Nachterstedt - Braunkohlerestloch - und weg ist das Haus....

K

Kenno

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#61
Kein Ende in Nachterstedt in Sicht!!

So langsam reißt bei den Stadträten der Stadt "Seeland" und nicht nur dort der Geduldsfaden, siehe nachfolgenden Link:

http://www.mz-web.de/aschersleben/e...nachterstedt-in-sicht-,20640874,22712072.html

Immer weiter werden die Bürger mit der Aufklärung der Ursachen für den verheerenden Erdrutsch vor bald 4 Jahren vertröstet.
Dabei pfeifen es bald die Spatzen vom Dach, dass die Ursache eine Serienrutschung gewesen ist.
Schon längst hätte man zeitnah nach den Unglück damit beginnen müssen, wie man die historisch vom Harz und dem Hakel der Nachterstedter Senke (subherzyne Senke) unter artesischem Druck großflächig zuströmenden Wassermassen in den Griff bekommen will.
Leider ist dadurch viel Zeit verloren gegangen und man steht nun erst am Anfang eines neuen Abschlußbetriebsplanes für das TRL "Concordiasee".
Es bleibt zu hoffen, dass diesmal die Öffentlichkeit von den weiteren Untersuchungen nicht weiter ausgeschlossen bleibt.
 
C

Claudius

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#62
IG Farben Kampfstoffwerk Frose und Nachterstedt

Bald jaehrt sich ein weiterer Jahrestag des Nachterstedt Ungluecks.Wer sich das Katzenbacher Gutachten vom 30.05.2013 anschaut, insbesondere Kapitel 7, muss feststellen, dass die Verwechslungstheorie der Firma Mull & Partner zu den Gegebeneiten vor Ort und zur Person des Zeugen Plumeyer in keinster Weise ueberzeugen und wohl eher eine Munitionsexplosion von dort noch lagernder Munition durch die beteiligten Behoerden verschwiegen werden soll.

Dies faengt schon damit an, dass die Existenz des ehem.Kampfstoffwerkes Frose geleugnet wird von den beteiligten Behoerden, indem Bleitetraethyl nur als Antiklopfmittel fuer Flugbenzin dargestellt wird.:hilfe2:
 
C

Claudius

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#64
Ich rede davon, dass die Hauptthese, das Grundwasser sei Schuld ,eine aus politischen Gegebenheiten letztlich, trotz der Gutachten,"konstruierte These" ist, damit die Verantwortlichen der LMBV und dem Landesbergamt -Sachsen Anhalt nicht zur Verantwortung gezogen werden koennen und dass man die Bevoelkerung beruhigt, indem ihnen suggeriert witd, dort gaebe es keine militaerischen Anlagen aus WW2.

Entscheidend, dass dort keine militaerischen Anlagen, auch bei der Ungluecksstelle ,waren, war die historische Recherche von Mull & Partner, die die Angaben des damaligen Zeugen Plumeyer als unglaubhaft darstellten, siehe Katzenbacher Gutachten, Kapitel 7, als pdf im Internet downloadbar, S.366-369.
 

Joe

Fehlerkramrumschlager a. D. :)
Mitarbeiter
#65
Muss man das jetzt so verstehen, oder kommt da noch irgendeine Erklärung zu?
Geh mal davon aus, das hier nicht jeder im Bilde ist und das Nachterstedt schon ein paar Jahre zurückliegt.
Wenn du hier auftauchst und irgendwelches Gedöhne aus dem Zusammenhang gerissen postest, ohne mal zu sagen, wer du bist und was du willst, und ohne entsprechende Hintergünde zu nenen, wird das wohl nichts.
 

Varga

Mann aus den Bergen
Mitarbeiter
#66
Das meint er:

Concordia-See
Geheime Militäranlage am Tagebau?
15.07.2010 20:42 Uhr











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Von JOACHIM WILLE
NACHTERSTEDT/MZ.
Unweit des Erdrutschgebietes am Concordia-See hat es im Zweiten Weltkrieg möglicherweise geheime militärische Anlagen gegeben, in denen Kampfstoffe produziert und gelagert wurden. Das belegt ein Geheimbericht der US-Armee, der der Frankfurter Rundschau vorliegt. Die Tagebau-Sanierungsfirma LMBV will den Hinweisen nachgehen. Sie betont aber: Es gebe keine Anzeichen, dass es in der Region Altlasten dieser Art geben könnte.

