Der Neusiedlersee war einst viel größer, aber auch schon komplett ausgetrocknet...

#41
Neusiedler See: Historischer Tiefstand für Mai

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Im Mai ist der Pegelstand des Neusiedler Sees seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1965 noch nie so niedrig wie heuer gewesen. Normalerweise ist der Wasserstand im Frühling noch höher und sinkt über den Sommer. Die Segelboote haben heuer aber schon jetzt Probleme.
Online seit gestern, 19.40 Uhr (Update: heute, 7.32 Uhr)
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Neusiedler See: Historischer Tiefstand für Mai


Sehr witzig. Das bin ich und meine Familie am Foto :) Haltest im Kopf nicht aus.
Waren damals auch kurz mit dem Tretboot unterwegs. Da wurde uns schon gesagt wo wir fahren sollen und wo eher nicht.
Als wir ein klein wenig vom Kurs abkamen sind wir gleich im Schlamm stecken geblieben. Und das mit dem Tretboot!
Bin dann hinein gesprungen, war ca 10 cm Wasser und dann 1 Meter schlamm.
 

josef

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#42
MEER DER WIENER
Alter des Neusiedler Sees erstmals bestimmt
Überraschenderweise bestand der See in seiner größeren Form bereits vor 25.000 Jahren – als weite Teile Europas unter einer Eisdecke lagen

Die Windräder sind neu, den Neusiedler See aber gab es schon vor rund 25.000 Jahren.
W. Willner/imago/blickwinkel

Seit mindestens 8.000 Jahren erfreuen sich Menschen an einem Gewässer, das heute als Neusiedler See bekannt ist und sich an der Grenze zwischen Österreich und Ungarn befindet. Die ältesten archäologischen Funde gehen auf Bronze- und Steinzeit zurück, die Römer nannten die Region nach dem dort lebenden keltischen Volk der Boier "Boierwüste". Der See selbst ist noch wesentlich älter. Genau ließ sich das bisher aber kaum messen, weil er so flach ist. Nun berichtet ein Forschungsteam der Universität für Bodenkultur (Boku) Wien, der Universitäten Wien und Innsbruck sowie der Technischen Universität Graz, dass ihm dies mit neuen Daten gelungen ist: Schon vor 25.000 Jahren gab es den See, heißt es in einer Aussendung der Boku. Die zugehörige Studie wurde im Fachmagazin "Sedimentology" veröffentlicht.

In anderen Seen kann man aus der Tiefe des Grundes Bodenproben holen, um anhand der ältesten Schicht zu sehen, wie lange es sie schon gibt. Zumindest wenn die Ablagerungen weitgehend unberührt sind und sich einfach neue Sedimentschichten aufeinander bilden. Weil der Neusiedler See aber im Mittel nur 70 Zentimeter tief ist und stellenweise austrocknet, werden die Ablagerungen am Seegrund viel stärker verändert. Der Wind lässt Wellen entstehen, die den Boden permanent berühren und durchmischen.

Uralte Paläoform
Bisherige Spekulationen schwankten zwischen einem Alter von etwa 10.000 Jahren und sogar mehreren Millionen Jahren. Die meisten Quellen gehen von mindestens 13.000 Jahren aus, wobei die Salzlacken des Seewinkels weiter östlich auf mindestens 18.000 Jahre geschätzt wurden. Damals gingen die Vereisungen der letzten Kaltzeit zurück, gigantische Eisschilde schmolzen und hinterließen mancherorts neue Gewässer.

Die neue "Geburtsurkunde" des Neusiedler Sees liefert verhältnismäßig sichere Daten. In seiner heutigen Form – er ist mit 32.000 Hektar der größte abflusslose See in Zentraleuropa – existiert er seit etwa 6.600 Jahren. Seine noch größere Paläo-Version war etwa 25.000 Jahre alt. Die ältesten Ablagerungen, die nicht mehr von Wasser bedeckt sind, spürte die Forschungsgruppe nördlich des heutigen Sees auf, nahe der Gemeinde Jois. "Das Ergebnis hat mich erstaunt, weil das in die letzte Eiszeit fällt, wo eigentlich relativ wenig Wasser gewesen sein muss", sagt Studienautorin Stephanie Neuhuber vom Institut für Angewandte Geologie der Boku.

Wachsende Kristalle im Sediment
Untersucht wurden sogenannte Karbonatminerale, die sich aufgrund spezieller chemischer Vorgänge direkt aus dem Wasser des Neusiedler Sees auskristallisieren, sagt Neuhuber. Größere Minerale dürften wesentlich älter sein als kleinere, die erst "heranwachsen" müssen – so lautete die Vermutung, die das Forschungsteam bestätigen konnte. Es ermittelte daraus auch die Wachstumsgeschwindigkeit der Kristalle. Diese ist relativ linear und extrem niedrig: Die Minerale wachsen lediglich um 200 bis 600 Nanometer pro 1.000 Jahre. Dabei wurde auch berücksichtigt, dass der See in der Vergangenheit immer wieder ausgetrocknet war, wodurch das Mineralwachstum unterbrochen wurde.

