Hofburg, Heldenplatz, Volksgarten, Maria-Theresien-Platz, Kunst- und Naturhistorisches Museum in Wien 1.

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#41
"Rüstkammer" - Teil 4:
(beigefügte Erklärungen gehören soweit vorhanden immer zum vorherigen Bild)
 

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#42
"Rüstkammer" - Teil 5:

1.-2. „Stechform“ (Augsburg ca. 1490/95) – Beim Turniersport des „Stechens“ waren besonders die Hals- u. Kinnpartien sowie Brust, linke Schulter und die beiden Hände gefährdet. Der bisher übliche „Topfhelm“ bekam eine Kinnverstärkung und wurde zum „Stechhelm“ und der Speer bekam einen tellerförmigen Handschutz, die sogenannte „Brechscheibe“.
3. Die als „Hundsgugel“ bezeichnete Helmform aus (Italien ca 1420.
4. „Helmhauben“ : Als Prallschutz trug man unter dem Helm diese gesteppten Leinenhauben.
5. Hand- und Fußschutz
6. Handschuhe von Kaiser Karl V. (1500-1558)
7. „Küriss-Sattel“ – Mailand um 1560
8.- 10. Verschiedene Turnier- und Kampfwaffen
 

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#44
Frische Fassade für Hofburg

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Die Wiener Hofburg ist der größte nicht kirchliche, zusammenhängende Gebäudekomplex Europas. Für den Erhalt ist die Burghauptmannschaft zuständig. Sie führt an der Fassade der Hofburg derzeit Sanierungsarbeiten durch.

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Baugerüste verdecken gleich an mehreren Stellen die Hofburg. So wird etwa die Fassade der neuen Burg im Bereich des Burggartens saniert. Dieser Abschnitt wird erstmals seit 1918 gereinigt und restauriert. Gearbeitet wird aber auch an den Fassaden des Bundeskanzleramts und der Amalienburg.
BHÖ
Einige Bereiche der Hofburg sind derzeit eingerüstet

Im Schweizerhof wird ein Lift eingebaut um einen barrierefreien Zugang zu ermöglichen. Die ersten Arbeiten haben im April begonnen, dann sind laufend Projekte dazugekommen. Wegen der Coronavirus-Pandemie gelten aber strengere Sicherheitsauflagen. Im Herbst sollen die Arbeiten an der Hofburg abgeschlossen sein.

BHÖ
Im Schweizerhof wird ein Lift eingebaut

„Nur die notwendigsten Instandhaltungsmaßnahmen“
Für dieses Jahr steht der Burghauptmannschaft für bauliche Maßnahmen ein Budget in der Höhe von 26 Millionen Euro zur Verfügung. „Damit können derzeit nur die notwendigsten Instandhaltungsmaßnahmen am baukulturellen Bestand der Republik Österreich finanziert werden, zu denen Instandsetzungen von Fassaden, Fenstern und Dächern ebenso wie die Erneuerungen von Gebäudeinfrastruktur oder die Umsetzung von Anforderungen des baulichen Brandschutzes zählen“, hieß es von der Burghauptmannschaft.

Arbeiten im Auftrag der Burghauptmannschaft finden derzeit auch an der Jesuitenkirche im ersten Bezirk statt. Hier wird die Fassade saniert. Im Augarten wird am Palais das Dach saniert.
31.07.2020, red, wien.ORF.at

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Frische Fassade für Hofburg
 

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#45
Nächste Etappe bei Hofburg-Sanierung

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Die Sanierungsarbeiten der Hofburg gehen weiter. Nach intensiver Restaurierung in den vergangenen Monaten hat diese Woche ein weiteres Teilprojekt begonnen. Der Plattenbelag vor der Neuen Burg wird erneuert.

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Jedes Jahr fließen viele Millionen Euro in die Restaurierung und Erhaltung der Wiener Hofburg. Große Teile der Fassade und Fenster der Wiener Hofburg, wie das Bundeskanzleramt, sind bereits renoviert worden. Die im 16. Jahrhundert errichtete Amalienburg ist jetzt erstmals seit den 1970er Jahren wieder saniert worden. „Teilweise wider besseres Wissen gesetzte Restaurierungsarbeiten aus der damaligen Zeit wurden bereinigt und nach alten Methoden wiederhergestellt“, sagte Markus Wimmer von der Burghauptmannschaft.

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Historische Forschung für Restaurierung
Burghauptmann Reinhold Sahl gibt einen Einblick, wie gearbeitet wird: „Es wird geforscht, wie ein historischer Zustand ausgesehen hat und nach dem wird ein Restaurierungsplan gemacht. Exakt nach dem wird die Fassade restauriert.“ So kommt im Marschallhof der Putz mit Ornamenten aus dem 18. Jahrhundert wieder zur Geltung.

Der Bereich ist allerdings nicht öffentlich zugänglich. Unterhalb ist das Mobiliendepot untergebracht, „wo auch das Staatsgeschirr verwahrt wird für Staatsempfänge. Wir haben die Fassadensanierung durchgeführt, eine umfassende Fenstersanierung durchgeführt, und im nächsten Jahr wird hier ein barrierefreier Lift eingebaut“, erklärte Wimmer.

Die Arbeit sei herausfordernd gewesen, sagte Wimmer. Sämtliches Baumaterial und auch das Gerüst mussten händisch in den Hof gebracht werden. Im Schweizerhof wird innerhalb der Mauern ein Aufzug für einen barrierefreien Zugang sorgen.

Arbeiten vor Neuer Burg bis 2022
Zwei Jahre dauert es noch bis ein neuer Granitboden auf der Burggartenseite der Neuen Burg verlegt sein wird, dafür ist die erstmals seit 1918 herausgeputzte Kalksandsteinfassade bereits fertig. „Es wurden hier 18 Tonnen an Sand verstrahlt, um die Neue Burg in neuem Glanz erstrahlen zu lassen.“ Dabei wurden auch Schäden aus dem Zweiten Weltkrieg entdeckt, die ausgebessert werden mussten.

Rund 26 Millionen Euro hat die Burghauptmannschaft heuer für Restaurierungsarbeiten zur Verfügung, nächstes Jahr soll das Budget auf 56 Millionen Euro aufgestockt werden, müssen doch rund 400 historische Gebäude in ganz Österreich erhalten oder erneuert werden, 80 Prozent davon alleine in Wien.
21.11.2020, red, wien.ORF.at

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Nächste Etappe bei Hofburg-Sanierung
 

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#46
Erneuter Ruf nach Öffnung des „Hitler-Balkons“
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Das Haus der Geschichte (HdGÖ) will den Balkon zum Heldenplatz, von dem aus Adolf Hitler den „Anschluss“ Österreichs an das Deutsche Reich verkündete, nun endlich zugänglich machen. Dafür machte sich die Direktorin, Monika Sommer, am Samstag erneut stark.

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Der im allgemeinen Sprachgebrauch „Hitler-Balkon“ genannte Altan der Neuen Burg am Wiener Heldenplatz sollte ihrer Ansicht nach künftig für Besucherinnen und Besucher zugänglich gemacht werden. „Ein Betretungsverbot wie bisher ist kein angemessener Umgang“, so die hdgö-Chefin am Samstag zur Deutschen Presse-Agentur (dpa).

