Endgültiges "AUS" für die durchgehende Streckenführung der Donauuferbahn in NÖ.

josef

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#1
Das Land NÖ., welches vor einigen Jahren von den ÖBB eine Reihe von Bahnstrecken übernahm und über die landeseigene Verkehrsgesellschaft "NÖVOG" als "Retter der Nebenbahnen" auftrat, besiegelt nun auch das definitive Ende der Donauuferbahn!

Seit Ende Mai 2017 liegt ein inzwischen rechtskräftiger Bescheid vor, demzufolge bis Ende 2019 die Tunnels auf dem ca. 19 km langen Teilstück zwischen Lehen-Ebersdorf (nahe Emmersdorf) und Weins-Isperdorf verschlossen, die Gleise demontiert und der Trassenschotter abtransportiert sein müssen.

Mit diesen behördlich beauftragten Maßnahmen der Demontage des seit 12. Dezember 2010 nicht mehr befahrenen Streckenabschnitts wird eine Option für eine zukünftige umweltschonende Verkehrslösung auf der durchgehenden Strecke Krems - St.Valentin zunichte gemacht!

Siehe auch http://derstandard.at/2000065487562/Rad-Protest-gegen-Abriss-der-Donauuferbahn

Es gibt es auch die Möglichkeit, eine Onlinepetition zur Rettung der Donauuferbahn zu unterschreiben

https://donauuferbahn.aktivist.in/

...aber ich befürchte, "der Zug ist bereits abgefahren"...
 

josef

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#2
Es ist so weit, im Mai sollen tatsächlich die Abbauarbeiten beginnen! Leider bestärkt die Uneinigkeit bzw. Desinteresse einiger Bürgermeister das Vorhaben der landeseigenen NÖVOG, mit der Zerschlagung der durchgehenden Strecke entlang der Donau zwischen NÖ. und OÖ. zu beginnen...


Südliches Waldviertel
Endgültiges Aus der Donauuferbahn stößt auf unterschiedliche Reaktionen


| privat

Klein-Pöchlarn will „Altlasten entfernen“, in Marbach werden Proteste bei Abbau-Start geplant.
Das Auflassungsverfahren der Donauuferbahn wird ab Anfang Mai vollzogen. Für einen Teil der betroffenen Gemeinden war dieses Kapitel schon lange abgeschlossen. Das zeigte auch eine Resolution für den Erhalt der Bahn, die lediglich in Marbach und Ybbs beschlossen wurde.

Weiß: "Können Altlasten entfernen und Neues entstehen lassen"
Für Klein-Pöchlarns Ortschef Johannes Weiß ist das endgültige Aus der Donauuferbahn keineswegs eine schlechte Nachricht: „Dadurch ist das Ganze dann endlich abgeschlossen. Wir können die Altlasten entfernen und Neues entstehen lassen.“ Projekte, welche die Gemeinde auf dem ehemaligen Bahn-Grund plant, standen durch die Verzögerung der Auflassung in der Warteschleife.

Einer, der bis zum Schluss die Hoffnung nicht aufgegeben hatte, ist Marbachs Bürgermeister Anton Gruber. „Ich nehme die Entscheidung, die Landesregierung und NÖVOG getroffen haben, zur Kenntnis. Aber für klug halte ich das nicht.“ Laut ihm haben sie damit auch die touristischen und verkehrstechnischen Folgen zu verantworten.

„Ich nehme die Entscheidung, die Landesregierung und NÖVOG getroffen haben, zur Kenntnis. Aber für klug halte ich das nicht.“Anton Gruber, Marbach
An Protestaktionen will er sich aber nicht beteiligen. „Es gibt eine Initiativgruppe, die tatsächlich protestieren will. Ich gehöre nicht dazu“, betont Gruber. Dass es Verteidiger der Donauuferbahn gibt, die bereit sind, sich bei Start der Auflassungsarbeiten auf die Gleise zu stellen, bestätigt Josef Baum, Obmann vom Verkehrs- und Regionalforum Waldviertel. „Wenn es so weit ist, werden wir handeln.“

Die Abbauarbeiten starten Anfang Mai. An den Bahnübergängen in Marbach wird aber schon gearbeitet. Allerdings haben diese Maßnahmen nicht direkt etwas mit dem bevorstehenden Abbau zu tun. „Das dient rein der Sicherheit. Die Bahnübergänge waren schon ziemlich marode“, informiert Gruber.
http://www.noen.at/melk/suedliches-...uferbahn-johannes-weiss-noevog-90261568/print
 

josef

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#3


Donauuferbahn: „Fans“ wollen Brücke retten

Im Mai wurde mit dem Rückbau der Donauuferbahn zwischen Emmersdorf (Bezirk Melk) und der oberösterreichischen Landesgrenze begonnen. Einige Bahnbefürworter wollen nun den Abbruch einer Brücke verzögern.

