Die Thailand Burma Eisenbahn – „The Death Railway“

T

thomas75

Nicht mehr aktiv
#1
Die Thailand Burma Eisenbahn – „The Death Railway“

Death Railway (dt.: Todeseisenbahn oder auch Schienenstrang des Todes) ist der inoffizielle Name der Eisenbahnverbindung, die die japanische Armee im Zweiten Weltkrieg von Juni 1942 bis Oktober 1943 zwischen dem damaligen Burma und Thailand von Kriegsgefangenen bauen ließ. Andere im westlichen Sprachraum bekannte Namen für diese Strecke sind Burma Railway oder Thai-Burma Railway.

Die Bahnlinie verlief auf einer Länge von knapp 415 km von Thanbyuzayat im heutigen Myanmar bis zur Nong Pladuk Junction im Distrikt Ban Pong der Provinz (Changwat) Ratchaburi in Thailand. Davon liegen 111 km in Myanmar und die restlichen 304 km auf thailändischem Territorium. Die eingleisige Strecke wurde in der in Japan üblichen Spurweite 1067 mm (Kapspur) erstellt.

Bekannt wurde der Death Railway durch den Film Die Brücke am Kwai. Der Name "Death Railway" stammt von alliierten Kriegsgefangenen, die am Bau der Strecke beteiligt waren. Rund 94.000 asiatische Arbeiter und etwa 14.000 alliierte Gefangene verloren beim Bau der Strecke ihr Leben.

Wie auf den Bildern zu sehen ist gab es eigentlich zwei Brücken am River Kwai - die Holzbrücke wurde als erstes im Februar 1943 fertiggestellt – zwei Monate später im April 1943 wurde die Stahlbrücke mit ihren elf Bögen vollendet. Die Teile für diese Brücke waren Kriegsbeute aus von der Indonesischen Hauptinsel Java. Das was von der hölzernen Brücke noch übrig ist endet heute im JEATH (=Japan, England, Amerika, Australien, Thailand und Holland) Museum in Kanchanaburi.

Von Ende November bis Anfang Dezember findet das jährliche Brückenfestival statt. Hier wird in einer eindrucksvollen Licht und Lasershow die Geschichte der Brücke – untermalt von Tonauszügen aus dem Film celebriert. Ich persönlich war im Dezember 2004 einmal mit dabei – knapp 200 Baht Eintritt haben sich auf alle Fälle gelohnt.

Impressionen vom Festival: (eigene Videos)

http://www.youtube.com/watch?v=1Kj5L7VI6QM&feature=channel_page
http://www.youtube.com/watch?v=4sddxuoUesk&feature=channel_page

Quellen Bilder:
Schäden der Allierten Bombardierungen 1945 an der Stahlbrücke, Recherchiert von http://www.diggerhistory.info/pages-battles/ww2/kwai.htm

Zug über der Holzbrücke, Recherchiert von http://www.diggerhistory.info/pages-battles/ww2/kwai.htm

Streckenverlauf, Recherchiert von http://www.2bangkok.com

Eigenes Foto: Zug über der Stahlbrücke, 2004

Eigenes Foto: Reste der Holzbrücke im Museum in Kanchanaburi

Stay tuned ... to be continued
 

Anhänge

Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
T

thomas75

Nicht mehr aktiv
#2
Von Bangkok aus verläuft die Strecke am Ostufer des Mae Klong bis zum Kwae Noi. Dort überquert sie den Mae Klong und zieht sich bis zu den Bergen am Ostufer des Kwae Noi hin.

Sehenswert auf dem Weg nach Kanchanburi ist auch der Flussmarkt bei Ampawa / Mae Klong

Hier ein selbstgedrehtes Video mit ein paar Eindrücken - sehr günstiges und leckeres Seafood. Man kann da auch eine Nacht bleiben ...

http://www.youtube.com/watch?v=VWb2SfBdZGs&feature=channel

Weitere Eindrücke aus der Provinz Kanchanaburi: http://forum.thailandtip.de/index.php?topic=1549.0

In Friedenszeiten war die Bauausführung an den hohen Kosten gescheitert. Doch jetzt standen den Japanern ca. 200.000 angeworbene asiatische Arbeiter und rund 65.000 alliierte Kriegsgefangene für den Einsatz zur Verfügung.
 

