Kleiner Überblick "Haus der Geschichte" - Museum NÖ. - Teil 5.
...vom Handwerk zur industriellen Fertigung:
...am Beispiel des Waldviertels: Die in kleinbäuerlichen Strukturen mittels
Spinnrädern hergestellten Produkten...
...wurden mittels einfachen
Webstühlen weiterverarbeitet...
...und
Kaiser Joseph II. genehmigte 1783 den "Hauswebern" die Direktvermarktung ihrer Erzeugnisse. Sogenannte
"Bandlkramer", wie hier auf einer
Schützenscheibe dargestellt, vertrieben als umherziehende Händler die Textilwaren von den Alpen bis in die Karpaten. Dies führte zu einem gewissen Wohlstand der Webereifamilien im oberen Waldviertel. Ich kann mich noch erinnern, als uns vor mehr als 60 Jahren im "Heimatkundeunterricht" in der 4. Klasse Volksschule vom
"Bandlkramerlandl" um Waidhofen an der Thaya, Heidenreichstein, Schrems und Groß Siegharts erzählt wurde...
"Lackschilduhr" aus dem späten 19. Jh. ebenfalls aus dem oberen Waldviertel. Die Gegend war ab dem 17. Jh. für den Holzuhrenbau bekannt, was auch Grundlage zur Einrichtung der "Uhrmacherschule" in
Karlstein an der Thaya war, die heute noch in Form einer
"Höheren technischen Lehranstalt" (HTL) besteht.
Durch den Holzreichtum war auch die
Glaserzeugung ein frühes Standbein der Waldviertler Industrieszene, Zentren waren
Gutenbrunn und
Nagelberg.
Aber auch in den Flusstälern des Alpenvorlandes und der NÖ. Kalkalpen machte die Industrialisierung nicht halt. Hier ein historisches Bild einer
Glashütte bei Türnitz.
Durch die relative Nähe zum steirischen Erzberg, den Wäldern zur Holzkohleherstellung und die Wasserkraft der Gebirgsflüsse entwickelten sich in den Gebirgsgegenden des Mostviertels verstärkt
eisenverarbeitende Betriebe. Im Bild die Fertigungsschritte zur Herstellung einer Sense...
1943 gründeten die Industriellen Alfred Krupp und Alexander Schoeller in Berndorf im Triestingtal eine
Metallwarenfabrik zur Herstellung von Tafelbesteck und edlem Geschirr. Das Foto zeigt ein 1912 hergestelltes
"Bowle-Set" aus dem Besitz der Schauspielerin und "Kaiser-Bekanntschaft"
Katharina Schratt.
"Musterbuch mit Holzschrauben" aus ca. 1830 der
"K.k. priv. Schraubenfabrik Brevillier & Comp." in Neunkirchen.
Als Beispiel aus dem "Wiener Becken" bzw. dem "Industrieviertel" eine
Mustertafel aus 1821 der
"Spinnfabrik Schwadorf".