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#21
Kaprun: Generator-„Rohling“ aufgestellt
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Auf der Großbaustelle für das Pumpspeicherkraftwerk Limberg 3 in Kaprun (Pinzgau) ist am Montag der erste Generator-„Rohling“ aufgestellt worden. Die 91 Tonnen schwere Rippenwelle überträgt im Betrieb die Kraft des Wassers auf die Turbinen.

Online seit heute, 17.03 Uhr (Update: 17.15 Uhr)
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Die Rippenwelle – ein zehn Meter langer Stahlstift – war am Wochenende liegend auf Spezialtransportern zu der Baustelle im Berg transportiert worden, im Rückwärtsgang bergauf in die Kraftwerkskaverne an ihren Aufstellungsort. 5,5 Kilometer an Tunneln mussten dabei passiert werden. Am Montag wurde der „Rohling“ des ersten von zwei Generatoren für das Großkraftwerk zentimetergenau mit Hilfe von Hallenkränen aufgerichtet.
„Jetzt geht es natürlich darum, wie man dieses Ding in eine vertikale Position bekommt, weil die Kaverne so optimiert ist, dass man sie nicht einfach so aufstellen kann, sondern sie über der Grube kippen muss“, sagte Projektingenieur Hubert Umprecht.

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Die 91 Tonnen schwere Welle wurde am Montag eingesetzt
Mario Zmugg
Am Wochenende war die Welle mit einem Schwertransporter angeliefert worden

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Mit Hilfe von Hallenkränen wurde das Bauteil Schritt für Schritt angehoben

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Blick von unten

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langsam wurde es in die Senkrechte gebracht

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An der Rippenwelle werden jetzt die restlichen Bauteile des 370 Tonnen schweren Rotors montiert

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An Ort und Stelle werden jetzt die weiteren Teile des Rotors montiert

Rotor dreht im Betrieb mit 550 Umdrehungen
Die Rippenwelle ist der rotierende Teil des 240-Megawatt-Generators. An der Welle werden die anderen Komponenten montiert. Im Endeffekt hat der Rotor dann 370 Tonnen Gewicht. Die Welle muss im Betrieb gigantischen Kräften standhalten: Denn Sie überträgt im Betrieb mit 550 Umdrehungen pro Minute die Kraft des Wassers auf die Turbinen.

Der Verbund investiert knapp eine halbe Milliarde Euro derzeit in das Pumpspeicherkraftwerk Limberg 3. Zwei Turbinen liefern dort ab 2025 eine Leistung von 480 Megawatt und erzeugen soviel Strom wie rund 60 große Windräder.

Staumauer soll erhöht werden
An der Erdoberfläche ist vom neuen Kraftwerk Limberg 3 nichts zu sehen. Geplant ist allerdings, dass parallel zum Bau von Limberg 3 die Mauer des Stausees Wasserfallboden um acht Meter angehoben wird – mehr dazu in Höhere Staumauer für Kraftwerk „Limberg 3“ (salzburg.ORF.at; 12.9.2023).
09.10.2023, red, salzburg.ORF.at

Link:
Kaprun: Generator-„Rohling“ aufgestellt
 
#22
Dazu ist Josef's Beitrag #10 von 2017 interessant:
"Ein weiteres riesiges Kavernenkraftwerk "Limberg III" wurde behördlich genehmigt, der Bau wird aber wegen den derzeitigen niedrigen Strompreisen vorerst nicht begonnen".
Begonnen wurde es 4 Jahre später (2021) und die Fertigstellung war 2025 geplant - es gab aber zwischenzeitlich große Lieferprobleme, daher könnte sich die Fertigstellung verzögern.

Meiner Meinung nach werden durch die gleiche Geisteshaltung fallweise Kapazitäten runtergefahren (Wartung, Störung etc.) um den Strompreis im laufenden Betrieb zu optimieren. Die gleiche Vorgangsweise entdeckte man ja auch in Kalifornien (freier Energiemarkt) beim Enron Skandal.
 