Joe

Fehlerkramrumschlager a. D. :)
Mitarbeiter
#4
Boah, Respekt! :bravo:
Das ist ein klasse Einstieg hier! Danke dafür!!!
Gruß
Joe
 

Varga

Mann aus den Bergen
Mitarbeiter
#5
Wenn ich Zeit habe, suche ich mal meine Bilder von der River Kwai Bahn. (Wenn ich sie finde.)

Vor bald 40 Jahren haben meine Frau und ich, und ein anderer Schweizer, die Gegend bis zur Burmesischen Grenze bereist. Mit der Bahn, zu Fuss, mit Booten, Elephanten, Armeefahrzeugen etc. Ein richtiges Abenteuer!

Zeitweise folgte die Bahn dem Fluss entlang den senkrechten Felswänden. Um diese Stellen zu überwinden wurde entlang den Felswänden hohe hölzerne Galerien gebaut.
Vor einer solchen Stelle hielt der Zug regelmäsig an, und die Angsthasen stiegen aus dem Zug, und liefen auf Brettern die zwischen den Schienen lagen auf die andere Seite. Fuhr der Dampfzug dann über die Galerie, knackte und ächzte es fürchterlich.


Gruss
Varga
 
T

thomas75

Nicht mehr aktiv
#6
@Varga

Genau, da mache ich jetzt auch gleich weiter :)

---------------------------------------------------
Nach der Eroberung der malaiischen Halbinsel und dem Kampf um Singapur hatten die Japaner eine große Zahl an Kriegsgefangenen gemacht, die nun unter unmenschlichen Bedingungen zum Eisenbahnbau eingesetzt wurden. Die Behandlung von Kriegsgefangenen durch die Imperiale Japanische Armee steht in Zusammenhang mit einer Militärkultur, die jegliche Form von Gefangennahme als eine Schande ansah.Daher sah sie sich auch nicht an die Haager Landkriegsordnung oder die Genfer Konvention gebunden. Nach den Maßstäben dieser Abkommen handelt es sich daher um Kriegsverbrechen.

Schon während der Planungsphase hatten die Japaner begonnen, Einheimische für den Bau der Bahnstrecke anzuwerben. Sie wurden mit falschen Versprechungen auf die Baustellen geholt. Die zuvor ausgehandelte Bezahlung wurde konsequent verweigert. Hunderttausende Zivilisten wurden so zur Zwangsarbeit gebracht. Auch eine geringe Zahl japanischer Soldaten, die in Kriegseinsätzen ihre "Ehre verloren" hatten, baute an der Strecke mit.

m Oktober 1943 trafen die beiden Strecken von der burmesischen und thailändischen Seite bei Konkuita in Thailand aufeinander. Ab diesem Zeitpunkt war die Gesamtstrecke durchgängig befahrbar. Wegen der Bombenangriffe durch die Alliierten mussten jedoch wiederholt kleinere Teilstücke repariert werden.

Nachdem die Alliierten die Brücken auf der Strecke zerstört hatten, wurde im Juni 1945 der Verkehr eingestellt.
Nach Kriegsende verkaufte die britische Regierung im Oktober 1946 den thailändischen Teil der Strecke für 1.250.000 £ an die thailändische Regierung. Der Großteil des Geldes wurde für Ausgleichszahlungen an die ehemaligen Besitzer der entwendeten Schienenfahrzeuge, Schienen und sonstigem Baumaterial in Burma, Malaysia und anderen umliegenden Staaten verwendet. Kurz darauf begannen die Demontagearbeiten an der Strecke. Sie wurde von Nam-Tok bis zum "Pass der drei Pagoden" auf thailändischer Seite und vom Pass bis nach Thanbyuzayat auf burmesischer Seite abgebaut. Da in Burma und Thailand auch andere, wichtigere Schienenverbindungen für die Versorgung der Bewohner erneuert werden mussten, wurde ein Teil der Gleise dort verbaut.

Die Reststrecke wurde auf die in Thailand übliche Meterspur umgebaut und in Etappen wieder in Betrieb genommen; 1949 der Abschnitt Non Pladuk–Kanchanaburi - also bis zur berühmten Brücke, 1952 der Abschnitt Kanchanaburi–Wang Pho und 1958 der Abschnitt von Wang Pho bis zur derzeitigen Endstation Nam Tok.