Konkret geht es um eine "IG Farben Gas Plant", die vor Kriegsende auf einem Industriegelände in der Nähe des Braunkohle-Tagebaus gestanden haben soll. Die Anlage findet sich in einer Liste, die eine US-Einheit im Februar 1945 aufgrund von Aussagen eines Kriegsgefangenen gefertigt hatte. Den Waffen-SS-Mann, einen "Schützen Plumeyer", hatten die Amerikaner Ende 1944 festgenommen. Er berichtete in Verhören über Militäranlagen der Nazis, in denen Sprengstoffe und Kampfgase hergestellt wurden - darunter die "Munitionsanstalten" des deutschen Militärs ("Muna") in Aschersleben und Güsen.

Der Tagebau Concordia bei Nachterstedt gehörte dem Chemiekonzern IG-Farben, der die Nazi-Kriegsmaschinerie am Laufen hielt. Laut US-Report lag die geheime Anlage im Westen der Brikettfabrik am Rande des Tagebaus, die Ende der 50er Jahre demontiert worden ist. Der Waffen-SS-Mann identifizierte auf dem Luftbild, das ihm die Amerikaner zeigten, die "Gas-Fabrik" und "Gas-Behälter". Weiter berichtet er über ein unterirdisches Lager für offenbar "wichtiges Material, möglicherweise Gas", das "intensiv von Militär bewacht wurde". Laut Plumeyer lag es in der Nähe der Siedlung, die nach dem Erdrutsch gesperrt ist. Heute befinden sich an der Stelle Abraumhalden.

Offizielle Stellen haben keine Kenntnis von möglicher Giftgas-Produktion. Dass doch etwas an dem Verdacht dran sein könnte, bestätigt Siegfried Damm vom Bergmannsverein Nachterstedt, der ab 1964 im Brikett-Werk arbeitete. "Früher haben die Leute erzählt: Hier wurde auch Zyklon B produziert" - jedoch im nahegelegenen IG-Farben-Werk im Nachbarort Frose. Dieses, inzwischen abgetragen und saniert, taucht nach Abgaben des Espelkamper Juristen Dirk Finkemeier, der zu Militäranlagen im Zweiten Weltkrieg recherchiert, in britischen Dokumenten "als militärisch wichtige Anlage" auf.

Die LMBV will eine Untersuchung beim Militärarchiv des Bundes in Auftrag geben. Indizien für die "Giftgastheorie" gebe es aber nicht, sagte der Leiter des Sonderstabs Nachterstedt, Dirk Henssen. So sei ein Teil der Zone, in der der Eingang des Gas-Lagers gewesen sein müsste, vor Jahrzehnten abgebaggert worden. "Hinweise auf einen Bunker gab es nicht." Zudem habe die Sanierung erst nach der Erteilung einer "Kampfmittelfreigabe" durch den Kreis begonnen.
Wenn hier das gleiche Theater wie in anderen Foren zum Thema "Muna Espelkamp" losgeht, kriege ich eine Krise.


Gruss
Varga
 
C

Claudius

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#68
Wenn man sich die Gutachten und auch die Medienberichte seit 2011 anschaut, musd man doch feststellen, dass die Grundwasserthese viel fuer sich hat, aber auch dass Nachterstedt er Bergwerk im 2.Weltkrieg militaerisch genutzt wurde, Frose bereits seit 1939 bei Anlegung des Kampfstoffwerkes durch die Zusammenarbeit der IG Farben mit den Amerikanern( ETHYL GMBH)unterirdidchen Lagerraum brauchte, als man das IG Farbenwerk an das bestehende Bergwerk dran setzte.

Die naheliegenste Erklaerung war doch die, dass man dann die produzierten Stoffe bzw Munition dort einlsgerte, in alten Stollen entweder des frueheren Steinkohlenbergbaus oder des banachbarten Braunkohlebergbaus.

Die Stollen wurden also zwangslauefig im Krieg, wie auch in anderen Bergwerken, militaerisch genutzt.Man konnte in den letzten Kriegstagen diese Munition nicht aus den Stollen schaffen.Die Alliierten hatten kein Interesse diese Munition rauszuholen.

Wenn die Ungluecksursache , also die Ursache des gemessenen kleinen Erdbebend von damals,zwischen Frose und Nachterstedt sass, warum hat man dann nicht die Tunnelanlagen geoeffnet und hat nachgeschaut.Stattdessen hat man den See und an anderen Stellen gebohrt, aber nicht an der Stelle, wo man bereits 2011 die Ungluecksursache vermutet hat?

