Die neue ORF III-Dokumentation von Walter Seledec widmet sich der sehr heiklen geopolitischen Lage Österreichs während des Kalten Krieges
Mehr als 25 Jahre sind seit dem Ende des Kalten Krieges – der Konfrontation der beiden Machtblöcke NATO und Warschauer Pakt – vergangen. Die Spannungen zwischen den militärischen Mächten in Ost und West begannen bereits mit dem Ende des Zweiten Weltkrieges. Stalin und seine Verbündeten nützten die Kriegsmüdigkeit und Friedenssehnsucht der westlichen Alliierten, um das kommunistische Herrschaftsgebiet möglichst auszudehnen. „Der Eiserne Vorhang“ war eine Folge und mit ihm entstanden große globale Konflikte.
Im Koreakrieg kam es zu schweren Schlachten zwischen Ost und West – und bis heute gibt es auf der asiatischen Halbinsel keinen Waffenstillstand. Aber auch Europa war betroffen: Die Berlin-Blockade, der spätere Ungarn-Aufstand, der Einmarsch der Truppen des Warschauer Paktes in der Tschechoslowakei und viele weitere Auseinandersetzungen – alle in der Nähe Österreichs – berührten die Sicherheitslage der Alpenrepublik. Als neutrales Land musste Österreich für seine Sicherheit selbst Vorsorge treffen.
Mit dem Wahlsieg der SPÖ 1970 kam es zu einer generellen Änderung von Österreichs Verteidigungsstrategie. General Emil Spannocchi (1916-1992) entwickelte ein sogenanntes Raumverteidigungskonzept, das einen militärischen Durchmarsch durch Österreich – das nie selbst Ziel militärischer Operationen war – verhindern sollte. In ganz Österreich wurden „Sperren und Bunkeranlagen“ errichtet, um den Eintritt in das Land zu erschweren. Schwachpunkt war die Unterlegenheit in der Luft und ein viel zu geringes Verteidigungsbudget. Aber Österreich hatte Glück und blieb militärisch verschont. Um 1990 zerbrach der Warschauer Pakt und der Kalte Krieg war zu Ende. Heute verfallen die Reste dieser Verteidigungsanlagen – die letzten vergrabenen und größtenteils vergessenen Zeugen von Österreichs Verteidigungswillen im Kalten Krieg.
Am Schluss stellt der Film die Frage, wo Österreich heute militärisch und sicherheitspolitisch steht. Kommt eine multinationale Euro-Armee, wie ist es um die Neutralität bestellt und wie werden in Zukunft die Grenzen – auch die EU-Außengrenzen – zu schützen sein? Viele Fragen und noch wenige Antworten.
Film von Walter Seledec
Dokumentation, 2016
Mehr als 25 Jahre sind seit dem Ende des Kalten Krieges – der Konfrontation der beiden Machtblöcke NATO und Warschauer Pakt – vergangen. Die Spannungen zwischen den militärischen Mächten in Ost und West begannen bereits mit dem Ende des Zweiten Weltkrieges. Stalin und seine Verbündeten nützten die Kriegsmüdigkeit und Friedenssehnsucht der westlichen Alliierten, um das kommunistische Herrschaftsgebiet möglichst auszudehnen. „Der Eiserne Vorhang“ war eine Folge und mit ihm entstanden große globale Konflikte.
Im Koreakrieg kam es zu schweren Schlachten zwischen Ost und West – und bis heute gibt es auf der asiatischen Halbinsel keinen Waffenstillstand. Aber auch Europa war betroffen: Die Berlin-Blockade, der spätere Ungarn-Aufstand, der Einmarsch der Truppen des Warschauer Paktes in der Tschechoslowakei und viele weitere Auseinandersetzungen – alle in der Nähe Österreichs – berührten die Sicherheitslage der Alpenrepublik. Als neutrales Land musste Österreich für seine Sicherheit selbst Vorsorge treffen.
Mit dem Wahlsieg der SPÖ 1970 kam es zu einer generellen Änderung von Österreichs Verteidigungsstrategie. General Emil Spannocchi (1916-1992) entwickelte ein sogenanntes Raumverteidigungskonzept, das einen militärischen Durchmarsch durch Österreich – das nie selbst Ziel militärischer Operationen war – verhindern sollte. In ganz Österreich wurden „Sperren und Bunkeranlagen“ errichtet, um den Eintritt in das Land zu erschweren. Schwachpunkt war die Unterlegenheit in der Luft und ein viel zu geringes Verteidigungsbudget. Aber Österreich hatte Glück und blieb militärisch verschont. Um 1990 zerbrach der Warschauer Pakt und der Kalte Krieg war zu Ende. Heute verfallen die Reste dieser Verteidigungsanlagen – die letzten vergrabenen und größtenteils vergessenen Zeugen von Österreichs Verteidigungswillen im Kalten Krieg.
Am Schluss stellt der Film die Frage, wo Österreich heute militärisch und sicherheitspolitisch steht. Kommt eine multinationale Euro-Armee, wie ist es um die Neutralität bestellt und wie werden in Zukunft die Grenzen – auch die EU-Außengrenzen – zu schützen sein? Viele Fragen und noch wenige Antworten.
Film von Walter Seledec
Dokumentation, 2016
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