Die 194 km lange Bahn dient heute vornehmlich dem Tourismus, es verkehren täglich zwei bis drei Züge zwischen Bangkok und Nam Tok, die Reisezeit beträgt etwa fünf Stunden.
Insgesamt starben beim Bau der Eisenbahnstrecke 94.000 Menschen, davon etwa 80.000 aus verschiedenen asiatischen Ländern, 6.540 Briten, 2.830 Niederländer, 2.710 Australier, 131 Amerikaner und 413 Kriegsgefangene anderer Nationalität. Auch deportierte japanische Zwangsarbeiter waren unter den Toten.

Der "Death Railway" war nur eines der vielen Kriegsverbrechen, das durch das Imperalistische Japan von Beginn der Annexion der Mandschurei 1931 bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges 1945 begangen wurde. Sie stellt jedoch eines der großen neben dem Nanjing-Massaker dar.

---
Inhalt teilweise von http://de.wikipedia.org/wiki/Death_Railway
Übersetzungen von http://www.diggerhistory.info/pages-battles/ww2/kwai.htm
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
T

thomas75

Nicht mehr aktiv
#7
Reisebericht 1. Tag : Von Bangkok nach Kanchanaburi

Am Samstag Nachmittag verliessen wir Bangkok westwärts Richtung Kanachanaburi, dem Ausgangsort unserer eigentlichen Reise in den bergigen Westen Zentralthailands. Wir hatten dieses Ziel ausgewählt weil es angeblich nicht so überlaufen sein soll und vor allem über die Gegend hinter Kanchanaburi wenig gesprochen wird in Reiseberichten – es befinden sich dort jedoch viele nennenswerte historische sowie auch landschaftliche Sehenswürdigkeiten, von denen ich nachfolgend gerne auszugsweise berichten möchte.

Erster Zwischenstop war Buddha Monthon an der westlichen Stadtgrenze von Bangkok, wir verweilten jedoch nur kurz dort – ein Besuch dieses wunderschönen Parks lohnt aber auf jeden Fall.

Selbstfahrern sei angeraten die Thaksin Bridge bzw. Phetkasem zu meiden, wesenlich stressfreier kommt man über die Prah Pinklao Brücke westwärts aus Bangkok hinaus.

Durch ein paar Zwangstopps wegen einsetzenden Regens in Nakhon Pathom und Tha Muang unterbrochen, erreichten wir am frühen Abend die Provinzhauptstadt Kanchanaburi.

Unser Weg führte uns über den Highway 323, den wir eigentlich bis auf den Abstecher zum Erawan Nationalpark die ganze Zeit über befuhren. Die Strassenverhältnisse sind erst ab Ban Pong als gut zu bewerten. Asien Motorrad Anfängern würde ich raten die Tour in Kanchanaburi zu beginnen, mit dem Auto entgeht einem dann doch Einiges.

Ab Kanchanaburi bis hin zur Burmesischen Grenze ist der Verkehr sehr dünn und die Strassenverhältnisse sind bis auf ein paar Baustellen zwischen Thong Pha Tum und Sangkhlaburi ausgezeichnet. Motorräder kam man je nach Grösse und Model für ca. 500 bis 1500 THB pro Tag auch in Kanchanaburi mieten.

Bilder:
Verlauf des Death Railway auf Google Erde Bang Pong-Kanchanaburi
Museum in Kanchanaburi
Museum in Kanchanaburi
Sonnenuntergang im Resort in Kanchanaburi
Park Puddha Monton - Marmortempel
 

Anhänge

T

thomas75

Nicht mehr aktiv
#8
Reisebericht 2. Tag: Von Kanchanaburi über Namtok zum 3 Pagoden-Pass

Nach einem reichhaltigem Frühstück verliessen wir auf dem gut ausgebauten und wenig befahrenem Highway 323 Kanchanaburi westwärts in Richtung Ban Nam Tok – der Endstation der intakten Strecke des „Death Railways“.