Ab 4. Juni soll in Marbach (Bezirk Melk) eine Eisenbahnbrücke abgetragen werden. Bis längstens Ende Juni wird es deshalb auch eine Straßensperre der L7269, die unter der Brücke verläuft, geben. Die Initiative Verkehrswende Niederösterreich will sich dagegen wehren. „Wir wollen den Abbruch auf jeden Fall verzögern“, sagt Aktivist Andreas Offenborn.

Die Aktion werde zwar nur symbolisch sein, solle aber die Gegenwehr besorgter Bürger verdeutlichen, betonte Offenborn. Die Strecke der ehemaligen Donauuferbahn müsse jedenfalls erhalten bleiben - auch um Schottertransporte aus der Region, die nun mit Lkw durchgeführt werden, wieder auf die Schiene zu bringen.

NÖVOG: Abbruch wird umgesetzt
Nächste Woche soll es deshalb nochmals ein Gespräche mit der Niederösterreichischen Verkehrsorganisation (NÖVOG), dem Eigentümer der Strecke, geben. Gegenüber noe.ORF.at heißt es dort allerdings, dass es einen gültigen Abbruchbescheid gebe und dieser auch so vollzogen werde. Zudem sei schon Anfang Mai mit dem Rückbau der 20 Kilometer langen Bahnstrecke zwischen Emmersdorf und der Oberösterreichischen Landesgrenze begonnen worden.

Vergangenen Dienstag sei bereits der Abbruch einer Eisenbahnbrücke in Hofamt Priel gestartet worden. Zudem wurden auch schon Eisenbahnkreuzungen rückgebaut. Die Befürworter der Zugstrecke geben sich aber nicht geschlagen und wollen mit ihrer Aktion die Politik doch noch zum Einlenken bringen.

Links:
Publiziert am 25.05.2018
http://noe.orf.at/news/stories/2914661/
 

josef

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#4
Südliches Waldviertel
Kampf um die Donauuferbahn ist geschlagen
Rettung der Donauuferbahn zwischen Hofamt Priel und Leiben scheiterte
.
Während die Gleise demontiert werden, denken Gemeinden an Nachnutzung der historischen Trasse.

19 km der historischen Trasse zwischen Weins (Hofamt Priel) und Weitenegg (Leiben) verschwinden. Vergangene Woche starteten die Abrissarbeiten in Krummnußbaum an der Donauuferbahn (Marbach). | Michael Eder

Vor 110 Jahren wurde die Donauuferbahn eröffnet. Dieser Tage schlägt ihr letztes Stündchen – zumindest für rund 19 Kilometer der über 100 Kilometer langen, historischen Bahn. Der Abbau der Trasse zwischen Hofamt Priel und Leiben ist im vollen Gange. Bis Ende 2019 wird die Donauuferbahn aus Persenbeug-Gottsdorf, Marbach, Klein-Pöchlarn und Leiben endgültig verschwunden sein.

Derzeit werden die Bahngleise in der Marktgemeinde Marbach abtransportiert. Dort können viele diesen radikalen Schritt nach wie vor nicht nachvollziehen. „Es ist ein Jammer. Lange wurde gekämpft, jetzt muss man sich mit dem Ergebnis arrangieren“, seufzt etwa SP-Vizebürgermeisterin Renate Hebenstreit. Was aus der Trasse wird, ist in Marbach noch nicht fix. Während sich Facebook-Nutzer etwa einen Radweg wünschen, nutzt man in Klein-Pöchlarn die frei gewordene Fläche, um neuen Wohnraum zu schaffen.

„Der Bahnhof in Weitenegg gehört nach wie vor der NÖVOG. Theoretisch könnte also die Donauuferbahn noch bis dorthin fahren.“
Gerlinde Schwarz, Leiben
„Die Gemeinde hat das Grundstück zur Gänze gekauft. Dort, wo sich unser ehemaliger Bahnhof befand, wird ein Wohnprojekt realisiert“, zeigt sich Bürgermeister Johannes Weiß euphorisch. Mehr Platz für Zuzügler ist aber nicht das Einzige, was der Bahn-Abriss der Gemeinde bescherte: Ohne die Auflassung der Donauuferbahn wäre wohl die Ur-Weinrebe am Rindfleischberg nicht entdeckt worden. Die Rebe möchte man in Klein-Pöchlarn erneut kultivieren (die NÖN berichtete).