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#23
Speicherseen Kaprun werden entleert
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Der Verbund entleert kommende Woche die beiden Hochgebirgsspeicher Mooserboden und Wasserfallboden der Kraftwerksgruppe Kaprun (Pinzgau). Das muss laut einer behördlichen Auflage alle zehn Jahre geschehen.
Online seit heute, 18.20 Uhr
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Nach der Entleerung werden alle unter Wasser liegenden Anlagenteile inspiziert und eventuell notwendige Instandhaltungsarbeiten durchgeführt. Diese Arbeiten finden immer in den Wintermonaten statt. Mitte Mai wird dann mit dem Wiederaufstau begonnen – zwei bzw. drei Wochen später wird dann wieder Strom erzeugt.

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In Abstimmung mit der Talsperrenkommission wurde für die aktuelle Entleerung der Zeitpunkt so gewählt, dass auch gleich die Triebwasserwege für das neue Pumpspeicherkraftwerk Limberg III an die Speicherseen angeschlossen werden können. Ein weiterer wichtiger Meilenstein für Österreichs größtes Kraftwerksprojekt, das 2025 in Betrieb gehen wird.

Pegelstände sinken seit Dezember
Mit dem Abstau wurde bereits im Dezember begonnen. Seither sinken die Pegelstände täglich um rund 1,5 Meter. Sobald das Absenkziel erreicht ist, wird die verbleibende Wassermenge, die nicht in den Turbinen verarbeitet werden kann, geordnet und überwacht durch die Grundablässe abgeleitet. Mit der Entleerung werden auch rund 80.000 Kubikmeter Sediment mittransportiert. Die Salzach wird dadurch wohl optisch getrübt sein: „Es wird bei dieser Bescheid-konformen Entleerung nur jenes Sediment weitertransportiert, das durch die natürliche Schleppkraft des Wassers mobilisiert wird. In einer lückenlosen Überwachung messen Sonden in der Kapruner Ache und in der Salzach durchgehend die Schwebstoffkonzentration. Unsere Erfahrung hilft uns dabei, dass die strengen behördlichen Vorgaben eingehalten werden und das ökologische Gefüge geschont wird“, sagt Werksgruppenleiterin Tanja Janisch-Breuer.

Dazu wird im Vorfeld der Klammsee vorab um zwei Meter abgesenkt, um hier als natürlicher Puffer zu fungieren und einen Teil des Sediments aufzunehmen.
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Keine Gefahr für Fische
Der Fischbestand im Klammsee und der Kapruner Ache wurde in Zusammenarbeit mit den Fischereiberechtigten abgefischt und gesichert. Begleitet wird dieses Projekt von einer ökologischen Bauaufsicht. Die Hochgebirgsstauseen Wasserfallboden und Mooserboden verfügen über ein gemeinsames Speichervolumen von 166 Millionen Kubikmeter Wasser und sind zwischen 90 und 100 Meter tief. Sie speisen sich aus den Niederschlägen und versorgen die Kraftwerksgruppe Kaprun.
02.02.2024, red, salzburg.ORF.at
Speicherseen Kaprun werden entleert
 

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#24
Entleerte Stauseen nützen Kraftwerks-Großbaustelle
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Die turnusmäßig entleerten Stauseen des Kraftwerks Kaprun (Pinzgau) werden derzeit für eine Großbaustelle genützt: An die 500 Menschen arbeiten nämlich am 570-Millionen-Euro-Projekt Pumpspeicherkraftwerk Limberg III. Es wird derzeit an die Stauseen angeschlossen.
Online seit heute, 6.00 Uhr
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Die beiden Stauseen Mooserboden und Wasserfallboden wurden im Februar abgelassen und bleiben bis Mai entleert – mehr dazu in Kapruner Speicherseen werden entleert (salzburg.ORF.at; 2.2.2024). In dieser Zeit werden die Seen an das Pumpspeicherkraftwerk angeschlossen. Über Stollen wird später das Wasser ins Berginnere gelangen, um dort Strom zu erzeugen. Normalerweise werden die Stauseen alle zehn Jahre entleert. Heuer laufen parallel dazu die Arbeiten am Kraftwerk Limberg III. In den kommenden Monaten werden sich die Stauseen durch Niederschlag und Schmelzwasser wieder füllen.