Um die Jahrtausendwende hatte man diesen Bahnhof als Anlaufstelle für historisch interessierte Touristen oder Weltkriegsveteranen eingerichtet bzw. den exitstierenden Schienenstrang um ein paar hundert Meter verlängert.

Ban Nam Tok liegt ca. 70km nördlich von Kanachanaburi – diese Strecke kann auch alternativ mit dem Zug zurückgelegt werden, imposant ist hier besonders die Schienenkonstruktion am Wang Po Viadukt, welches sich an den Berghängen nahe des Rivers Kwai auf Pfählen entlangschlängelt.

Falls jemand von euch Modelleisenbahn Fan ist, hier findet man Anregungen, wie man eine Anlage auch bauen kann ...

-----
Bilder:
Landschaftseindrücke
Rest - Viadukte am Wat Wampo bzw. Krae Sae Höhle

Anmerkung, kommen noch mehr von dem Abschnitt, auch historische ... stay tuned :hopp
 

Anhänge

T

thomas75

Nicht mehr aktiv
#9
Ergänzung Wat Wampo

Wat Wampo - historische Ergänzungen sowie Endstation Namtok
In der Krae Sae Höhle hatten Gefangende ein Lazarett eingerichtet, die Höhle liegt an der Bahnstrecke.

Aber es geht noch weiter ... die nächsten Tage

---
Bilder
Historisches Bild, Wat Wampo und Kraesae Höhle
Weiteres Bild, Wampo Viadukt
Endstation Namtok Wasserfall
Lokomotive und Ehefrau am Ende der Bahnstrecke
 

Anhänge

otto

... nicht mehr im Dienst.
Mitarbeiter
#10
Moin Thomas,

toller Bericht - geniale Eindrücke :superOK
Mach er bitte so weiter !

Öhm, das Feuerroß interessiert mich, haste da evtl. noch bissel stuff dazu?

Schönes Wo-E in den fernen Osten
Gerd
 

Varga

Mann aus den Bergen
Mitarbeiter
#11
Bei meinem Besuch wurde das Feuerross mit Holz beheizt. Mit den Kopf aus dem Fenster strecken war da nichts zu wollen. Die Funken und die Asche hat dich da rasch wieder vertrieben.
Eine längere Strecke konnte ich auf der Lok mitfahren. Zu der Zeit war da noch nichts mit Tourismus. Wir waren die einzigen Europäer.
Die Fotos suche ich immer noch.

Gruss
Varga
 
T

thomas75

Nicht mehr aktiv
#12
Feuerrösser

Ok - ich hab mal ein wenig gesucht. Zwei Bilder um Namtok hab ich noch auf dem Rechner gefunden, leider sind die nicht sehr gut :danke

2007 schrieb ich mal einen Artikel über den neuen Airportlink von Bangkok zum neuen Flughafen. Durch Zufall habe ich dann auf einem Teil des alten Betriebswerks in Makkassan mehrere Dampfloks gefunden. Ganz erfreulich waren die Sicherheitsleute nicht, das wir uns da eingeschlichten hatten.
Gab aber dann doch keine Probleme ...

Es ist schon eine Schande was die hier für schöne Sachen vor sich hinrosten lassen ... :pueh:

---
Bilder
Dampflok bei Namtok
Ende der Bahnstrecke bei Namtok
Alte Dampfloks im Betriebswerk Makkasan/Bangkok
 

Anhänge

T

thomas75

Nicht mehr aktiv
#13
Von Namtok zum Hellfire Pass

Später ging es dann weiter den Highway 323 in Richtung Sanghklaburi. Nach weiteren ca. 25km Schlangenlinienfahrt durch eine malerisch grüne Berglandschaft erreichten wir eine weitere Gedenkstätte – den „Hellfire Pass“.

Vor einigen Jahren hatte dort eine Stiftung bestehend u.a. aus australischen Veteranen ein kleines Museum zur Erinnerung eingerichtet – der Eintritt ist frei, wir haben aber gerne etwas zum Erhalt gespendet.

Nach einem kurzen Abstieg durch einen Bambushain fanden wir die alte Trasse des sogenannten „Hellfire Cuttings“. Ein paar Schwellen hatte man nachträglich verlegt um dem Ort Gedenken zu verschaffen - ansonsten sind die Gleise demontiert, wenig weiter verläuft sich die Trasse überwuchert im Urwald.