Bereits vor zwei Jahren hatte das Haus zu einem Ideenwettbewerb zur Nutzung des Altans aufgerufen. Das hdgö bespielt die Ausstellungsfläche vor dem „Hitler-Balkon“. Sie wurde mit der Eröffnung im Herbst 2018 in Alma Rose-Plateau umbenannt. Der Altan selbst blieb seit 1945 aber nahezu durchgängig geschlossen.

Mehrheit bei Besucherumfrage
Über eine etwaige Öffnung dachte Sommer in den vergangenen Jahren bereits mehrfach nach. „In einem ersten Schritt sollte es Führungen für angemeldete Interessierte geben“, sagte sie nun.

In einer Umfrage unter den Besuchern des Hauses habe sich eine klare Mehrheit für einen Öffnung und eine Auseinandersetzung mit diesem historisch belasteten Ort ausgesprochen. Allein der Blick von dort auf das Bundeskanzleramt, das Parlament, den Amtssitz des Bundespräsidenten und das Wiener Rathaus sei geeignet, über die Demokratie als Gegengewicht zu diktatorischen Entwicklungen aufzuklären.

„Wichtiges Symbol für neuen Umgang“
Von der rund 200 Quadratmeter großen Terrasse der Hofburg hatte Adolf Hitler am 15. März 1938 unter dem Jubel der Massen die Rede zum „Anschluss“ Österreichs an das nationalsozialistische Deutsche Reich gehalten.

„Auch 76 Jahre nach dem Ende der NS-Herrschaft sorgen NS-kontaminierte Häuser für heftige Debatten. Die Terrasse der Neuen Burg zu öffnen wäre ein wichtiges Symbol für einen neuen Umgang der Republik mit diesen verstörenden Orten“, so Sommer.
14.03.2021, red, wien.ORF.at/Agenturen

Erneuter Ruf nach Öffnung des „Hitler-Balkons“
 

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Worte im Dunkel
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#48
„Hitler-Balkon“ wird nicht geöffnet

Das Haus der Geschichte (HdGÖ) will den Balkon zum Heldenplatz, von dem aus Adolf Hitler den „Anschluss“ Österreichs an das Deutsche Reich verkündete, zugänglich machen. Doch von der zuständigen Burghauptmannschaft kommt eine Absage.

Der im allgemeinen Sprachgebrauch auch „Hitler-Balkon“ genannte Altan der Neuen Burg am Heldenplatz sollte nach Ansicht von HdGÖ-Direktorin Monika Sommer für Besucherinnen und Besucher zugänglich gemacht werden. Zuletzt hatte sie diese Forderung im März gegenüber der Deutschen Presse-Agentur (dpa) formuliert.

Von der rund 200 Quadratmeter großen Terrasse der Hofburg hatte Adolf Hitler am 15. März 1938 die Rede zum sogenannten „Anschluss“ Österreichs an das nationalsozialistische Deutsche Reich gehalten.

„Verkehrssicherheit am Altan nicht gegeben“

„In einem ersten Schritt sollte es Führungen für angemeldete Interessierte geben. Wir wollten uns dem Ort langsam annähern“, so Sommer. Allein der Blick von dort auf das Bundeskanzleramt, das Parlament, den Amtssitz des Bundespräsidenten und das Wiener Rathaus sei geeignet, über die Demokratie als Gegengewicht zu diktatorischen Entwicklungen aufzuklären.

Die zuständige Burghauptmannschaft erteilt der Forderung aber eine Absage. Denn der Altan der Neuen Burg befinde sich in einem Gebäudebereich, in dem „mehrere bedeutende Kunstsammlungen verschiedenster Kulturinstitutionen untergebracht sind. Um eine Gefährdung der sich dort im Nahebereich befindlichen Kunstobjekte zu vermeiden, ist eine Öffnung des Altans nicht möglich, wie sich aus einer umfassenden baulichen Befundung ergab“, hieß es gegenüber Radio Wien. Außerdem sei auch „die notwendige Verkehrssicherheit am Altan nicht gegeben“, weshalb „kein öffentlicher Zugang vorgesehen“.

Sommer: Chance sollte genutzt werden

Sommer reagierte enttäuscht. „Ich würde mir wünschen, dass die Chance genutzt wird, ein Zeichen im Herzen des Landes zu setzen – dass sich die Republik der kritischen Auseinandersetzung in einem breiten Sinne stellt – gerade auf dem Heldenplatz“, so die HdGÖ-Direktorin.

Wie lange das Haus der Geschichte überhaupt noch in der Hofburg bleibt, ist indes offen. Laut Sommer gibt es seitens der Politik eine Zusage, bis zum Jahr 2022 „eine Lösung“ über den Standort zu finden. Neben dem Haus der Geschichte sind auch die Nationalbibliothek, das Weltmuseum, das Ephesos Museum, die Rüstkammer und die Sammlung alter Musikinstrumente in dem Gebäudeteil der Hofburg untergebracht.

Hubert Kickinger, wien.ORF.at
Quelle: „Hitler-Balkon“ wird nicht geöffnet
 

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#49
Weitere zehn Mio. Euro für Sanierungsarbeiten rund um die Hofburg
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Das Kunsthistorische Museum, die Brunnenanlagen am Maria-Theresien-Platz, die Amalienburg und die Hofburg sind Ziel umfassender Sanierungsarbeiten. Rund zehn Mio. Euro gibt die Burghauptmannschaft Österreich (BHÖ) für die Arbeiten aus.
Online seit heute, 14.02 Uhr
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So soll die historische Bausubstanz bewahrt und die Verkehrssicherheit sowie eine zeitgemäße Nutzung gewährleistet werden, hieß es am Freitag in einer Aussendung. Die Arbeiten am Hofburgareal starten großteils im Juni.

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Brunnen, Fassaden, Fenster, Energieeffizienz
1,2 Mio. Euro erfordert etwa die Sanierung der Brunnenanlagen am Maria-Theresien-Platz. Zwei von ihnen werden ab Ende Juni saniert und auch die verbleibenden zwei sollen bis Mai 2023 instand gesetzt werden. 2,4 Mio. benötigt man für die Amalienburg, an der seit April gearbeitet wird. Dabei wird etwa die Putzfassade restauriert sowie die Holzkastenfenster saniert und mit einem Leinölanstrich versehen, um die Energieeffizienz des Gebäudes zu verbessern.

Fassaden werden auch im Kunsthistorischen Museum, in der Hofburg und im Palais Lobkowitz saniert. Im KHM ist es die des zweiten Innenhofs – sie soll im April 2023, komplett mit restaurierten Sgraffitis, wieder zu altem Glanz zurückfinden. In der Hofburg ist es die des Festsaaltraktes. Saniert werden außerdem u. a. die Schneefänge auf den Dächern des Schweizertraktes der Hofburg, 59 Kaminköpfe im Bereich der Alten Burg und der Plattenbelag im Burggarten im Bereich der Neuen Burg.
17.06.2022, red, wien.ORF.at/Agenturen
Hofburg-Sanierungen kosten zehn Mio. Euro
 

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#50
Nationalbibliothek-Prunksaal wird saniert
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Seit Sommer wird im Prunksaal der Österreichischen Nationalbibliothek gearbeitet. Es sind die ersten umfassenden Erhaltungsmaßnahmen seit 1955. Ende des Jahres sollen die Arbeiten abgeschlossen sein.
Online seit gestern, 19.00 Uhr
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Der mit über 200.000 historischen Büchern einzigartige Bibliothekssaal zählt zu den schönsten der Welt. Nun erhält die 300 Jahre alte barocke Pracht einen neuen Glanz: Der Prunksaal ist daher aufgrund der Restaurierung seit Juli bis 31. Dezember 2022 geschlossen.