In Leiben hingegen erwarben vorwiegend Anrainer die Trassenabschnitte, die an ihre Grundstücke grenzen. Für die Gemeinde heißt der Bahn-Abriss übrigens nicht, dass die Donauuferbahn nie wieder durch das Gemeindegebiet fährt. Denn der Bahnhof Weitenegg bleibt „auf Schiene“, wie Bürgermeisterin Gerlinde Schwarz gegenüber der NÖN erzählt: „Der Bahnhof in Weitenegg gehört nach wie vor der NÖVOG. Theoretisch könnte also die Donauuferbahn jedenfalls noch bis nach Weitenegg zur bestehenden Haltestelle fahren.“

Kampf um die Donauuferbahn ist geschlagen
 

HF130C

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#5
Wenn man schon glaubt, keinen durchgehenden zweiten Verkehrsweg in Form der Schiene hier zu brauchen, so erscheint der im Artikel angesprochene Verkauf von Trassenteilen an Anrainer und für Wohnzwecke doch sehr kurzsichtig, wird doch das Trassenband dadurch nachhaltig zerstört.
Und das Trassenband könnte in der Zukunft für alle möglichen Infrastruktureinrichtungen, etwa Rohr- oder Kabelleitungen bis hin zu neuen oder doch wieder konventionellen Verkehrssystemen wie einer Bahn gut dienen. Ein durchgehender Radweg zur Trassenerhaltung wäre hier eine nachhaltige Einrichtung gewesen. Es wäre Sache des Landes, hier regulierend gegenüber den lokalen Einzelinteressen der Gemeinden aufzutreten.

Wie froh wäre man heute, etwa das Trassenband von Wolfsthal Richtung Pressburg noch zu haben. Hat man aber nicht, da nunmehr Privathäuser drauf stehen.
 

josef

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#6
Wie froh wäre man heute, etwa das Trassenband von Wolfsthal Richtung Pressburg noch zu haben. Hat man aber nicht, da nunmehr Privathäuser drauf stehen.
So ist es...
Es wäre Sache des Landes, hier regulierend gegenüber den lokalen Einzelinteressen der Gemeinden aufzutreten.
Leider war und ist gerade das Land NÖ. und die landeseigene Bahngesellschaft der Betreiber der Zerschlagung der durchgehenden Strecke entlang der Donau nach OÖ.! :(
 

josef

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#7
PERSENBEUG-GOTTSDORF
Erneuter Kampf um Donauuferbahn
Diplomarbeit gibt Befürwortern neue Hoffnung. Bei Bürgerinfoabend sollen neue Überlegungen vorgestellt werden.
NÖN Melk, von Markus Glück. Erstellt am 09. Juli 2019
Mehr als 110 Jahre schlängelte sich die Donauuferbahn die rund 100 Kilometer lange Strecke von Emmersdorf bis Oberösterreich entlang. Seit Monaten läuft der Abbau des rund 19 Kilometer langen Zwischenstücks zwischen Weins und Emmersdorf.
Dennoch ist Aufgeben für die Freunde und Befürworter der Bahn weiterhin keine Option. Eine der Unterstützer ist auch Dorferneuerungs-Obfrau Christa Kranzl, die am 16. Juli, 18.30 Uhr, ins Gasthaus Böhm zu einem Informationsabend lädt. Grund dafür ist auch eine Diplomarbeit zweier Schüler der HTL Mödling, die Überlegungen zur Revitalisierung der Donauuferbahn und des Bahnhofs Persenbeug angestellt haben und diese im Rahmen des Abends vorstellen werden.
„Ich habe mich bereits als Staatssekretärin für die Nebenbahnen eingesetzt. Die Donauuferbahn war immer eine wichtige Ausweichstrecke für die Westbahn“, betont Kranzl. Unverständnis für die Auflassung äußert sie auch im Hinblick auf den Klimaschutz und den umweltfreundlichen Verkehr. Daneben ortet sie auch eine touristische Belebung als Möglichkeit. In der Tat sorgte in den letzten Tagen bei einigen Bewohnern entlang der Strecke eine Ankündigung der ÖBB für Stirnrunzeln.

Bahnstrecke noch bis Ende 2019 gewidmet
Gemeinsam mit dem Land Oberösterreich plant die ÖBB, rund 725 Millionen Euro in die Nebenbahnen zu investieren, ein Teil des Betrags ist auch für die Donauuferbahn vorgesehen. „Während in Oberösterreich in die Erhaltung investiert wird, entfernt Niederösterreich die Schienen. Durch die Sanierung wäre aber eine durchgehende Elektrifizierung von Linz bis Emmersdorf möglich“, schüttelt Kranzl den Kopf.
Auf die Frage, ob der Zug für den Erhalt der Donauuferbahn nicht endgültig abgefahren sei, verweist Kranzl auf die Widmung als Bahnstrecke bis Ende 2019. „Wenn genügend Leute zum Infoabend kommen, können wir etwas bewegen“, glaubt Kranzl.