Dort halten wir uns aber jedoch doch mal ein wenig länger auf - ich finde diesen Teil persönlich sehr interessant - auch wenn nicht mehr soviel steht. Auf nur wenigen Kilometern (2 oder so) wechselten sich mehrere Durchbrüche durch den Fels sowie einige Brücken nacheinander ab. Was man so aus Quellen liest, war dies einer der kompliziertesten Teile beim Bau

Im April 1943 begann der Durchbruch am sogenannten Hellfire Pass (14° 20′ N, 98° 58′ O14.33944444444498.9708333333337). Nur mit Hammer und Meißel wurde ein 25 m breiter und 75 m langer Bergeinschnitt geschlagen. Ihm folgte ein weiterer, der 8 m breit und sogar 450 m lang war. Da die Arbeiten auch nachts im Schein von Karbid- und Diesellampen ausgeführt wurden, erhielt er den Namen Hellfire.

Videos:

http://www.youtube.com/watch?v=EqmDrD4AN7g
http://www.youtube.com/watch?v=_wZRH5YmDmY

Vom Hellfire Pass aus starten wir unseren Rundgang zu Fuss ...

---
Bilder
Verlauf der Linie Namtok - Hellfire Pass - Hintok Station
Übersicht Rundgang
Hellfire Pass heute
Hellfire Pass heute
Hellfire Pass früher
Landschaft
 

Anhänge

T

thomas75

Nicht mehr aktiv
#14
Arbeitsbedingungen

Der Plan der Japaner war, daß ein Gefangener am Tag einen Kubikmeter Gestein abgbaut.

Nun, das klingt nicht sehr viel - ein gesunder und Erwachsener Mann mit ausreichend Ruhepausen, gutem Werkzeug, reichhaltiger Ernährung und vor allem genug Wasser sollte diese Auflage ohne Probleme schaffen.

Wer jedoch schon einmal in den Tropen war, der kann sich ausmalen, daß dies nicht immer einfach ist. Entweder die Sonne brennt mörderisch, oder es regnet - es schüttet wie aus Eimern. Innerhalb von Minuten ist ein normaler Boden eine schlammige Rutschpartie.

Ein weiteres Problem sind tropische Krankheiten - hier vor allem die Malaria, Cholera und Typhus. Laut Überlebenen wurden auch Kranke auf die Baustellen getrieben und gelegentlich verprügelt.

In den Tropen können sich selbst kleine Fleisch- oder Schnittwunden ohne die richtige Medizin innerhalb von Tagen zu schmerzhaften Geschwüren entwickeln - denen Fieber oder Blutvergiftung folgen kann.

Die Japaner waren eine der wenigen, wenn nicht sogar einzigen, welche die Kriegsgefangenen bezahlten. Für den Lohn durfte man sich Medikamente kaufen, jedoch war das Angebot knapp - je weiter man von Bangkok weg kam im Verlauf der Strecke, desto dünner wurden die Versorgungslinien. Auch brauchten die Japaner Medizin für ihre eigenen Soldaten.

Gefürchtet war die Arbeit an den Presslufthammern - dort passierten die meisten Unfällte. Bekleidet waren die Gefangenen meist nur mit einem Lendenschurz, Sandalen und später nur noch Barfuss. Einige hatten anfangs noch Armeestiefel, welche sich jedoch schnell auflösten oder schlichtweg unbrauchbar waren.

Ein grosses Problem war auch die Versorgung mit Trinkwasser ausserhalb der Regenzeit. Es wurden viele Fälle von Cholera oder Ruhr verzeichnet. Auch die Versorgung mit Essen war schlecht - so gut wie alle Arbeiter auf den Baustellen litten an Unterernährung.

---
Bilder
Eindrücke aus dem Leben der Kriegsgefangenen
Bauarbeiten
Bauarbeiten
Oft passierten viele Unfälle nach der Inbetriebnahme - nicht selten Sabotage und später auch Bombenangriffe
Tüftler unter den Gefangenen bauten sich Radios, um amerikanische Funksprüche abzuhören
 

Anhänge

T

thomas75

Nicht mehr aktiv
#15
Rundgang Hellfire Pass zur 3-Tier-Brigde

Wir beginnen unsere Wanderung beim Hellfirepass und folgen den Spuren des Death Railways.