Vergoldungen sowie Bestandteile aus Stuck, Marmor, Stein, Metall und nicht zuletzt die historischen Bücherregale werden in aufwendigen Schritten restauriert. Die wertvollen Bücher werden während der Restaurierung fachgerecht abgedeckt und nach der Fertigstellung der Arbeiten einzeln aus den Regalen genommen und gesäubert.

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Wie die Generaldirektorin der Österreichischen Nationalbibliothek, Johanna Rachinger, gegenüber „Wien heute“ erklärte, laufen die Arbeiten in enger Abstimmung mit dem Bundesdenkmalamt. Die Kosten betragen rund 3,3 Millionen Euro. Bereits im vergangenen Jahr wurden Beleuchtung, Elektrik und Sicherheitsanlagen um 800.000 Euro erneuert.

Kulturelles Ersatzprogramm
Als digitaler Ersatz und zur Überbrückung der Wartezeit kann der Prunksaal während der Schließzeit im Rahmen einer neuen 360-Grad-Online-Tour besucht werden: zahlreiche Informationspunkte mit Texten, digitalen Objekten, Videos und Verlinkungen machen die Tour zu einem außergewöhnlichen Erlebnis.

Mit einem neuen Wochenticket lädt die Österreichische Nationalbibliothek darüber hinaus alle Kulturinteressierten ein, die anderen fünf Museen zu besuchen. Das Literatur-, das Papyrus-, das Globen- und das Esperantomuseum sowie das Haus der Geschichte Österreich können damit innerhalb von sieben Tagen um nur zehn Euro besucht werden. Diese Aktion gilt bis einschließlich 31. Dezember 2022.
27.09.2022, red, wien.ORF.at/Agenturen

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Nationalbibliothek-Prunksaal wird saniert
 

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#51
Fischer von Erlach und der ÖNB-Prunksaal
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Dem Prunksaal der Österreichischen Nationalbibliothek (ÖNB) und seinem Architekten ist ein Jubiläum gemein: Vor 300 Jahren starb mit Johann Bernhard Fischer von Erlach einer der bedeutendsten Barockarchitekten Mitteleuropas, gleichzeitig startete der Bau der kaiserlichen Bibliothek.
Online seit heute, 15.15 Uhr
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Mit Darstellungen in schweren Büchern innerhalb noch schwererer Holzvitrinen blickt man im Prunksaal von Donnerstag bis 5. März auf Architekt und Bau zurück. Bei der Pressekonferenz zu „Fischer von Erlach und der Prunksaal des Kaisers“ fand ÖNB-Generaldirektorin Johanna Rachinger am Mittwoch mehr als schmeichelnde Worte für den Prunksaal.


Österreichische NationalbibliothekJohann Bernhard Fischer von Erlach (1656–1723), Öl auf Leinwand, o.J.

„Herzstück der Österreichischen Nationalbibliothek“
Dieser habe sich nicht nur seine „Bedeutung als symbolischer Ort des Wissens und der kulturellen Identität Österreichs“ bewahrt, sondern sei auch das „Herzstück der Österreichischen Nationalbibliothek“ und verbinde selbige mit ihrer eigenen Geschichte. Auf der Suche nach einem permanenten Unterbringungsort für die Bestände der kaiserlichen Bibliothek war der Impuls für einen Neubau von Kaiser Karl VI. ausgegangen.
Dieser ist im Prunksaal omnipräsent, sagte Kurator Andreas Fingernagel: Das Kuppelfresko würdigt ihn ebenso wie eine Statue, die ihn als römischen Imperator darstellt. Man sei sich trotz fehlender schriftlicher Belege einig, dass das Konzept auf Fischer von Erlach zurückgeht – er hätte sich für die Doppelsäulen etwa Anleihen aus dem Palazzo Colonna in Rom genommen, außerdem sei er Oberinspektor für alle Hofbauten gewesen, so Fingernagel.


Österreichische Nationalbibliothek/Johannes Hloch
Die Nationalbibliothek erinnert in der Ausstellung an die Entstehung des Prunksaals

Revolution, Krieg und Brand
Fertiggestellt wurde das Gebäude dann von seinem Sohn Joseph Emanuel Fischer von Erlach, der hauptsächlich den Außenbau prägte. Auf das übrige Schaffen des vor 300 Jahren verstorbenen Fischer von Erlachs verweisen etwa Auszüge aus seinem architekturgeschichtlichen Werk „Entwurff einer historischen Architektur“. Diese umfassen neben dem Koloss von Rhodos auch seine eigenen Bauten, etwa die Karlskirche in Wien und die Kollegienkirche in Salzburg.

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Österreichische Nationalbibliothek
Einblick in das „alte“ Treppenhaus, Zeichnung, ca. 1737
Österreichische Nationalbibliothek/Johannes Hloch
Barocke Prunkstiege und Eingang zum Prunksaal, Wien, 2016
Österreichische Nationalbibliothek
Kuppelfresko von Daniel Gran, Schule von Athen: Nautik, Festungsarchitektur, Errichtung von Militärlagern und Musik, Kupferstich, Wien, ca. 1737
Österreichische Nationalbibliothek
Ansicht der Hofbibliothek nach Plänen von Joseph Emanuel Fischer von Erlach, lavierte Feder-Tusch-Zeichnung, 1733
Österreichische Nationalbibliothek
Längsschnitt durch den Prunksaal (Hauptgeschoss), 1737

Mehr als der Architekt steht der Prunksaal selbst im Mittelpunkt: Nur kurz nach seiner Fertigstellung musste der Bau saniert werden, dazu gibt es Zeichnungen des Architekten Nikolaus Pacassi. Dem während der Revolution von 1848 im Augustinertrakt ausgebrochenen Brand – eine Lithographie zeigt wild aufsteigende Flammen am Josefsplatz – entging der zentrale Bibliotheksbau genauso wie den Bombenangriffen des Zweiten Weltkriegs und dem Feuer, das den angrenzenden Redoutensaaltrakt 1992 fast vollständig zerstörte.

In neuem Glanz
1955 wurde restauriert. Fast 70 Jahre danach machten die Risse und der Staub der Zeit das nochmals notwendig. Noch im Lockdown 2020 hatte man begonnen, etwa die Beleuchtung zu erneuern, nach Arbeiten von Juli bis Dezember des vergangenen Jahres hat man damit abgeschlossen. „Der Boden glänzt wie ein Ballsaal“, freute sich Rachinger.

