Gansbach - Schloss Grabenhof - Maria Langegg

josef

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#1
Gansbach (Gemeinde Dunkelsteinerwald) ist einer der zentralen Orte des 'Dunkelsteinerwaldes. Es liegt auf der Hochfläche an der aus dem Donautal bei Aggsbach Dorf von der B33 (rechte Donauuferstraße Mautern-Melk) abzweigenden L163 über Weyersdorf - Karlstetten nach St.Pölten.

Den Ortsmittelpunkt bildet die vermutlich aus dem 16. Jahrhundert stammende Kirche am Hauptplatz mit der Marien- und Prangersäule -> siehe hier unter Beitrag #40.

Nachstehend einige Fotos v. 26.11.2014 vom Hauptplatz mit Kirche und Ortsansicht, aufgenommen von der Höhe oberhalb von Schloss Grabenhhof:
 

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josef

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#2
Schloss Grabenhof

Oberhalb von Gansbach befindet sich das Schloss Grabenhof:
Geschichtliches über den Dunkelsteinerwald:
Ausbau der Herrschaftsstruktur im Hochmittelalter
Im Hochmittelalter wurde das Gebiet des heutigen Dunkelsteinerwaldes als Grenzgebiet abgesichert. Kleinere und größere Erdwerke und Festungsanlagen, später zu Burgen ausgebaut, wurden gegen die Feinde im Osten ausgerichtet und zu Herrschaftszentren umfunktioniert. Große Herren errichteten für ihre Untertanen Fluchtburgen und besetzten sie mit ursprünglich Unfreien zur Burghut. Diese Waffenträger wurden zu Freien, zu Rittern. Im Dunkelsteinerwald entstanden in den großen weltlichen Einflussbereichen Grundherrschaften mit ihren größeren und kleineren Burgzentren. Die Peilsteiner, die Stein, die Formbacher, die Kuenringer hatten ihre Ländereien geschenkt oder verliehen bekommen und sicherten diese mit ihrer Gefolgschaft. Am Eingang der Wachau entstand die Feste Schönbühel. Der Aggswald im Westen des Dunkelsteinerwaldes war bayerischer Lehensbesitz und als solcher über verschiedene Erbgänge an die Kuenringer gekommen. In ihrem Bereich entstanden die Aggstein, die Wolfstein und eine kleine Feste in Häusling, die nur mehr als Ruinen erhalten oder völlig verschwunden sind. Im Süden des Dunkelsteinerwaldes sicherten "feste Häuser", wie die Osterburg, die Hohenegg, die Goldegg oder die Feste in Karlstetten die Flanke des Hauptverkehrsweges durch das Alpenvorland.

Am Ostrand des Waldes entstanden Herrschaftszentren auf den Burgen Doppel und Hausenbach bei Karlstetten, in Landersdorf bei Oberwölbling. Spätere Schlossbauten wie beispielsweise in Mitterau, Pielachhaag, am Gurhof und eben auch Grabenhof bei Gansbach, gehen teils auf frühere kleine Herrschaftsmittelpunkte zurück. Die geistlichen Grundherrschaften bauten Verwaltungszentren für ihre Besitzungen im Dunkelsteinerwald im nahen Umfeld, in der Wachau und an der unteren Traisen, auf. Die ursprünglich geschlossenen Grundherrschaften um eine Feste wurden im Laufe der Jahrhunderte aufgelöst und zerfielen in Streuherrschaften, deren Untertanen in Ämtern zusammengefasst und von Meiern, Amtleuten oder Richtern verwaltet wurden. Untertanen, d.h. ihre Abgaben, waren zu Kauf-, Tausch-, Vererbungs- oder Mitgiftobjekten geworden, so dass viele Herrschaften, die außerhalb des Dunkelsteinerwaldes lagen, hier Grundbesitz erwarben. Diese grundherrschaftlichen Verhältnisse sollten bis 1848, bis zur Abschaffung jeglicher Abhängigkeiten und der Durchführung der Grundentlastung, andauern.