Leider habe ich keine eigenen Photos von diesem Teil - vor ca. 3 Jahren verabschiedete sich meine externe Festplatte - von diesen Bildern hatte ich kein Backup - die meisten sind von:

www.forestexplorers.com
www.pansasia.com

Der Rest ist abphotographiert aus dem Museum.

Erste Station: "Tap and Hammer Cutting"
Dieser Durchbruch wurde nur mit Hammer und Meissel geschaffen. Nicht ganz so lang wie der Hellfirepass, aber immerhin ...

Weiter geht es ueber einen 7 Meter hohen Bahndamm, auch 7m Embarkment genannt.

Die naechste Station ist die Stelle einer sogenannten "3-Tier Trestlebridge" oder mit anderen Worten 3-stoeckiges Fachwerk aus Holz. Viele dieser Bruecken krachten oefters zusammen.

---
Bilder

Hammer Tap Cutting
2 x 7m Embarkment
Hammer Tap Cutting
Trestlebridge historisch
Stelle der Trestlebridge jetzt
 

Anhänge

T

thomas75

Nicht mehr aktiv
#16
Von der 3-Tier Bridge zur Hintok Station

Die 3-Tier Bridge wurde oefters Bombardiert - man findet mehrere Krater. Oft wurden aber auch solche Bruecken von den Gefangenen sabotiert. Beispielsweise schmuggelte man bei den staendig anfallenden Wartungsarbeiten angesaegte Holzbalken, welche man mit Lehm zur Tarnung verschmierte, wie wir im Museum bei einem Film hoerten. Dafuer gab es natuerlich die Todesstrafe, es kam gelegentlich zu Erschießungen.

---
Bilder

Stelle der 3-Tier-Bridge jetzt
Historisches Bild
Cutting bei Hintok
Stelle der Hintok Station jetzt
Hier wurde die Bahnstrecke zur Strasse, auch Hintok
 

Anhänge

T

thomas75

Nicht mehr aktiv
#18
Hin Tok - Pack of Cards Bridge

Weiter ging es zur Stelle der sogenannten "Pack of Cards Bridge" - sie bekam ihren Namen, weil sie mehrmals wie ein Kartenhaus zusammenbrach. Ein beweisbares Photo konnte ich nicht finden - es kursieren einige im Netz, aber sie wurden von Zeitzeugen als falsch dotiert. Nachdem die Brücke ofters zusammenkrachte beschlossen die Japaner die Stelle einfach aufzuschütten und dort keine Brücke mehr zu bauen.

Hinter Hintok verschwinden langsam die Spuren der Eisenbahn. Wir machen uns auf den Rückweg und weiter gehts mit dem Motorrad Richtung Burma.

---
Bilder

Auf dem Rückweg zum Hellfire Pass, Bambuswald
Bruecken bei Hintok
Stelle der Pack of Cards Bridge
Weitere Überbleibsel der Strecke
 

Anhänge

T

thomas75

Nicht mehr aktiv
#19
Vom Hellfire Pass zum 3-Pagodenpass an die burmesische Grenze

Ab dem Hellfire Pass verlieren sich die Spuren des Death Railways - aber die Landschaft wird immer atemberaubender.

Unsere Reise führte uns weiter Nord-Westwärts durch grüne Täler,- die Abzweigungen vom Highway 323 bringen wohlgemerkt auch zahlreiche Sehenswürdigkeiten wie z.B. Hotsprings, Nationalparks mit Wasserfällen (Khao Laem National Park, Khuean Srinagarindra National Park, Lam Khlong Ngu National Park, Sai Yok Thong Pha und Phum National ParkNational Park) sowie etliche Höhlen, dessen Besuch sich mit Sicherheit lohnt, aber wir hatten noch ordentlich Strecke zurückzulegen bis Sangklaburi und die Gegend gibt auf alle Fälle Anlass wegen seiner Vielseitigkeit für eine zweite Reise.

Nach ca. 120km ab Kanchanaburi führte uns unsere Reise an den künstlich angelegten Khao Laem Staudamm vorbei, dieser ist eines der grössten Süsswassergewässer in Thailand. Der Death Railway würde heute auf dem Grund des Sees verlaufen - zur Trockenzeit sieht man jedoch noch Überreste des Bahndamms.