Vergoldungen, Bestandteile aus Stuck, Marmor, Stein, Metall sowie die historischen Bücherregale wurden konserviert und restauriert. Etwas über vier Mio. Euro habe man dafür benötigt, so Rachinger, die dem Kulturministerium für das Zurverfügungstellen der Mittel dankte.
11.01.2023, red, wien.ORF.at/Agenturen
Fischer von Erlach und der ÖNB-Prunksaal
 

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#52
200 Jahre Volksgarten
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Es war der erste Garten, den das Kaiserhaus ausschließlich dem Volk gewidmet hatte: Der Volksgarten neben dem Heldenplatz. Heute vor genau 200 Jahren wurde der Park feierlich eröffnet und ist seither ein Ort der Erholung und eine Oase in der Hektik der Stadt.

Im Auftrag von Kaiser Franz I. entstand der Volksgarten, der 1823 eröffnet wurde. Im Zuge der napoleonischen Kriege waren Teile der Stadtbefestigung beschädigt oder zerstört worden. Anstatt der frühneuzeitliche Bastionen wurde das noch heute bestehende Burgtor errichtet und der Volksgarten angelegt. Er war die erste Gartenanlage in Österreich, die vom Kaiserhaus explizit für die Öffentlichkeit errichtet wurde. Schon zuvor, unter Joseph II., war etwa der Prater oder auch der Augarten geöffnet worden.

APA/TOBIAS STEINMAURER
Oase der Erholung im städtischen Hitzesommer

Zentrum Theseustempel
Der von Peter von Nobile errichtete Theseustempel im Zentrum des Gartens diente zur Aufstellung der Theseusskulptur von Antonio Canova. Diese wurde 1890 in das neu errichtete Kunsthistorische Museum überstellt und ist dort im Stiegenhaus zu sehen. Durch die Schleifung der Wallanlagen konnte der Volksgarten ab 1863 bis an die neu angelegte Ringstraße erweitert werden und es entstand das Rosenparterre. Weitere Umgestaltungen erfolgten 1873 mit der Schleifung der Löwelbastei und dem Bau des Kaiserin-Elisabeth-Denkmals in diesem Bereich ab 1905.

APA/ROLAND SCHLAGER
Zentrum und Ruhepol des Volksgartens: Der Theseustempel

Besondere Bedeutung hatte von Anbeginn an das Corti‘sche Kaffeehaus, das im Laufe der Geschichte einige Male umgebaut und erweitert wurde. Heute ist es bekannt als Disco-Pavillon im Volksgarten. Dazu kommen einige bedeutende Denkmäler: Etwa das Grillparzer-Denkmal. Eine Marmorplastik, geplant von Karl Hasenauer, ausgeführt 1889 von Carl Kundmann und Rudolf Weyr aus Laaser Marmor und Granit-Säulen.

Versteckte Denkmäler
Oder etwas versteckt in der nordwestlichen Ecke des Gartens das Kaiserin Elisabeth-Denkmal: Bei dem Denkmal handelt es sich um eine umfangreiche secessionistische Anlage von Friedrich Ohmann. Im Zentrum befindet sich die Statue der sitzenden Elisabeth von Hans Bitterlich. Die Figur der Kaiserin wurde aus einem 8.000 kg schweren Block Laaser Marmors geschaffen und misst 2,50 Meter Höhe. Die vor einer halbrunden Wand aufgestellte Statue blickt auf einen von Bänken und Brunnen umgebenen Teich mit zwei Springbrunnen. Die Enthüllungsfeierlichkeiten fanden am 4. Juni 1907 in Anwesenheit von Kaiser Franz Joseph I statt.

Und ganz versteckt an der Außenseite des Parks dem Parlament zugewandt gibt es noch eine Denkmal für den Staatsvertragskanzler Julius Raab. Es wurde 1967 von Toni Schneider-Manzell geschaffen. Die Architektur stammt von Clemens Holzmeister.
01.03.2023, ORF Wien

Link:
200 Jahre Volksgarten
 
#53
Ich hatte kürzlich die Möglichkeit das Bauwerk unter dem Theseustempel im Volksgarten zu besichtigen und möchte hier einige meiner Fotos teilen.
 

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#54
Bauarbeiten im Burggarten gehen ins Finale
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Seit mehr als zwei Jahren gibt es eine große Baustelle im Wiener Burggarten, die weiträumige Absperrungen zur Folge hat. Nun gehen die Bauarbeiten langsam in die finale Phase – spätestens mit Jahresende sollen sie abgeschlossen sein.
Online seit heute, 19.10 Uhr
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Seit Frühjahr 2021 wird im Burggarten umgebaut, es ist die derzeit größte Baustelle im Hofburgareal. Der breite Promenadenweg auf der Terrasse vor der Neuen Burg ist gesperrt. Der schadhaft gewordene Plattenbelag und alle Blumenbeete werden nämlich ausgetauscht. Auch die Einfassungen für insgesamt vier Blumenbeete werden ersetzt.

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„Der ursprüngliche Terrassenbelag, der in den 1980er Jahren verlegt worden ist, ist über die Jahre abgewittert und beschädigt worden“, beschrieb Christian Gepp von der Burghauptmannschaft. Der Belag werde nun mit einem neuen Granitstein aus Österreich erneuert. Es handle sich um einen Herschenberger Granit, „der sich besonders durch seine Festigkeit und Robustheit auszeichnet“, so Gepp.

Arbeiten direkt über Tiefenspeicher der Nationalbibliothek
Insgesamt müssen rund 4.100 Quadratmeter Belag neu verlegt werden. Die Granitblöcke sind schwer, daher ist für das Verlegen technisches Gerät notwendig. Die breite Terrassen-Promenade befindet sich zudem direkt über dem Tiefenspeicher der Österreichischen Nationalbibliothek – eine besonders heikle Angelegenheit.

„Gemeinsam mit der Erneuerung des Plattenbelags musste natürlich auch die ganze Unterkonstruktion überarbeitet werden“, sagte Gepp gegenüber „Wien heute“. Es seien die Stiegenaufgänge erneuert worden, man habe die Unterkonstruktion für die Stiegen wieder instand gesetzt und Abdichtungsarbeiten durchgeführt.
07.07.2023, red, wien.ORF.at

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Bauarbeiten im Burggarten gehen ins Finale
 

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#55
HITZEWELLE
Für Wiens Hofburg-Areal werden Maßnahmen gegen Hitze "ohne Denkverbote" überlegt
Eine Mikroklima-Simulation zeigt Hitze-Hotspots, die Burghauptmannschaft ortet Handlungsbedarf. Beschattungen, überdachte Parkbänke oder neue Wegeführungen sind Thema

Das große Hofburg-Areal hat einige Grünflächen zu bieten, aber auch viele versiegelte Flächen und Gebäude. Eine Mikroklima-Studie machte einige Hitze-Hotspots auf dem zentralen Wiener Areal aus.
APA/GEORG HOCHMUTH

Tagsüber Temperaturen um die 30 Grad – und wenn die Sonne untergegangen ist, folgen Tropennächte. Seit mehreren Tagen hat die aktuelle Hitzewelle auch Wien voll im Griff, wenn auch derzeit sanfter als den Süden Europas. Die heißen Temperaturen sind im Sommer auch in Wien punktuell nicht außergewöhnlich. Bemerkenswert ist aber der deutliche Anstieg der Sommertage und heißen Nächte insgesamt pro Jahr, die vor allem verbaute Metropolen – und damit ihre hitzegeplagten Stadtbewohner oder auch Touristinnen und Touristen – vor große Herausforderungen stellen.