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Das Kraftwerk Limberg III wird gerade in einer riesigen Kaverne im Berg gebaut
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Die turnusmäßige Entleerung der Stauseen derzeit wird jetzt für die Arbeiten genutzt

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Limberg III wird jetzt an die vorhandenen Stauseen angeschlossen

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Die Kraftwerksbaustelle befindet sich damit derzeit teilweise im trockengelegten See

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Aber auch unterirdisch wird gearbeitet

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Die Staumauer ist vom Seegrund aus gesehen ein imposantes Bauwerk

ORF/Gertrud Stabauer
Das Kraftwerk Kaprun kann bis zu zehn Prozent des österreichischen Strombedarfs erzeugen

Ziel: „Noch flexibler auf Bedarf in Österreich eingehen“
„Die Erweiterung mit Limberg III ist insofern wichtig, dass wir hier noch flexibler auf den Bedarf in Österreich eingehen können und auch zusätzlich noch natürlich mehr Speichervolumen haben, um Strom erzeugen zu können", sagt Tanja Janisch-Breuer, Werksgruppenleiterin der Kraftwerksgruppe Kaprun. „Die Flexibilität ist insofern wichtig, dass wir die Energie, die von den neuen erneuerbaren Energieerzeugern gemacht wird, das heißt Wind und Photovoltaik, dass wir hier ein Abnehmer sind und diese erzeugte Energie zwischenspeichern können und dann zur Verfügung stellen, wenn wir sie brauchen.“

Kraftwerk wird in riesige Kaverne eingebaut
Über der riesigen Kaverne, in der Limberg III gebaut wird, befinden sich 450 Meter Fels. Um Platz für das Kraftwerk zu schaffen, wurden 90.000 Kubikmeter Gestein aus dem Berg herausgeholt.

Für die Arbeiter gibt es Unterkünfte ganz in der Nähe der Baustelle. „Die besonderen Herausforderungen hier sind sicher, wie es auch bei Limberg II schon der Fall war. Wir arbeiten im Hochgebirge, wir arbeiten das ganze Jahr hindurch, auch im Winter, auf einer Höhenlage von über 2.000 Meter Seehöhe und das birgt natürlich extreme Herausforderungen für die Logistik, die Lawinengefahr, wir müssen natürlich schauen, dass wir auch im Winter das ganze Material zur Verfügung haben und das ist sicher eine der besonderen Herausforderungen“, schilderte Limberg-III-Projektleiter Christian Rieder.

Stauseen dienen als eine Art „Batterie“
Die Stauseen im Kaprun sind Speicher, die bei Bedarf Energiespitzen auf dem Strommarkt abdecken. Pumpspeicherkraftwerke nutzen das Gefälle in der Landschaft, um Energie zu erzeugen. Wenn genug Strom vorhanden ist, können sie aber auch Wasser von einem unteren in einen höheren Speicher pumpen – und dienen damit als eine Art „Batterie“. Die Hochgebirgslagen in Kaprun bieten dafür günstige Voraussetzungen.
Nach den Kraftwerken Limberg I, II und III ist die Erschließung in Kaprun aber am Ende, sagen Fachleute. Weitere Kraftwerke seien nicht mehr möglich. Die Kraftwerksgruppe Kaprun kann rund zehn Prozent des österreichweiten Strombedarfes erzeugen. Mit Limberg III wird dieser Anteil weiter steigen.
08.03.2024, red, salzburg.ORF.at
Entleerte Stauseen nützen Kraftwerks-Großbaustelle
 

