach über 60 Jahren als vermisst. Sie liegen in den Wäldern Deutschlands, in der Wüste Afrikas, in den Weiten Russlands und in vielen anderen Ländern verscharrt, dort, wo sie gefallen sind. In den nach dem Krieg kommunistisch geführten Ländern war es nicht üblich, teilweise sogar verboten, die deutschen Gefallenen zu bestatten. Auch wurden zahlreiche Gräberfelder und Feldfriedhöfe bewusst nach dem Krieg eingeebnet und somit die Gefallenen namenlos gemacht. Viele sind auch in den Kriegsgefangenlagern verschwunden und gestorben. Der „Verein zur Klärung von Schicksalen Vermisster und Gefallener“ hat sich zum Ziel gemacht, unterstützend bei der Vermisstenforschung und Gefallenenbergung mitzuhelfen.
Leichenfund | Bürger begab sich mit Metalldetektor auf Schatzsuche. Dabei stieß er auf ein Skelett. Es handelt sich um einen jungen russischen Soldaten, der durch Granate getötet wurde.
Von Hans Kopitz
HERZOGENBURG / Eine etwas makabere Szene spielte sich vergangenen Freitag-Nachmittag am Großen Kölbling, nördlich der Rottersdorfer Straße, ab. Unter den Augen von zwei Polizeibeamten gruben drei ehrenamtliche Arbeiter vom „Verein zur Klärung von Schicksalen Vermisster und Gefallener“ nach einem gefallenen Soldaten.Ins Rollen brachte die Grabung ein Gemeindebürger, der mit seinem Metalldetektor dort im Wald nach verborgenen Schätzen suchte und eine Gürtelschnalle fand, die er bei der Polizei abgegeben hat.
Nachdem das Schwarze Kreuz verständigt worden war, wurde auch der Verein informiert, dessen Vertreter dann die Grabung vornahmen.
Der Soldat war nicht einmal 20 Jahre alt
Nach rund zwei Stunden, wo man zwischendurch verschiedene Knochen, eine Uhr, einen Spaten, Jackenknöpfe, eine Halskette mit Anhänger und verschiedene Granatsplitter fand, war es Gewissheit: Nach den Zähnen im Schädel und nach den Jackenknöpfen zu urteilen, die in etwa 40 bis 50 Zentimetern Tiefe gefunden wurden, handelt es sich um einen noch nicht 20-jährigen jungen, 158 Zentimeter großen Russen, der durch einen Granatsplitter über dem rechten Auge getötet wurde. Das Skelett wurde noch um 15.50 Uhr von der Staatsanwaltschaft freigegeben und wird entweder am Russenfriedhof in Herzogenburg oder in Wien bestattet.
Verein kümmert sich um Schicksale
Millionen von Soldaten gelten auch heute nach über 60 Jahren als vermisst. Sie liegen in den Wäldern Deutschlands, in der Wüste Afrikas, in den Weiten Russlands und in vielen anderen Ländern verscharrt, dort, wo sie gefallen sind. In den nach dem Krieg kommunistisch geführten Ländern war es nicht üblich, teilweise sogar verboten, die deutschen Gefallenen zu bestatten. Auch wurden zahlreiche Gräberfelder und Feldfriedhöfe bewusst nach dem Krieg eingeebnet und somit die Gefallenen namenlos gemacht. Viele sind auch in den Kriegsgefangenlagern verschwunden und gestorben. Der „Verein zur Klärung von Schicksalen Vermisster und Gefallener“ hat sich zum Ziel gemacht, unterstützend bei der Vermisstenforschung und Gefallenenbergung mitzuhelfen.
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