Das im Zentrum der Stadt befindliche Hofburg-Areal hat aufgrund der Gebäude und versiegelten Flächen gleich mehrere Hitze-Hotspots aufzuweisen. Das zeigt eine von der Burghauptmannschaft in Auftrag gegebene Mikroklima-Studie des Unternehmens Weatherpark. In dieser wurde mittels Simulation für einen normalen Sommertag mit einer Höchsttemperatur unter 30 Grad Celsius berechnet, an welchen Stellen es welche Hitzebelastung gibt. Denn wenn die Sonne vom Himmel strahlt, ist es rund um Gebäude und versiegelte Flächen gefühlt deutlich wärmer als im Schatten unter breitkronigen Bäumen – und das bei einer oft gleichen Lufttemperatur. Diese gefühlte Temperatur hänge neben der Lufttemperatur auch mit der Sonnenstrahlung, der Luftfeuchtigkeit oder dem Wind zusammen, erklärt Stadtklimatologin Isabel Auer von Weatherpark dem STANDARD. Berechnet wird das sogenannte Komfortmaß PET (physiologische äquivalente Temperatur).

Ab 41 Grad PET wird von einer starken Wärmebelastung ausgegangen. "Und im Hofburg-Areal erreichen wir diese 41 Grad PET regelmäßig und großflächig", sagt Auer. Bei der Simulation habe sich gezeigt, dass bei einem normalen Sommertag ohne Bewölkung um 15 Uhr rund 50 Prozent der Fläche des Hofburg-Areals über 41 Grad PET aufweise. Auer: "Die Hitzebelastung im bebauten Gebiet ist extrem."


Die Abbildung zeigt das große Hofburg-Areal. Zur Orientierung: Ganz oben ist der Michaelerplatz zu sehen. Die Farbflächen zeigen die PET-Werte um 15 Uhr Sommerzeit an einem fiktiven 11. Juli bei Temperatur-Tageshöchstwerten von knapp 30 Grad Celsius. Gebäudegrundrisse sind in Grau gehalten, Grasflächen und Baumkronen in Grün.

Ideen für überdachte Parkbänke oder neues Wege-Leitsystem
Für die Burghauptmannschaft sind die Ergebnisse "augenöffnend", wie es Burghauptmann Reinhold Sahl formuliert. Aus den Ergebnissen sollen Maßnahmen abgeleitet werden, wie mit der Hitze an den neuralgischen Punkten umgegangen werden soll. Immerhin schlendern Millionen von Besucherinnen und Besuchern pro Jahr durch das Hofburg-Areal, vor Corona waren es 25 Millionen Menschen jährlich. Derzeit befindet sich der Tourismus in Wien fast wieder auf dem Niveau vor der Pandemie: Wer aktuell durch die Stadt geht, kann Massen an Touristinnen und Touristen beobachten.

Für die Besucher, aber auch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Hofburg soll die Aufenthaltsqualität trotz der Hitze verbessert werden. Bei den Überlegungen sei man erst am Beginn, sagt Sahl. Aber es gebe keine Denkverbote: "Wir müssen alles denken dürfen." Als Beispiele nennt Sahl etwa neue Beschattungen, Begrünungen, Bepflanzungen oder auch überdachte Parkbänke. Auch eine neue Wegeführung, die die Touristenströme um die Hitzeinseln leiten soll, sei eine Idee.

Beim Hofburg-Areal handelt es sich freilich auch um ein hochsensibles denkmalgeschütztes, historisches Areal mitten im Unesco-Welterbe. "Hier muss man bei jedem Nagel überlegen, den man einschlagen will", formuliert es Hans-Peter Hutter. Der Umweltmediziner und Public-Health-Experte begleitete die Mikroklima-Studie. Trotz der Einschränkungen müsse es aber möglich sein, in Zeiten der Klimakrise Maßnahmen zu setzen. Von der Hitze seien vulnerable Personen besonders betroffen – die aber ebenfalls als Touristen oder Besucherinnen die Sehenswürdigkeiten und Kulturzentren auf dem Hofburg-Areal ansteuern würden. Schon bei Sommertagen über 25 Grad und intensiver Sonnenstrahlung werde etwa das Leistungsvermögen massiv eingeschränkt. Für Stadtklimatologin Auer passieren die Anpassungen an die Hitze in der Stadt Wien grundsätzlich viel zu langsam. Sie empfiehlt: "Machen, was nötig ist, nicht nur das, was machbar ist."

Michaelerplatz wird umgebaut und begrünt

So sieht der Michaelerplatz aktuell aus.

Gemacht wird etwas beim Michaelerplatz, der quasi das Tor zur Hofburg darstellt. Bis November 2024 wird der Platz verkehrsberuhigt und zur Fußgänger- und Begegnungszone. Über den Platz verteilt sollen neun große Bäume gepflanzt werden, dazu kommen kleinere Bäume sowie Pflanzen. Auch ein Wasserspiel sowie Trinkhydranten sind Teil der Umgestaltungsmaßnahmen, die Zahl der Fiakerstellplätze wird reduziert.


So soll der Michaelerplatz nach der Umgestaltung einmal aussehen.
APA/ZOOM VISUAL PROJECT GMBH

Kritiker wie der Kunsthistoriker Richard Bösel sprechen hingegen von einem "pseudoökologischen Gewaltakt gegen die Urbanität einer Metropole", wie der langjährige Leiter der Architektursammlung der Albertina und Direktor des Österreichischen Historischen Instituts in Rom in einem "Kommentar der anderen" für den STANDARD schrieb. Bösel meint: "An klimabedingten Glutnestern, die nach Aufforstung verlangen, herrscht anderswo – nämlich in den Wohnbezirken – kein Mangel."


Der Michaelerplatz soll verkehrsberuhigt werden und mehrere Bäume erhalten.
APA/ZOOM VISUAL PROJECT GMBH

Der Michaelerplatz müsse aber als architektonischer Schauplatz bewahrt werden – und zwar so, wie er ist. "Jeder Eingriff in seine Raumgestalt, jeder vor die Fassade eines umstehenden Gebäudes gepflanzte Baum, vor allem aber jegliche Art von Freizeitmöblierung, Wasserspielen und Pflanzentrögen würden ihn in seinem innersten Wesen pervertieren und seinen historischen, gesellschaftlichen und kulturellen Stellenwert zutiefst missachten."
(David Krutzler, 20.7.2023)
Für Wiens Hofburg-Areal werden Maßnahmen gegen Hitze "ohne Denkverbote" überlegt
 

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#56
Fassaden des „Kriegsministeriums“ und der Hofburg werden aufwendig saniert
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In der Wiener Innenstadt werden derzeit zwei prominente Gebäude saniert. Darunter sind die Hofburg und das ehemalige Kriegsministerium. Die Witterung hat den Fassaden zugesetzt, die letzten Sanierungen liegen teilweise schon 33 Jahre zurück.
Online seit heute, 19.34 Uhr
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Im ehemaligen Kriegsministerium mit der Adresse „Stubenring 1“ sind heute vier Ministerien untergebracht, 1700 Menschen arbeiten in dem Haus. Zuletzt wurde es 1990 saniert, seither verschlechterte sich der äußerliche Zustand des Hauses aufgrund der Witterungseinflüsse wie Nässe, Wind, Hitze und Kälte.