Archiv/Michael Eder
Ein Revitalisierungskonzept sieht beim Bahnhof Persenbeug etwa einen Regionalladen, einen Fahrradshop und einen erneuerten Bahnsteig vor.

HINTERGRUND
Jahrelang gab es auf der Donauuferbahn wenig bis gar keinen Verkehr. Im Juni 2017 folgte schließlich die Konsequenz: der Bescheid zur Stilllegung der Infrastruktur zwischen Weins-Ysperdorf (Gemeinde Hofamt Priel) und Emmersdorf.
Viele wollten den Abriss der historischen Bahn nicht wahrhaben.
Bahn-Befürworter und die Verkehrswende NÖ mobilisierten und stellten Proteste und Demonstrationen auf die Beine.
Für die Rettung der Trasse klammerten sich Bahn-Befürworter an das Hartsteinwerk Loja sowie an das Transportunternehmen Zeller, beide winkten aber ab.
Als Mitte Juni 2018 schließlich die ersten Abbrucharbeiten der Donauuferbahn bei der Brücke in Weins starteten, kam es erneut zu Protesten. Ende des Jahres 2019 sind alle Gleiskörper und Schienen aus der Region abgetragen und die Tunnel zugemauert.
Erneuter Kampf um Donauuferbahn
 

josef

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#8
Bei der Vehemenz mit der die Liquidierung der restlichen Streckenkilometer der Donauuferbahn in NÖ. seitens der NÖVOG als verlängerter Arm des Landes NÖ. betrieben wird, sehe ich die oben genannte Veranstaltung nur mehr als das letzte Aufflackern der Bahn-Befürworter...

Neidvoll muss man als Niederösterreicher ins Nachbarbundesland OÖ. blicken, wo erst in den vergangenen Tagen im Rahmen eines "Nebenbahnpaketes" auch die Modernisierung inklusive Elektrifizierung (bis St. Nicola) des dortigen Reststückes der Donauuferbahn beschlossen wurde:
LINZ/OÖ. Ein bis zu 725 Millionen Euro schweres Schienen-Investitionspaket für Oberösterreich wurde am Dienstag vom Land OÖ und den ÖBB präsentiert. Im Zentrum steht dabei das Ziel, dass alle OÖ. Nebenbahnstrecken nicht nur erhalten, sondern bis 2030 auch attraktiviert werden.
Die ÖBB und das Land Oberösterreich haben sich auf ein Investitionspaket von 725 Millionen Euro bis zum Bauende 2030 geeinigt, das entspricht den 600 Mio. Euro gem. Vereinbarung auf Preisbasis 2018. Der Erhalt und die Attraktivierung aller Nebenbahnstrecken, moderne 86 Bahnhöfe und Haltestellen in Oberösterreich, die Sicherheit bei 356 Eisenbahnkreuzungen sowie umfangreiche Investitionen in die Umwelt wie den Ausstieg aus dem Diesel auf vier Regionalbahnstrecken in Oberösterreich: Das sind die Kernpunkte des neuen Investitionspakets.
„Investition in den Klimaschutz“
ÖBB Vorstandsvorsitzender Andreas Matthä: „Wir investieren 725 Millionen Euro in mehr Verkehrssicherheit und in den Klimaschutz in Oberösterreich. Die aktuelle Hitzewelle zeigt ja, dass jeder Beitrag zum Klimaschutz dringend notwendig ist. Und Bahnfahren heißt CO2 sparen! Denn jede Bahnfahrt ist 15-mal umweltfreundlicher eine Autofahrt.“
„Brauchen starkes Infrastrukturnetzwerk“
Landeshauptmann Mag. Thomas Stelzer betont: „Investitionen in den Öffentlichen Verkehr sind nachhaltige Zukunftsinvestitionen und leisten einen effektiven Beitrag zum Klimaschutz. Daher begrüße ich die Investitionen der ÖBB in unserem Bundesland. Oberösterreich braucht als wirtschaftlich starkes Bundesland auch ein starkes Infrastrukturnetzwerk, das den steigenden Anforderungen aus dem Güter- und Personenverkehr entspricht. Und zwar nicht nur im Zentralraum, sondern auch in den Regionen unseres Bundeslandes.“
Massive Investitionen in sieben Strecken
Wesentlicher Bestandteil des Investitionspaketes ist ein Ausbau der Regionalstrecken. Im Detail ist vorgesehen, dass massiv in sieben Strecken investiert wird. Keine Strecke in Oberösterreich wird eingestellt, alle Strecken bis auf eine verbleiben bei den ÖBB. Die Aschacherbahn (Haiding – Aschach) wird mit 1. Januar 2021 an das Land Oberösterreich übergeben. In weitere Strecken außerhalb des Paketes wird ebenfalls investiert: z.B. in die viergleisige Weststrecke Linz-Wels. Des Weiteren werden vier Strecken elektrifiziert und weitere 58 Bahnhöfe um- beziehungsweise ausgebaut.
„Aufwertung auch für ländlichen Raum“
„Das Paket zur Modernisierung der OÖ Bahninfrastruktur ist ein zukunftsträchtiger Schritt für unser Bundesland, für den Standort und seine Menschen, die neben der Straße auch die notwendigen Investitionen in die Schiene und damit in eine Modernisierung und Attraktivierung des Öffentlichen Verkehrs bringt. Der von Industrie geprägte Zentralraum erfährt ebenso eine Aufwertung, wie der ländliche Raum. Mit dem Erhalt der Regionalbahnen wiederum wird ein ganz starkes Zeichen gesetzt, dass die Politik auf die Besonderheiten und die charakteristischen Eigenheiten der Regionen eingeht und diese ernst nimmt. Und ich möchte dazu betonen: Das vorliegende Paket ist eine konkrete Maßnahme, ein konkreter Beitrag zum Klimaschutz“, unterstreicht LH-Stv. Manfred Haimbuchner.
86 Bahnhöfe werden modernisiert
„Gerade in Zeiten eines demographischen Wandels und eines bewussteren Mobilitätsdenkens wird die Bedeutung des Öffentlichen Schienenverkehrs einen besonderen Stellenwert einnehmen. Mit dem geschnürten Infrastrukturpaket, dass wir heute feierlich unterzeichnen werden, gehen wir aber auch einen wichtigen Schritt in Richtung Zukunft, denn auch die Attraktivierung unserer Bahninfrastruktur ist eine tragende Säule dieser Infrastrukturoffensive. So werden Bahnstrecken durch die Modernisierung von 86 Bahnhöfen und Stationen aufgewertet und darüber hinaus 5 Streckenabschnitte umweltfreundlich elektrifiziert“, so Infrastrukturlandesrat Mag. Günther Steinkellner.
Investition in Sicherheit der Eisenbahnkreuzungen
Ebenso wird in die Sicherheit von Eisenbahnkreuzungen investiert. Österreich hat überdurchschnittlich viele Eisenbahnkreuzungen, im Schnitt fast ein Drittel mehr als in Europa. Auf Oberösterreich entfallen 761 Eisenbahnkreuzungen, 286 davon technisch gesichert. Nach dem Motto: Nur eine aufgelassene Eisenbahnkreuzung ist eine sichere. Daher werden 356 Eisenbahnkreuzungen aufgelassen oder technisch gesichert.