Zu meiner Vorstellung: Bin damals von der LMBV im Dezember 2010 eingeladen worden um Vortrag ueber Nachterstedt zu halten, nachdem der STERN einen Artikel darueber geschrieben hatte.Habe mich jetzt Jahre nicht mehr um Nachterstedt gekuemmert, habe jetzt aber gelesen, dass Freigabetermin fuer Seeufer Schafeleben auf unbestimmte Zeit verschoben wurde und Wirtschaftsministerium Sachsen Anhalt nun selbst mit LMBV wegen Katzenbacher Gutachten Krach hat
 
C

Claudius

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#70
Habe ich doch beantwortet.Aber ich moechte nur eine faire Diskussion .Es muss doch auch Euch in diesem Forum aufgefallen sein, dass die militaerischen Anlagen ueberhaupt nicht in den Medien seit 2011 behandelt werden.Wer wie ich von der LMBV im Dezember 2010 eingeladen wurde und selbst miterlebt hat, wie Herr Schneider von Mull& Partner ins Wanken geriet nach meinem 3 stuendigen Vortrag ( ja sogar die Entschuldigung gab, er sei kein Kampfstoffexperte nur Sprengstoff)ueber die militaerischen Anlagen und der dann im Katzenbacher Gutachten die Erklaerungen liesst fuer keine militaerischen Anlagen, der kommt aus dem Staunen nicht mehr raus...

Deswegen wuerde ich hier einmal in diesem Forum darueber sachgerecht diskutieren, was an Material fuer unterirdische Anlagen dort hier im Forum vorhanden ist und was Ihr von den Mull & Partner Ergebnissen haltet.
 
C

Claudius

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#71
Der Hinweis von Varga auf den damaligen Artikel von Herrn Wille ist zwar gut, aber dort wurde die im STERN angegebene Skizze aus dem Plumeyer Bericht nicht abgedruckt, die auf die Ungluecksstelle gelegt wurde mit Fotomontage.Da ich mit Handy schreibe, vertippe ich mich ab und zu.Ich bitte dies zu entschuldigen.

Mull & Partner hat sich im Katzenbacher Gutachten nur an der Skizze orientiert, unterschlaegt aber wichtige Punkte(auch bei der Erklaerung), u.a.naemlich, dass die Alliierten Plumeyers Angaben ueberprueft haben und er auch schon zu Sennelager ihnen im Bericht S.I.R 1462 richtige Auskuenfte gegeben hatte, weil er auch dort war.

Molch 6 wird auch nach Derenburg verlegt und oberirdisch,obwohl Dokumente vorliegen, dass fuer November 1944 20.000 to Braunkohleteeroel in den Molch Anlagen 1-6 stehen sollen fuer die Kriegsmarine.Die standen nur in unterirdischen Anlagenund nicht oberirdisch, jedenfalls nicht in Plumeyers gas plant.

Plumeyers gas plant entweder eine Abfuellanlage fuer Blausaueregranaten oder Bomben , also Abfuellanlage, oder eine Sauerstoffverfluessigungsanlage wie EBER im Kohnstein
 

malachit

Well-Known Member
#72
Der Hinweis von Varga auf den damaligen Artikel von Herrn Wille ist zwar gut, aber dort wurde die im STERN angegebene Skizze aus dem Plumeyer Bericht nicht abgedruckt, die auf die Ungluecksstelle gelegt wurde mit Fotomontage.Da ich mit Handy schreibe, vertippe ich mich ab und zu.Ich bitte dies zu entschuldigen.

Mull & Partner hat sich im Katzenbacher Gutachten nur an der Skizze orientiert, unterschlaegt aber wichtige Punkte(auch bei der Erklaerung), u.a.naemlich, dass die Alliierten Plumeyers Angaben ueberprueft haben und er auch schon zu Sennelager ihnen im Bericht S.I.R 1462 richtige Auskuenfte gegeben hatte, weil er auch dort war.

Molch 6 wird auch nach Derenburg verlegt und oberirdisch,obwohl Dokumente vorliegen, dass fuer November 1944 20.000 to Braunkohleteeroel in den Molch Anlagen 1-6 stehen sollen fuer die Kriegsmarine.Die standen nur in unterirdischen Anlagenund nicht oberirdisch, jedenfalls nicht in Plumeyers gas plant.

Plumeyers gas plant entweder eine Abfuellanlage fuer Blausaueregranaten oder Bomben , also Abfuellanlage, oder eine Sauerstoffverfluessigungsanlage wie EBER im Kohnstein


Was möchtest Du eigentlich?
 
C

Claudius

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#74
Hat sich von Euch denn niemand mal die Muehe gemacht die Seiten 366-369 des Katzenbacher Gutachtens anzuschauen und mit dem zu ueberpruefen, eas der Plumeyer Bericht wirklich aussagt?

Wenn Mull & Partner so bewusst daneben liegt und man dann noch weiss, dass Mull& Partner der LMBV vom Bundesinnenministerium zugeleitet wurde, obwohl die LMBV urspruenglich das Militaerarchiv Freiburg mit dem Gutachten zur historischen Etkundung beauftragen wollte, dann hat ein politisch motiviertes Gutachten stattgefundej und nicht eine unabhaengige Untersuchung durch Historiker.