Burghauptmann Reinhold Sahl erklärt: „Im Laufe der letzten Jahre wurden diese Schäden immer klein behoben. Wir haben uns dann für eine grundsätzliche Sanierung entschieden, um weitere Schäden an der Fassade zu verhindern.“ An der Fassade gebe es Abplatzungen und größere Schäden an den Fenstern. Auch die Betonstruktur und die Stahlelemente sind betroffen. Aufgrund des Rostbefalls wird dort nun eine Rostbehandlung vorgenommen.

Bis 2025 Arbeiten auf Ringstraßen-Seite
Der Bauabschnitt verläuft auf einer Länge von 200 Metern. „Dieser Bauabschnitt ist in exakt vier Abschnitte gegliedert. Das Mittelstück wurde gemacht und ein Abschnitt nach dem anderen wird dann sukzessive durchgeführt.“ Es seien immerhin sehr intensive Arbeiten. „Insgesamt wird es bis etwa 2025 dauern, bis wir ringstraßenseitig alle Fassadenelemente wieder in einem ordentlichen, schönen und auch sicheren Zustand haben“, so Sahl. Danach werde man auf der dem Wienfluss zugewandten Seite weiterarbeiten.

Burghauptmannschaft-Mediensprecher Christian Gepp schildert: „Das Gebäude ist 1912 als k. & k.-Kriegsministerium eröffnet worden. Damals war das eine übliche Bezeichnung für die verschiedenen Truppengattungen, die alle hier im Gebäudeteil zusammengefasst worden sind. Heute würde man so eine Bezeichnung nicht mehr verwenden.“

Arbeiten an der Hofburg
An der Hofburg, bekanntlich der Sitz des Bundespräsidenten, wird derzeit ebenso gearbeitet. "Nachdem die Restaurierung jetzt doch einige Jahre zurückliegt, war es an der Zeit, auch die sogenannte Bellariafassade zu sanieren. Es handelt sich um eine Kalkputzfassade, die restauriert und instandgesetzt wird.

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Neben der klassischen Putzsanierung werden auch noch die Fenster saniert, die Tore instandgesetzt und ebenfalls restauriert", schildert der stellvertretende Burghauptmann Markus Wimmer. Ende des Jahres soll die Präsidentschaftskanzlei wieder vom Gerüst befreit und die Arbeiten abgeschlossen sein.
22.06.2023, red, wien.ORF.at
„Kriegsministerium“ wird aufwendig saniert
 

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#57
Sonderführungen zum „Hitler-Balkon“

Das Haus der Geschichte Österreich (hdgö) nimmt kurzfristig zwei Sonderführungen zum „Hitler-Balkon“ ins Programm – aus aktuellem Anlass, wie am Montag betonte wurde. Der Altan war zuletzt in einem viel kritisierten Video der Freiheitlichen Jugend zu sehen.

Die Führungen am 7. und 14. September führt Direktorin Monika Sommer unter dem Titel „(K)ein Hitler-Balkon. Zu einer offenen Wunde der Zeitgeschichte“ durch. Bei dem Altan der Neuen Burg handelt sich um jenen „Balkon“, von dem aus Adolf Hitler 1938 seine Anschlussrede hielt. Man werde bei der Veranstaltung Einblicke in dessen Geschichte geben und thematisiere den Umgang mit diesem verstörenden Ort, der symbolisch für die lange Zeit fehlende Auseinandersetzung mit Österreichs NS-Vergangenheit stehe, hieß es in einer Aussendung des hdgö.

Fehlende Kontextualisierung bemängelt

Das Haus der Geschichte rege seit seiner Eröffnung einen neuen Umgang an. Der „Hitler-Balkon“ sei nach wie vor – vom Heldenplatz aus gesehen – weder kontextualisiert noch für aktive Erinnerungs- und Bildungsarbeit betretbar. „Dadurch ist es der Republik bislang nicht gelungen, ihn symbolisch, demokratisch und rechtsstaatlich neu zu deuten“, betonte man. Der Altan ist für die Öffentlichkeit gesperrt. Das Museum nutzt die Fläche, die direkt auf den Bereich führt, ist für ihn selbst aber nicht zuständig.

„Als Zeitgeschichtemuseum tragen wir mit unseren Mitteln laufend alles dazu bei, die Geschichte dieses Ortes zu thematisieren und darüber aufzuklären. Es ist zentrale Aufgabe des hdgö, die Zeit des Nationalsozialismus und den Umgang damit in Österreich immer wieder aktiv aufzugreifen. (…) Aus dem aktuellen Anlass ist es mir ein persönliches Anliegen, kurzfristig zwei Sonderführungen zum Altan anzusetzen“, erläuterte Sommer.

Überwiegende Mehrheit für Öffnung

Es wäre mehr als wünschenswert, dass die Republik bis zum 80. Jahrestag ihrer Gründung gerade an diesem Ort ein demokratisches, rechtsstaatliches Zeichen setze und somit einer höchst problematischen Vereinnahmung entgegentrete, hielt sie fest. International sei „aktive Erinnerungsarbeit“ an vielen solcher „Täterorte“ üblich. Schon jetzt fragt das Museum vor dem Ausgang zum Altan die Besucherinnen und Besucher, ob der Ort für die Öffentlichkeit geöffnet werden solle oder nicht. Bisher hat sich eine überwiegende Mehrheit dafür ausgesprochen.

red, wien.ORF.at/Agenturen
Quelle: Sonderführungen zum „Hitler-Balkon“
 

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#58
Neue-Burg-Altan

„Hitler-Balkon“ als Wunde der Zeitgeschichte
Mit der Empörung über das Werbevideo der FPÖ-Jugend bekommt eine alte Problemzone der Erinnerungskultur neue Aufmerksamkeit: Seit Jahren pocht das Haus der Geschichte Österreich (hdgö) darauf, den „Hitler-Balkon“ zum aktiven Gedenkort umzugestalten. Direktorin Monika Sommer setzt darauf, „dass steter Tropfen den Stein höhlt“ – und bietet nun „aus aktuellem Anlass“ Sonderführungen an.

„Wir stehen hier, weil so wenig daran gearbeitet wurde. Es ist nicht geglückt, diesem vulnerablen Ort der österreichischen Zeitgeschichte ein anderes Framing zu geben“, so Sommer bei einer Journalistenführung, die sie angesichts des medialen Interesses kurzerhand ins Leben gerufen hatte. Ab 7. September hat Sommer Sonderführungen angesetzt, deren Durchführung sie selbst übernimmt, der Titel: „(K)ein Hitler-Balkon. Zu einer offenen Wunde der Zeitgeschichte“.