Schon seit dem Abbiegen von Thong Pah Phum hatten sie die Landschaftsverhältnisse und auch die Strassenverhältnisse deutlich geändert, die Landschaft wurde zusehens einsamer, bergiger, kurviger und menschenleer – sie erinnerte mich schon fast an Motorradtouren in Nordthailand, einzig und allein die Seen welche in die Landschaft eingebettet waren unterschieden die Landschaft von der im bergigem Norden.

Am frühen Abend des 2. Tages unserer Motorradreise erreichten wir bei wechselhaften und überraschend kühlem Wetter den für die Thailändisch – Burmesische Geschichte wichtigen 3 Pagodenpass – viele Male überquerten die Burmesen mit ihrem Heer diesen Pass auf ihren Feldzügen gegen Thailand. Unweit von hier fand auch der „Death Railway“ seinen endgültigen Weg über die Grenze nach Burma – die er vorher schon 2-mal überschritten hatte, von den Gleisen ist heute nichts mehr zu sehen, teilweise würden sie jetzt auch auf dem Grund des Khao Laem Damms verlaufen.

Am Pass bummelten wir ein wenig durch den burmesischen Markt, ausser den angebotenen Holzwaren gab es dort jedoch nichts interessantes zu sehen. Die 3 Pagoden oder auch Chedies nach denen der Pass benannt ist bilden auch gleichzeitig die Thailändisch Burmesische Grenzlinie. Heute wirkt die Gegend allerdings ein wenig einsam – abgesehen von den Besuchern des Marktes und des anwesenden Militärs. Das in manchen Reiseführern noch empfohlene 3 Pagoda Resort wirkte verlassen wie ein Geisterhaus

---
Bilder

Google Erde, Streckenverlauf Hellfire - Burmesische Grenze (3 Pagodenpass)
Bahndamm des Death Railway bei Trockenzeit, Khao Laem Stausee
Verlauf der Strecke durch den See, Google Erde
Khao Laem Resevoir
3 Pagodenpass
Burma
 

Anhänge

T

thomas75

Nicht mehr aktiv
#20
Von 3-Pagodenpass nach Sangkla Buri

Für 5$ kann man hier einen Abstecher in das Burmesische Dorf Phayathonzu machen, allerdings gibt es für diesen Grenzübertritt keinen neuen Einreisestempel. Jedoch ist für die nächsten Jahre eine Immigration geplant , hatte man uns vor Ort gesagt. Wir selbst haben auf einen Abstecher nach Burma verzichtet..

Es sei an dieser Stelle angemerkt das es wegen der spährlich angesiedelten Tankstellen es wichtig ist, sich einen ordentlichen Treibstoffvorrat anzulegen, auch steigt die Strecke von Kanchanaburi aus langsam an.

Sangkhlaburi, entfernt ca. 25km Strassenkilometer südwestlich von der Grenze zu Burma ist ein verschlafenes gastliches Städchen an den Ufern des Khao Laem Stausees. Die meisten Guesthäuser dort sind nett angelegt zudem auch sauber und preisgünstig – es empfiehlt sich jedoch an Feiertagen oder langen Wochenenden vorzubuchen, die Gegend ist vor allem für thailändische Familien und Touristen ein Geheimtipp für einen Kurzurlaub.

Die Preisklasse liegt so um die 700 THB pro Doppelzimmer. Auch kann man im erfrischenden glasklaren Wasser des Sees bedenkenlos baden. Wer will kann auch für 150 Baht ein Zelt und Schlafsack für Übernachtung mieten - die Temperaturen sind für thailändische Verhältnisse äusserst kühl, vor allem von November bis Januar.

Am Abend genossen wir noch etwas frischgefangenen Fisch aus dem See, eine der seltenen Gelegenheiten frischen und sauberen Süsswasserfisch zu speisen.

... stay tuned!

---
Bilder

Hier faengt Burma an ...
Karte mit Verlauf der Zuglinie an der Grenze
Landschaft
Sangkla Buri liegt ebenfalls am Khao Laem Damm
Buddha liegend
Buddha am Ortsanfang
 

Anhänge

Oben