Die Strecken im Detail:
Mattigtalbahn (Steindorf – Braunau)
Die Strecke wird auf Ihrer gesamten Länge erhalten. Darüber hinaus wird sie im gesamten Verlauf modernisiert und elektrifiziert. Ebenfalls ist die Attraktivierung zahlreicher Stationen wie z.B. Bahnhof Braunau und Friedburg vorgesehen.
Hausruckbahn (Attnang-Puchheim – Schärding)
Die Strecke wird auf gesamter Länge erhalten. Darüber hinaus werden Stationen und Bahnhöfe wie bspw. der Bahnhof Ried zukunftsfit gestaltet.
Innkreisbahn (Neumarkt-Kalham – Ried – Braunau – Simbach)
Die Strecke wird modernisiert und auf der gesamten Länge bis 2029 elektrifiziert.
Attraktivierung von Stationen und Bahnhöfen wie zB: Braunau, Ried, Hagenau im Innkreis.
Mühlkreisbahn (Linz – Aigen-Schlägl)
Die Strecke wird auf ihrer gesamten Länge erhalten. Die Beseitigung der Langsamfahrstellen erfolgte bereits vor Eröffnung der Landesgartenschau. Mit der Durchbindung der Mühlkreisbahn zum Linzer Hauptbahnhof soll auch die Elektrifizierung der Strecke bis Kleinzell erfolgen. Dieser Abschnitt muss noch gesondert vereinbart werden.
Almtalbahn (Wels – Grünau)
Die Strecke wird zur Gänze erhalten, modernisiert und zwischen Wels und Sattledt elektrifiziert.
Summerauerbahn (Linz – Summerau)
Die Erhöhung der Streckenkapazität und die Modernisierung der Strecke werden vorgenommen. Die Sanierungen zahlreicher Stationen wie z.B. Frankstrasse, Steyregg, Pulgarn, St. Georgen/Gusen, Lungitz, Gaisbach/Wartberg, Kefermarkt, Pregarten, Freistadt, Summerau werden vorgenommen.

