Marie Alexandrine Freiin von Vetsera, genannt Mary (* 19. März 1871 in Wien; † 30. Jänner 1889 auf Schloss Mayerling), war eine österreichische Adelige und Geliebte des Kronprinzen Rudolf von Österreich-Ungarn.
Mary Vetsera war das dritte von insgesamt vier Kindern des aus Preßburg stammenden Diplomaten Albin Johannes Ritter von Vetsera (1825–1887), der 1870 in den Freiherrenstand erhoben worden war, und seiner Gattin Helene Baltazzi (1847–1925), die aus einer der reichsten griechischen Familien stammte.
Vetsera schwärmte, wie viele Mädchen damals, für Kronprinz Rudolf, den sie 1888 bei einem Pferderennen in der Freudenau erstmals persönlich kennengelernt hatte. Dabei hatte Gräfin Marie Larisch, eine Cousine Rudolfs und Affäre ihres Onkels Heinrich Baltazzi, ihre Hand im Spiel. Vetseras Französischlehrer und Vertrauter Gabriel Dubray schrieb in einem Artikel im Pariser Le Matin, dass sich nach diesem Treffen Benehmen und Stimmung des Mädchens auffallend verändert hätten; sie habe vom Kronprinzen mit großer Begeisterung gesprochen. Vetsera las täglich die Berichte der Klatschpresse, sammelte Fotos und zog Erkundigungen ein. Als ihre Mutter diese Schwärmerei bemerkte, unternahm sie zur Ablenkung mit ihrer Tochter eine Englandreise. Nach einem Briefwechsel kam es vermutlich in den ersten Novembertagen 1888 zum ersten privaten Treffen mit dem Kronprinzen in der Wiener Hofburg, dem bis zum 28. Jänner noch ca. 20 weitere Treffen folgten. Diese geheimen Besuche wurden von Rudolfs Leibfiaker Josef Bratfisch, Gräfin Larisch und der Zofe Vetseras, Agnes Jahoda, unterstützt. Ein Aktporträt Vetseras von einem unbekannten Maler, das heute zur Sammlung des Wiener Hofmobiliendepots gehört, dürfte auf einen Wunsch Rudolfs zurückgehen.
Am 28. Jänner 1889 traf Rudolf gegen 15.30 Uhr in seinem Jagdschloss in Mayerling ein, Vetsera wurde wenig später von Leibfiaker Bratfisch nach Mayerling kutschiert. Die Nacht vor der Abreise hatte der Kronprinz noch bei seiner Geliebten Mizzi Kaspar verbracht. Der Polizeiagent Florian Meissner, der zuständig für Rudolfs Überwachung war, gab zu Protokoll: „Montag, den 28/1. 1889 war bei Mizzi bis 3 Uhr morgens, trank sehr viel Champagner, gab dem Hausmeister zehn Gulden Sperrgeld. Als er sich von Mizzi empfahl, machte er ganz gegen seine Gewohnheit ihr an der Stirne das Kreuzzeichen. Von Mizzi fuhr er (direct?) nach Mayerling.“
Nach dem Auffinden der beiden Leichen am Morgen des 30. Jänner durch Kammerdiener Johann Loschek wurde ein kaiserliches Ärztekollegium nach Schloss Mayerling entsandt, das bei Vetsera Selbstmord durch Kopfschuss aus nächster Nähe konstatierte. Da die tödliche Kugel im linken oberen Schädelbereich eingedrungen und hinter dem rechten Ohr wieder ausgetreten war, Vetsera aber Rechtshänderin war, bestehen allerdings erhebliche Zweifel, dass sie selbst die Waffe abfeuerte.
Zu Ursachen und Hergang der Tat gibt es unterschiedliche Theorien. Die Behauptung, dass Rudolf die Beziehung zu Vetsera vor allem deshalb einging, weil sie ihm als geeignete Partnerin für seine Freitodpläne erschien, lässt sich anhand der heute noch vorhandenen Quellen nicht beweisen.
Mary Freiin von Vetsera wurde in den Morgenstunden des 1. Februar auf dem Ortsfriedhof von Heiligenkreuz beerdigt. Ihre Mutter ließ ihr dort eine Gruft errichten, in die Mary Vetsera am 16. Mai in einem Prunksarg aus Kupfer umgebettet wurde. 1925 stand für die Erhaltung des Grabes nur noch ein Fonds von zehn Kronen zur Verfügung.
2015 wurden in der Schoellerbank bisher verlorengeglaubte Abschiedsbriefe von Mary Vetsera wiedergefunden und der Österreichischen Nationalbibliothek als Dauerleihgabe überlassen.
