Nachtrag
Mahlzeit,
1. @ all
Zum einem ist die Quelle – fehlerhafterweise – zu meinem Beitrag zum Fahrnauer Tunnel nicht in meiner Antwort erschienen. Sie lautet: r.schuft.bei.t-online.de/Ex304d_2.htm. Dort können sicherlich die Fehlermeldungen, hinsichtlich der Länge und Widmung, näher erörtert werden.
2. @ Mattzz
Hinsichtlich der Fragestellung fand ich es passend, den Tunnel näher zu beschreiben, auch wenn es sich um „Sachen Eisenbahn“ handelt, kann ja auch nicht schaden. Die Ressentiments der Wehrmachtsführung gegenüber der SS waren anfangs sicherlich manifest, wurden aber sofort von Pleiger ignoriert und so ging es seinen Lauf. „... Pleiger scherte sich wenig um die Bedenken des OKH. Es gab zwar eine anhaltende Verstimmung mit Fromm, aber er lieferte aus Beständen der Skoda-Werke und stattete bald darauf SS-Felddivisionen mit schweren motorisierten Geschützen aus. Keitel stimmte dann diesen Lieferungen am 26. März 1940 zu, zwar verärgert, aber er konnte nichts mehr ändern...“
Quelle: Hitlers Holding, Die Reichswerke „Hermann Göring“, August Meyer, Europa Verlag 1999, Seite 282; Stein, George: Geschichte der Waffen-SS, Königstein 1978.
3.
Hier nun noch einige Nachträge mit Zusatzinformationen zu Fromm:
18. Juli 1940
(Donnerstag)
Politik
Unter Glockengeläut zieht eine Division Berliner und Brandenburger Truppen nach dem Sieg über Frankreich durch das »Brandenburger Tor« in Berlin ein und wird von Reichsminister Goebbels sowie dem Befehlshaber des Ersatzheeres, General der Artillerie Fromm, empfangen.
Hitler gratuliert Franco in einem Glückwunschtelegramm zum spanischen Nationalfeiertag und verleiht dem Gaudillo das Goldene Kreuz des Ordens vom Deutschen Adler. Diese Auszeichnung hatte bisher nur der italienische Außenminister Ciano erhalten.
Wirtschaft
23. September 1941
(Dienstag)
Politik
Im Raume ostwärts Kiew machen sich nach dem Wehrmachtsbericht »zunehmend Auflösungserscheinungen des Feindes bemerkbar«. Weiter heißt es: »An vielen Stellen haben die Offiziere und Kommissare der Sowjets in feiger Flucht die Truppen verlassen, um sich einzeln in Sicherheit zu bringen. Trotzdem konnten sie ihrem Schicksal nicht entgehen.«
Zur Verhinderung eines Ausbruchs der Sowjet-Flotte in die Ostsee zieht die Kriegsmarine in der Aalands- See eine »Baltenflotte« mit dem Schlachtschiff »Tirpitz«, dem Schweren Kreuzer »Admiral Scheer«, den Leichten Kreuzern »Köln« und »Nürnberg« sowie Zerstörern und Torpedobooten zusammen. Das Geschwader wird Ende September wieder aufgelöst.
Im Angriff auf Leningrad dringt das XXXVIII. Armeekorps in den Ostteil von Peterhof ein.
In München findet ein Staatsakt für den im Osten gefallenen Generalobersten Ritter von Schobert statt, bei dem der Befehlshaber des Ersatzheeres, Generaloberst Fromm, die Gedenkrede hält.
[Tageschronik: 23. September 1941. Digitale Bibliothek Band 49: Das Dritte Reich, S. 5088 (vgl. DGK Bd. 2.2, S. 208 ff.) (c) Droste/Directmedia]
Göring teilt die Rüstungsprogramme in zwei Dringlichkeitsstufen ein. Für die Programme der Stufe I ist allen Anforderungen grundsätzlich in vollem Umfange zu entsprechen. Hier wird auch das U-Boot-Programm eingestuft. Die Realität führt jedoch bald zu einer Dringlichkeitssonderstufe, die bevorzugte Förderung erfahren sollte.