Donauuferbahn (Linz – Sarmingstein)
Die Strecke wird in seiner ganzen Länge erhalten, modernisiert und bis St. Nicola elektrifiziert. Auch die Attraktivierung von den Stationen Perg Schulzentrum, Baumgartenberg, oder Dornach ist in der Infrastrukturoffensive verankert.
Tips Redaktion Linz, 02.07.2019
725 Millionen Euro-Paket auf Schiene: Alle OÖ. Nebenbahnen werden attraktiviert
 

josef

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#9
Wieder nur heiße Luft?

Donauuferbahn: Neuer Betreiber im Gespräch
Die Diskussion um die Donauuferbahn, die in Niederösterreich von Krems bis Sankt Valentin verläuft, geht weiter. Ein Teilstück der Bahnstrecke wird aufgelassen. Aktivisten wollen dafür sorgen, dass der Bahnverkehr wieder aufgenommen wird. Ein Betreiber soll in Kürze vorgestellt werden.
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Die Donauuferbahn wird auf 34 Kilometern als Wachaubahn von Krems bis Emmersdorf (Bezirk Melk) geführt. Danach folgt die Strecke zwischen Emmersdorf und dem oberösterreichischen Sarmingstein. Der Verkehr dort wurde bereits 2010 von den ÖBB, die damals noch Eigentümer der Strecke waren, eingestellt – seither werden die Gleise abgebaut. Seit Ende 2010 gehört die Bahnstrecke der Niederösterreichischen Verkehrsorganisationsgesellschaft (NÖVOG). Dort verweist man auf eine Machbarkeitsstudie, die man 2013 in Auftrag gegeben habe. Es habe sich damals niemand für den Weiterbetrieb interessiert.

Strecke muss aufgelassen werden
Gemäß Eisenbahngesetz sind eingestellte Eisenbahnstrecken aufzulassen, sofern es keine entsprechende Nachnutzung gibt. Aus diesem Grund erließ die Eisenbahnbehörde die entsprechenden Verfügungen zur Auflassung der Strecke. Diese sind für die NÖVOG rechtlich bindend. Dieser gültige Auflassungsbescheid wird nun bis Jahresende vollzogen, bestätigte die NÖVOG in einer Aussendung gegenüber noe.ORF.at.

Bei der Initiative zum Erhalt der Donauuferbahn spricht man von einem unsinnigen Vorhaben. Wenn das Teilstück in Betrieb bleibt, dann gäbe es eine durchgehende Verbindung vom oberösterreichischen Sarmingstein bis nach Krems, so das Argument. „Möglich ist eine touristische Nutzung ebenso wie auch die Führung eines Güterverkehrs“, zeigt sich Christa Kranzl, Obfrau der Initiative für den Erhalt der Donauuferbahn, überzeugt. Die Initiative will am Mittwoch einen Betreiber für das Teilstück vorstellen. Einen Namen wollte man vorab noch nicht nennen.
noe.ORF.at
Verkehr: Donauuferbahn: Neuer Betreiber im Gespräch
 

josef

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#11
Meine Drohne und ich haben noch ein paar Schienenreste in Krummnußbaum entdeckt.
Genau genommen sind das die Reste des ehemaligen Bf. Marbach-Maria Taferl (Streckenkilometer 48.412 ab Krems a.d. Donau). Die Ortsbezeichnung lautet "Krummnußbaum a.d. Donauuferbahn" und ist eine Katastralgemeinde von Marbach an der Donau.

Nicht zu verwechseln mit der am gegenüberliegendem Donauufer befindlichen Marktgemeinde Krummnußbaum!
-> Dazu siehe auch WIFO Tanklager Krummnußbaum und Torso Brückenwiderlager
 
#12
Eine sogenannte "Trassensicherung" scheint es in Österreich nicht zu geben. Dann hätte man den Bahnkörper unterhalten müssen, hätte aber jederzeit die Möglichkeit den Verkehr wieder aufzunehmen. Die Unterhaltungspflicht betrifft hier nur die Verkehrssicherungspflicht.
Hier bei uns in Hessen hat der Kreis eine stillgelegte Bahnstrecke gepachtet. Nun wird daran gearbeitet den Verkehr wieder aufzunehmen.
 

josef

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#13
Eine sogenannte "Trassensicherung" scheint es in Österreich nicht zu geben. Dann hätte man den Bahnkörper unterhalten müssen, hätte aber jederzeit die Möglichkeit den Verkehr wieder aufzunehmen.
Leider nein...
Mehr als 60 Prozent der Grundstücke der Bahn sind bereits verkauft. Wir haben bereits viel in die Zukunft investiert.
Erklärt ein Sprecher der Bürgermeister aus den Anliegergemeinden!

