Als Deutsch Gerisdorf im Kupfer-Rausch war
Metallerze, Tone und seltene Erden sind immer noch stark nachgefragte Rohmaterialien. Im Burgenland wurden in früheren Jahrhunderten viel Eisen und Kupfer geschürft und verarbeitet. Vor rund 150 Jahren wurde auch noch nach Deutsch Gerisdorf (Bezirk Oberpullendorf) Braunkohle geliefert, die man zum Kupferschmelzen benötigte.
Online seit heute, 18.08 Uhr
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Als Deutsch Gerisdorf im Kupfer-Rausch war
Metallerze, Tone und seltene Erden sind immer noch stark nachgefragte Rohmaterialien. Im Burgenland wurden in früheren Jahrhunderten viel Eisen und Kupfer geschürft und verarbeitet. Vor rund 150 Jahren wurde auch noch nach Deutsch Gerisdorf (Bezirk Oberpullendorf) Braunkohle geliefert, die man zum Kupferschmelzen benötigte.
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Dort wo früher in Deutsch Gerisdorf Kupfer geschmolzen wurde, befindet sich jetzt ein Hochwald. Der Kupferabbau hat eine lange Geschichte. In den Jahren 1860 bis 1875 wurde in einem Ofen aus Kupferkies Kupfer geschmolzen. Der Betreiber war Graf Strachwitz aus Lockenhaus.
Nur mehr Bruchteile zu erkennen
Bei einer Wanderung durch den Wald kann man nur mehr anhand der Geländekanten erahnen, wo die Gebäude früher standen. „Die zum Kupferschmelzen benötigte Kohle wurde im knapp zwei Kilometer entfernten Bubendorf, teilweise im Tag-, aber größtenteils im Untertagbau gefördert“, sagte Archäologin Manuela Thurner. Lediglich der aus Sicherheitsgründen zugemauerte Stolleneingang ist zu sehen. Die ehemaligen Transportwege lassen sich nur mehr erahnen.
Fotostrecke mit 4 Bildern
ORF
Der Kupferkies für die Verhüttung stammte aus Redlschlag
ORF
Der Stolleingang in Bubendorf ist aus Sicherheitsgründen zugemauert
ORF
Einst wurde in der Region Kupfer abgebaut
ORF
Noch heute erinnern einzelne Merkmale an die damalige Zeit
100 Meter von diesem Eingang entfernt befindet sich die längst überwucherte Abraumhalde. „Aus dem Carl-Stollen wurde nach dem Zweiten Weltkrieg in unregelmäßigen Abständen wieder Kohle gefördert, nicht nur zur Kupfererzeugung, sondern weil das Brennmaterial überall knapp war. Der Kupferkies für die Verhüttung in Deutsch Gerisdorf wiederum, wurde im nahegelegenen Redlschlag abgebaut“, erzählte Thurner. Einige Meter des Stollens sind noch über den Einstieg des sogenannten Mundlochs begehbar. Auch in und um Redlschlag kann man noch den ein oder anderen Stollengang erkennen.
Abbau reicht mehr als 2.000 Jahre zurück
Thurner erzählt, dass der in Redlschlag gewonnene Kupferkies mit Fuhrwerken nach Deutsch Gerisdorf transportiert worden sei. Schuld am Ende der Kupfererzeugung im Ort war höchstwahrscheinlich die Ofensau, die heute im Felsenmuseum in Bernstein zu sehen ist. Darunter versteht man Ablagerung am Boden eines Hoch- oder Schmelzofens.
ORF
Archäologin Manuela Thurner
„Der Kupferabbau in den Bezirken Oberpullendorf und Oberwart reicht 2.000 möglicherweise sogar 3.000 Jahre zurück. Gewonnen wurde in der Region aber auch Eisen, Antimon, Asbest, Serpentin oder Quarzit für die Glasherstellung und es wurden hin und wieder Spuren von Silber und Gold gefunden“, erzählt Manuela Thurner am Ende der Wanderung.
04.09.2023, red, burgenland.ORF.at
Nur mehr Bruchteile zu erkennen
Bei einer Wanderung durch den Wald kann man nur mehr anhand der Geländekanten erahnen, wo die Gebäude früher standen. „Die zum Kupferschmelzen benötigte Kohle wurde im knapp zwei Kilometer entfernten Bubendorf, teilweise im Tag-, aber größtenteils im Untertagbau gefördert“, sagte Archäologin Manuela Thurner. Lediglich der aus Sicherheitsgründen zugemauerte Stolleneingang ist zu sehen. Die ehemaligen Transportwege lassen sich nur mehr erahnen.
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Der Kupferkies für die Verhüttung stammte aus Redlschlag
Der Stolleingang in Bubendorf ist aus Sicherheitsgründen zugemauert
ORF
Einst wurde in der Region Kupfer abgebaut
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Noch heute erinnern einzelne Merkmale an die damalige Zeit
100 Meter von diesem Eingang entfernt befindet sich die längst überwucherte Abraumhalde. „Aus dem Carl-Stollen wurde nach dem Zweiten Weltkrieg in unregelmäßigen Abständen wieder Kohle gefördert, nicht nur zur Kupfererzeugung, sondern weil das Brennmaterial überall knapp war. Der Kupferkies für die Verhüttung in Deutsch Gerisdorf wiederum, wurde im nahegelegenen Redlschlag abgebaut“, erzählte Thurner. Einige Meter des Stollens sind noch über den Einstieg des sogenannten Mundlochs begehbar. Auch in und um Redlschlag kann man noch den ein oder anderen Stollengang erkennen.
Abbau reicht mehr als 2.000 Jahre zurück
Thurner erzählt, dass der in Redlschlag gewonnene Kupferkies mit Fuhrwerken nach Deutsch Gerisdorf transportiert worden sei. Schuld am Ende der Kupfererzeugung im Ort war höchstwahrscheinlich die Ofensau, die heute im Felsenmuseum in Bernstein zu sehen ist. Darunter versteht man Ablagerung am Boden eines Hoch- oder Schmelzofens.
Archäologin Manuela Thurner
„Der Kupferabbau in den Bezirken Oberpullendorf und Oberwart reicht 2.000 möglicherweise sogar 3.000 Jahre zurück. Gewonnen wurde in der Region aber auch Eisen, Antimon, Asbest, Serpentin oder Quarzit für die Glasherstellung und es wurden hin und wieder Spuren von Silber und Gold gefunden“, erzählt Manuela Thurner am Ende der Wanderung.
04.09.2023, red, burgenland.ORF.at