[Tageschronik: 18. Juli 1940. Digitale Bibliothek Band 49: Das Dritte Reich, S. 4339 (vgl. DGK Bd. 2.2, S. 100 ff.) (c) Droste/Directmedia]
7. März 1943
(Sonntag)
Politik
Wie das OKW meldet, wurden im Raum südlich Charkow »die eingekesselten Verbände der 3. sowjetischen Panzer-Armee, bestehend aus Teilen des XII. und des XV. Panzer-Korps, eines Kavallerie-Korps und dreier Schützen-Divisionen vernichtet«.
Im Mittelabschnitt der Ostfront wird im Zuge der »Büffel-Bewegung« die Stadt Sytschewka geräumt.
InTunesien wird der am Vortag eingeleitete Angriff aus der Mareth-Stellung angesichts des feindlichen Widerstandes eingestellt.
In seinem Hauptquartier »Werwolf« bei Winniza empfängt Hitler Rüstungsminister Speer und bespricht mit ihm das »800.000-Mann-Programm«, wobei er sich sehr abfällig über den Befehlshaber des Ersatzheeres, Generaloberst Fromm, äußert.
[Tageschronik: 7. März 1943. Digitale Bibliothek Band 49: Das Dritte Reich, S. 6011 (vgl. DGK Bd. 2.2, S. 349 ff.) (c) Droste/Directmedia]
1. Juni 1944
(Donnerstag)
Politik
Südlich Rom greifen die Amerikaner am Südhang der Albaner Berge sowie im Abschnitt von Frosinone weiterhin heftig an. Der Chef des OKW, Feldmarschall Keitel, erläßt einen Befehl für den beschleunigten und festungsartigen Ausbau der »Apennin-Stellung«.
Im Südabschnitt der Ostfront wird der Angriff der 8. Armee nördlich Jassy fortgesetzt. Sonst herrscht an der Ostfront weiterhin Ruhe.
Der Befehlshaber des Ersatzheeres, Generaloberst Fromm, überreicht dem Generaloberstabsveterinär Professor Dr. Schulze das Ritterkreuz des Kriegsverdienstkreuzes.
Der bisherige Chef des Amtes »Ausland/Abwehr« im OKW, Admiral Canaris, wird seines Postens enthoben.
Speer führt bei General Keitel Klage, daß von den von der SS nach Deutschland gebrachten ungarischen Juden nur 50-60.000 einsatzfähig sind.
[Tageschronik: 1. Juni 1944. Digitale Bibliothek Band 49: Das Dritte Reich, S. 6862 (vgl. DGK Bd. 2.2, S. 489 ff.) (c) Droste/Directmedia]
In Italien greift die 5. US-Armee im Raum des Trasimenischen Sees weiter nach Norden an.
»Im Mittelabschnitt der Ostfront stehen unsere Truppen weiter in schwerem Abwehrkampf« (OKW). Die Sowjets dringen in Ssluzk ein. Zur Entlastung der Heeresgruppe Mitte befiehlt Hitler der Heeresgruppe Nord einen Angriff in südwestlicher Richtung, für den die Kräfte jedoch nicht ausreichen.
Oberst i.G. Graf von Stauffenberg wird zum Chef des Stabes des Befehlshabers des Ersatzheeres, Generaloberst Fromm, ernannt.
In München nimmt Hitler an einem Staatsakt für Generaloberst Dietl teil, über den er in seiner Gedenkrede sagt: »Er ist für mich der erste Offizier der deutschen Wehrmacht, der in meine Gedankenwelt eingedrungen war und sich blind und ohne Kompromiß zu ihr bekannte.« In einem Tagesbefehl an die Wehrmacht verleiht er Dietl das Eichenlaub mit Schwertern und Ritterkreuz (als 72. Soldaten der Wehrmacht).