Wie heißt es: "Ein Bild sagt mehr als tausend Worte"

Die Bürgermeister Peter Grafeneder (Marbach), Friedrich Buchberger (Hofamt Priel), Gerlinde Schwarz (Leiben) und Johannes Weiß setzten gemeinsam ein Zeichen gegen die Donauuferbahn. Sie setzen damit ein klares gemeinsames Signal gegen die Wiederinbetriebnahme-Pläne von Christa Kranzl. Die Masken wurden beim Treffen nur für das Foto kurz abgenommen.
FOTO: privat bzw. nachfolgender NÖN-Artikel:
Donauuferbahn: Klares „Nein“ zu Neustart
 

wolfsgeist

Well-Known Member
#14
Zu dem Thema gibt es auch die Seite donauuferbahn.com, die zum Teil mit den selben Argumenten (Lärm etc.) für eine Revitalisierung wirbt. Laut dem Video auf der Seite war der Abbau der Schiene kein Fehler, da diese ohnehin zu erneuern gewesen wären (geplante Elektrifizierung etc.).
Auch gibt es anscheinend ein zeitlich unbegrenztes Rückkaufsrecht seitens der NÖVOG für die bereits veräußerten Grundstücke. Es bleibt also spannend...
 

josef

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#15
Unendliche Geschichte...

Südliches Waldviertel: Klinken putzen für die Donauuferbahn
Lokalpolitiker erteilten den Revitalisierungsplänen eine Absage. Initiative und Verkehrswende setzen jetzt auf die Bürger.

NÖN Melk, 19. JANUAR 2022, NÖN Redaktion

FOTO: Schweiger

Mit einem gehörigen Dämpfer endete das Vorjahr für die Befürworter der Revitalisierung der Donauuferbahn. Kurz vor Weihnachten beschlossen vier der fünf betroffenen Gemeinden das Ende der „Reanimierungsversuche“ der ehemaligen Trasse im Bezirk. Kurz vor dem Jahreswechsel betonte der zuständige Mobilitätslandesrat Ludwig Schleritzko (ÖVP) gegenüber der NÖN, dass die betroffenen Bürgermeister ihren Wunsch auch bei ihm vorbrachten. Eine neue Buslinie als Alternative zur Donauuferbahn solle nun forciert werden. Ans Aufgeben denken die Mitglieder der Initiative „Donauuferbahn jetzt“ sowie der Verkehrswende aber nicht.

In einer Onlineversammlung fanden sich in der Vorwoche zahlreiche Befürworter zusammen, um die weitere Vorgehensweise zu diskutieren. Seit dem 20. Dezember ist die Petition „Weg frei für neue Donauuferbahn“ online, diese läuft noch fünf Monate.

Über 570 Unterstützer zählt die Online-Petition
„Der Wille des Volkes ist ein anderer als der der Bürgermeister. Eine starke Stimme der Zivilbevölkerung ist nun gefragt“, verweist Christa Kranzl, Vorsitzende der Initiative, darauf, die Gemeindebürger verstärkt ins Boot holen zu wollen. Bis dato sind 578 Unterstützungserklärungen eingegangen (Stand zum Redaktionsschluss). Angedacht seien auch Hausbesuche in den Gemeinden.

Auch Marbachs Ex-Bürgermeister Anton Gruber (SPÖ) nahm an dem Online-Event teil – und er verwies auf den im Parlament eingebrachten SPÖ-Initiativantrag, welcher ein klares Bekenntnis zum Regionalverkehr fordert. Kranzl, betonte zudem, dass man seitens der ÖBB „großes Interesse“ am Bahnbetrieb hätte, insofern es einen Auftrag zur Wiederinbetriebnahme der historischen Trasse vom Ministerium gebe. „Diese Aussage kann ich nicht bestätigen, da dies bei den ÖBB aktuell kein Thema ist, mit dem man sich befassen würde“, meint hingegen ÖBB-Sprecher Christopher Seif.

VORGESCHICHTE
Aufgrund der geringen Frequenz veranlasst man die Stilllegung der Bahn zwischen Hofamt Priel und Emmersdorf, ein Jahr später starten die Abbauarbeiten. 2019 ist die Donauuferbahn aus dem Bezirk Melk verschwunden.
Die Initiative Präsentiert einen Stufenplan zur Revitalisierung. Unterstützung gibt‘s von der Verkehrswende. Anders sehen das die fünf betroffenen Bürgermeister: Per Resolution fordern sie im Dezember 2021 das Ende der Rettungspläne. Entsprechende Gemeinderatsbeschlüsse werden in Hofamt Priel, Marbach, Persenbeug-Gottsdorf und Klein-Pöchlarn gefällt, in Leiben steht die Entscheidung noch aus. Vor dem Jahreswechsel spricht ÖVP-Landesrat Schleritzko ein Machtwort: Die Interessen der Gemeinden sollen im Vordergrund stehen, eine neue Buslinie soll forciert werden.
Südliches Waldviertel: Klinken putzen für die Donauuferbahn
 
