Auf der einstigen "Lend an der Enns" in Hieflau befindet sich ein Dokumentationszentrum über die längst vergangene Zeit der Köhlerei. Dort wurden die früher zum Erschmelzen des Erzes vom Erzberg notwendigen großen Mengen an Holzkohle erzeugt. Viele Exponate, Pläne, Zeichnungen und Bilder veranschaulichen die Arbeitsschritte des Holzeinschlages, der Bringung zur Enns mit nachfolgender Triftung bis zum Rechen Hieflau und die anschließende Verkohlung in den 22 Meilern...
(Basis für die Kurzbeschreibung: Köhlerzentrum Hieflau – EnnstalWiki , Hieflauer Holztriftrechen – EnnstalWiki und diverse Texttafeln im "Köhlerzentrum" )
Heute erinnert die Ausstellung im "Köhlerzentrum" an die ehemalige Bedeutung der Hieflauer "Lend an der Enns" als wichtiger Standort der Holzkohlenerzeugung für die damalige Montanindustrie...
Zeitgenössische Lageskizze der "Lend an der Enns" mit Triftrechen, Holzlagerplatz und Kohlenmeiler.
(Aufnahme 08.07.2020)
Aktuelles Luftbild der ehemaligen Anlagen an der Enns.
(Lubi GIS-Stmk.)
Übersicht Hieflau mit Mündung Erzbach in die Enns.
(Lubi GIS-Stmk.)
Ansicht von Hieflau vor 1873 (noch keine "Rudolfsbahntrasse" erkennbar):
Im Vordergrund erkennt man einige Kohlenmeiler an der "Lend" und in Bildmitte die Ennsbrücke zum Ort.
Rechts oberhalb der Enns befinden sich die Gebäude des Hüttenwerkes mit den damaligen Holzkohlen-Hochofen.
Ansicht von Hieflau um 1900:
Im Vordergrund die "Lend an der Enns" mit Brücke zum Ort und Rechen in Flussmitte.
Die beiden Holzhütten gehörten zu den mittels Wasserrädern betriebenen Holzaufzugskränen.
In Bildmitte unten die Mündung des Erzbaches in die Enns mit Brücke der "Rudolfsbahn". Dahinter links das Ortszentrum
und rechts das Hüttenwerk mit dem 1887 errichteten Koks-Hochofen. Darüber in Bildmitte das Erzbachtal Richtung Eisenerz.
(Alle Bilder ohne gesonderten Quellenhinweis stammen aus dem "Köhlerzentrum Hieflau" - Aufnahmedatum 08.07.2020)
Der Holztriftrechen diente zum Auffangen des in den Wäldern flussaufwärts von Hieflau im Bereich um Admont und dem Gesäuse geschlägerten Holzes, welches auf der Enns getriftet wurde.
1502 plante Kaiser Maximilian einen Auffangrechen (-> Triftrechen...) für das zur Erzeugung von Holzkohle benötigte Holz in der Enns bei Hieflau. Ein halbes Jahrhundert diente dazu ein kleiner Rechen, der aber immer wieder von Hochwässern beschädigt wurde und schließlich 1572 total zerstört wurde.
1574 erteilte Erzherzog Karl den Auftrag zur Errichtung eines neuen Rechens.
Der Wasserbaumeister Hans Gasteiger, der bereits 1570 den "Reiflinger Rechen" fertiggestellt hatte, errichtete nun ein Bauwerk aus einer Unmenge an „Piloten“ (-> starke Lärchenstämme...), die bis zu neun Meter tief in das Ennsbett geschlagen wurden. Dieser Neubau war 252 Meter lang und elf Meter breit. Ihm vorgelagert war ein 25 Meter langer Nebenrechen. Mittels Wasserrad wurden kranartige Aufzüge betrieben. Mit diesen hob man die Hölzer an Land, zerkleinerte sie und baute daraus Holzkohlenmeiler (bis 1800 wurden liegende, sog. Langmeiler gebaut, später stehende, sog. Rundmeiler). Die Holzkohle wurde in den Eisenerzer Erzröstöfen und Radwerken zur Roheisenerzeugung genutzt, später auch bei den Hieflauer Holzkohle-Hochöfen.