Durch »Führer-Erlaß« werden die Provinzen Hessen- Nassau und Sachsen geteilt. An ihre Stelle treten die Provinzen Kurhessen, Nassau, Magdeburg und Halle- Merseburg. Die Ämter der Oberpräsidenten werden in Personalunion mit den Ämtern der Reichsverteidi
[Tageschronik: 1. Juli 1944. Digitale Bibliothek Band 49: Das Dritte Reich, S. 6924 (vgl. DGK Bd. 2.2, S. 500 ff.) (c) Droste/Directmedia]
Generalmajor Scherff, Oberst i.G. Borgmann und Kapitän z.S. Assmann, leichter verletzt Generaloberst Jodl, General Heusinger, Konteradmiral Voß und General der Infanterie Buhle. Oberst Graf von Stauffenberg gelingt mit dem Flugzeug die Flucht nach Berlin, wo er um 15.30 Uhr eintrifft und den Mitverschwörern den Tod Hitlers meldet, während der Chef des Wehrmachtnachrichtenwesens, General Fellgiebel, von 13 bis 15 Uhr für eine Nachrichtensperre aus dem Führerhauptquartier sorgt. Im OKH in der Berliner Bendlerstraße löst General der Infanterie Olbricht auf die Meldung vom Tode Hitlers hin um 15.50 Uhr das Stichwort »Walküre« zur Mobilisierung des Ersatzheeres aus, dessen Befehlshaber, Generaloberst Fromm, durch eine telephonische Rückfrage bei Feldmarschall Keitel jedoch erfährt, daß Hitler noch am Leben sei, und sich daraufhin von der Verschwörung distanziert. Er wird in der Bendlerstraße festgesetzt. Trotz der widersprüchlichen Meldungen aus der »Wolfsschanze« beschließt Generaloberst Beck als Haupt der Verschwörung, den Putschversuch fortzusetzen. Als neuer Oberbefehlshaber der Wehrmacht richtet Feldmarschall von Witzleben daher um 16.30 Uhr ein Fernschreiben an die Wehrkreisbefehlshaber und verhängt den Ausnahmezustand über das Reichsgebiet.
[Tageschronik: 20. Juli 1944. Digitale Bibliothek Band 49: Das Dritte Reich, S. 6966 (vgl. DGK Bd. 2.2, S. 507 ff.) (c) Droste/Directmedia]
Oberst von Stauffenberg alarmiert inzwischen die Mitverschwörer in Paris, wo der Militärbefehlshaber, General Heinrich von Stülpnagel, daraufhin die höheren SS-und SD-Führer verhaften läßt. In Berlin erhält das Wachbataillon »Großdeutschland« unter Major Remer den Befehl, das Regierungsviertel abzusperren, doch gelingt es Goebbels um 18.35 Uhr, eine telephonische Verbindung zwischen Remer und Hitler herzustellen, worauf Remer gegen die Verschwörer vorgeht.
Da es die Verschwörer überdies versäumt haben, sich in den Besitz des Rundfunksenders zu setzen, kann um 18.45 Uhr eine Sondermeldung mit der Nachricht verbreitet werden, daß Hitler am Leben sei: »Auf den Führer wurde heute ein Sprengstoffanschlag verübt ... Der Führer selbst hat außer leichten Verbrennungen und Prellungen keine Verletzungen erlitten.«
Der Putschversuch in Berlin bricht schnell zusammen. Gegen 20.30 Uhr hält Goebbels eine Ansprache vor dem »Wachbataillon«, und um 22.50 Uhr wird Generaloberst Fromm von regierungstreuen Offizieren befreit. Im Hof des OKH in der Bendlerstraße werden der Attentäter Graf von Stauffenberg sowie General der Infanterie Olbricht, Oberst i.G. Mertz von Quirnheim und Oberleutnant d.R. von Haeften standrechtlich erschossen. Generaloberst Beck begeht um 23.30
[Tageschronik: 20. Juli 1944. Digitale Bibliothek Band 49: Das Dritte Reich, S. 6967 (vgl. DGK Bd. 2.2, S. 507 ff.) (c) Droste/Directmedia]
In Berlin und im Reichsgebiet beginnt eine Verhaftungswelle gegen den Personenkreis, der der Mitwisserschaft an dem Attentat verdächtigt wird. Auf Befehl Hitlers wird dabei auch Generaloberst Fromm inhaftiert.
Das »Deutsche Nachrichtenbüro« (DNB) teilt noch in der Nacht amtlich mit, daß »das Komplott der verbrecherischen Offiziers-Clique völlig zusammengebrochen« sei. Zu Zwischenfällen sei es nirgends gekommen.