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#25
Harte Arbeit beim Kraftwerksbau im Hochgebirge
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Hunderte Arbeiter und Techniker leben derzeit im Hochgebirge bei Kaprun, um das neue Pumpspeicher-Kraftwerk Limberg III fertigzustellen. Viele übernachten in Quartieren auf dem Mooserboden bei den Staumauern, weil die tägliche Anreise zu lang wäre. Es gibt frisch gekochtes Essen aus dem Tal. Diese hochalpine Versorgung braucht viel Planung.
Online seit heute 07.04.2024, 19.00 Uhr
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Tausende Sprengungen waren bisher notwendig, um im Berg das neue Kraftwerk Limberg III zu bauen. Rund 500 Menschen sind mit der Großbaustelle beschäftigt. Sie arbeiten acht Tage und haben dann sechs Tage frei. Die Schichten dauern jeweils sechs Stunden.

„Verpflegung muss passen“
Das Leben besteht hier großteils aus Arbeit, Essen und Schlafen. Deshalb habe die tägliche Versorgung auch einen großen Stellenwert, sagt der Arbeiter Christian Ronacher aus Piesendorf (Pinzgau): „Fleisch ist nach einem solchen Tag schon sehr wichtig. Zwölf Stunden können hart sein, wenn du den ganzen Tag oder in der Nachtschicht im Loch bist, dann muss die Verpflegung passen. Sonst schaut es schlecht aus.“
Alle Menüs für die Arbeiter in den Stollen werden in einer Großküche im Tal vorbereitet. Thorsten Kissau kocht hier täglich für 200 bis 300 Menschen.

Fotostrecke
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Blick vom Arbeiterquartier beim Stausee Mooserboden nach Norden zum ebenfalls entleerten Stausee Wasserfallboden mit der Staumauer „Limbergsperre“
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Wohn- und Schlafcontainer beim Stausee Mooserboden
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Arbeitscamp und aktuelle Großbaustelle im Tal bei Kaprun, wo schon seit Jahrzehnten auch die Hauptstufe der gesamten Kraftwerksgruppe steht
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Gutes Essen hält Leib und Seele zusammen
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Mineur Christian Ronacher aus Piesendorf
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Kantine beim Mooserboden, Verpflegung im 24-Stunden-Schichtbetrieb
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Küchenchef Thorsten Kissau
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Projektleiter Christian Rieder vom Verbundkonzern

Frischkost: Küchenchef gibt sich große Mühe
Auf dem Berg sind die Freizeitaktivitäten eingeschränkt. Die Beschäftigten freuen sich deshalb umso mehr darauf, was täglich auf den Teller kommt, erzählt Küchenchef Kissau: „Die Herausforderung ist die Zusammenstellung. Es gibt Arbeiter aus verschiedenen Nationen. Deshalb sollte für jeden etwas dabei sein. Es ist eine große Herausforderung, aber wir kriegen das hin.“

Ungeachtet von Jahreszeiten, Wind und Wetter wurde hier seit Monaten durchgearbeitet. Fotos vom oberirdischen Teil der unterirdisch riesigen Baustelle – beim entleerten Stausee Mooserboden im vergangenen Hochwinter:

Fotostrecke mit 4 Bildern
Flugbild: Gerald Lehner
Flugbild: Gerald Lehner
Flugbild: Gerald Lehner
Flugbild: Gerald Lehner

Viele Spezialisten aus dem Mölltal in Kärnten
Für das neue Kraftwerk wurden zwölf Kilometer neue Stollen und Tunnel in den Berg gesprengt. Die Mineure, die diese Arbeiten verrichten, kommen großteils aus dem Mölltal in Kärnten. Christian Rieder ist Projektleiter beim Verbundkonzern: „In Kärnten hat der Tunnelbau eine lange Tradition. Diese Leute sind international tätig. Die Tradition reicht bis zu 60 Jahre zurück. Viele hier sind aus Mölltal, wo viele Familien davon leben.“
Das neue Pumpspeicherkraftwerk Limberg III soll Mitte des nächsten Jahres in Betrieb gehen. Die Kosten liegen bei rund 570 Millionen Euro.
07.04.2024, red, salzburg.ORF.at
Harte Arbeit beim Kraftwerksbau im Hochgebirge
 
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