Zur Bauart und -form von Schloss Grabenhof:
Schloss Grabenhof ist ein geselliger, kleiner Ansitz mit sehr alten Baukern. Die quer gegeneinander gestellten beiden Trakte stammen in ihrer heutigen Gestalt aus dem 17. Jahrhundert. Sie sind zweigeschossig, von Walmdächer bedeckt und am Südosteck ist ein turmartiger Ausbau zu sehen. Lediglich der Nordtrakt hat sich seinen wehrhaften Charakter bewahren können, die steingerahmten Fenster und die Reste von Sgraffiti im Hof weisen mehr auf die ruhigeren, "fetteren" Jahre hin. Schon im Jahre 1181 wird urkundlich ein Zweig der Kuenringer erwähnt, der sich nach "Kamzisebach" (heute Gansbach) nannten. Vermutlich kam der Ansitz 1355 in den Besitz der Maissauer, 1661 wechselte der Ansitz ins Eigentum des Georg Ehrenreich Stettner und schließlich kam es an das Stift Göttweig. Seit 1970 ist Schloss Grabenhof in Privatbesitz der Familie Dr. Martin Eder.
Quelle: http://burgenkunde.at/niederoesterreich/schloss_grabenhof/schloss_grabenhof.htm

(Fotos v. 26.11.2014)
 

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josef

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#3
Maria Langegg

Von der Anhöhe beim Grabenhof oberhalb Gansbach sieht man auf die in der benachbarten Gemeinde „Bergern im Dunkelsteinerwald“ liegende Klosteranlage Maria Langegg.

Nachfolgend einige Fotos aus 2012 und vom 26.11.2014 – Teil 1:

1. Im herbstlichen Dunst ist das Kloster Maria Langegg am 26.11.2014 von Gansbach aus gerade noch zu erkennen.
2. Ein „Gegenschuss“ von M. Langegg auf Gansbach (August 2012).
3.-6. Die Klosterkirche Maria Langegg.
 

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josef

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#4
Maria Langegg - Teil 2

Teil 2:


7. Ein Blick ins Kircheninnere.

8. Am 5. April 1966 kam es vermutlich durch Blitzschlag zu einem Turmbrand. Hier gibt es einen Bericht der Feuerwehr zu diesem Ereignis. Durch das Feuer wurde die Turmspitze zerstört und das eiserne Turmkreuz stürzte ab. Dieses wurde später wieder restauriert und an der Zufahrtsstraße zum Kloster aufgestellt.

9. Eine Glocke aus 1774 verlor bei diesem Brand ihren Klang. Sie ist jetzt im Eingangsbereich zur Kirche ausgestellt.

10. Auf einer Schautafel ist eine Darstellung des Klosters aus 1801 zu sehen.

11. -12. Unterhalb des Klosters befindet sich der um 1547 errichtete „Langegger Hof“ - früher ein herrschaftliches Anwesen, heute befindet sich ein Gasthaus in den historischen Gemäuern:
Chronik:
Der Langegger-Hof wurde um 1547 erbaut und befand sich im Besitz der Herrschaft Arnsdorf.
Damals trug er den Namen "Schlößl" und wurde 1582 erstmals urkundlich erwähnt.
Helmard VIII. Jörger erwarb das Anwesen vom Edlen Ambrosy Pauer zu Unterwölbling und übergab es 1599 dem Tiroler Mathias Haring, Inspektor der Salzburger Güter Arnsdorf, Oberwölbling und Traismauer.
Haring starb 1614 und sein Schwiegersohn Schober von Hartenbach und Perschling übernahm den Hof.
1655 dürfte Schober der Hof entzogen worden sein und dieser ging in den Besitz von Strumber über.
Von ihm kaufte 1677 der Wachtmeister Hans Georg Sommer das Anwesen. Doch auch er fiel bei den Salzburgern in Ungnade, und der eben geadelte Hofapotheker Johann Franz von Widenthal erhielt den Langeggerhof.
Seit 1695 im Besitz des Servitenordens, wurde das Gebäude schließlich 1972 von der Familie Weber erworben.
Der Hof wurde von 1972 -1978 nach alten Plänen und Stichen restauriert und im Herbst 1978 als Gaststätte wiedereröffnet.
Seit 1993 wird der Langegger-Hof von Fam. Tastl geführt.
Quelle: http://www.langegger-hof.at/
 

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Stoffi

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#5
Hach, da kommen Jugenderinnerung hoch. Meine Grosseltern hatten ein Haus in viehausen, das liegt auf der grossen Lichtung zwischen oberwölbling und gansbach. Viele Sommerurlaube hab ich da verbracht, oft sind wir von langegg nach aggstein gewandert ...
 
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