Heute sorgt das Austrocknen des Sees für Veränderungen im Ökosystem. Auch der Tourismus steht unter Druck, wenn der Pegel niedrig ist. Dies hängt in der Region wiederum mit einem niedrigen Grundwasserspiegel zusammen, im Burgenland wird es klimakrisenbedingt immer trockener, und die Landwirtschaft benötigt entsprechend immer mehr Wasser. Die Entwicklung wird von Umweltschutzorganisationen kritisch gesehen, aber auch eine künstliche Zuleitung von Wasser in den See gilt nicht als Lösung des komplexen Problems.
(sic, APA, 17.1.2024)
Alter des Neusiedler Sees erstmals bestimmt
 

josef

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#43
Projekt zum Erhalt der Salzlacken gestartet
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Im Seewinkel ist nun jenes Projekt angelaufen, das den Erhalt der austrocknenden Salzlacken zum Ziel hat. Durch das Projekt soll die Grundwassersituation in der Region verbessert und damit auch die Lacken erhalten werden. Die Kosten belaufen sich auf rund 12 Millionen Euro.
Online seit heute, 6.37 Uhr
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Die Zahl der Salzlacken im Seewinkel ist nach Angaben des Nationalparks in den vergangenen 150 Jahren stark zurückgegangen. Im Vergleich zu 1858 seien heute nur mehr rund 18 Prozent der einstigen Lackenfläche vorhanden. Dieser Rückgang sei zurückzuführen auf die Absenkung des Grundwasserspiegels durch Entwässerungsgräben, Kanäle, Wasserentnahmen durch die Landwirtschaft sowie kommunale Grundwasser-Absenkbrunnen.

Wehranlagen sollen errichtet werden
Mit dem Projekt „LIFE Pannonic Salt“, das im März 2023 von der Europäischen Union genehmigt wurde, soll die Grundwassersituation in der Region durch verstärkten Wasserrückhalt und verringerte Entwässerung verbessert werden, so Projektleiter Harald Grabenhofer – mehr dazu in Zwölf Millionen für Erhalt der Salzlacken. In den Entwässerungsgräben sollen dafür Wehranlagen errichtet werden.

Nationalpark/Manuel Gruber/Anna-Maria Seebacher
Die Salzlacken sind ein wichtiger Faktor für die Tiere im Nationalpark

Außerdem sind Renaturierungsmaßnahmen wie die Entfernung von invasiven Arten und der Abtrag von Humus vorgesehen. Ein Konzept für ein nachhaltiges Wassermanagement soll ebenso ausgearbeitet werden wie ein Zukunftsszenario für eine aus hydrologischer Sicht nachhaltige Landwirtschaft in der Region. Die Bewohner und die Landwirtschaft sowie weitere Interessensgruppen sollen über Workshops, Infoveranstaltungen und Exkursionen eingebunden werden.

Neun Millionen Euro aus EU-Mitteln
Der Erhalt der Salzlacken habe sowohl für die zahlreichen Vögel in der Region als auch für Tourismus und Landwirtschaft Bedeutung. „Die Wiederherstellung des Seewinkels als Feuchtgebiet stellt sowohl aus naturschutzfachlichen als auch aus naturtouristischen Gründen ein wichtiges Ziel dar“, betonte Umweltministerin Leonore Gewessler (Grüne). Die Salzlacken seien „nicht nur auf österreichischer, sondern auch auf europäischer Ebene einzigartig“. Sie sollen für künftige Generationen bewahrt werden, ergänzte die burgenländische Landeshauptmann-Stellvertreterin Astrid Eisenkopf.

Nationalpark/Arno Cimadom
Die Zahl der Salzlacken im Seewinkel ist gesunken

Durchgeführt wird das Projekt vom Nationalpark Neusiedler See – Seewinkel in Kooperation mit dem Land Burgenland, der Naturschutzorganisation WWF und der Technischen Universität (TU) Wien. Das Projekt läuft bis August 2028. Insgesamt stehen dafür zwölf Millionen Euro zur Verfügung, davon neun Millionen aus EU-Mitteln.
05.02.2024, red, burgenland.ORF.at/Agenturen

Projekt zum Erhalt der Salzlacken gestartet
 

josef

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#44
NATUR
Neusiedler See: 70.000 Kubikmeter Schlamm werden entfernt
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Am Neusiedler See wird heuer noch bis Mitte April gebaggert und gepumpt. Bis dahin will die Seemanagement Burgenland GmbH insgesamt rund 70.000 Kubikmeter Schlamm aus dem See geholt haben.
Online seit heute, 6.32 Uhr
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Die Arbeiten, die im vergangenen Herbst begonnen haben, seien derzeit voll im Zeitplan, hielt Seemanagement-Geschäftsführer Erich Gebhardt im Gespräch mit der APA fest. Zwei Groß- und vier Kleingeräte sind in den Gemeinden rund um den See im Einsatz.

Die angestrebten 100.000 Kubikmeter Schlamm, die man aus dem See entfernen wollte, seien technisch möglich. In zwei Gemeinden habe man aber nicht wie geplant arbeiten können, weil die Absetzbecken, in die der Schlamm verfrachtet wird, noch nicht fertig instandgesetzt wurden. Im Zuge der Arbeiten werde der in den Absetzbecken gelagerte Schlamm labortechnisch untersucht und in Abstimmung mit den Behörden in der Landwirtschaft zur Bodenverbesserung eingesetzt, erläuterte Gebhardt.

ORF/Philip Dirnbeck
Seit Herbst 2023 laufen die Arbeiten

Schilf wird instandgehalten
Gleichzeitig kümmert sich die Seemanagement GmbH auch um das Schilf – insbesondere um altes Knickschilf, das für die Schilfschneider nicht mehr attraktiv ist, betonte Gebhardt. Unter anderem werden Schilfkanäle instandgehalten. Außerdem habe man im Vorfeld der Brandschutzübung im Schilfgürtel bei Jois im Jänner rund 5,2 Kilometer Brandschutzschneisen errichtet.

Derzeit werde in Rust gearbeitet, wo in drei Hafenanlagen Schlamm entnommen wird. Grundsätzlich sei er mit den Arbeiten bisher zufrieden, meinte Gebhardt: „Es hat alles funktioniert.“
17.02.2024, red, burgenland.ORF.at/Agenturen

Neusiedler See: 70.000 Kubikmeter Schlamm werden entfernt
 
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