Dieses "Wasserbau-Fachwerk" tat über 400 Jahre seinen Dienst: Im großen und kleinen "Rechenhof" sammelte sich das getriftete Holz. Arbeiter "ländeten" nun mit Hilfe von einfachen Kränen die etwa 2,30 Meter langen, „Dreilinge“ genannten Holzstücke. Auf der "Lend" gleich daneben wurden die Stämme in großen Meilern verkohlt. Hieflau wurde neben Großreifling zur größten Kohlstätte der Monarchie.
Gegen Ende des 19. Jahrhunderts verlor die Holzkohle durch die Umstellung auf Koks an Bedeutung, im Jahr 1908 wurde der Oberbau des Holztriftrechens entfernt.
1502 plante Kaiser Maximilian einen Auffangrechen (-> Triftrechen...) für das zur Erzeugung von Holzkohle benötigte Holz in der Enns bei Hieflau. Ein halbes Jahrhundert diente dazu ein kleiner Rechen, der aber immer wieder von Hochwässern beschädigt wurde und schließlich 1572 total zerstört wurde.
1574 erteilte Erzherzog Karl den Auftrag zur Errichtung eines neuen Rechens.
Der Wasserbaumeister Hans Gasteiger, der bereits 1570 den "Reiflinger Rechen" fertiggestellt hatte, errichtete nun ein Bauwerk aus einer Unmenge an „Piloten“ (-> starke Lärchenstämme...), die bis zu neun Meter tief in das Ennsbett geschlagen wurden. Dieser Neubau war 252 Meter lang und elf Meter breit. Ihm vorgelagert war ein 25 Meter langer Nebenrechen. Mittels Wasserrad wurden kranartige Aufzüge betrieben. Mit diesen hob man die Hölzer an Land, zerkleinerte sie und baute daraus Holzkohlenmeiler (bis 1800 wurden liegende, sog. Langmeiler gebaut, später stehende, sog. Rundmeiler). Die Holzkohle wurde in den Eisenerzer Erzröstöfen und Radwerken zur Roheisenerzeugung genutzt, später auch bei den Hieflauer Holzkohle-Hochöfen.
Dieses "Wasserbau-Fachwerk" tat über 400 Jahre seinen Dienst: Im großen und kleinen "Rechenhof" sammelte sich das getriftete Holz. Arbeiter "ländeten" nun mit Hilfe von einfachen Kränen die etwa 2,30 Meter langen, „Dreilinge“ genannten Holzstücke. Auf der "Lend" gleich daneben wurden die Stämme in großen Meilern verkohlt. Hieflau wurde neben Großreifling zur größten Kohlstätte der Monarchie.
Gegen Ende des 19. Jahrhunderts verlor die Holzkohle durch die Umstellung auf Koks an Bedeutung, im Jahr 1908 wurde der Oberbau des Holztriftrechens entfernt.
Heute erinnert die Ausstellung im "Köhlerzentrum" an die ehemalige Bedeutung der Hieflauer "Lend an der Enns" als wichtiger Standort der Holzkohlenerzeugung für die damalige Montanindustrie...
Zeitgenössische Lageskizze der "Lend an der Enns" mit Triftrechen, Holzlagerplatz und Kohlenmeiler.
(Aufnahme 08.07.2020)
Aktuelles Luftbild der ehemaligen Anlagen an der Enns.
(Lubi GIS-Stmk.)
Übersicht Hieflau mit Mündung Erzbach in die Enns.
(Lubi GIS-Stmk.)
Ansicht von Hieflau vor 1873 (noch keine "Rudolfsbahntrasse" erkennbar):
Im Vordergrund erkennt man einige Kohlenmeiler an der "Lend" und in Bildmitte die Ennsbrücke zum Ort.
Rechts oberhalb der Enns befinden sich die Gebäude des Hüttenwerkes mit den damaligen Holzkohlen-Hochofen.
Ansicht von Hieflau um 1900:
Im Vordergrund die "Lend an der Enns" mit Brücke zum Ort und Rechen in Flussmitte.
Die beiden Holzhütten gehörten zu den mittels Wasserrädern betriebenen Holzaufzugskränen.
In Bildmitte unten die Mündung des Erzbaches in die Enns mit Brücke der "Rudolfsbahn". Dahinter links das Ortszentrum
und rechts das Hüttenwerk mit dem 1887 errichteten Koks-Hochofen. Darüber in Bildmitte das Erzbachtal Richtung Eisenerz.
(Alle Bilder ohne gesonderten Quellenhinweis stammen aus dem "Köhlerzentrum Hieflau" - Aufnahmedatum 08.07.2020)
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