Die offene Wunde, das ist der Altan der Neuen Burg, der genau genommen kein Balkon ist, sondern eine weit ausladende, 200 Quadratmeter große Terrasse über dem Gebäudeeingang. Dort hielt Adolf Hitler am 15. März 1938 seine vielbejubelte „Anschluss-Rede“, ein Symbol für den österreichischen „Anschluss“ und darüber hinaus für die nationalsozialistische Expansionspolitik.

Roland Schlager/APA/picturedesk.com
2022 betrat die Holocaust-Überlebende Erika Freeman anlässlich einer Schenkung an das hdgö den Altan – eine Ausnahme

Video der FPÖ-Jugend überschreitet „rote Linie“
Der historisch belastete Gebäudeteil, der direkt an den Sonderausstellungssaal des Hauses der Geschichte angrenzt, aber in die Zuständigkeit der Burghauptmannschaft fällt, ist seit Jahren gesperrt und für die Öffentlichkeit nicht zugänglich. Die zuständige Burghauptmannschaft erteilte zuletzt im Jahr 2021 der Forderung nach einer aktiven Erinnerungspolitik eine Absage und argumentierte mit der fehlenden „notwendigen Verkehrssicherheit“.

Seit letzter Woche ist das Thema nun wieder akut, nachdem ein Werbevideo der FPÖ-Jugend publik wurde. Der gut zweiminütige Clip, der in Rhetorik und Bildsprache stark an Social-Media-Auftritte der Identitären und der Alt-Right erinnert, wurde inzwischen vom Verfassungsschutz bei der Staatsanwaltschaft angezeigt.

Man sieht hier marschierende junge Männer und wenige Frauen, manchmal mit Fackeln in der Hand, man sieht rechtsextreme und rechte Ideologen als geistige Väter, als gesellschaftliche Problematiken werden „Kriminalität“, „Massenmigration“, „Bevölkerungsaustausch“ und „Genderwahn“ benannt. Und auf schnell geschnittene Bilder folgt ein Kameraschwenk zu eben jenem Balkon, unterlegt mit den Worten „Wir aber wollen eine Zukunft“. Ob bewusste Provokation oder ernstzunehmende politische Drohung, das will Sommer nicht einordnen, „eine rote Linie“ sei jedoch überschritten.

picturedesk.com/akg-images
Vom Altan verkündete Hitler im März 1938 den „Anschluss“ – die Bilder liegen bis heute wie ein Schatten über diesem Ort

Baustelle Namensgebung
Schon seit dem Einzug des hdgö in die Neue Burg im Jahr 2018 macht sich die Direktorin dafür stark, den Balkon „aufzumachen und zu entmystifizieren“. Fast wie eine Reliquie werde er behandelt, so Sommer. Dadurch, dass es hier „keinen neuen Namen und keine neue Symbolsprache gibt, sind es nach wie vor die Bilder der NS-Propaganda, die diesen Ort in unseren Köpfen prägen“, so Sommer. Schon allein den Begriff „Hitler-Balkon“ hält sie für „eine Baustelle“, man müsse dem Führerkult, der ihn im steckt, entkommen.

Sommer und ihr Team nähern sich dem Altan mit einer Multimediainstallation vor der versperrten Tür – und nun mit den eingeschobenen Sonderführungen. Die ersten beiden Termine seien „innerhalb von Sekunden ausgebucht“ gewesen, weitere werden mittlerweile angeboten, die auf die Leerstelle in der Erinnerungspolitik und die Geschichte aufmerksam machen sollen.

Vom Pferdekutschenunterstand zu Hitlers Rede
Fertiggestellt wurde der Altan im Jahr 1919, ein Gebäudevorsprung, um bei Regenwetter trocken aus der Pferdekutsche steigen zu können, zugleich gedacht als Ehrenloge und Rednertribüne. Als solche wurde er zunächst vom Roten Wien, später in der Dollfuß-Schuschnigg-Diktatur genutzt, um bei Veranstaltungen auf dem Heldenplatz zu größeren Menschenmassen zu sprechen.

Doch nur Hitlers Rede war es, die sich ins Gedächtnis einschrieb und bisher – so eben der Kritikpunkt – nicht überschrieben wurde. Hitler machte sich die Habsburger Architektur zunutze, man bemühte sich nicht einmal, die Hoheitszeichen abzudecken, „das war eine quasi bruchlose Fortschreibung der Habsburgischen Expansionspolitik“, so Sommer.

Diskussionen seit 2015
„Es ist ein sehr wirkungsmächtiger, imperialer Ort“, zeigte sich der Zeithistoriker Oliver Rathkolb, Leiter des wissenschaftlichen Beirats für das Haus der Geschichte, bereits „nachdenklich“, als die Standortwahl 2015 auf die Neue Burg fiel. Vor allem aber die Frage des Altans, den man „nicht einfach stehen lassen“ könne (Rathkolb), wurde schon damals heftig diskutiert. In der Planungsphase wurde auch angekündigt, viel dafür zu tun, ihn zu „dekonstruieren“.

Dass bisher nichts passiert ist, ist für das Museum ein mehrfaches Ärgernis, könnte man sich doch als Kompetenzzentrum der Erinnerungspolitik stärker beweisen, den als schwierig geltenden Standort in der Neuen Burg stark aufwerten und dem Museum neue Besucherschichten erschließen.
Den „Baustellen der NS-Erinnerungskultur“ widmet das hdgö derzeit auch eine eigene interaktive Plattform. Auf einer Webpage des Museums kann man NS-bezogene Denkmäler zur Diskussion stellen oder bereits verzeichnete Orte kommentieren.


Silvesterparty auf dem Altan
Kurz nach Kriegsende wurde der Altan an einem Eck zerstört, nach dem Wiederaufbau wurde er nicht mehr für öffentliche Auftritte verwendet. Dass das Bewusstsein für den sensiblen Ort der Erinnerungspolitik „noch sehr frisch“ ist, so Sommer, davon zeugt der Umgang, der noch vor wenigen Jahren gepflegt wurde: „Als wir eingezogen sind, waren die Jalousien unten, und man konnte den Altan mieten“, so Sommer, die von einer privaten Silvesterparty erzählt, die zum Jahreswechsel 1999/2000 auf dem Altan abgehalten wurde.

Ein dezidiertes Betretungsverbot existiert erst seit drei Jahren. „Man müsste sicherlich die Balustrade erhöhen“, so Sommer, die sich aber optimistisch zeigt, dass die Republik nachzieht: Bauliche Hürden seien immer zu bewältigen. Als neue Zielgröße nennt die Direktorin des Hauses des Geschichte eine Bespielung ab dem 27. April 2025, dem 80. Jahrestag der Republik.

Debatten auch über Hitlers Geburtshaus
Wie kann man umgehen mit kontaminierten Gebäuden? Diese Frage beschäftigt auch an anderen Orten, es breche „gerade viel auf“, so Sommer, die als Ursache den Übergang zum kulturellen Gedächtnis ausmacht, also dass nun die letzten Zeuginnen und Zeugen sterben. Eine einheitliche Lösung kann und darf es freilich nicht geben. Von der Gestaltung als Gedenkorte über ein versuchsweises Ignorieren bis zu einer absichtlichen Auslöschung des Ortes wie etwa beim „Führerbunker“ in Berlin gibt es höchst unterschiedliche Ansätze.