Ich habe mir die Muehe gemacht den Thread durchzulesen.Auch bei Euch findet sich keine Angabe, dass z.B.das Bleitetraethyl zu den bifunktionalen Dtoffen gezaehlt wird und in der DDR zu den Kampfstoffen gezaehlt wurde.Beim Werk Frose wurden also potentielle Nervenkampfstoffe produziert, denn der" Martinetz" ordnet den Stoff den Nervenkampfstoffen zu.

Meine Frage an Euch: Ist Molch 6 Nachterstedt? Haben die Amerikaner im USSBS Report aus 1947 damit richtig gelegen oder stimmt die Bundesarchiv Unterlage, auf die sich Mull&Partner beruft, die besagt, das waere in Derenburg bei Halberstadt vorgesehen gewesen?

Ist es normal, dass sich ein Gutachter wie Mull&Partner auf ein Luftbild beruft, welches die Anlage von Plumeyer gar nicht zeigt , mit der Konsequenz, dass Plumeyer die Glaubwuerdigkeit abgesprochen wird.Die Alliierten hatten ihn selber ueberprueft mit Luftbildern und hatten auch schon den 1462 Bericht zu Sennelager von ihm, wo er auch ear.
 

Varga

Mann aus den Bergen
Mitarbeiter
#75
Bleitetraethyl war im WWII das Antiklopfmittel im Flugbenzin. Mehr nicht.
Man kann auch ein Esstäbchen zur Mordwaffe hochstylisieren. :motzen:

Gruss
Varga
 
C

Claudius

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#76
Hallo Varga, das stimmt aber so nicht, insbesondere wenn Du rs aus dem Gefaehrdungsgedanken fuer die Nachterstedt/Froser Anwohner dies siehst.Prof.Dr.Dr.Lohs, der Chefchemiler der ehem DDR hat im Arbeitskreis Ruestungsaltlasten 1989 aufgefuehrt, dass fuer die DDR die haertesten Altlasten ueberhaupt die beiden Tetrableiethylwerke waren, weil der Stoff so gefaehrlich ist.Er wutde sowohl von den Russen als auch von det DDR zu den Kampfstoffen gezaehlt.Das Wero Frose wutde aps Kampfstoffwerk behandelt im damaligen Sanierungsprogramm in den fuenfziger Jahren.Auch Martinetz im Handbuch fuer Ruestungsaltlasten, 1979, S.230 und 1005, sieht in den Werken in Gapel und Frose in erster Linie Kampfstoffwerke.Er bringt die Forschungen des KampfstoffchemikersW.Mielenz von 1932 zu Weiterentwiklungen zu Nervengiften.Das der Stoff auch als Antiklopfmittel gezaehlt wurde ist mir auch klar...Fuer diese Nutzung des Werkes Frose sprechen auch die Zeugenaussagen, die eine Blausauereproduktion mit dem Werk in Verbindung bringen.Auch das RABE Werk in Brixlegg in Oesterreich (auch unterirdisch)durfte fuer eine Produktion stehen..
 
C

Claudius

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#77
Das Buch von Martinetz ist von 1997.Die sowjetische Besatzungsmacht hatte der DDR damals die Auflage gemacht, Frose als Kampfstoffwerk zu sanieren.
An dem Ruestungsaltlastenbericht 1989 hatte im Uebrigen auch der jetzige Herr Schneider teilgenommen, der heute bei Mull & Partner arbeitet und von alledem nichts mehr wissen will..., ebenso wie die LMBV, die nach dem Unglueck so tat, als sei ihr vollkommen unbekannt, dass dort ein Kampfstoffstandort frueher im 2.Weltkrieg grwesen sein soll.
 
C

Claudius

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#78
Prof.Dr.Dr.Lohs war Direktor der Forschungsstelle fuer chemische Toxikologie, Akademie der Wissenschaften der DDR, Leipzig.Er ist 1996 gestorben.
 
C

Claudius

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#79
Mit dem Ruestungsaltlastenbericht ist der Ruestungsaltlastenbericht Niedersachsen 1989 gemeint, wo eine Reihe bekannter Experten aus Forschung, Lehre und Ministerien der einzelnen Bundeslaender dran teilnahmen.Auch Prof.Dr.Dr.Lohs war eingeladen.In einem dieser Treffen und Expertenrunden(S.39/40 des zisammengefassten Schriftwerkes )zu den Nervenkampfstoffen hat er die Frage der Bleitetraaethylwerke angesprochen.Die westdeutschen Experten, fuer sie antwortete HAMERLA,hatten keine Ahnung, dass Bleitetraaethyl von den Russen als Kampfstoff grdehen wurde...In ihren Besatzungszonen lagen aber auch nicht die beiden Werke.
 
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