Die in Berlin akkreditierten ausländischen Diplomaten, an der Spitze der Päpstliche Nuntius Msgr. Orsenigo als Doyen des Diplomatischen Corps, bringen durch Eintragung in das in der Parteikanzlei ausliegende Besuchsbuch ihre Teilnahme und ihre Glückwünsche zur Errettung Hitlers zum Ausdruck.
Im Hauptquartier »Wolfsschanze« empfängt Hitler den Generalobersten Guderian und betraut ihn mit den Aufgaben des Chefs des Generalstabes des Heeres.
In der Normandie hält indessen die Abwehrschlacht im Raum von Caen an.
Im Südabschnitt der Ostfront wird vor Lemberg gekämpft. In der soeben von der Sowjet-Armee zurück
[Tageschronik: 21. Juli 1944. Digitale Bibliothek Band 49: Das Dritte Reich, S. 6987 (vgl. DGK Bd. 2.2, S. 512 ff.) (c) Droste/Directmedia]
In der Führung der Ostfront werden weitere Veränderungen vorgenommen. Generaloberst Weiss wird OB der Heeresgruppe Nord im Bereich der Danziger Bucht, Generaloberst Rendulic OB der Heeresgruppe Kurland. Die 2. Armee wird der Heeresgruppe Nord unterstellt.
Im Zuchthaus Brandenburg wird der ehemalige Befehlshaber des Ersatzheeres, Generaloberst Fromm, wegen Beteiligung an der Verschwörung des 20. Juli 1944 gegen Hitler erschossen.
Himmler trifft entgegen einem »Führerbefehl« eine Vereinbarung mit seinem Leibarzt, dem Masseur Felix Kerten, nach der die Konzentrationslager beim Herannahen der Alliierten nicht gesprengt und die Gefangenen nicht getötet werden sollen.
[Tageschronik: 12. März 1945. Digitale Bibliothek Band 49: Das Dritte Reich, S. 7449 (vgl. DGK Bd. 2.2, S. 589 ff.) (c) Droste/Directmedia]
Göring spricht vor dem Generalstab der Luftwaffe in Karinhall.
Die Flugzeugewerke der Gebrüder Horten erhalten...
[Tageschronik: 12. März 1945. Digitale Bibliothek Band 49: Das Dritte Reich, S. 7449 (vgl. DGK Bd. 2.2, S. 589 ff.) (c) Droste/Directmedia]
Als Chef des Generalstabes bemüht sich Beck vergeblich, den Ausbruch des Krieges zu verhindern. Nach seiner Demission (1938) und dem Kriegsausbruch bemüht er sich, den Vatikan und die britische Regierung für Friedensverhandlungen zu gewinnen. Nach anfänglichen moralischen Bedenken sieht er den »Tyrannenmord« als Möglichkeit, den Verbrechen Einhalt zu gebieten. Nach dem Scheitern des Staatsstreiches nimmt er sich auf Drängen von Generaloberst Fromm das Leben.
[Tageschronik: 12. März 1945. Digitale Bibliothek Band 49: Das Dritte Reich, S. 7449 (vgl. DGK Bd. 2.2, S. 589 ff.) (c) Droste/Directmedia]
2.
Abschließend zusammengefasst – zumindest aus meiner Sicht – zum Thema Fromm (obwohl, man könnte noch viel mehr aufreissen, aber wozu?)
1944. - Deutsches Reich, Berlin.
Generaloberst Fritz Fromm, Chef der Heeresrüstung und Befehlshaber des Ersatzheeres, mit Offizieren der Panzergrenadier-Division »Großdeutschland«, die das Wachbataillon für das Regierungsviertel stellt. Fromm ist als Dienstvorgesetzter von Stauffenbergs in die Umsturzpläne des 20. Juli 1944 eingeweiht, distanziert sich aber sofort, als er von deren Scheitern erfährt. Noch in der Nacht läßt er die vier Hauptbeteiligten (Olbricht, von Haeften, von Quirnheim, von Stauffenberg) standrechtlich erschießen. Anschließend telegrafiert er an alle Wehrkreiskommandos: »Putschversuch blutig niedergeschlagen«. Fromm wird am 21. Juli 1944 wegen Mitwisserschaft verhaftet, später »wegen Feigheit« zum Tode verurteilt und am 12. März 1945 in Brandenburg-
[Bildchronik: Digitale Bibliothek Band 49: Das Dritte Reich, S. 8148]