In Österreich ist diese Frage nicht zuletzt bei Hitlers Geburtshaus in Braunau virulent, dessen Nutzung seit Jahren heftig debattiert wird, zuletzt neu befeuert durch den Dokumentarfilm „Wer hat Angst vor Braunau?“ zur Thematik. Das Vorhaben, eine Polizeistation einzurichten, hat laut einer aktuellen Umfrage nur sechs Prozent Zustimmung der Bevölkerung – für Sommer ein Negativbeispiel. Sollte es zur Bespielung des Atlans kommen, wünsche sie sich einen Gestaltungsprozess mit breiter gesellschaftlicher Einbindung.
09.09.2023, Paula Pfoser (Text, Gestaltung), ORF Topos, Selina Maurovich ORF Topos

Links:
Termine Sonderführungen „Hitler-Balkon“ (hdgö)
Geschichte des Altans der Neuen Burg (hdgö)
Artikel „Sonderführungen zum ‚Hitler-Balkon‘“ (wien.orf.at)
Artikel „NS-kontaminierte Gebäude als verstörende Orte“ (science.orf.at)
„Baustellen der Erinnerung“ (hdgö)
„Aktionswoche gegen Antisemitismus“ (hdgö)

ORF Topos
 

josef

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#59
Der Heldenplatz: Ein Ort zwischen historischer Belastung und Gedenken

Die Denkmäler sowie die Erinnerungskultur am Heldenplatz sind umstritten. Besonders der Umgang mit dem "Hitlerbalkon" und dem Äußeren Burgtor ist Teil von Debatten
Wien – Am Donnerstag ist es wieder so weit: Der österreichische Nationalfeiertag, an dem der Beschluss des Neutralitätsgesetzes gefeiert wird, geht einher mit seinem alljährlichen Prozedere im Zentrum Wiens – der Leistungsschau des Bundesheers.

Kinder krabbeln in Kampfpanzer, Offiziere werben für das Bundesheer, und das politische Machtzentrum am Ballhausplatz öffnet Tür und Tor für Besucherinnen und Besucher. Das alles findet wie jedes Jahr auf dem Heldenplatz statt – einem Ort mit einer besonders brisanten Vergangenheit.


Das Äußere Burgtor mit der Krypta als Gedenkort ist umstritten.
IMAGO/Isabelle Ouvrard

Immer wieder wurde der Heldenplatz zur Schaustellung politischer Macht genutzt, auch von den Nazis. Wer die "Helden" am Heldenplatz sind, würden die jeweiligen Initiatoren mit Denkmälern immer aufs Neue festlegen, betont Richard Hufschmied vom Institut für Zeitgeschichte der Uni Wien. Trotz seiner brisanten Vergangenheit fehle ein Gesamtkonzept für den Heldenplatz, sagt der Wissenschafter. Er sei in seiner Vergangenheit sozusagen "stecken geblieben".

So argumentierte auch die prominente, kürzlich verstorbene Forscherin Heidemarie Uhl, die sich der Forschung rund um den Heldenplatz verschrieben hatte. Ein "klares Bekenntnis zur Republik" gebe es am Heldenplatz nicht, sagte Uhl.

Ein Spannungsverhältnis
Warum das so ist, betont Hufschmied im Gespräch mit dem STANDARD: "Auf dem Platz befinden sich die ehemalige Residenz des Kaisers, ein vom Dollfuß-Regime erbautes Heldendenkmal und heutige demokratische Einrichtungen. Der Heldenplatz befindet sich damit in einem Spannungsverhältnis zwischen zeitgemäßem Erinnerungsort und unreflektierter Vergangenheit."

Das zeige nicht zuletzt der berühmte "Hitlerbalkon" an der Neuen Hofburg. Der Umgang damit ist bis heute umstritten. Von dort aus hielt Adolf Hitler 1938 kurz nach dem "Anschluss" Österreichs ans NS-Reich eine Rede vor hunderttausend jubelnden Menschen. Darauf folgten der Zweite Weltkrieg und die Verfolgung von Jüdinnen und Juden mit vielen Millionen Toten. Der Heldenplatz ist laut Historikerinnen deshalb untrennbar mit der österreichischen Geschichte des Nationalsozialismus verwoben.


Der "Hitlerbalkon" ist für die Öffentlichkeit nicht zugängig.
APA/ Roland Schlager

Heute ist der Balkon nicht öffentlich zugänglich. Wer die Sonderausstellungen im Haus der Geschichte besucht, kann den Balkon zumindest von oben sehen. Die Direktorin des Museums, Monika Sommer, wünscht sich jedenfalls eine Nutzung. "Es braucht eine intensive Beschäftigung damit", sagt Sommer.

Unweit davon befindet sich das imposante Äußere Burgtor, das von den Habsburgern errichtet und unter dem diktatorisch regierenden Kanzler Engelbert Dollfuß 1934 in ein Heldendenkmal umgestaltet wurde. Seit Jahrzehnten wird in der Krypta der gefallenen Soldaten der beiden Weltkriege gedacht.

Umstrittenes Gedenken
Das dortige Gedenken ist ebenfalls Gegenstand von Debatten. Teile der Wehrmacht waren an Hitlers Vernichtungskrieg beteiligt, zudem fand man 2012 in der Krypta eine nationalsozialistische Huldigungsschrift. "Schon Adolf Hitler hat in der Krypta am Tag der Anschlussrede einen Kranz niedergelegt", betont außerdem Hufschmied.

Als Gegenstück zur Krypta gibt es jedenfalls im Burgtor seit 1965 ein Denkmal für den NS-Widerstand im sogenannten Weiheraum. Zudem legt das offizielle Österreich seit dem Fund in der Krypta dort keine Kränze mehr ab.

Erst seit 2014 gibt es am Rande des Heldenplatzes – am Ballhausplatz – ein eigenes Denkmal, das explizit den Verfolgten der NS-Militärjustiz gewidmet ist. Für Hufschmied braucht es aber ein "gesamtstaatliches Denkmal der Republik", also ein deutliches demokratisches Zeichen auf dem Heldenplatz.


Das Prinz-Eugen-Reiterdenkmal auf dem Wiener Heldenplatz wurde von den Habsburgern errichtet.
Andreas Stockinger

Zwar gebe es schon ein Staatsgründungsdenkmal im Schweizer Garten, dieses sei aber "zu unbekannt." Auch Sommer könnte sich ein neues "Republik-Denkmal" auf dem Heldenplatz vorstellen, denn: "Der Heldenplatz ist ein vulnerabler und signalhafter Ort der österreichischen Geschichte und Gegenwart."

Wie zeitgemäß eine Militärschau auf diesem historisch belasteten Platz heute noch ist, ließen beide Expertinnen unbeantwortet. Es sei aber legitim, dass sich ein demokratisches Heer der Bevölkerung präsentieren könne, sagt Hufschmied.
(Max Stepan, 24.10.2023)
Der Heldenplatz: Ein Ort zwischen historischer Belastung und Gedenken
 
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