#16
Ein sehr ehrgeiziger Plan, aber schön, dass es Interesse gibt.
Ehrlich gesagt, sind hier in Deutschland einige Eisenbahnfreunde schon erstaunt gewesen, wie schnell die Strecke abgebaut wurde.
Da muss es unbedingt Gesetzesänderungen geben, die das nicht so einfach ermöglichen.
Aber natürlich geht das alles nur, wenn die Kommunalpolitik mitspielt.
 

josef

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#17
Ehrlich gesagt, sind hier in Deutschland einige Eisenbahnfreunde schon erstaunt gewesen, wie schnell die Strecke abgebaut wurde.
Ja leider, wurde letztendlich zum Politikum und es konnte so manchen Kreisen nicht schnell genug gehen, die durchgehende Strecke zu zerstören! Jedenfalls wurde und wird durch zwischenzeitlich durchgeführte und beabsichtigte Grundverkäufe das durchgehende Trassenband zerstört. Wenn wegen der Lage der Siedlungen und verschiedener Ausrichtung der Verkehrsströme im mittleren Streckenabschnitt keine entsprechende Auslastung des Personenverkehrs gegeben ist, wäre Potential für den Güterverkehr vorhanden. Neben Holz als Frachtgut aus den nördlich der Bahn gelegenen Forsten des Waldviertels (Ostrong, Weinsberger Wald usw.), wären die "Hartsteinwerke Loja" ein potentieller Kunde! Der dort gewonnene Bahnschotter muss per LKW zur Bahnverladung ans gegenüberliegende Donauufer zu Bahnhöfen an der Westbahn transportiert werden!

Der derzeitige Abtransport der Erzeugnisse des Steinbruches erfolgt mit 20.000 LKW-Fuhren pro Jahr. Um dies zumindest auf die Hälfte zu reduzieren, gibt es seit 2017 Projekte, den Schotter mittels Seil- oder Förderband über die Donau zur Westbahn zu transportieren. Das wird aber von der Bevölkerung der betroffenen Gemeinde Krummnußbaum abgelehnt...
Dazu einige NÖN-Artikel:
2017: Wird Schotter bald über Donau transportiert?
2020: Hartsteinwerk Loja: Donau-Seilbahn bleibt Thema
2021: Förderband wirft in Krummnussbaum weiter Fragen auf
 

wolfsgeist

Well-Known Member
#18
Gab es da eigentlich nie Pläne für eine weitere Anbindung (neben St. Valentin) an die Westbahn bei Ybbs, Pöchlarn oder Melk? Da es nur eine größere Stadt (Krems) an der Strecke gibt, wundert mich es nicht dass da niemand mitgefahren ist..
 
#19
Also das in der heutigen Zeit, wo alle von der Verkehrswende reden sich Bürgermeister trauen ein Transparent gegen die Eisenbahn in die Kamera zu halten, zeugt doch von Mut.
Oder?
 

josef

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#20
Gab es da eigentlich nie Pläne für eine weitere Anbindung (neben St. Valentin) an die Westbahn bei Ybbs, Pöchlarn oder Melk?
Es gab in der Monarchie um 1906 ein Projekt zur Verlängerung der Strecke Schwarzenau – Martinsberg-Gutenbrunn ins Donautal zur Donauuferbahn mit einer Donaubrücke ans Südufer mit Anschluss an die Westbahn. Für den technisch schwierigen "Abstieg" von der Waldviertler Hochfläche zur Donau boten sich mit Weiten- bzw. Yspertal 2 Varianten an. Dementsprechend wären die "Verknüpfungsstationen" an der Donauuferbahn Weitenegg bei der Weitental-Variante mit Brücke nach Melk oder der Raum Persenbeug bei der Yspertal-Variante mit Brücke in den Bereich Ybbs (Kemmelbach) gewesen. Die Verbindung zur Donauuferbahn über die vom K.u.K. Eisenbahnministerium favorisierten Yspertal-Variante kam jedoch nicht mehr zur Ausführung.

Die Deutsche Reichsbahn nahm im Juni 1938 die einstige Yspertal-Variante wieder in eine Projektliste auf, ohne sie zu verwirklichen. Einen Hinweis auf eine, wie in der Monarchie vorgesehenen Donaubrücke fand ich aber nicht auf der im "Eisenbahn-Handbuch-Sonderausgabe 2015 - Die Bautätigkeit der DRB in Österreich 1938-45" veröffentlichten Projektliste, siehe hier...
 
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