Größte Höhle Deutschlands im Untersberg

josef

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#21
Teure Rettungsaktion

Rettung aus „Riesending“-Höhle war teuer

Die Rettung des Höhlenforschers Johann Westhauser aus der Riesending-Schachthöhle bei Berchtesgaden im Jahr 2014 hat fast eine Million Euro gekostet. Das bayerische Innenministerium bezifferte die Summe jetzt auf 960.000 Euro.

Davon trage der Freistaat einen Großteil, unter anderem für Hubschraubereinsätze der Polizei, Material der Bergwacht sowie Lohnzahlungen für die Ehrenamtlichen. Westhauser selbst übernehme „einen nicht unerheblichen Beitrag“, teilte das Ministerium mit. „Der Anteil entspricht seinen Einkommens- und Vermögensverhältnissen. Es wäre unverhältnismäßig, Westhauser vollumfänglich in Regress zu nehmen.“ Westhauser hatte zu Pfingsten 2014 bei einem Steinschlag in der tiefsten Höhle Deutschlands ein Schädel-Hirn-Trauma erlitten.

In einer elftägigen Aktion wurde er aus 1.000 Metern Tiefe gerettet. Mehr als 700 Helfer aus Deutschland, Österreich, der Schweiz, Italien und Kroatien waren beteiligt. Der Verband der deutschen Höhlen- und Karstforscher und die Stiftung Höhlenrettung hatten laut Mitgliederzeitung bereits 15.000 Euro als Beitrag für die Bergwacht Bayern und in- und ausländische Rettungsorganisationen überwiesen. Der Großteil stammte aus Spenden.

Kollegin bei Höhlenbegehung tödlich verunglückt
Nach Westhausers Rettung wurde die Höhle mit einem massiven Stahlgitter verschlossen, um Ungeübte am Einstieg zu hindern. Wer nun in die Höhle will, muss dies bei der Gemeinde Bischofswiesen beantragen. Schon im Herbst 2014 hatten Bergwacht, Höhlenretter und Forscher die Höhle aufgeräumt und säckeweise Material nach oben geholt. Jetzt sollen unter anderem noch Seile aus dem oberen Höhlenbereich geborgen werden, die dort ein Jahr lang Regen und Schnee ausgesetzt waren. Wann wieder in der Höhle geforscht wird, ist offen.

Ein weiterer Unfall hat die Forscherszene schwer getroffen. Im Juli wurde eine Kollegin Westhausers bei der Erstbegehung einer Höhle am Salzburger Untersberg bei einem Steinschlag getötet. Die 45-jährige Österreicherin hatte bei seiner Rettung geholfen und den Schwerverletzten aus 1.000 Metern Tiefe tagelang ans Licht begleitet.
http://salzburg.orf.at/news/stories/2727716/
 

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Riesending-Höhle mühsam gereinigt
Höhlenretter investieren im Untersberg viel Arbeitszeit in die Reinigung der Riesendinghöhle. Vor vier Jahren gab es dort eine große Rettungsaktion für einen verunglückten Höhlenforscher. Bisher wurde eine Tonne Material geborgen.
Die Rettung des Höhlenforschers Johann Westhauser hatte im Jahr 2014 die internationale Öffentlichkeit in Atem gehalten. Seither wagten sich jedes Jahr ein rundes Dutzend Höhlenretter in die Höhle und holten viel Material aus dem Berg, das damals bei der Rettungsaktion gebraucht wurde.


APA/Bayerisches Rotes Kreuz/Leitner
Eingang zur mehr aus tausend Meter tiefen Höhle

Rudi Hiebl ist Höhlenretter bei der Bergwacht Freilassing. Auch er war in letzter Zeit oft im Untersberg: „Es geht um Batterien, Fäkalien, Essensreste, Bohrmaschinen, Seile und diverser Müll, der hat einfach liegen bleibt."

Absturz-, Verletzungsgefahr, Steinschlag
Das Material wurde in Säcke gepackt. Und diese wurden sehr mühsam aus bis zu tausend Metern Tiefe wieder an die Oberfläche des Untersberg-Plateaus geholt: „Es ist schwierig, die Säcke über hunderte Meter mit Muskelkraft nach oben zu ziehen. Man muss auch aufpassen, dass es keinen Steinschlag gibt. Oder dass Säcke und Seile abreißen und wieder runterfallen. Das Risiko für Verletungen ist hoch. Deshalb müssen wir sorgfältig arbeiten."


ORF

Insgesamt haben die Höhlenretter schon eine Tonne Material geborgen - alles ehrenamtlich. Kommenden Sommer wollen sie noch einmal zu einem großen Reinigungseinsatz hinunter. Dann soll die Riesending-Höhle wieder ganz sauber sein, sagt Höhlenretter Hiebl.


APA/Bayerisches Rotes Kreuz

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Publiziert am 03.11.2018
Riesending-Höhle mühsam gereinigt
 
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