Quelle: Mary Vetsera aus Wiki
noch eine kleine Geschichte zu diesem Thema:
Ein historisches Postamt in Küb und die Kabel- verbindung des Fräuleins
Mary Vetsera war das dritte von insgesamt vier Kindern des aus Preßburg stammenden Diplomaten Albin Johannes Ritter von Vetsera (1825–1887), der 1870 in den Freiherrenstand erhoben worden war, und seiner Gattin Helene Baltazzi (1847–1925), die aus einer der reichsten griechischen Familien stammte.
Vetsera schwärmte, wie viele Mädchen damals, für Kronprinz Rudolf, den sie 1888 bei einem Pferderennen in der Freudenau erstmals persönlich kennengelernt hatte. Dabei hatte Gräfin Marie Larisch, eine Cousine Rudolfs und Affäre ihres Onkels Heinrich Baltazzi, ihre Hand im Spiel. Vetseras Französischlehrer und Vertrauter Gabriel Dubray schrieb in einem Artikel im Pariser Le Matin, dass sich nach diesem Treffen Benehmen und Stimmung des Mädchens auffallend verändert hätten; sie habe vom Kronprinzen mit großer Begeisterung gesprochen. Vetsera las täglich die Berichte der Klatschpresse, sammelte Fotos und zog Erkundigungen ein. Als ihre Mutter diese Schwärmerei bemerkte, unternahm sie zur Ablenkung mit ihrer Tochter eine Englandreise. Nach einem Briefwechsel kam es vermutlich in den ersten Novembertagen 1888 zum ersten privaten Treffen mit dem Kronprinzen in der Wiener Hofburg, dem bis zum 28. Jänner noch ca. 20 weitere Treffen folgten. Diese geheimen Besuche wurden von Rudolfs Leibfiaker Josef Bratfisch, Gräfin Larisch und der Zofe Vetseras, Agnes Jahoda, unterstützt. Ein Aktporträt Vetseras von einem unbekannten Maler, das heute zur Sammlung des Wiener Hofmobiliendepots gehört, dürfte auf einen Wunsch Rudolfs zurückgehen.
Am 28. Jänner 1889 traf Rudolf gegen 15.30 Uhr in seinem Jagdschloss in Mayerling ein, Vetsera wurde wenig später von Leibfiaker Bratfisch nach Mayerling kutschiert. Die Nacht vor der Abreise hatte der Kronprinz noch bei seiner Geliebten Mizzi Kaspar verbracht. Der Polizeiagent Florian Meissner, der zuständig für Rudolfs Überwachung war, gab zu Protokoll: „Montag, den 28/1. 1889 war bei Mizzi bis 3 Uhr morgens, trank sehr viel Champagner, gab dem Hausmeister zehn Gulden Sperrgeld. Als er sich von Mizzi empfahl, machte er ganz gegen seine Gewohnheit ihr an der Stirne das Kreuzzeichen. Von Mizzi fuhr er (direct?) nach Mayerling.“
Nach dem Auffinden der beiden Leichen am Morgen des 30. Jänner durch Kammerdiener Johann Loschek wurde ein kaiserliches Ärztekollegium nach Schloss Mayerling entsandt, das bei Vetsera Selbstmord durch Kopfschuss aus nächster Nähe konstatierte. Da die tödliche Kugel im linken oberen Schädelbereich eingedrungen und hinter dem rechten Ohr wieder ausgetreten war, Vetsera aber Rechtshänderin war, bestehen allerdings erhebliche Zweifel, dass sie selbst die Waffe abfeuerte.
Zu Ursachen und Hergang der Tat gibt es unterschiedliche Theorien. Die Behauptung, dass Rudolf die Beziehung zu Vetsera vor allem deshalb einging, weil sie ihm als geeignete Partnerin für seine Freitodpläne erschien, lässt sich anhand der heute noch vorhandenen Quellen nicht beweisen.
Mary Freiin von Vetsera wurde in den Morgenstunden des 1. Februar auf dem Ortsfriedhof von Heiligenkreuz beerdigt. Ihre Mutter ließ ihr dort eine Gruft errichten, in die Mary Vetsera am 16. Mai in einem Prunksarg aus Kupfer umgebettet wurde. 1925 stand für die Erhaltung des Grabes nur noch ein Fonds von zehn Kronen zur Verfügung.
2015 wurden in der Schoellerbank bisher verlorengeglaubte Abschiedsbriefe von Mary Vetsera wiedergefunden und der Österreichischen Nationalbibliothek als Dauerleihgabe überlassen.
Quelle: Mary Vetsera aus Wiki
noch eine kleine Geschichte zu diesem Thema:
Ein historisches Postamt in Küb und die Kabel- verbindung des Fräuleins
Anhänge
-
1,1 MB Aufrufe: 25
-
938,4 KB Aufrufe: 24
-
630,3 KB Aufrufe: 27
-
663,9 KB Aufrufe: 28
-
975 KB Aufrufe: 26